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Musik.

unnötig machten. Aber doch kennt man z. B. das Aushänge­schild eines griechischen Gartochs, auf dem ein Kalbskopf und Es giebt innerhalb unseres Musitlebens nicht bald eine Persön Kalbsfilße in verschiedener Herstellungsart dargestellt sind. Aus lichkeit, in der sich sowohl umfassendes künstlerisches Können wie späterer Zeit ist ein Wirtshausschild zum Kamel" litterarisch über- auch ein gutes Stück Musikgeschichte, insbesondre Geschichte der liefert. Ein wirkliches Straßen- Reklamefchild aus der ptole- Gesangstechnik, so glänzend darstellen, wie es bei Frau Marcella mäischen Zeit hat vor kurzem Otto Rubensohn   in der Festschrift zum em brich der Fall ist. Waren wir an die Leistungen dieser, die 70. Geburtstage von Johannes Vahlen  ( 1900) veröffentlicht. Es be- Lyrik der Coloratur mit der Dramatik des Ausdrucks mehr oder findet sich im Museum zu Gizeh, wurde zu Saqqarah 1877 gefunden minder eng verbindenden Sängerin vorwiegend aus Konzerten und stellt ein Tempelchen dar, deffen dreieckiger Giebel durch zwei gewöhnt, so ergänzte sie zu Beginn des vorigen Winters nackte, ägyptisch frisierte Frauen gehalten wird. Ein Apisstier und eine diese Eindrücke durch Leistungen als Bühnensängerin und griechische Inschrift ist mit schwarzer Farbe aufgemalt. Man hat diese als fünstlerische Organisatorin. Sie hatte Ende Ok Stelle früher für ein Grabmonument oder ein Ex voto gehalten. Gegen tober 1900 eine förmliche italienische stagione" hierhergebracht, das erstere spricht schon der oben auf der Rückseite laufende Kanal, die sie übrigens feine Italienerin, sondern halb Deutsche, der den Strick zum Aufhängen durchließ; gegen beide Deutungen halb Bolin- eigens und ersichtlich mit besonderem, künstlerischem der Juhalt der von Rubenson richtig gelesenen es find Trimeter, Bedacht zusammengestellt und eingearbeitet hatte. Der Erfolg scheint bezeichnend für das Beherrschtwerden selbst des Volkslebens damals äußerlich gering gewesen zu sein, schon der hohen Eintritts­durch die Metrik der Alexandriner Worte:" Ich deute Träume preise halber; innerlich war er um so größer, und wohl jeder Hörer in der Gottheit Auftrag. Sei Tyche hold. Sei Tyche hold. Ein Kreter ist es, der damaligen Barbier"-Aufführung konnte die Erinnerung an deren der solches dentet." Der Eigennamen fehlt; aber mit seiner Her Gesamtgeist wie auch an die meisten Einzelleistungen festhalten. kunft will sich der Kreter jedenfalls empfehlen, obwohl man denken Neben der Truppenführerin ragten damals ganz besonders die beiden könnte, daß nach dem Saze:" Alle Kreter find Lügner" man sich Bässe hervor: der mächtige tiefe Baß Arimondi als Bafilio und der einen Bewohner der langgestreckten Insel als Traumdeuter im Buffobaẞ Tavecchia als Bartolo- lekterer noch speciell ausgezeichnet Altertum ebenso wenig herausgesucht haben würde, als in Franks durch seine Vermeidung aller Mäßchen und sonst aller gewöhnlichen reich heutzutage einen Gascogner. Da aber, wie Rubensohn richtig Komit. anführt, das ägyptische Heer sehr stark mit kretischen Söldnern, welche mit Weib und Kindern in Aegypten   lebten, durchsetzt war, so hat sich ber gottgesandte kretische Wahrsager zweifellos seinen Landsleuten empfehlen wollen. Es ist nicht anzunehmen, daß er Tempel angestellter des Sarapeums war, in dessen Nähe zu Memphis   die Stelle gefunden wurde, und auf welches der aufgemalte Apis schließen lassen könnte. In dem Sarapistult spielen allerdings die Traumdeutungen eine große Rolle; und der Tempelschlaf dieses Kults, resp. die dabei vorkommenden Träume wurden durch eigene Beamte des Tempels gedeutet, während beim Asklepios­Tempelschlaf der Gläubige seine Schlüsse aus der Erscheinung selbst zieht. Aber als Priester hätte der Kreter gewiß keines markt schreierischen Schildes bedurft; und dem frommen Mann, der von feiner göttlichen Sendung zum Traumdeuten spricht, hat man viel leicht nicht gewagt, dieses Geschäft zu unterbinden. Noch zwei interessante Details entnimmt die Münch. Allg. Ztg." dem Ruben sohnschen Aufsatz. In der Nähe des Sarapeions von Memphis   wird heute noch Es- Sign- Yousef, Josephs Gefängnis" gezeigt, wo Joseph den Traum des Pharao gedeutet habe. Angesichts der zahl reichen erhaltenen Sarapeum- Traumdeutungen möchte man da wohl einen Zusammenhang tonstatieren.-

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ant feine

Nun hat Frau Sembrich abermals ihre italienische Truppe, mit einigen neuen Ergänzungen, hierher gebracht und hat am letzten Sonnabend in der Eröffnungsvorstellung nicht nur den voraus­zusehenden großen Kunsterfolg, sondern auch den weniger voraus zusehenden äußeren Erfolg vor einem den hohen Preisen ent­sprechenden Publikum davongetragen. Als Anfang war Don as quale" gewählt worden, jene echt italienische, auf den alten Typen der lustigen Prellerei aufgebaute komische Oper Doni­ettis. Sie war zuerst 1843 zu Paris  , 1852 auch zu Berlin   auf­geführt worden. Obschon allgemein anerkannt und beliebt, ist fie doch bei uns kein reguläres reguläres Repertoirstück geworden, zus mal feit Adelina Patti   schweigt. Eine Hauptursache davon dürfte die Schwierigkeit fein, dieses feine, gänzlich ohne äußeren Effekt arbeitende und cine intime Künstlerschaft verlangende Meisterwerk so ganz mit Hingebung Eigenart herauszubringen. Vor allem ist hier nötig, mittels des bel canto weder ohne ihn noch auch mit ihm als bloßem Selbst­ziveck einen lebhaften dialogischen Ausdruck zu schaffen und Komödie zu spielen ohne ein direktes Betreiben der Komit. Gerade in diesen zwei Punkten gipfelt die Kunst des Sembrich- Ensembles. Wie hier zugleich wohlflingend und mit reichem, seelischem Ausdruck gesungen wird, das ist im allgemeinen schlechtweg musterhaft. Jm allgemeinen: d. h. die eine Ausnahme, der Tenor De Lara, fiel Freie Voltsbühne:„ Der grüne Kakadu" von aus diesem Gesamtton merklich heraus. Erstens ist er der typische, Schnigler. Die„ Freie Voltsbühne" blickt im allgemeinen auf vor dem Publikum aufgepflanzte Feldtelegraph" mit cinen erfreulichen Winter zurück. Daß die Meinungen über dieses mechanisch gehobenen Arm( übrigens findet sich auch bei den andren oder jenes Stück auseinandergehen, ist ja selbstverständlich. Im trog ihres ausgezeichneten Spiels manches Hineinsingen ins Publikum ganzen aber war die Saison erfreulich, ersprießlich und fruchtbar. und manche Typit der Armbewegung). Zweitens bestätigt De Lara Ich gehöre zu den Kritikern, die der Freien Voltsbühne" die Erfahrung, daß die italienischen Tenore häufig einen Stimm­eine große Bedeutung beimessen, nicht weil ich eben flang ähnlich wie eine gewöhnliche Pfeife haben, der hier noch dazu im Vorwärts" die Kritiken schreibe, sondern aus ganz übermäßig hell und flach, in den hohen Lagen außerdem nicht recht allgemeinen ästhetischen Gründen. Ich gehöre cben darum frei ist. Die übrigen aber leisteten in jeder Beziehung Bedeutendes. auch zu den Kritikern, die an die Freie Voltsbühne" An- Baßbuffo, in der Titelrolle des geprellten Alten, war abermals sprüche stellen, und freue mich also um so mehr, ein günstiges End Tavecchia. Er geht in der drastischen Charakterisierung sehr weit, resultat verzeichnen zu können. Der Spielplan hat sich in er- fällt jedoch wiederum niemals ins Possenmachen. In dieser und in freulicher Weise gehoben; die Censur ist wirkungsvoll bekämpft mancher andren Beziehung ist vielen unsrer hiesigen Sänger der worden; im Leffing- Theater ist mit der Abhängigkeit vom Souffleurs Besuch der an Bahl anscheinend spärlichen Sembrich- Abende lebhaft fasten fast ganz gebrochen; erste Kräfte werden ins Feuer geschickt zu empfehlen. furz: Hinaufentwicklung auf der ganzen Linie. Für nächsten Winter hat die Leitung auch das aufstrebende„ Berliner Theater" gewonnen, wozu man ihr von Herzen Glück wünschen darf.

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Theater.

Schniplers Grüner Kakadu" beschloß den Winter. Das Stück ist so bekannt, daß sich eine eingehende Besprechung er­übrigt. Es ist nach unsrer Meinung die beste Arbeit des Wiener  Poeten. Das phantastische Stimmungsbild aus den Tagen der großen Revolution, das er bieten will, tommt voll und kräftig zum Ausdruck. Es ist wirklich in seiner besonderen Art ein kultur­historisches Dokument. Nach den sonstigen Leistungen Schniplers sollte man ihm den psychologischen und schließlich auch historischen Tief­blick, den er hier beweist, gar nicht zutrauen. Es verschlägt dem gegenüber wenig, daß ein bißchen technisches Raffinement in der Sache steckt.

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Bölkerkunde.

SZ.

k. Chinesische Astrologen. Der Telegraph meldet aus China  , daß sich die kaiserliche Familie von Si- Ngan- Fu nach Kai­Tong- Fu begeben will und nur noch die Festsetzung des günstigen Tags von den Astrologen abwartet. Diese Thatsache, schreibt der Matin", kennzeichnet wieder die große Rolle, die die Astrologen in dem Leben des chinesischen   Volts spielen. Vor der Erscheinung des Taoismus, den Lao- Tse   600 Jahre vor unsrer Zeitrechnung gepredigt, folgten die alten Chinesen fast 3000 Jahre lang einer gesunden Naturphilosophie. Lao- Tie erfand die Theorien einer seltsamen Seelenwanderung; er zeigte überall„ böse Einflüffe", die der geheimen Gegenwart unzähliger Teufel zu ver danken sind, und von da an wurde das chinesische   Volk der Sklave der tollsten Glaubenslehren, das Opfer der lächerlichsten Schrecken. Von den Darstellern muß in erster Linie Nichard Helsing Allen„ bösen Schicksalen", die täglich die Individuen bedrohen, muß genannt werden, der als Grain das ganze übrige Ensemble in Grund durch Amulette vorgebeugt werden, und man muß auch die Wirkung und Boden spielte. Sein Name war im Programm nicht fett ge- der bösen Einflüsse vorhersehen. Daher rührt die Notwendigkeit der druckt, um so mehr ist es Pflicht der Kritik, ihn zu unterstreichen. Astrologen und Wahrsager. Nichts geschieht ohne sie; ihr Beruf Man kann sich natürlich nach einer Leistung feine bestimmte ist offiziell. Sie haben einen Laden oder laufen durch die Straßen Meinung über einen Schauspieler bilden, aber immerhin und rufen die Kundschaft durch Harfentöne, ein Gong oder will ich mit meinem Namen unterzeichnen, daß er diese Kastagnetten. Sie sind zuerst bei der Geburt jedes Kinds Rolle in der besten deutschen Umgebung als ebenbürtiger Künstler nötig. Sie bestimmen die Stunde, den Tag, den Monat, das spielen kann. Ich habe Herrn Helsing zum erstenmal gesehen; Jahr, den Stand des Himmels, die Windrichtung, die Gestalt Hoffentlich sorgt die Leitung der Freien Volksbühne" dafür, daß es der Konstellationen. Keine chinesische   Familie würde einwilligen, nicht das letzte Mal gewesen ist. Von den Aristokraten verdienen einen Schwiegersohn oder eine Schwiegertochter zu nehmen, die nicht Adolf Klein junior und Iwald Erwähnung. Adolf ihr Horoskop hätten. Ein im Jahre 1404 in China   gezeigtes Drama Klein senior war sehr äußerlich und Kober war farblos und zeigt in dieser Beziehung schon dieselben Sitten wie heute. Wenn " schwamm" bedenklich.- E, S, Eltern ein Kind verheiraten wollen, lassen sie durch eine Unter­

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