-

407

-

erkennen.

daß es im Ernstfalle dem verheerenden Elemente energischeren und| Bier. Im Kaffeehause las Jbsen mit großem Intereffe die Zeitungen. erfolgreicheren Widerstand leisten wird, als das berühmte Haus, das Den Abend hat der Dichter meist zu Hause verbracht. Interessant der Weltmarschall nach China   mitgenommen. ild ist es, daß sich Jbsen viel mehr um das Leben, wie es sich ihm Ganz besondere Fortschritte sind auf dem Gebiete des Melde- alltäglich darbot, gekümmert hat, als um die Litteratur. Jufolge wesens für Feuer gemacht worden; diesen Eindruck erhält man so dessen hat er nur wenig Bücher gelesen, dafür war er, wie erwähnt, fort, wenn man die Haupthalle der Ausstellung betritt. Schnelle ein eifriger Zeitungsleser, der alles in den Blättern genau las und Benachrichtigung und schnelle Bereitschaft sind in der That von der auch den Injeratenteil nicht überging. So konnte es passieren, daß größten Wichtigkeit. Von der Bereitschaft auf den ständigen Feuer- er eines Tages, als er in München   in einer litterarischen Gesell wachen geben die ausgestellten Modelle derselben und ihre Ein schaft saß und die Rede auf Georg Ebers   tam, ganz naiv fragte: richtungen ein anschauliches Bild; unter letteren kann man auch Wer ist Georg Ebers  ?" Gleich darauf sprach man von dem be­die verschiedenen Systeme erblicken, nach welchen die Pferde rühmten Prozeß der Adele Spipeder, der mehrere Jahre zurück lag. schnellstens in Dienstfähigkeit versetzt werden. Bei dem Erklären Jbsen wußte hierüber bis ins fleinste Detail Bescheid. Von dieser Systeme wirken sie alle gleich gut; welches sich seiner absoluten Regelmäßigkeit wich Ibsen äußerst felten aber in der Praxis am besten bewährt, kann man daraus doch nicht und äußerst ungern ab. Nur sehr schwer hat er sich ge­legentlich zu einer Kunstreise nach Berlin   oder Wien   entschließen können. Wenn er in fremde Gesellschaft fam, war er zunächst wort targ. Andrerseits konnte der Dichter, wenn ein Gelage recht lange dauerte und dabei die Getränke, namentlich der Champagner, von vorzüglicher Qualität waren und reichlich flossen, bis zur Aus­gelassenheit lustig werden und stundenlang ganz allein sprechen. Nach einem solchen Excesse hatte der Dichter dann für längere Zeit wieder genug. Als im Berliner   Leffing- Theater des Dichters Hedda uuten vor Beginn der Aufführung mit einigen jüngeren Freunden in der gemütlichen Ecke einer dunklen Weinkneipe und war nur Von bemerkenswerten Einzelheiten will ich die Ausstellung der schwer zu bewegen, ins Theater zu fahren. Im Café Maximalian" in Stadt Wien   hervorheben. Die schöne Kaiserstadt an der Donau   hat München   war Ibsen   der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit. ihre Feuerwehr- Einrichtungen in recht schöner Weise zur Anschauung Fast immer saßen in einiger Entfernung einige junge Maler und gebracht. Mannschaftswagen, Rüftwagen mit sämtlichen Geräten, haben den Dichter heimlich gezeichnet. So lange es ging, that pneumatische Schiebleiter, Gasspritze mit Drehleiter, Dampfsprige u. a. Jbsen, als bemerkte er dies nicht. Manchmal wurde es ihm aber find in schöner Ordnung aufgestellt. Von den ähnlichen doch zu viel. Da bergrub er einfach seinen Kopf in einer großen Ausstellungen andrer Städte zeichnet sich die der Stadt Wien   aber Zeitung und entzog so den Malern das Modell. An dem alt= dadurch aus, daß sie auch eine vollständig eingerichtete und geschmad gewohnten Kaffeehaustisch empfing Jbsen auch am liebsten Besuche boll ausgestattete Centrale zur Ausstellung gebracht hat. Außerdem guter Freunde und Bekannter. So tam es aber auch, daß hat sie ein kleines Feuerwehr- Museum errichtet, in welchem ein viele Unbefugte einfach an Ibsen   im Kaffeehause herantraten, prachtvolles Album mit schönen Darstellungen ausliegt, durch welche sich ihm vorstellten und zu ihm sezten. Allerdings fiel es die historische Entwicklung des Feuerlöschwesens in Wien   zur An- solchen Ungebetenen" sehr schwer, auch nur ein Wort aus schauung gebracht wird. Die Wände sind mit Bildern geschmückt, in denen dem Dichter herauszubringen. Im Laufe der Zeit wurden einzelne große Brände sowie andre auf die Thätigkeit der Feuerwehr ihm solche Situationen aber doch unbehaglich. Das ist bezügliche Gegenstände dargestellt sind. Damit auch der heitere der eigentliche Grund, weshalb er so oft seinen Aufenthalt gewechselt Scherz nicht fehle, hat dort ein Bildchen Brennende Liebe" Platz hat. In München   fursiert im Handel und befindet sich auch im gefunden: Auf einer Bank im verschwiegenen Park fizzt ein Pärchen, Privatbesitz eine große Zahl von Skizzen, die Jbsen im Café fich glückselig umschlungen haltend; auf der nahen Straße raffelt Maximilian" darstellen. In Bezug auf seine Erscheinung und die Feuerwehr vorbei, und ein leiner Amor sucht sie nach dem Kleidung ist Jbsen stets von penibelster Sauberkeit und Sorgfalt. Play der Liebenden zu locken, damit sie dort in abkühlende Aftion Er trägt immer langen schwarzen Schlußrod, weiße Kravatte und Cylinder. Ibsen   geht auf der Straße äußerst langfam. Es gewinnt den Anschein, als ob er fich uni gar nichts fümmert. Dabei entgeht feinen liftigen scharfen Augen hinter der goldenen Brille nicht das 1319geringste von dem Leben und Treiben um ihn.

Das Meldewesen ist mit Hilfe der Elektricität zu einem sehr fomplizierten, aber doch außerordentlich sicher und rasch funktio­nierenden System ausgebaut worden. Telephone der verschiedensten Art, automatische Auslösung elektrischer Klingeln und viele andere Arten der schnellsten Benachrichtigung werden von den Vertretern der einzelnen Firmen, die sie in den Verkehr gebracht haben oder bringen wollen, dem Publikumi bereitwilligst erklärt und in Gang gesetzt, so daß ein Gefühl ruhiger Sicherheit einen überkommen tönnte Gabler" zum erstenmale aufgeführt wurde, saß er bis wenige Mis -wenn solche Einrichtungen schon in jedem Hause vorhanden

wären.

trete.

Kleines Feuilleton.

Bt.

11

- Henrik Ibsen  . In der N. Fr. Pr." giebt ein gegenwärtig k. Das Rauchen und der Charakter. Beige mir, wie Du in Wien   lebender Bekannter des nordischen Dichters, der während die Cigarre ins Gesicht steckst, und ich will Dir sagen, wer Du bist", dessen Aufenthalt in Deutschland   durch viele Jahre mit ihm in leb- das wäre eine neue originelle Variante des alten Sages. Ein eng haftem freundschaftlichem Verkehr stand, über die Lebensgewohnheiten lischer Stenner stellt nämlich auf Grund seiner sorgfältigen Studien Ibsens  , sowie über die Art seines geistigen Schaffens die folgenden, folgende Betrachtungen an: Der aufmerksame Beobachter kann auf interessanten Einzelheiten. Von Ende der siebziger Jahre bis Ende der Straße den Charakter der Männer an der Art erkennen, wie sie der neunziger Jahre hat Jbsen größtenteils abwechselnd in Rom  , ihre Cigaretten und Cigarren rauchen. Ein Mann fann eine sehr Dresden   oder München   gelebt. Aus dieser Periode stammen be- verschwiegene Natur haben, sein Gesicht kann seine Empfindungen kamutlich seine bedeutendsten Werte. Mit staunenswerter Regel verbergen wie eine steinerne Maner, seine Art zu sprechen braucht mäßigkeit erschien alle zwei Jahre furz vor Weihnachten ein neuer nichts zu verraten, beobachtet man ihn aber mit seiner Cigarre, Band aus der Feder des Meisters. Wenn Jbsen eine Arbeit voll- achtet man auf seine Art, fie zwischen den Lippen oder den ständig abgeschlossen hatte, benügte er das nächste halbe Jahr, um Fingern zu halten, sieht man, wie er den Rauch aus dem Munde Stoff für ein neues Wert zu suchen. Während des zweiten halben ausstößt, was er mit der Asche thut, ob er die Cigarre bis auf den Jahres traf er dann die Wahl des Stoffes, der mittlerweile in legten Stummel aufraucht oder sie halb fortwirft, so besigt feinem Kopfe bereits beftinumtere Formen angenommen hatte. Die man den Schlüssel zu seiner inneren Natur und kann in seinent eigentliche Arbeit des Schreibens hat Jbsen immer erst im zweiten Charakter wie in einem Buche lesen. Cigaretten und Cigarren offen­Jahre in Angriff genommen. Wenn der Dichter mit seiner baren den Charakter viel besser als Pfeifen. In der Regel steckt Arbeit fertig zu sein glaubte, hat er dieselbe immer wieder der Mann die Pfeife in eine Ecke seines Mundes, bläst die Rauch­bon nenem mit seiner wunderbar flaren und fauberen wollen von sich, und damit ist alle Beobachtung zu Ende; nur wenn Handschrift selbst abgeschrieben, unt zu forrigieren und den er sehr heftig pafft, tann man es als ein sicheres Zeichen einer Stil zu feilen und dann ein vollkommen unkorrigiertes uervösen reizbaren Gemütsart nehmen. Aus dem Stopfen einer Exemplar dem Drucke zu übergeben. Kenner behaupten, daß er auf Pfeife kann man allerdings auch mancherlei erkennen. Stopft diese Weise zu der Schlichtheit, Ungefuchtheit und Natürlichkeit seines jemand z. B. seinen Pfeifenkopf schnell und überreichlich, läßt er Dialogs gelangt sei, da ihn während der Zeit des Abschreibens, wo lose Tabaksfäden über den Rand hängen, während er das Streich­das Stück bereits fertig war, nur noch der Dialog beschäftigte. hölzchen auflegt, so hat man es mit einem gutmütigen Menschen zu Ibsen   hat in den beiden Jahren, in denen ein neues Stück entst and thun, der edelmütig gegen einen Fehler, sorglos und gleichgültig ist, schnell der verschiedenen Beschäftigung entsprechend verschieden gelebt. Im Freundschaften schließt, aber fie ebenso leicht vergißt. Die Grund­ersten Jahre pflegte er in eine Sommerfrische zu gehen und dort lage für diese charakterologischen Studien aber bleibt die Cigarre. recht lange zu bleiben. Am liebsten und häufigsten suchte er Goffensaß Häufig sieht man Männer ihre Cigarren aus der oberen Westentasche auf, wo er sehr intim mit Ostar v. Redwig verfehrt hat. Während nehmen. Man muß daraus durchaus nicht schließen, daß sie zu arm des zweiten Jahrs blieb er im Sommer zu Hause. Da hat er mun sind, sich Cigarrentaschen zu kaufen. Im Gegenteil, entiveder sind eifrig gearbeitet, und zwar in folgender Weise: Er stand des Morgens fie zu unordentlich, sie zu halten, oder zu bequem, die Cigarren ein­auf und fleidete fich an, wozu er ungefähr zivci bis drei Stunden zuordnen. Diefelben Männer beißen fast regelmäßig die Spitzen brauchte. Einmal hat er sich selbst dabei ertappt, daß er nicht der Cigarren ab, anstatt ein Taschenmesser oder einen Cigarren­weniger als drei Viertelstunden lang äußerlich nichts weiter gethan abschneider zu bennzen, eine närrische Angewohnheit, die nicht nur hat, als sich die Hosenträger anzuziehen, ein Beweis, daß er während den Mund mit Tabalstückchen füllt, sondern auch das Deckblatt in deffen mit seiner Arbeit innerlich beschäftigt war. Hierauf hat er bis Unordnung bringt und oft ein sonst ausgezeichnetes Straut Mittag fleißig gearbeitet. Ziemlich spät pflegte er das Mittagmahl verdirbt. Ist die Cigarre zum Rauchen vorbereitet, zu nehmen, und begab sich danach, wenn er in München   lebte, ins beobachte man, wie der Betreffende sie zwischen Café Maximilian", in Christiania   ins Grand Hotel". Immer erschien Zähnen hält. Der Epikuräer faßt seine Cigarre nicht nur er genau zur selben Stunde im Kaffeehause, immer nahm er am selben mit den Zähnen, wenn er das Streichholz anlegt, sondern mit Tisch Platz und immer trank er dasselbe: einen Cognac und ein Glas dem Finger und Daumen feiner linken Hand, und nach jedem dritten

den