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900 worden.

Ausführung des Glasgemäldes und der feine Humor, mit dem die Stück Papier . Eben nur die Anzeige an die großmütiger Heiligenlegende wiedergegeben ist, wirken ungemein erwärmend. Stifter, daß fie fich von ihrem Geld zu trennen haben. Dann Bon den Hofglasmalereien" haben einige, so z. B. das Sand in die Augen rechts und links. Gemütvolle, überzeugte und tönigl. Institut für Glasmalerei in Charlotten unüberzeugte Helfer finden sich der Tric ist gespielt. Die Rüd burg und de Bouché, der königl. bayrische und köngl. preußische zugslinie für den schlimmsten Fall ist das Irrenhaus". An zwei Hofglasmaler in München recht schwach ausgestellt. Unter den Millionen Mart Stiftungen sind in den legt.: Bertretern des alten Stils für Kirchenfenster rangiert gleich nach vergangenen zehn Jahren in wiederholten Einzel. Prof. Geiges der Glasmaler Börner Offenburg. fällen auf diese Weise von Berliner Künstlern Nun noch aus der Unzahl von modernen Glasmalereien und völlig andren Zweden zugeführt worden. Und diese Kunstverglasungen einige Namen. Dabei beschränke ich mich auf Stiftungen wären ihrem Sinne und der Generofität der Stifter nac solche Stücke, die in ihrer Art typisch sind für gewisse auf der Aus- unzweifelhaft von großem Werte für unsre Kunstentwickelung ge stellung vertretene Gruppen. Die Namen der Künstler" sowie dokumentierte Angaben Die Gebrüder Liebert Dresden haben entzückende kleine stehen Herrn Professor R. Begas bei mir zur Verfügung. Leipzig , Fenster und Vorfezer landschaftlichen Charakters oder mit 21. Juni 1901. Max Klinger . Blumenmotiven nach Entwürfen von Christiansen ausgestellt. Begas erklärte daraufhin, er habe noch nie von derartigen Geradezu vorbildlich für Borfezer" ist, was Engelbrecht Dingen gehört und denke auch weiterhin Vorfällen, die ihn in keiner Hamburg in Farbe und Zeichnung mit seinen Segelbooten" er- Weise angingen und angehen könnten, nicht nachzuforschen. reicht hat. Diese kleinen Kunstverglasungen zeigen, mit wie wenig Mitteln man bei decenter Farbenauswahl durch Opalescentglas- Die Selbstreinigung der Flüsse. Die Thatsache, daß die feine und vornehme Wirkungen hervorrufen fann. Auch in dem fließenden Wasser zugeführten schädlichen Bestandteile sich dort ganzen Fensterfüllungen mit naturalistisch behandelten Blumen, nicht vermehren, sondern nach verhältnismäßig furzer Zeit ver­besonders Fris, hat Engelbrecht hervorragendes geleistet. schwinden, ist nach den früheren Versuchen von H. Buchner der Ein­Bentner Wiesbaden hat den dankenswerten Versuch unter- wirkung des Sonnenlichts zugeschrieben worden. Wie die Köln . 8tg." nommen, zu zeigen, daß man auch unter Verzicht auf das Opales - berichtet, beweisen indessen neuere Untersuchungen von Professor König, cent in modernem Stil wirkungsvolle Fenster für Wohnräume daß diese Wirkung des Lichts erheblich überschätzt worden ist. Nach machen kann. Eines der feinsten Stücke in dieser Abteilung ist ein feinen Versuchen vollzieht sich die Selbstreinigung des Wassers bei Schlafzimmerfenster mit rotem Mohn auf blaugranem Grund. Der Jsar in etwa 8 Stunden, beim Main in 6 Stunden, bei der Oder Landschaftliche Motive hat für Wohnzimmerfenster Drinnebergin etiva 15 Stunden. Da, wo die Abwässer in die Flüsse einmünden, Karlsruhe in seinem schönen Thüroberlichtfenster:" Winterland- finden sich stets Fadenbakterien und andre Wasserpilze in ungeheurer schaft" sehr glücklich verwendet, desgleichen in seinem Treppenhaus- Anzahl und bilden am Uferboden grüne Rafen. Nach Profeffor fenster: Waldinterieur". Unter den großen Fenstern für Hallen, König beruht nun die Selbstreinigung der Flüsse hauptsächlich auf Stonzertsale usw. befinden sich neben einigen sehr gediegenen dem vegetativen Leben im Wasser. Daneben tragen niedrige Tiere, Arbeiten eine große Anzahl von Bravourstücken sehr zweifelhaften Protozoen, Rotatorien, Krustaceen, Jusettenlarven erheblich zur Forts Rangs. In erster Linie ist hierher das große Fenster von Luceo Floreo in Barmen zu zählen. Die Absicht des Ateliers mit dieser den hl. Georg auf weißem Noß darstellenden Freilicht­Glasmalerei" scheint es gewesen zu sein, vor allem das Blei zu vermeiden. Das ist aber gerade, was die Glasgemälde zusammen hält, und zwar nicht nur technisch; es giebt ihnen Kraft. Deshalb wirkt dieser hl. Georg auch fast wie eine große Diaphanie. Das Kunststück, auf drei hintereinander befindlichen gelben, roten und blauen Gläsern nach Bedarf in großen Flächen die Farbe aus­zuägen, wirkt nicht sehr künstlerisch. Das Ganze ist eine etwas markt­fchreierische Spekulation auf den unerzogenen Geschmack des großen Publikums. Vornehmes auf dem Gebiet der großen Saalfenster haben in Kunstverglasung Vittali Offenburg und in Glas malerei Ged Offenburg gebracht. Das erstere Fenster zeigt fünf Mädchen, die in der Fröhlichkeit der sweet seventeen" fingend durch einen Garten schreiten. Die Figuren find etwas präraphaelistisch gehalten und wunderschön gezeichnet. Hätte man sich bei Auswahl der Farben des Opalescent noch etwas mehr reserviert, dann wäre die Wirkung noch größer. Gediegener und künstlerisch ernster ist das gleichfalls für einen Musiksaal gedachte Fenster Geck s Frau Mufita in roter Gewandung steht mit der Leier inmitten eines stilifierten Lorbeerhains. Eine sonnige, hellgrüne Landschaft bildet den Hintergrund und ein Böcklin blauer, von weißen Wolkenstreifen durchzogener Himmel leuchtet über dem Ganzen. Mehr Größe in Haltung und Gesicht der Figur hätte nichts geschadet.

Mit der Ausstellung der etwa 300 eigentlichen Glasgemälde und Kunstverglasungen ist eine solche von 900 Kartons, Mosaiten, Werken über Glasmalerei usw. verbunden, die aber fast nur fach­technisches Jutereffe haben. A. Fendrich.

and Kleines Feuilleton.

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räumung der organischen Stoffe bei, ebenso die Fische. Endlich ist nach König der Anteil höherer grüner Wasserpflanzen an der Selbsts reinigung der Flüsse beträchtlich. Die Abnahme des Ammoniaks in Schmutzwassern ist eine Folge der Verdunstung und Diffusion, indem Waffer und Luft ihre gasförmigen Bestandteile rasch gegen einander austauschen. Dadurch erklärt sich, weshalb die Selbstreinigung im Sommer bei starker Verdunstung und starker Stromgeschwindigkeit rascher vor sich geht, als bei tühlem Wetter und geringer Wasser­bewegung. Musik.

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Daran, daß wir heute noch keine wahrhaft volkstümlichen Aufs führungen musikalischer Dramen besitzen, sind die Herren B. 8immermann und Q. Schramm aller Wahrscheinlichkeit: nach unschuldig. Junerhalb der heutigen Verhältnisse haben sie mit ihrer Neuen Berliner Voltsoper", jegt auch kurz Sommeroper" genannt, ein anscheinend verdienstliches Unternehmen eröffnet. Das mitten in Often gelegene Carl Weiß- Theater" ist die Stätte des neuen Versuchs. Die Abend- Vorstellungen begannen am neulichen Sonnabend; tags darauf tam nachmittags eine Bolts. Vorstellung" zu billigen Preisen und mit der hier bereits be­tannten Weise des Verlosens der Plätze. Es war Lorkings wahrhaft populärer Waffenschmied gewählt worden. Ueber das prächtige Wert, das Lorking in einem nun schon recht weit zurüdliegenden Kunstrahmen geschaffen, bedarf es heute wohl teiner Auseinandersetzung mehr.

Um die Vorführung gerecht würdigen zu können, muß min allerdings das beschränkte Vermögen aller solcher Unternehmungen berücksichtigt werden, die erstens als rein private und zweitens als vorübergehende nicht entfernt mit den öffentlichen und den ständigen tonfurrieren können. Soweit jedoch unfre Erfahrung reicht, zeichnen fich gerade solche Unternehmungen häufig dadurch aus, daß sie die Geringheit ihrer Mittel durch einen gut fünstlerischen Gefanitgeist wettmachen. Bei jenen andren Unternehmungen ist es allzuhäufig umgekehrt: dort müssen allererste Einzelträfte und reich Testamentkünstler. Vor einiger Zeit wurden spöttische liche Ausstattungsmittel wettmachen, was an zusammenfassendem Aeußerungen von Reinhold Begas über die Kunstgeist fehlt. All dies in Betracht ziehend, können wir die sonn­Secession veröffentlicht. Auf sie antwortet jezt May tägige Waffenschmied"-Aufführung als recht tüchtig anerkennen. Vor Klinger in einem im, Leipziger Tageblatt " abgedruckten offenen allem war sie von Unsicherheit so weit entfernt, als gehörte sie einem Briefe: Ein Gegenscherz. Mit außerordentlichem Berliner lange festgefügten Ensemble an. Und dann besigt die Truppe an Geist hat der Professor R. Begas in letzter Zeit sich über Secession in Herrn Mörite einen sehr temperamentreichen Kapellmeister, der tünstlerischen Dingen geäußert. Seine Anschauung über deren gwed ersichtlich mit fester, künstlerischer Hand seinen Geist dem Ganzen und Thätigkeit ist neu und wißig. Nicht- Berliner denken mitteilt. Auch die Regie, insbesondere eine vernünftige Anleitung allerdings weniger schnell über diese Dinge. Immerhin ist des freilich sehr kleinen Chors ist zu rühmen wahrscheinlich ganz die Begassche Auffassung als Berliner Specialität nicht um das Verdienst Herrn Schramm 3. Dieser selbst sang die Titel interessant. Sei es vergönnt, Herrn Professor Begas auf rolle. Ging seine Leistung als Waffenschmied nicht eben eine andre Berliner Kunstspecialität aufmerksam zu machen. Er ins Bedeutende, so hielt sie sich doch frei von Vers tennt sie vielleicht selbst noch gar nicht. Ich meine die Berliner zerrungen und von falschen Ambitionen. Er kehrte kehrte mehr Testamenttünstler. Die Thätigkeit dieser Herren sei kurz den komischen, brummigen, trippelnden Alten, als dent gekennzeichnet. Vor allem ist zu derselben sehr viel wirkliches Typus des kernigen Gemütsmenschen heraus. Sein Baß ist, Talent nötig. Ganz so, wie ganz ausgezeichnete Referenzen für einen wie es nicht selten vorkommt, fein rechter Baß, tlangreich und ficher guten Buchhalterposten unumgänglich notwendig find. Die Künstler" in der barytonalen Höhe mehr als in der Tiefe. Herr H. Liman wenden sich an sehr reiche Leute, die als kunstliebend bekannt sind. in seiner schauspielerisch nicht gerade sehr hervorragend durchgeführten Es wird viel große Kunst" geredet und ein großes Stück Geld Rolle des schwäbischen Ritters entfaltete einen echteren, klangvolleren Toder gemacht, möglichst viel. Womöglich genug zu einer Akademie- Baß. Einen nicht üblen, doch wenig belangreichen Baryton zeigte Gründung". Eine Reihe bekannter oder einflußreicher Leute wird H. Ganser als Liebenau; einen üppigen Tenor, dem nur nicht oberflächlich ins Vertrauen gezogen- aber nur soweit, daß, wenn alle Töne gleich sicher gelangen, und der noch mehr Weichheit ges es schief geht, Schweigen und Abwinken vorteilhafter ist als Sprechen winnen fönnte, als er bereits jetzt besigt, entwickelte G. Clemens und dann kommt das Testament". Juristisch ein wertloses als Knappe. Von den beiden Sängerinnen war J. Radda

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