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Als Josine endlich zum erstenmal das Bett verließ, um ein neues Leben an der Seite Lucas' zu beginnen, schloß dieser sie in seine Arme und rief:

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hinein. Die Reisemüge ins Gesicht gedrückt, den Havelock fröstelud um die Schulter geschlagen, nähern fie fich im grauenden Morgen ihrem neuen Wirkungskreise, nm noch am Laufe des Tags ihre Apparate anzubringen, etwa nötige Proben vorzunehmen und dann am Abend scheinbar frisch und fröhlich vor das Publikum hinzutreten, das gerade heute beim Programmwechsel am allerwenigsten geneigt ist, dem Artisten das Mißlingen irgend eines Tricks" nachzusehen und Uebermüdung bei ihm gelten zu lassen. tliet sner anot So reisen moderne Vaganten.

Aber nicht immer.

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ihrer Darbietungen nicht an den Cirkus bindet, find schon lange in feste Gebäude, die sogenannten Specialitäten- Theater und Variétés übergesiedelt. Du gehörst nur mir, Du hast immer, immer nur mir eine scheinbare und erstreckt sich in Wirklichkeit nur auf den Die neu errungene Seßhaftigkeit des Artistentums ist aber mur gehört, da Dein Kind von mir ist. Nun sind wir vollzählig. Direktionsapparat. Ebenso wie beim Theater, und weit öfter noch wir fürchten nun nichts mehr vom Leben!" als bei diesem, verlangt auch vom Variété das Publikum einen Sobald Lucas die Leitung des Werkes wieder über- Programmwechsel. Beim Theater kommt man diesem Wunsche nehmen konnte, zeigten sich die Wunderwirkungen der Sym- entgegen durch Aufführung neuer Stüde  ; das ist beim Variété nicht pathie, die ihm von allen Seiten entgegenflog. Und nicht möglich. Dort hat jeder Künstler eine durch jahrelange Uebung mühsam nur das bergossene Blut, mit dem die Crêcherie getauft herangebildete, Specialität" und mit dem Programmivechsel muß infolge­dessen auch ein Personenwechsel eintreten. Mit Rücksicht worden war, entschied endgültig über das Gedeihen des darauf verlegt man den Programmivechsel stets auf den ersten oder Unternehmens, das nun mächtig, unaufhaltsam in die sechzehnten des Monats. Sofort nach Schluß der Vorstellung padt Höhe wuchs; ein glücklicher Zufall trug das feinige dazu an diesem Tage der Artist die eben noch gebrauchten Kostüme und bei die Mine warf glänzende Erträgnisse ab, denn Requisiten ein, nachdem der Koffer alles andre schon vorher auf­man war endlich, so wie Morfain es immer voraus- genommen hat. Ein paar Stunden später figen in allen Teilen der gefagt hatte, auf eine starke Ader ausgezeichneten Erzes Welt gleichzeitig, aber jeder einem audren Ziele zustrebend, die gestoßen. Dadurch konnte die Crêcherie das Eisen und den Variété- Künstler im Eisenbahnwagen und fahren in die Nacht Stahl in vorzüglicher Qualität und zu so billigem Preise produzieren, daß selbst die Hölle in ihrer Fabrikation feiner Objekte bedroht wurde. Jede Konkurrenz wurde unmöglich. Dazu kam noch der mächtige demokratische Aufschwung, der allerorten die Verkehrswege vermehrte, die endlose Aus­dehnung der Eisenbahnen, die zahllosen Brücken und Bauten, was alles die Verwendung des Eisens und Stahls in ge­waltigem Maße steigerte. Seitdem die ersten Cyklopen das Eisen in einem Erdloch schmolzen, um Waffen daraus wenn im Frühjahr die große Mehrzahl der Variétés ihre zu schmieden, hat die Verwendung des Eisens von Tag Bforten schließt, werden zwar eine Anzahl von Sommer- Etabliffenents zu Tag zugenommen, und das segensreiche, Metall wird zur eröffnet, auch die wenigen noch existierenden Reisegeschäfte beginnen Quelle der Gerechtigkeit und des Friedens werden, Tournées; aber dennoch hapert es für manchen recht tüchtigen sobald die Wissenschaft es vollständig erobert haben, es faſt Artisten mit dem Anschluß". Er bleibt dann wohl in einer Stadt tostenlos herstellen und zu allen Gebrauchszwecken formen vierzehn Tage länger liegen, als er Engagement hatte, und was Avird. Aber was vor allem andern den Erfolg, den Sieg der schlimmer ist länger als der Geldbeutel reicht. Ist dann schließlich Aber was vor allem a recherie er das waren die natürlichen inneren Ursachen: auch die Hilfe eines Agenten oder Spediteurs in Anspruch ges um Requisiten und Kostüme zu beleihen, ohne eine bessere Verwaltung, mehr Wahrheit, mehr Gerechtigkeit, nommen, kam, dann bleibt dent mehr Gemeinsamkeit. Sie trug von Anfang an die Bürgschaft daß ein Engagement zu stande festgefahrenen Artisten nichts andres übrig, als sich in der Weise des Erfolgs in fich dadurch, daß sie auf dem Uebergangs feiner Vorfahren im Beruf durchzuschlagen, indem er einen Teil system einer weisen Association von Kapital, Arbeitskraft und seiner Künste auf der Reise zum besten giebt, bis er einen größeren Geist gegründet worden; und die schweren Tage, die sie Ort erreicht, der ihm mehr Gelegenheit zum Erwerb bietet, als das durchgemacht, die Hindernisse aller Art, die für tödlich ge- lleine Rest, auf das sein Schicksal ihn verschlagen hatte.sijo haltenen Krisen, die sie überwunden hatte, waren nichts. Da ereignen sich denn mitunter recht ergögliche Scenen. andres gewesen als die unvermeidlichen Holprigkeiten der Wir fahren in der vierten Wagenklasse, im selbstverständlich über­Straße, die harten Schwierigkeiten des Anfangs, die es zu filllten Coupé. Eben hat der Zug fich in Bewegung gesezt, da läßt überdauern gilt, wenn man das Ziel erreichen will. Heute ein neben uns stehender junger Mann, der uns vorher in keiner wurde es zweifellos flar, daß sie immer lebensträftig gewesen, Beinkleider zu Boden fallen. Erschreckt überlegen wir noch, Weise durch Benehmen oder Aeußeres aufgefallen ist, plöglich seine geschwellt von fruchtbaren Säften, aus denen die Ernte der auf welche Weise wir den im weiteren Ausziehen Begriffenen Zukunft sich bereitete.ha offenbar plößlich irrfinnig Gewordenen an seinem Vorhaben hindern können, da fällt schon die letzte äußere Hülle und vor uns steht im flitterbesezten Trikot ein Artist, der die Anwesenden bittet, sich in einigen Künsten produzieren zu dürfen. Jetzt begreifen wir, daß wir das Vergnügen haben, einer Variété- Vorstellung im Eisenbahnvagen beizuwohnen, ein Genuß, den - ebenso die Vorträge reifender Musikkapellen. nur in der in Preußen durch besondere Privi­minilegien bevorzugten vierten Wagenklasse haben kann, während die Reisenden der ersten und zweiten Klaffe trop der höheren Fahrpreise sich unsterblich langweilen müssen. Die Vorstellung ist allerdings durch den sehr beschränkten Raum etwas beeinträchtigt und wäre wohl überhaupt nicht möglich, wenn wir in dem Künstler nicht einen sogenannten " Schlangenmenschen" bewundern fönnten. Kaum hat derselbe denn auch seine Produktion beendet, so ist der freigemachte Platz ver Zuerst verschwanden die Schauspieler, die in feste Säuser schwunden als wäre er nie dagewesen, und der Schlangenmenfch aber in um so schnellerem Tempo unternimmt mun das viel größere Kunststück, sich wieder angekleidet folgten ihnen die Artiſten. Wenn heute am Horisont en schwerer mit dem Hut in der Hand burch die Menge zu winden, het im Wagen vorzunehmen. Nur wenige Ans weigern sich unter dem den Umständen nach fie hätten nichtsge

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Unfre Landstraßen werden allmählich leerer. Der Fracht Fuhrmann der alten Zeit ist schon lange verschwunden, auf die Wanderschaft geht der junge Arbeiter froß der von den Gewerk­schaften gezahlten Reiseunterstügung heute nur, wenn ihn die Not dazu zwingt, und auch die Anzahl der sogenannten fahrenden Leute" wird immer kleiner.

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Mit Vorliebe werden natürlich für solche Ertravorstellungen die Wirtshäuser aufgesucht, in denen nicht nur meist eine Anzahl von Leuten beisammen zu treffen sind, sondern wo auch am ehesten auf eine gewiffe Gebelaune zu rechnen ist.

Wohnwagen auftaucht, gefolgt von dem Gerätewagen, dann weiß Sammlung man im Dorf wohl, daß nicht Seiltänzer" nahen, wie sie in der wesende Beinen Gegend, oder Kunstreiter", wie in der anderen alle Wander- anscheinend glaubhaften Vorwand, Trupps unterschiedslos genannt wurden, sondern daß in kürzester feben", einen Obolus zu entrichten; alle andern geben gern eine Frist auf einem der freien Plätze im Dorfe ein Karuffel sich er- leine Münze, nicht ohne boshaft zu bemerken, daß gerade die jetzt so Zurückhaltenden während der Produktion den Hals am längsten heben wird. Von den wandernden, Darstellern" ist beinahe mur Kasperle" gemacht hätten. An der nächsten Haltestelle verschwindet der den alten Gepflogenheiten treu geblieben. Die früheren Publik"-Spieler, Schlangenmensch, um seine Gastspielreise" in einem anderen Wagen die ihre Arena ohne Einzäunung auf einem möglichst freien Blaze fortzusetzen. aufschlugen, um im interessantesten Augenblick die angesammelten Neugierigen von hinten mit einem Sammelteller zu überfallen, haben das Geschäft mangelnder Erträge halber aufgegeben. Und doch durften früher Unternehmungen dieser Art auf teinem Boltsfeste fehlen. Sie arbeiteten" teilweise sogar- wie die Arena Stroh In der eichengetäfelten gemütlichen Kneipe einer Kleinen Stadt Schneider" in Süddeutschland   und Oestreich mit den sensationellsten Trits, Turmfeilbesteigung, Ballon- Auffahrten 2c. Die reifenden Unternehmungen der Jeytzeit sind meist Cirkus- Etablissements, die in großen gelten ihre Borstellungen geben. Sie benutzen aber nicht die Landstraße, sondern fahren von einem größeren Ort zum andren auf der Eisenbahn. Auch das Chapiteaux  ", wie das Cirkus­zelt genannt wird, ist dem Untergange geweiht, da in allen größeren Städten Bau- Unternehmer feste Cirkusgebäude errichten, die sie an die Direktoren in Miete abgeben. Die Artisten, welche die Form

figen nach des Tages Last und Hize, wie allabendlich, die Herren Aerzte, Rechtsanwalte, der Herr Amtsgerichtsrat 2c. und eine Aut zahl zufällig amvesender Gäste. Da tritt ein neuer Aufömmling herein, glatt raftert, mit erbfengelbem Sommerüberzieher und sorgfältig ge­bügeltem Cylinder. Er bestellt bescheiden ein kleines Glas Bier und wendet fich dann an den Wirt, der am Büffett in eifriger Unterhaltung mit einem dicen, behäbigen Spießer begriffen ist.

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Sie entschuldigen wohl!" beginnt der Fremde. Ich bin eint durchreisender Künstler und möchte mit Ihrer gütigen Erlaubnis