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Den Sohn von dem Bankier wohl?"

ni Sa, wie ist denn das möglich? Mit wem denn?" " Mit Scheifin Prokoff Petrowitsch. Seine Tante ist Wirt- Sein Zorn war augenscheinlich verflogen: fchafterin in der Slatoussensti- Straße. Ein braves Frauenzimmer. einen Sohn in Deinen Jahren, er soll Natürlich sind wir alle sehr froh, Gott sei Dank! Die Hochzeit ist gekommen sein." nach einer Woche. Komme auch! Wollen mal recht lustig sein!" Aber wie kann denn das sein, Erast Jwanitsch?" fragt Makar Kusmitsch bleich, erstaunt, und zuckt die Achseln. Wie ist das über haupt möglich? Das das ist ja ganz unmöglich! Anna Erastowna ist doch ich habe doch ich liebe sie doch und habe ernste Absichten. Wie ist das denn?" Ganz einfach. Wir nahmen und verlobten ste. Ne gute Bartie."

Kalter Schweiß tritt Makar Kusmitsch aufs Gesicht. Er legt die Scheere auf den Tisch und fängt an, sich mit der Faust die Nase zu reiben.

" Ich hatte ernste Absichten..." sagte er. Das ist unmöglich, Erast wanitsch! ch... ich liebe sie ja und habe ihr einen An­trag gemacht... Und die Tante versprach auch. Ich habe Sie immer geachtet wie meinen eignen Vater. ich schneide Ihnen immer umsonst die Haare... immer haben Sie von mir Ge­fälligkeiten. Als mein Vater starb, nahmen Sie das Sofa, und 10 Rubel Geld und haben mir nichts zurückgegeben. Erinnern Sie sich?"

Aber natürlich! Warum soll ich mich nicht erinnern? Aber was bist Du denn für eine Partie, Makar? Bist Du vielleicht ein Bräutigam für Anna? Weder Geld noch Stand, ein unbedeutendes Handwerk.

Ist Scheikin denn reich?"

" Scheifin ist in einer Arbeitsgenoffenschaft, hat 1500 Rubel Kaution gestellt. So ist es, Bruder. Was ist da viel zu reden? Es iſt' ne abgemachte Sache. Daran iſt nichts mehr zu ändern, Makaruschka! Such Dir eine andere Braut. Die Welt ist doch nicht mit Bretteri vernagelt!... Ha, scheere weiter! Was stehst Du?" 4 11ds

Der Vater horchte auf. Bankier Martens haben gestern zu den Ferien

Nein, ein Jahr älter ist er, ich glaube sechzehnt. Aber er war wirklich furchtbar nett. Denft nur, wie ich über das Geländer gucke, fällt mir mein Hut ins Wasser. Franz ist ihm aber gleich nach­geschwommen. Franz heißt er nämlich."

" Dann kann er doch nicht der Sohn von Martens sein, den rufen sie Konrad", meinte Erika.

Das weißt Du natürlich ganz genau" die Mutter warf ihr über die Stickerei fort einen prüfenden Blick zu." I sich mal an, woher denn schon?"

Na, ich hab' es doch gehört, daß Herr Martens ihn so rief" die Kleine errötete etivas. Gestern, als wir bei der Villa vorüber­gingen, stand Herr Martens auf der Terrasse und rief: Konrad, Konrad!"

" Jawohl, Konrad, wer weiß, wer den gerufen hat", höhnte Otto. " Trug er denn einen grauen Sportanzug?" fragte die Mutter. Die kleinen Martens gehen immer in grauen Sportanzügen." Gott  , das weiß ich doch aber nicht, Mama, er war doch im Wasser, als ich ihn kennen lernte."- o Otto wurde etivas verlegen. Er sagt aber, er wohnte in der roten Villa, und er hat mich auch eingeladen, ich soll ihn da besuchen, er will mir die Pfauen zeigen und es wohnen doch auch gar keine andren Menschen in der Villa als Bankier Martens."

Nein, allerdings nicht," die Mutter nickte: Kinder, das ist ja aber eine reizende Bekanntschaft. Da müssen wir mit der Familie auch Verkehr bekommen. Ich werde das schon fingern. Du gehst gleich heute Abend hinüber, Otto, und besuchst Deinen neuen Freund!"

Wenn das nur den Eltern recht sein wird," zweifelte der Vater. Martens halten sich doch so zurück. Sie verkehren mit niemand pitch hier!" Ach was, wir benutzen die Gelegenheit." Die Mutter war sehr entschlossen. Laß mich das nur machen! Sei zufrieden, wenn wir so vornehmen Umgang bekommen können."

Makar Kusmitsch schweigt und steht unbeweglich. Dann langt er ein fleines Tuch aus der Tasche und beginnt zu weinen.

" Ha, noch schöner!" tröstet ihn Graft wanitsch." Seht blos, heult wie ein altes Weib! Erst mach' meinen Kopf zu Ende, dann Tannst Du weinen, soviel Du willst!"

Makar Kusmitsch nimmt die Scheere, ficht sie eine Minute ge=

dankenles an und läßt sie dam wieder auf den Tisch fallen. Seine Hände zittern.

" Ich kann nicht!" sagt er."" Ich kann jetzt nicht, ich habe keine Kräfte! Ich bin ein unglücklicher Mensch! Und sie ist auch un­glücklich! Wir liebten uns, versprachen uns, und jetzt trennen uns böse Menschen ohne jedes Mitleid Gehen Sie, Erast Jwanitsch! Ich kann Sie nicht sehen!" " Dann werde ich morgen wiederkommen, Makaruschka. Wirst mich morgen zu Ende schneiden."

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Gut."

mod mod sid

" Ich gehe dann aber auch einmal mit nach der Billa  ." sagte Erika, ich möchte auch die Pfauen sehen!" besuchen und wir sprechen dann so im Borbeigehen vor und thun, alle Dito den jungen Martens als ob wir ihn abholen wollen, dann wird sich das weitere schon finden." Wünschenswert wäre es allerdings." Der Vater sah nach­denklich auf den See hinaus. Man könnte auch geschäftliche Vorteile davon haben. Wo hast Du denn aber den jungen Herrn, Otto? Du hättest ihn doch gleich mitbringen sollen!" o Er muß ja jeden Augenblick kommen." Otto drehte sich um und sah nach der Badeanstalt. Er wollte ja noch im Wasser bleiben, er war erst eben reingegangen und wollte noch schwimmen, mir will

Wirst Dich beruhigen; ich komme dann morgen schon ganz früher auch' s Schwimmen zeigen." zu Dir."

Erast Jwanitsch hatte einen zur Hälfte geschorenen Kopf wie ein Sträfling. Es ist nicht angenehm, mit solch einem Kopf herum laufen zu müssen, aber was ist dabei zu machen?" Er wickelt Kopf und Hals wieder in den Shawl und verläßt die Barbierstube. Sobald er allein ist, setzt sich Makar Kusmitsch und fährt fort leise zu weinen.

Am andern Tage frühmorgens kommt Erast Jwanitsch wieder. " Was wünschen Sie?" fragt ihn Makar Kusmitsch kalt. Scheere zu Ende, Makaruschka! Der halbe Kopf ist noch zu fcheeren."

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Bitte, voraus zu bezahlen: Umsonst scheere ich nicht." Ernst Janitsch verläßt, ohne ein Wort zu sagen, die Barbier stube. Sein Kopf bleibt, wie er ist: auf der einen Seite geschoren, auf der andern nicht. Für Haarschneiden Geld zu bezahlen, hält er für einen Lurus. Er wartet einfach, bis die Haare auf der ge­schorenen Hälfte von selbst wieder gewachsen find.

In diesem Zustand macht er nach acht Tagen auch die Hochzeit seiner Tochter mit.

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Kleines Feuilleton.

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20191

Ein liebenswürdiger junger Mann," lobte die Mutter. Vielleicht zeigt er mir auch das Nudern," seufzte Erika mit schwärmerischem Augenaufschlag. Ja, rudern fait er" bestätigte Otto morgen rudern wir zusammen und da aber" er wollte aufspringen, brach jedoch mitten im Satz ab und starrte mit großen Augen auf die hölzerne Brücke.

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Das ist er wohl?" rief die Mutter.

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" Der mit der ollen schmutzigen Jacke?" schrie Erika. Das ist doch nicht der junge Herr Martens 1 das ist ja- " Der Junge von Martens Portier" fiel Erika dem Vater ins Wort, der, der immer' n Garten fegt, Hoach! und den habt Ihr für den jungen Herru Martens gehalten?"

Sie wollte sich ausschütten vor Lachen. Die Mutter gab ihr einen laps: Bist Du ſtille! Und daß Du Dich nicht rührst," sie riß Otto hinter die Sträucher zurück: keinen Muck sagst Du, bis er vorüber ist!"

Der junge Mann draußen warf ein paar forschende Blicke über das Lokal, dann schritt er hastig dem Ausgang zu.

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Der Vater beugte sich über den Tisch zu Otto und holte zu einer Ohrfeige aus: Also solche Bekanntschaften schließste, dämlicher Bengel? Und dann sagt er noch,' s wär'n netter junger Mann so'n so'n Back' n netter junger Mann!" juchzte Erika. Statt daß Du so einem' n Rücken drehst, wenn er sich an Dich die Mutter gab ihm gleichfalls einen Buff. randrängeln will" Mit so einem willst Du noch rudern Du Dut Otto schluchzte: Aber Mama Mama! Und er war doch wirklich so Kleider, Papa, ohne Kleider, da sah er gar nicht so ruppig aus, und, ich hab' ihn doch nur im Wasser gesehen, und ohne ohne Seleider konnte man doch wirklich denken, er wäre ein feiner Junge!"-

oe. Ohne Kleider. Da kommt ja Otto!" rief Erifa. Sie stand auf und winkte dem Bruder zu, der eben aus der Thür der Badeanstalt trat. Er beschattete das Gesicht mit der Hand und spähte nach dem Lokal hinüber. Jetzt hatte er Eltern und Schwester entdeckt. Grüßend schwenkte er das Päckchen mit dem Badezeug, nett aber sonst becilte er sich nicht. Er blieb sogar noch stehen und fah einem Jungen zu, der vom Verbindungssteg aus angelte.

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So komm doch endlich! rief der Vater, da machte er sich auf dent Weg. Der Vater schalt: Sag' mal, wo bleibst Du denn eigentlich, bald zwei Stunden bist Du drüben gewesen, das ist doch teine Art."

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ie. Die Industrie tiluftlicher Blumen hat außerordentliche Fortschritte gemacht. In London   verkauft man jetzt Blumen, die Der Junge zog ein Gesicht: Na, ich mußte doch so lange nicht etiva nur für das Auge und aus einiger Entfernung täuschend warten, es war ja so voll, man konnte ja gar keine Belle triegen wirken, sondern auch für das Gefühl und den Geruch ihren Vor­zum Ausziehen; und nachher, wie ich fertig war, hab' ich noch übers bildern so nahe stehen, daß häufig jemand für teueres Geld eine Geländer weg zugefehen, wie sie schwimmen, und dami hab' ich' n schöne natürliche Blume erstanden zu haben glaubt und erst jungen Mann tennen gelernt, aber' n riesig netten, jungen Mann, durch spätere Zufälle eines Besseren oder vielmehr eines sag' ich Euch. Unten aus der roten Villa am Walde." schlechteren belehrt wird. Ein Mitarbeiter des Lancet"