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Hypothetischen oder Analogieschlüffen, auf die man feither mehr oder Scheitel der Oeffnungen 72 Fuß= 21,82 Meter über Niedrigwasser weniger angewiefen war. Die völlig gestaltlose, gleichförmige Lösung, beträgt. Die Pfeiler sind 40 Fuß= 12,12 Meter hoch. aus welcher gemäß den Beobachtungen v. Schröns der Krystall sich entwidelt, vergleicht dieser mit dem Plasma, welches bei der Bildung der pflanzlichen Belle bekanntlich eine große Stolle spielt, und nennt sie darum auch Betroplasma.

In der früheren Feudalzeit war es, ähnlich wie bei gewissen Tempelbauten, die Regel, daß alle fünf Jahre je ein Ueberbau er neuert, mithin binnen je 25 Jahren das ganze Holzwerk der Brücke neu hergestellt wurde. Seitdem die Stadtverwaltung von Iwakuni In einem solchen Betroplasma treten nun nach der Theorie v.Schröns das Bauwerk übernommen hat, erfolgt die Erneuerung nur noch ähnliche Entwicklungsstufen auf, wie im Protoplasma; einer Pflanzen- nach Maßgabe des thatsächlich eintretenden Bedürfnisses. In zelle, mit Petroblasten usw., und das schließliche Endergebnis, beiden Endfeldern hat man die zum Zwecke der Erneuerung ein­der Krystall, würde demgemäß als die fertige Petrozelle, Steinzelle, gebauten Pfahljoche und Rüstungen stehen lassen, während sie in zu betrachten sein. Da für die Entwickelung des Krystalls aus einer den übrigen Oeffnungen, angeblich durch die Gewalt der plötzlich völlig gehaltlosen, also auch steinlosen, gleichförmigen Salzlösung und reißend auftretenden Hochfluten, zerstört wurden. Die mittleren das Vorhandensein des Keimes, wie wir ihn bei der Entwickelung Pfeiler find, da der Strom hier äußerst reißend und das Bett tief einer pflanzlichen oder tierischen Belle vorauszusetzen gewohnt sind, ausgewaschen ist, 30 Fuß tief unter Niedrigwasser auf den Felsen. als ausgeschlossen gelten muß, so müßte man annehmen, daß die gegründet und besondre Maßregeln zum Schuße gegen Unterwaschen Krystallzelle der Salze oder Gesteine durch eine Art freier Bell- angewandt. Die hölzernen Bogenträger, oder vielleicht richtiger bildung entsteht. In der That glaubt Prof. v. Schrön solche freie Kragträger, sind vollwandig durch eine nach den Widerlageru hin Zellbildung aus dem Petroplasma im hängenden Tropfen( einer Salz- zunehmende Anzahl übereinander angeordneter, mittels eiserner lösung) deutlich beobachtet zu haben. Mit Hilfe einer 750fachen Bolzen vereinigter Balkenstücke von ziemlich beschränkter Lage mikroskopischen Vergrößerung stellte er als erste morphologische Spuren, gebildet; sie werden durch ein fortlaufendes, zickzackförmig welche die erste Vorstufe der Krystallbildung sind, aber noch vor irgend angelegtes System von Schrägstreben versteift. Die Balken= welcher wahrnehmbarer Krystallisation auftreten, das Vorhanden- stücke sind an den Stößen sauber zusammengearbeitet und sein leinster , punktförmiger Kügelchen fest mit einem helleren zum Schuße des Hirnholzes gegen die Witterungseinflüsse äußeren Randteil und einem dunkeleren inneren Teil. Diese mit Kupferblech beschlagen, dessen grünlicher Edelrost zu dem warmen, Sügelchen schweben noch frei in der Lösung; durch Verschmelzung gelbbrannen Naturtone des Realiholzes besonders gut steht. Die dehnen sie sich allmählich aus und wachsen so. An diesen ersten Seitenflächen der Außenträger und die frei vorstehenden Oberflächen Gestalten der Krystallisation( Petroblasten) konnte Prof. v. Schrön der Querverbindungen sind durch Verschalung sorgfältig vor Nässe dann weitere Vorgänge beobachten: die Kügelchen oder Scheiben geschützt. teilen sich und bilden auch in ihrem Inneren Tochterscheiben, die später auswandern.

Besonders altertümlich und eigenartig ist die Gestaltung der Brücken- Fahrbahn: sie schließt jeden Verkehr von Tieren und Fuhr­Während dieses erste Geschlecht die Mutterscheibe verläßt, hat sich werken irgend welcher Art aus, da die Fahrbahn über den Bogen­in deren Innern schon wieder eine dunkele Stelle gebildet, aus der schenkeln mit Stufen versehen ist, die der oberen Bogenlinie eine zweite Folge von Tochterscheiben entsteht. In der Regel wandern der Hauptträger folgen, so daß die Brückenbahn von jedem nur zwei Tochterreihen( Petroblasten) aus. Diese schweben auch wieder Pfeiler aus auf's neue nach beiden Seiten bis zum frei in der Lösung, dann dehnen sie sich allmählich zu Ningen oder Scheitel der anschließenden Deffnung ziemlich steil ansteigt. Bläschen aus, die später eckig und in der Folge zu Krystallen Dabei zeigen die Stufen eine gleichbleibende Auftrittbreite, bei einem werden. In der Mutterkugel bildet sich noch ein drittes Geschlecht, nach den Pfeilern hin zunehmenden Steigungsmaß. Das Ueber­das jedoch nicht mehr auswandert, sondern sich in der Kugel zu schreiten der Brücke mit viermaliger( verlorener) Steigung und Ge­Krystallen umbildet, die an den Rand der Mutterkugel wandern und fälle über den vier Strompfeilern ist demgemäß ziemlich ermüdend, dort gleichsam ein krystallinisches Epithel( eine Deckschicht) bilden. zumal die Stufen sehr unbequem zu begehen sind. Gleichwohl wird Auch die Mutterkugel selbst wird dann krystallinisch, und die kleinen das Bauwerk weit und breit als ein eigenartiges und denkwürdiges Krystalle am Rande lassen schon vorweg erkennen, zu welchem Krystall- Ueberbleibsel aus dem Glanz der alten alten Feudalzeit aus system sich die Mutterkugel umbilden wird. gestaunt und bewundert, ohne daß man viel über die praktische Un­bequemlichkeit und Absonderlichkeit der hier gewählten Lösung nach denit. Glatteis würde jeden Berkehr auf der Brücke unmöglich machen, aber dies kommt hierzulande wohl kaum jemals vor.

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Humoristisches.

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Auch anderweitige Bekundungen der Lebendigkeit des Petro­plasmas glaubt v. Schrön nachweisen zu können, so eine durch Kraft­mittelpunkte geregelte Wellenbewegung im Innern der Petroblasten, sowie Differenzierung des Bioplasmas des Krystalles in Knäuel und in ein feines Netzwerk Bildungen, durch welche in der Steinzelle Formen entstehen können, die in ihren charakteristischen und typischen Erscheinungen ausgesprochen pflanzlichen oder tierischen Geweben ähn doch auch dem Antialkohol- Verein beitreten!"" Was willst denn Spekulativ. Du, Alte, ich glaub' alleweil, ich sollt lich sind. Daß die Krystalle Achsen haben, galt schon längst als That Du dort, Du alter Saufaus?!" Na, Propaganda machen! fache; man hielt aber die Krystallachse nicht für etwas wirklich vor- Weißt, wenn die Leut' weniger Bier trinken, muß's ja billiger handenes, für eine Realität, sondern für einen idealen Begriff. Pro- werden!" feffor v. Schrön ist es jedoch gelungen, die Hauptachie und Nebenachse gewisser Krystalle zu photographieren und an der Hand dieser Bilder zu zeigen, daß, namentlich beim Uebergang aus dem vorkrystallinischen in den krystallinischen Zustand, die Achse sich struktuell entwickelt, und zwar in fünf ganz charakteristischen Stufen.-

Technisches.

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Die Hauptsache. Ich bedauere unendlich, Herr Pro­fessor, aber ich kann nicht die Ihre werden!"" Nicht? Das ist mir aber peinlich habe nämlich einen von mir entdeckten Bacillus bereits nach Ihnen benannt!"

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Notizen.

- Die Kintaibrüde bei Iwakuni . F. Balzer schreibt in der Frankf. 3tg.": Bei der Eisenbahnfahrt zwischen Hiroshima und Bakan im südwestlichen Teile der japanischen Insel-Fünf neue Bände von Guy de Maupassants Hondo, hat der Reisende Gelegenheit, einen höchst merkwürdigen nachgelassenen Werken werden im September im Verlage von Paul, alten Brückenbau zu besichtigen, der beweist, daß die Japaner schon Ollendorff in Paris erscheinen.- in früherer Zeit es unternommen haben, im Holzbau eigenartige Das Deutsche Theater beginnt am 1. August mit und fühne Werke zu schaffen. Die Bahnstation Iwakuni Hauptmanns Märchendrama" Die versunkene Glocke " wieder seine liegt in der Nähe des Nischiti Flusses, der hier mit einer Borstellungen. Brücke von fünf Stromöffnungen überspannt wird, die den Coralie u. Co., das für die Aufführung im Orpheum Namen Kintai Kyo W oder Kintaibrücke führt. Der Name zu Frankfurt a. M. verbotene Stück, ist bedingungsweise bedeutet: Brücke über den mit Blumen durchwebten Gürtel( her- freigegeben worden. geleitet von dem Wiederschein der Blüten im spiegelnden Wasser­Gabriele d'Annuncios Schauspiel Gloria" wird laufe). am 17. August im Breslauer Neuen Sommertheater seine erste deutsche Aufführung erleben..

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Die Frau des Anderen", ein Schwant von Wilhelm Wolters und Königsbrun Schaup, wird Anfang Sep­tember am Residenz- Theater zu Dresden zur Erstaufführung ge= langen.

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Man hat es hier mit einem nicht unbedeutenden Bautverte von hervorragender malerischer Wirkung zu thun, das, wie angegeben wird, im Jahre 1673 nach den Plänen tes damaligen Daimios er­baut worden ist. Die Spannweite der drei mittleren Oeffnungen beträgt 150 japanische Fuß, das sind 45,45 Meter, die der beiden Endöffnungen ist ein wenig eingeschränkt. Die Pfeiler find in Für das Friedrich Wilhelmstädtische Theater Cyklopenmauerwerk aus Bruchstein hergestellt und zeigen viel find die Komiker Edmund Hanno und Robert Fuchs , sowie fach, besonders an den spiẞbogig begrenzten Pfeilerköpfen die Damen Marie Forescu und Anny Calice neuengagiert Verbindungen der Quader mittels eingelassener Metallklammern. worden. Alle neuen Sträfte werden in Ziehrers neuen Operette Die Ueberbauten sind aus Holz, und zwar bestehen die fünf Bogen- Die Landstreicher " zum erstenmal auftreten. rippen, welche die 5,46 Meter breite Fahrbahn tragen, aus dem in Die Nationalgalerie hat fünf Zeichnungen Japan wegen seiner Festigkeit besonders geschätzten Keakiholz, des Simplicissimus- Mitarbeiters Th. Th. Heine angetauft.- während der Belag und die Brückengeländer aus Hinotiholz sind,- Der dänische Bildhauer Wilhelm Bissen hat den Auf­eine Cypressenart, deren Holz besonders astrein und widerstandsfähig trag erhalten, eine Büste Tycho Brahes herzustellen. Das gegen die Einwirtung der Witterungseinflüsse ist. Die Gesamtlänge Bildwerk soll am 24. Oktober, dem dreihundertjährigen Todestage des Bauwerks wird zu 125 Ken oder 750 Fuß japanisch 227,27 des Astronomen, in Lundagard, einem Platz in Lund , feierlich Meter angegeben, während die größte Höhe der Brückenbahn im aufgestellt werden. Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Berlag von May Vading in Berlin .

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