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je einen auch mir sehr geringen Anforderungen entsprechenden| berichtet, die Stuger jener Tage fleine Sanduhren, die an der Wade Zeitmesser herzustellen. Sicher ist jedenfalls, daß schon zu angebracht wurden; dieser Brauch war jedoch nur ein ausnahms­Anfang des 12. Jahrhunderts Schlagwerke in Gebrauch waren, weiser und dauerte nur kurze Zeit.

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und daß diese später als die Gewichtuhren erfunden worden Nachdem Huyghens in den gleichmäßigen Schwingungen des find, steht über allen Zweifel fest. So wird in den im Pendels das Mittel gefunden hatte, den stehenden Uhren einen Jahre 1120 verfaßten Ordensregeln der Cisterienser dem Sakristan gleichförmigen Gang zu verschaffen, kam sowohl ihm als auch vorgeschrieben, dafür zu sorgen, daß die Uhr vor der Frühmesse mehreren seiner Zeitgenossen der Wunsch, einen ähnlichen Regulator schlage und wecke. Vom 14. Jahrhundert an wurden nun sehr viele für Taschenuhren zu erfinden. So hat der französische Mechaniker komplizierte Uhrwerke gebaut, die größtenteils neben der Zeit auch Abbé Hauteville schon nach der Mitte des 17. Jahrhunderts zu dem noch die Hinimelserscheinungen zeigten. Ihre Verfertiger waren Ende den Versuch mit einer Schweinsborste gemacht, deren eines meist Mönche, englische, französische, deutsche, italienische. Diese Ende er an der Platine Platinen heißen die beiden Metallplatten, Uhren bildeten den Gegenstand der Bewunderung der damaligen zwischen denen die Räder stehen befestigte, während er das andre Beit; sie wurden als Wunderwerke angestaunt und zogen viele Neu- gegen einen an der Unruhe befestigten Stift drücken ließ. Als das und Wißbegierige nach den Städten, in denen sie aufgestellt waren. nicht genügte, versuchte er es mit einer geraden und später mit einer Gleichzeitige Chroniken ergehen sich in unbegrenzten Lobes schlangenförmig gewundenen Stahlfeder, jedoch alles ohne den ge­erhebungen derselben und stellen sie den sieben Wundern der alten wünschten Erfolg. Welt an die Seite. Noch heutigen Tags sieht man in vielen Städten, Kunstkammern und Privatsammlungen solche Kunstwerke, die zugleich ein vollständiger Kalender sind und alle Haupt­erscheinungen am Himmel sehen lassen.

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Da ward die mit der Unruhe verbundene Spiralfeder, eine dünne, schneckenförmig gewundene, in einer Fläche liegende Stahl­feder erfunden, wie wir sie jetzt noch in unsren Taschenuhren sehen, aber der Erfinder ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln gewesen. 1720 erfolgte dann durch Graham die Erfindung der Cylinder- und viel später die der jetzt am meisten beliebten Ankeruhren, sowie der Chronometer oder Zeitmesser für den Gebrauch der Schiffahrt, die bei aller Einfachheit durch wunderbare Präzision die genaue Stunde des Meridians oder die Länge des Einschiffungshafens oder eines Observatoriums angeben. Dr. Joseph Wiese.

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Kleines Feuilleton.

Mehrere Jahrhunderte hindurch erfuhren die durch Gewichte regulierten und mit Schlagwerken versehenen Uhren keinerlei Ver­vollkommnung des Mechanismus; erst von dem Tage an, da bei ihnen das Bendel als Regulator zur Verwendung kam, erhielten sie eine bis dahin unbekannte Präzision, die ihnen gestattete, die Minuten und selbst die Sekunden anzuzeigen. Diese große Verbesserung be­wirkte erst das völlige Verschwinden der Wasser- und Sanduhren. Die wichtigen isochronen Eigenschaften dieses Regulators verdanken wir dem berühmten Galilei . Man weiß, unter welchen Umständen ihre Entdeckung geschah. Eines Tages bemerkte er, daß eine in der Kathedrale zu Bisa noch heute gezeigte Lampe, die im Gewölbe des Domes herabhing, in bestimmten gleichen Zerträumen ihre Schwingungen vollendete; zugleich machte er die Beobachtung, daß diese Zeiträume bei den langen Lampen länger als bei den And dem Achtbuch der Stadt Eger , einem der ältesten furzen waren. Dies brachte ihn auf die Geseze des Pendels. Seine deutschen Rechtsdenkmäler aus den Jahren 1310 bis 1390, das sich Landsleute und einige Verfasser von Schriften über die Uhren im böhmischen Museum zu Prag befindet, teilt die Voff. 8tg." mit: nehmen für Galilei das Verdienst in Anspruch, das Pendel zuerst Die Rechtspflege entwickelte sich in Eger von Alters her ganz als Regulator bei den Uhren in Anwendung gebracht zu haben, und selbständig, sie war Sache des Rats und der Gemeinde, unabhängig behaupten, daß sein Sohn Vincent im Jahre 1649 diese Jdee zur von Kaiser und Reich. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts war Ausführung gebracht habe. Diese Behauptung findet anscheinend in Eger die allein gebräuchliche Strafe für schwere Verbrechen: Unterstützung in dem der Akademie von Florenz vorgelegten Buche Mord, Totschlag, Brandstiftung, Raub, Diebstahl und Körper­der Erfahrungen", in dem es Seite 21 heißt: Man fand, verlegung, die Acht; sie bestand in der Ausschließung daß Vincent Galilei ganz vorzüglich das Pendel an den Uhren vom gemeinen Recht und Frieden. Aufgehoben konnte die Acht­nach Vorschrift desjenigen anwandte, der es guerst erfonnen erklärung werden durch Zahlung einer Buße oder eines Wergelds hatte, nämlich Galileis, und daß er, Vincent Galilei, es in Venedig an den Geschädigten oder dessen Sippe. Erst im 15. und 16. Jahr­im Jahre 1649 in die Praxis umfezte." Aber der Holländer Christian hundert traten an die Stelle der Acht und Buße: Todes- und Leibes­Huyghens, der im Jahre 1624 im Haag geboren ist, protestierte strafen. Verhängt wurde die Acht durch das Acht- und Pflegegericht. energisch, und zwar mit Recht, gegen diese Behauptung; denn Galilei Dieses bestand in Eger aus dem anfangs vom Kaiser bestimmten der Aeltere hatte wohl die Absicht, seine Idee behufs Erzielung Landrichter, später dem Bürgermeister als Vorsitzenden und aus größerer Präzision zu verwerten, aber er verwirklichte sie nicht. Er sechs Gerichtsherren oder Schöffen, welche alljährlich aus den adeligen verwendete die Schwingungen des Pendels nur bei seinen Ratsherren der Stadt und dem Landadel gewählt wurden. Die astronomischen Beobachtungen und um die Bruchteile sehr kurzer Wirksamkeit dieses Gerichts, das seinen Sitz auf der Burg hatte, Beiträume zu messen. Sein Sohn Vincent brachte es nur zu uns erstreckte sich auch über das Gebiet von Asch, Redwitz und genügenden Versuchen, denen er selbst kein Gewicht beilegte, so daß Wunsiedel . Deni nächsten Angehörigen des Getöteten oder wir Huyghens wohl mit Recht als den ersten Hersteller einer Geschädigten stand es zu, die Hilfe des Achtgerichts anzurufen; einer Uhr mit Bendel ansprechen können. Die Krone setzt der Huyghens- der Schöffen übernahm die Rolle des öffentlichen Auflägers; nach schen Erfindung erst die ankerförmige Hemmung" auf, die etwa gepflogener Umfrage wurde vom Pfleger das Urteil gesprochen. Die 1680 von dem Londoner Dr. Robert Hook erfunden wurde. Achterklärung wurde öffentlich verlautbart und in das Achtbuch ein­getragen. Kam eine Achterklärung zur Aufhebung, so wurde sie im Achtbuche durchgestrichen oder ausradiert.

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Völkerkunde.

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Bis etiva 1520 hatten alle Uhren einen festen Platz, meistens waren es Turmuhren, entweder für Kirchen oder sonstige öffentliche Gebäude. Auch wurden kleinere Uhren angefertigt, die transportabel Das Buch, das vom Archivar der Stadt Eger, Dr. Siegl, auf­waren und an Mauern oder an einen mit Haken versehenen Stand- gefunden ist, ist in hölzerne Bretter gebunden; auf 42 Bergament­fuß angehängt wurden. Uhren, die man bei sich tragen konnte, blättern enthält es in verschiedener Handschrift 281 Achterklärungen; bildeten eine spätere Erfindung; erst zu Anfang des 16. Jahr von diesen sind die 115 ersten bis zum Jahre 1357 nicht datiert. hunderts konstruierte der Schlosser Peter Henlein zu Nürnberg eine tragbare Taschenuhr, die er ganz aus Eisen baute. Peter Henlein , im Jahre 1480 geboren, hatte schon in seiner frühesten Jugend Der Stamm der talifornischen Seris subtile Maschinen konstruiert, zum Erstaunen der Mathematiker Indianer, der zwischen 1530 und 1540 zuerst mit den Weißen und Astronomen jener Zeit. Henry Horstmann berichtet in seiner in Berührung kam, wurde erst 1894 und 1895 durch zwei vom Schrift Taschenuhren früherer Jahrhunderte aus der Sammlung Bureau of American Ethnology" ausgefandte Expeditionen genauer Marsels"( Berlin , 1897), daß er eine solche eiserne Taschenuhr Hen studiert, an deren Spize Mc. Gee stand. Mc. Gee hat nun eine leins in gangbarem Zustande gesehen habe, die wahrscheinlich gegen eingehende Monographie über dieses Volt veröffentlicht, aus der der 1520 gefertigt ist. Das Werk besteht, wie gesagt, ganz aus Eisen. Globus " folgende Mitteilungen macht:" Seri" ist ein Wort der Die gravierte Rückwand des Gehäuses und der Deckel, die aus Bronze Opatasprache und bedeutet flink", während der Stamm selber sich bestehen, sowie das Zifferblatt, find mit Arabesken schön verziert. Km káak, d. h. Unser großes Muttervolt hier" nemnt. Er bes Das Zifferblatt ist in zwölf Stunden geteilt, besitzt jedoch keine wohnt die Insel Tiburon im falifornischen Meerbusen und ein be­Minutenteilung. Ueber der Ziffer 12 ist ein kleiner Dorn und über schränktes Gebiet auf dem Festlande im megikanischen Staate den übrigen je ein kleiner Snopf angebracht zu dem Zwecke, die Sonora. Vor zweihundert Jahren soll er noch mehrere Beit auch bei Nacht durch das Gefühl feststellen zu können. tausend Seelen gezählt haben, heute ist er auf 350 Individuen Die ersten Taschenuhren hatten nur einen Zeiger, den Stunden- zusammengeschmolzen, von denen nur 75 erwachsene Männer zeiger. Die Zugfeder, aus gehärtetem Eisen, hat kein Gehäuse, sind; die Frauen überwiegen der Zahl nach bedeutend. Der sondern ist nur durch vier Pfeiler begrenzt, welche zugleich die Stamm hat sich immer in völliger Isoliertheit, gehalten, ist mit seinen hintere Platine tragen. Der äußere Durchmesser des Gehäuses Nachbarn nie in Verkehr getreten und darum auf einer sehr primitiven beträgt 62 Centimeter in der Breite und 21/2 Centimeter in der Stufe stehen geblieben. Mc. Gee rühmt den edlen Wuchs und die Dice . Es muß bemerkt werden, daß bei allen Taschenuhren der aufrechte, doch ungezwungene Haltung der Seri; die Brust ist breit, ersten Zeit die Dicke im Verhältnis zum Durchmesser viel größer die Glieder sind dünn, die Extremitäten, besonders die Füße, un­war als bei den späteren Uhren. Uebrigens waren die ersten trag- verhältnismäßig groß, das Haar ist lang und üppig; Verschieden­baren Taschenuhren bestimmt, in der Satteltasche getragen zu werden; heiten in Wuchs und Farbe fommen in viel geringerem Grade vor als sie allmählich eine kleinere Form und ein weniger plumpes als bei den benachbarten Stämmen. Alle sind überaus gewandt Aeußere erlangten, wurden sie in der Uhrtasche getragen oder um zu Fuß. Eine Eigenart ist ferner der Gebrauch von Händen und den Hals gehängt. Früher, im 15. Jahrhundert, trugen, so wird Zähnen an Stelle von Werkzeugen, wie sie selbst die auf