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degundos
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Gescheitert.
Von Robert Siller.
( Nachdrud verboten.)
.8VI.
tropische Pflanze einer engbegrenzten, aristokralischen Litteratur gezüchtet; aus dem freien gefunden Boden der ganzen MenschI heiß erblühten Poesien, in denen das Leben aller erhöhten berfchönten Ausdruck fand, die alle hatten mit ihrem Blute schaffen geholfen, und die wieder zu den Herzen aller drangen. Abende auf einer Bant im Tiergarten. Es ist fast immer dieselbe. Es ist sehr heiß heute. Ich fize wie an jedem der letzten Mit freudig heiterer Seele, ohne Sorge für die Zukunft, Ich habe mich so an sie gewöhnt; sie ist mir ordentlich lieb ge fah Lucas seine Stadt immer noch wachsen, wie ein schönes worden. Es tommt mir vor, als ob ich auf ihr ein andrer, würde, fraftvolles, etvig junges Wefen. Von der Schlucht von Brias, viel glücklicher, freier, zufriedener, vor allem sorgenloser; in dem zwischen den Hängen der Monts Bleuses hatte sie ihren Augenblid, wo ich mich sehe, da schwinden die schweren und finsteren Ausgang genommen und erstreckte sich nun immer weiter in Gedanken, die mich sonst plagen; ich beginne zu träumen. die Ebene der Roumagne hinein. An schönen Tagen Ich fragte mich schon in diesen Tagen ganz ernstlich, ob dies wohl schimmerten ihre weißen Häuser durch die Bäume, ohne daß immer so fein würde, ob etwa diefer Bank eine geheimnisvolle Kraft der geringste Rauch die Reinheit der Luft trübte: es gab feine innewohnte, oder ob dies bloß die Folge meines jetzigen Zustandes Schornsteine niehr, die Elektricität hatte überall das Heizen fei, der mir nen ist, den ich noch nie Gelegenheit hatte zu be mit Kohle oder Holz überflüssig gemacht. Der weite blaue wie das flingt, wenn man so etwas ausſpricht! Kann fich ein obachten, denn ich hungere zum erstenmal, donde iron. Himmel wölbte fich glatt und in makellofem, feidigem Glanze Mensch mehr anklagen oder sich ein schlechteres Zeugnis austellen, über der Stadt, die immer neu und in glänzender als mit diesen Worten? Wer braucht zu hungern heutzutage? Ein Frische dalag, von Winden durchweht, die kein Rußstäubchen Faulenzer, ein bodenlos Leichtsinniger, ein Taugenichts, kurz ein mit sich führten. Und überall, in den Häusern, den öffent unmoralischer, ein schlechter Mensch; denn wer arbeiten will und lichen Gebäuden, auf den Straßen und Bläßen rauschte das Lebensernst hat
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Wasser, das krystallflare Quellwasser, dessen Frische und Rein- Hahahahaha! Daß ich noch so viel Kraft habe zum Lachen, heit die Menschen gesund und fröhlich machte. Die Bevölkerung das hätte ich nicht gedacht; es list doch nicht so schlimm mit mir. Diese Betrachtungen will ich aber lieber abbrechen, denn da könnte vermehrte fich immerzu, neue Häuser wurden gebaut, neue ich leicht ungerecht werden. Das hebe ich mir auf bis auf später, Gärten entstanden. Ein glückliches, freies, brüderliches Volt bis ich auch die Bant untersuchen werde auf ihre geheimnisvollen übt eine mächtige Anziehung aus, so daß alle nachbarlichen Sträfte hin, die heute merkwürdigerweise nicht ganz wie sonst Völker widerstandslos zu ihm hingetragen werden. Die kleinen funktionieren, bis ich ruhiger und leidenschaftsloser sein werde, Städte der Umgebung, Saint- Cron, Formeries, Magnolles, bis es mir besser geht. Eigentlich thue ich unrecht, wenn ich sage, hatten dem Beispiel Beauclairs folgen müssen, hatten sich ich sei nicht leidenschaftslos, sonderbarerweise bin ich es ganz und allmählich gruppiert, associiert, und waren schließlich eine gar. Nur in Ruhe lassen muß man mich, nur nicht Vorwürfe machen Erweiterung der Mutterstadt geworden. Der Erfolg der auf darf man mir, ich sei schuld an meiner Lage oder dergleichen. Wie mir vorhin die Gedanken kamen, das reizt mich ungeheuer! Jm einem kleinen Gebiete durchgeführten Reform reichte hin, um übrigen wundere ich mich aber selbst, ihnen, meine Herrschaften, die Schritt für Schritt den Bezirt, die Provinz, das ganze Land fie noch nicht gehungert haben, jagen zu können, daß das Hungern zu gewinnen. Die verwirklichte allgemeine Wohlfahrt hat un- in Wirklichkeit eigentlich gar nicht so schlimum sei, wie man es fich widerstehliche Kraft, nichts kann ihren Fortschritt aufhalten, wenn sonst vor vollen Schüsseln vorstellen mag. Vielleicht ist es nicht an die Menschen sie erst erkannt haben und den Weg zu ihr offen gebracht, dies heute schon zu fagen, vielleicht dente ich morgen schon fehen. Alle menschlichen Kämpfe find nichts andres als anders, denn heute ist erst der vierte Tag, daß ich nichts gegessen, ein Kampf ums Glück, die Sehnsucht danach bildet den Unter- bielleicht ist es auch die Hoffnung, daß dies nur ein vorübergehender Zustand sei, daß es mir endlich doch besser gehen müsse. Denn das grund jeder Religion, jeder Staatsform. Der Egoismus ist hoffe ich zuversichtlich, daß dies der Fall sein wird; ich meine Die Bemühung des Einzelnen, so viel Glück als möglich an nicht bloß, daß ich nicht mehr wieder zu hungern brauche, sondern sich zu ziehen. Warum sollte nun nicht der Egoismus des daß sich meine Verhältnisse ganz und gar ändern, und daher kommt Einzelnen ihn dazu treiben, alle seine Mitmenschen als Brüder es vielleicht, daß ich so gelassen darüber denke. Aber wer hätte sich zu behandeln, sobald er überzeugt ist, daß das Glück eines nicht schon mit den größten Hoffnungen getragen in einem tünst jeden im Glück aller beruht? Wenn die Interessen früher lerischen Berufe? Und bei wie wenigen hat sich auch nur der so wütend gegeneinander ankämpften, so war es nur, weil hundertfte Teil davon erfüllt! Aber bei mir ist es doch etwas die alte Gesellschaftsordnung sie verschiedenartig gestaltete, fie anderes, ich habe doch die Berechtigung, das Höchste zu hoffen, einander gegenüberstellte, und den Krieg zur Notwendigkeit, zum Lebensprincip der einzelnen Menschengruppen machte. Aber sobald der entgegengesetzte Zustand verwirklicht ist, sobald die neugeordnete Arbeit die Güter gerecht verteilt und die befreiten, wohlthätig wirkenden Leidenschaften die Menschen zur Gemeinsamkeit und Eintracht führen, so ist so fort der Frieden hergestellt, und das Glück aller erblüht aus der allgemeinen brüderlichen Liebe. Warum sollten die Menschen kämpfen, wenn ihre Interessen nicht mehr gegen einander stehen? Wenn die Menschheit im Laufe der Jahrhunderte die ungeheure Summe von Kraft, Blut und Thränen, die schwere Mühjal zahlloser Generationen, die sie aufgewendet hat, um sich selbst zu zerfleischen, darauf gerichtet hätte, die Welt zu erobern, sich die Naturkräfte zu unterwerfen, so Ob ich ihm wohl sage, wie es mir jetzt geht, ihn um Hilfe wäre sie seit langem die unbestrittene, herrlich thronende bitte? Es ist ja bloß für furze Zeit und er ist nicht unvermögend. Königin der Wesen und Dinge. An dem Tage, wo sie ihres was er da für Augen machen würde! Ich kann mir lebhaft sein tollen Wahnwiges inne wurde, wo der Mensch aufhörte, ein verlegenes Gesicht vorstellen, die ungeschichten Geften, die planlosen Bewegungen seiner Hände, von denen sich die rechte in voller Hilflosigkeit reißender Wolf für den Menschen zu sein, wo alle sich im ge- in die Hosentasche verlieren würde, um lange nach dem Portemonnaie zu meinsamen Wirken für das gemeinsame Glück vereinigten, wo fuchen, es unter abgerissenen Sägen wie sehr gerne, wirklich sehr gerne, sie auf die Bezwingung der Elemente die Körperanstrengung bin nur momentan selbst etwas knapp, hatte in der letzten Zeit so und die Geisteskräfte verwendeten, die sie früher damit ver- viele Auslagen, aber sonst sehr gerne" usw. herauszuziehen und mir geudet hatten, sich von Individuum zu Individuum, von schließlich etwas anzubieten. Und die Stimmung dieser Situation! Klasse zu Klasse, von Nation zu Nation zu vernein, das wäre schlimmer als das bißchen Hungern. Das geht derben, an dem Tage hatte die Menschheit den Weg zum ja doch vorüber, so oder so. Das Schlimmste wäre verhungern, aber Reich des Glückes angetreten. Es ist nicht wahr, daß davon bin ich doch noch sehr weit entfernt; das Häßliche, Widerliche ein Volk, dessen Bedürfnisse alle befriedigt wären, das dieser Situation aber würde mir mein Leben lang anhaften, die Erinnerung daran würde mich stets aufs tiefste verstimmen. Und nicht mehr den Kampf ums Dasein zu führen brauchte, aller ist nicht der schlechteste meiner Bekannten. Ich kenne einige, die mählich die Lebenskraft verlieren und in Schlafsucht und sich nicht so gut aus der Affaire ziehen würden. Aber ich denke Stumpfsinn versinken würde. Die Sehnsucht, das Ideal gar nicht daran, sie in eine derartige Berlegenheit zu bringen. wird immer grenzenlos bleiben, es wird immer noch Unbe Ob es Leichtfium ist, der mich so denten läßt? Jch fize hier in fanntes zu erobern geben. Aus jedem erfüllten Wunsch wird immer eine neue Begierde entstehen, und das Streben, ihr zu genügen, wird die Menschen immer wieder befeuern und fie zu Helden der Wissenschaft und Kunst machen. ( Sortsetzung folgt.)
Oh ich merke, die Bank fängt an zu wirken, wir fliegen ins glückliche Reich der Luftschlösser! Nur zu! Nur bin ich heute so schwer und vermag nicht zu folgen. Ich erinnere mich eben an einen Bekannten, der Mediziner ist und die häßliche Gewohnheit hat, dem Ursprung der Gedanken und mit dem Seciermesser 11117 eventuell die glücklichsten Stimmungen nachzuforschen, Einfälle auf ein gutes Mittageffen zurückzuführen. Der würde nun meine Illusion betreffe der Bank folgendermaßen zerstören: Wenn Du gehst, lieber Freund, fällt dies deinen ausgehungerten Gliedern schwer, da wirst Du verdrießlich, und da tommen Dir die finsteren Gedanken; wenn Du Dich aber nach dieser Anstrengung setzest, da befreist Du dein Gehirn von dieser unangenehmen Empfindung und es treibt aus Freude Schabernac mit Dir. Er würde sich nur ein bißchen gelehrter ausdrüden.
der größten Not, aller Mittel bar, seit drei Tagen hungernd unb thue eigentlich nichts, diesem Zustand ein Ende zu machen. aber was sollte ich thun? Soll ich betteln? Das will ich nicht. Und arbeite ich nicht? Arbeitete ich nicht die ganze Zeit hindurch? Kann ich dafür, daß mir meine Arbeit so wenig oder nichts trägt? Daß man sie noch nicht für reif genug hält, um mir auch nur das Notdürftigste einzubringen? So ist's halt einmal mit der Kunst,