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die er
kaum 1 Meter hoch und hat im ganzen die Statur eines zarten| Langley feststellt, waren die unteren Steinschichten rotglühend, die sechsjährigen Kindes, jedoch ist der Kopf im Verhältnis viel kleiner, oberen aber nicht, wenn sie auch heiß sein mußten und die Flammen die Taille schlanker, die Beine find kürzer, die Arme viel länger. des unten brennenden Holzes zuweilen zwischen ihnen emporleckten. Die Gesichtsbildung des Da ist viel menschenähnlicher als die des Nach einigem Hokuspokus, mit dem der festlich geschmückte Papa- Ita Orang. Mich erinnerte seine Physiognomie an einen bankrotten, das Feuer zu beschwören schien, betrat er den Steinhaufen und ging von schweren Sorgen geplagten Bankdirektor, der mit gerunzelter mit stetigem, wenn auch haftigem Schritte, mitten über ihn hinweg. Stirn über die Folgen des großen Krachs nachdenkt. Sehr auf- 3wei ähnlich gekleidete Jünger folgten ihm, hielten sich aber fallend war das Mißtrauen, daß unser Da gegenüber allen weißen zwischen dem Rande und der sehr heißen Mitte. Dann kehrte Europäern behielt; sowohl Prof. Treub als mich betrachtete er stets Bapa- Ita um und ging den Weg zurück, diesmal mit entschiedener mit Argwohn, dagegen schloß er bald intime Freundschaft mit den Zuversicht; einige neue Jünger folgten ihm, aber die meisten traten braunen Malayen unsres Hauses und besonders mit den kleinen nicht genau in seine Fußstapfen, sondern suchten sich etwas fühlere Kindern. Ganz besonders liebte er einen fleinen häßlichen sechs Stellen aus. Noch drei- oder viermal wiederholte Papa- Jta den jährigen Jungen, den wir wegen seines dicken Kopfes und seines Gaug mit immer größerem Gefolge, und schließlich gingen auch breiten Mundes scherzweise Frosch oder Rana nannten. Die viele der anwesenden Europäer über die Steine, ohne sich an des beiden Freunde konnten stundenlang zusammen auf dem Rasen Priesters Weisungen zu kehren. Doch wagte teiner von ihnen den fizzen und sich eng umfaßt halten. Da schlug seinen langen Gang ohne Schuhe zu machen, während die Eingeborenen meist Arm um den Hals des Rana, während dieser den Leib des Affen barfuß waren. Man muß dabei berücksichtigen, daß ein Einumarmte. Auf der Erde ging Oa stets aufrecht auf den Hinterbeinen, geborenenfuß ganz andre Temperaturen aushalten kann, als der während die Arme, seitlich horizontal ausgestreckt, als Balancier Fuß eines Weißen. Der Schiffsingenieur Richardson, der mit gewicht benutzt wurden. Niemals berührte er bei seinem behenden Langley der Ceremonie zusah, teilte diesem mit, daß er EinLauf den Boden mit den Händen, wie der Orang und der geborene mit bloßen Füßen auf der Verschalung von Röhren, Schimpanse, niemals troch er auf allen Vieren. Mit besonderem die Dampf von etwa 150 Grad Celsius leiteten, völlig unbefangen Behagen streckte sich Da, wenn er sich müde geturnt hatte, auf dem habe stehen sehen, während kein Europäerfuß es auch nur kurze Zeit Rasen aus und ließ sich die Tropensonne auf den Leib scheinen. darauf ausgehalten hätte. Die Schuhsohlen derjenigen, die über Dabei legte er gewöhnlich einen Arm unter den Kopf und nahm die Steine gegangen waren, zeigten sich nicht im geringsten vergenau dieselbe Lage an, wie ein müder Wanderer, der sich unter brannt, ein Beweis, daß deren Hize nicht so groß sein konnte, dem Schatten des Baumes auf den Rücken legt. In großen Zorn wie die Leute glaubten. Immerhin berechnete Langley für einen geriet er, wenn ich ihm besondere Leckerbissen hinhielt, ohne daß er der heißesten Steine, den er in ein Gefäß mit Wasser warf, eine fie ergreifen konnte; er schrie dann wie ein unartiges Kind mittlere Temperatur von etwa 650 Grad Celsius. Aber an der so lange, bis ich ihm das Gewünschte gab. Die Laute, Oberfläche dieses Steins muß die Wärme bedeutend geringer gewesen in solchen Affekten des Zornes und Aergers von sein. fich gab, bestanden in einem gellenden oft wiederholten Huih Huis Huih"; sie waren ganz verschieden von dem gewöhnlichen Da- Da- Da", das er in verschiedener Betonung zum Ausdruck verschiedener Gemütsbewegungen verwendete. Einen dritten Laut, einen gellenden Schrei, stieß er aus, wenn er plöglich in Schrecken versetzt wurde, so einmal als ich miene machte, ihn in einen Bach zu werfen. Die Sprache der Menschenaffen ist zwar nicht reich an verschiedenen Lauten, diese werden aber so ausdrucksboll moduliert, so verschieden in Bezug auf Tonhöhe, Stärke und Fall der Silbenwiederholungen angewendet. dazu noch durch mannig faltige Gesten, Handbewegungen und Mienenspiel so finnfällig erläutert, daß der länger mit ihnen vertrante Beobachter daraus ganz bestimmte Schlüsse auf Wünsche und Empfindungen ziehen wilder Zauberkunst, aber durchaus kein Wunder. tam. So gebrauchte mein sanfter Hausgenosse seinen gewöhnlichen Laut" Da" so verschieden, daß ich eine ganze Anzahl verschiedener Vorstellungen und Gemütsstimmungen daraus erraten konnte. Wenn er sich besonders wohl fühlte, klang das erste Da fast wie das behagliche Schnurren einer Kaze; wenn er zum Vergnügen turnte, hatte das helle Da einen jauchzenden Klang; wenn er nach Futter verlangte, tlang es fordernd; wenn er fremde Besucher sah, mißtrauisch fragend. Ja, er hielt sogar in stillen Stunden, auf seiner Kiste sigend, mit leiser Stimme Selbstgespräche, indem er von Zeit zu Zeit bald nur einmal, bald langsam zwei- oder dreimal hinter einander ein seufzeudes Oa ertönen ließ. Außer Milch und Kakao trant er auch gern füßen Wein und war dann ebenso angeheitert, wie es seit Noahs Beispiel bei uns Menschenkindern der Fall ist. Becher und Tassen umfaßte er geschickt mit beiden Händen und trauk daraus wie ein Kind. Pisang und Orangen schälte er genau so, wie wir es gewohnt sind; während er die Frucht mit der linken Hand festhielt, entfernte er mit der rechten geschickt die Schale und biß ein Stück nach dem andern ab.
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Völkerkunde.
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Die Steine bestanden aus einem porösen Basalt, der, wie sich bei späteren Versuchen herausstellte, eine so geringe Leitungsfähigkeit für Wärme besaß, daß man ein kleines Stückchen ruhig an dem einen Ende in der Hand halten konnte, während man das andre in die Flamme eines Gebläses hielt. Auch wußte der bei der Ceremonie gleichfalls gegenwärtige Konsul der Vereinigten Staaten , Mr. Ducorran, dem Professor Langley zu berichten, daß Papa- Jta auf einer benachbarten Jusel, wo man Steine von marmorartiger Beschaffenheit verwandte, einen Mißerfolg gehabt habe. Mr. Ducorran stellte sich selbst auf die heißeste Stelle des Basaltsteinhaufens und vermochte es dort 8-10 Sekunden auszuhalten, bevor die durch die dünnen Sohlen seiner Stiefel dringende Wärme ungemütlich wurde. Nach allem ist der Feuergang ein schlaues und interessantes Stück
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Humoristisches.
Gute Aufnahme. Na, Herr Müller, hält Ihre Frau noch immer solche fürchterliche Gardinenpredigten, wenn Sie nach Hause kommen?" „ Nee, jetzt macht sie nur noch Momentaufnahmen von mir!"
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Praktischer Kursus. Junge Dame:" Nun, Herr Doktor, fieht man Sie auch auf dem Balle?" Junger Arzt: Ja, gnädiges Fräulein, möchte anatomische Kenntnisse auffrischen." ( Lust. Bl.")
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Notizen.
Ludwig Anzengruber's Roman„ Der Stern steinhef" ist von Karl Pauli für die Bühne bearbeitet worden. Die nächste Novität des Lessing Theaters wird May Halbes Drama, Haus Rosenhagen" sein; das Stück wird am 21. September zum erstenmal in Scene gehen.
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Wolzogens Ueberbrett!" wird voraussichtlich am 15. Oktober in seinem neuen Heim, Köpnickerstraße, eröffnet werden. Ein neues Theater, das das moderne und klassische Lustspiel pflegen soll, wird im Hansa- Viertel geplant. Das Gebäude, das im norwegischen Stil gehalten sein soll, ist für 1600 bis 1700 Personen berechnet. Die fünstlerische Leitung soll einem hiesigen Hofschauspieler übertragen werden, während sich eine Anzahl von Künstlern nach Art der Gründung des Hamburger Schauspielhauses und der Comédie Française als Aktionäre an dem Unternehmen beteiligen will.
Bei Breittopf 1. Härtel erscheint demnächst eine neurevidierte, vollständige Textausgabe von Lohengrin " und Tristan und Isolde " zu billigem Preise.
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- Felix Weingartner hat seine Operntrilogie„ Orestes " beendet; die erste Aufführung des Musikdramas wird am StadtTheater in Leipzig erfolgen.
- Die Ceremonie des Feuerganges ist ein poly nesisches Magierstückchen, das auch von Europäern vielfach als ein Mirakel angestaunt worden ist. Der amerikanische Physiker S. P. Langley hat nun in einer Zuschrift an die" Nature" die wahre Beschaffenheit dieses Kunststücks aufgedeckt. Die Voff. 3tg." berichtet hierüber: Bei einem Besuche auf Tahiti hörte Langley, daß ein Priester, Papa- Jta, dort im Jahre 1897 den Feuergang ausgeführt habe. Zu dem Zwecke sei eine Grube gegraben worden, in der man Steine bis zur Notglut erhitzt habe. Dann sei Papa Jta mit nackten Füßen Darüber hingegangen, und auch andre, sowohl Eingeborene wie Europäer, hätten ohne Schaden seinem Beispiel folgen können, wenn fie nur genau nach seinen Weisungen handelten; wenn sich aber zum Beispiel jemand umgesehen hätte, ehe er am andern Ende angekommen wäre, so würde er sich sofort verbrannt haben. Das glaubten nicht nur Eingeborene, sondern auch Europäer, die die- Der Verein Berliner Künstler will die AusstellungsCeremonie mit angesehen hatten. Am 17. Juli dieses Jahres hat räume im Künstlerhause fortan an Organisationen, Künstlernun Papa- Jta in Gegenwart Langleys den Fenergang von neuem gruppen usw. verpachten. Diese werden dort von Monat zu ausgeführt. Langley nennt diesen Mam den schönsten Eingeborenen, Monat ihre eignen Ausstellungen einrichten und anordnen. Seine den er gesehen habe; er ist groß und schlank, hat ein würdevolles Weihnachtsausstellungen und sonstige gelegentliche Ausstellungen wird Benehmen und ungewöhnlich intelligente Gefichtszüge. Für die der Verein aber beibehalten. Ceremonie wurde ein Graben von 21 Fuß Länge, 9 Fuß Die Pariser Akademie der Wissenschaften wird Breite und 2 Fuß Tiefe gegraben. Darin wurde ein im Jahre 1903 zum erstenmale den 100 000 Fr. betragenden startes Holzfener angezündet, und darüber eine große Zahl je Daniel Osiris Preis zur Verteilung bringen. Der Öfiris40-80 Pfund schwerer Steine aufgeschichtet. Nach vier Stunden Preis wird alle drei Jahre für die bedeutendste Entdeckung oder die begann die Ceremonie unter großer Erregung der Zuschauer. Wie hervorragendste Geistesarbeit verliehen. Verantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin .
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