-

720

-

Der Orden wurde gewöhnlich nur an Grafen   und Kommerzien- so müßte man natürlich annehmen, daß eine schnelle Abkühlung oder räte verliehen. Die Grafen mußten sechzehn Ahnen haben; die Erwärmung die maßgebenden Faktoren seien, indem durch größere Stommerzienräte mußten mindestens vier Geldschränke haben. Was Verdunstung der Fruchtstiel entweder schneller eintrocknete oder durch von den Ahnen nicht weit her war, das war Familiengeheimnis; die beim Sonnenaufgang bewegtere Luft eine Erschütterung bewirke. was in den Geldschränken nicht vorhanden war, das war Geschäfts= geheimnis. Wofür der Orden verliehen wurde, das war Staats­geheimnis. Daß der Besitz des Ordens bislang niemand flüger gemacht hatte, das war ein öffentliches Geheimnis. yout Nun war der Mann den Kammerjunkern im Nange vor. Wenn der Mann inzwischen vor Faulheit nicht gestorben ist, so forfartige Substanz bildet. Die Feuchtigkeit der Nächte bewirkt Lebt er aus Faulheit noch heute.

-

Kleines Feuilleton.

-

ut un- r.

Das Abfallen der Früchte selbst ist eine Folge der allmählich nachlassenden Lebensthätigkeit, indem die Säfte im Herbst langsam ins Stocken geraten, die Früchte also nicht mehr größer und volls kommener werden. Es findet die Reife statt, der Fruchtstengel vers holzt und löst sich mit der Zeit an der Abgliederungsstelle, die eine wahrscheinlich ein Anquellen der Kortschicht und damit ein stärkeres Abstoßen, als es am Tage stattfindet. Bei dem Abfallen der Früchte in unreifem Zustande können verschiedene Ursachen zu Grunde liegen, sei es langanhaltende Trockenheit des Bodens, die zuweilen eine förmliche Dürre an der ganzen Pflanze Neues vom litterarischen Geschäft. Unter diesem Spitz- Baumes. Uebrigens findet in diesem Jahre das Abfallen in be­hervorruft, oder sei es mangelhafte Ernährung des betreffenden titel schreibt ein Mitarbeiter der Köln  . Volksztg.": Vor Weihnachten deutend stärkerem Grade als jemals statt, wie ich mich selbst in erhielt ich eine Lotterie Offerte von einem Bankgeschäft aus andern Obstbau treibenden Gegenden, z. B. in Süddeutschland   und Neustrelitz  ( Telegrammadresse: Dukatenmann 1) zugesandt: Ew. Hoch­wohlgeboren! Um meinen Kunden der Thüringer Lotterie in be- am Rhein  , persönlich überzeugen konnte. Ich will mit meiner Auf­fonderem Maße entgegen zu kommen, habe ich mich entschlossen, zum spruch auf unbedingte Richtigkeit machen, es wäre im Gegenteil sehr fassung über die Ursache des besprochenen Themas feineswegs An­bevorstehenden Weihnachtsfeste jedem meiner Besteller eine besondere Weihnachtsgabe in Gestalt eines fünstlerisch und litterarisch gleich wert- wünschenswert, wenn auch von andrer Seite diesem Gegenstande die vollen Werkes gratis zu übersenden, von dem mit Recht behauptet werden gebührende Aufmerksamkeit gezollt würde, und ich damit Veranlassung kann, daß es eine Zierde in jeder Bibliothek und auf jedem zu ferneren Erklärungen gegeben hätte. Weihnachtstisch sein wird: Moderner Musen- Almanach, herausgegeben von Otto Julius Bierbaum  . Sammelbuch deutscher Kunst. Mit Originalbeiträgen der hervor­ragendsten Vertreter des deutschen   Schrifttums. Wer also das An­genehme mit dem Nüßlichen verbinden will, versuche sein Glück in der schon am 11. Dezember d. Js. beginnenden 1. Klasse der Thüringisch- Anhaltischen Staats- Lotterie, bei welcher Haupt­gewinne von ev. 700 000, 500 000, 200 000, 100 000 Mart usw. gezogen werden; es muß mehr als jedes zweite Los gewinnen! Ich gestatte mir, Ihnen einen Bezugsschein auf ein Fünftel Originallos zu übersenden, und lasse ich Ihnen sofort nach Eingang Ihrer Bestellung das Originallos zugehen, während der Versand des Musenalmanacs am 20. Dezember statifindet. Mit vorzüglicher Hochachtung... Es stehen auch ganze, halbe und Zehntel Lose zur Verfügung.

"

Humoristisches.

Ein-2ändlich, sittlich. Pfarrer: Aber, Herr Lehrer, was muß ich sehen, Sie raufen auch mit!"

Lehrer: Ich muß schon, Hochwürden, sonst haben die Kinder gar tein' Respekt mehr vor mir!"

"

-

Von der Schmiere. Ein Zuschauer( zur Kellnerin): Mir bringen Sie nach der Vorstellung ein Schweinsharl mit Kraut!" Don Carlos( von der Bühne herab):" Mir auch!"

- Ein klassischer Piccolo. Gast: Hoffentlich ist dieser Wein nicht mit Wasser vermischt?"

Freude ward feinem Sterblichen zu teil!" Piccolo( sich in die Brust werfend): Des Lebens ungemischte ( Flieg. Bl.")

-

Notizen.

Todestanz" betitelt sich das neueste Drama Strind bergs; das Werk wird Ende dieses Monats im Buchhandel er­scheinen.-

Lieder" im Trianon- Saal übernehmen.

"

- Otto Julius Bierbaum   wird, wie mitgeteilt wird, vom 1. November ab die künstlerische Leitung der ebenden Bunte Brett!( Bausewein) als Interpret moderner Emanuel Reicher   ist für das Alexanderplat Dichter, besonders Detlev v. Liliencrons, engagiert worden.- Der Berliner   Schriftsteller Paul Linsemann hat das

-

-

führung zu bringen.-

Eine litterarische That brachte das Frühjahr. Sobald die ersten Lerchen schwirrten, erhielt ich das umfangreiche Preisbuch eines Versand- und Ausstattungsgeschäftes durch die Post zugeschickt, dem zu meinem frendigen Erstaunen ein vier­feitiger Litteraturbericht eingefügt war: Den Beziehern des Preisbuches wird durch die Schlesische Berlags­anstalt von S. Schottlaender( A.-G.) in Breslau  eine besonders günstige Gelegenheit geboten, gediegene Belletristik, wissenschaftliche Werke, Stunst- und Brachtwerke für kaum den sechsten Teil des Ladenpreises in gut erhaltenen Exemplaren zu eriverben." Und da glänzen denn M. G. Conrad, O. Ernst, Wilhelm Jensen  , Richard Voß und ähnliche Litteraturgrößen mit ihren Werken neben den Erzeugnissen sonstigen deutschen   Gewerbe- völlig umgebaute Schiller Theater in Stiel für die Zeit vom fleißes: Unterjacken und Schürzen, Haus Flachs, Betttuch­und Lederleinen, Klosettstühlen und Filzhüten, Wasch- und Ensemble eine Reihe von litterarischen Novitäten zur Auf­1. April bis 1. September 1902 gepachtet, um mit einem eignen Oberhemdblusen, Gardinen und Regenschirmen. Des großen M. G. Conrad Leistung über die Musik im heutigen Italien Joseph Lauff hat ein modernes Drama, Karwoche" wird zu 15 Pf. angeboten, während eine Kutscherbockdecke 25 bis 36,75 M. tostet. Otto Ernsts Renegatin sucht für 50 Bf. Liebhaber vollendet, das im Hamburger Stadt- Theater zum ersten­und findet deren aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem weniger als mal in Scene gehen wird. felbst die Kindermüße Bepi", obwohl die letztere fünfmal höhere Sunst" findet am Freitag, den 27. d. M.,. im Künstlerhause Der erste Kunstabend" des Teloplasma Tragische Einsprüche an die Börse des Beziehers stellt. Bei W. Jensen schwankt der Kurs zwischen 0,30 und 1,50 M., alle drei aber find im all- statt. Zur Aufführung gelangen Gedichte, Lieder, Scenen, Instrumental­gemeinen nicht nur auf ein Sechstel, fondern auf einen noch Schiller- Schubert, Liliencron  , Brahms  , Liszt  , Dehmel, Else Lasker­mufit von Beethoven  , Goethe, Hebbel  ( Moloch"), Hebbel- Schumann, niedrigeren Satz gesunken; es ist ein großer Kurssturz. Dagegen Schüler, Richard Strauß   und Peter Hille  ( Des Platonikers haben sich die nicht- litterarischen Artikel des Preisbuchs nicht nur Sohn"). in der früheren Höhe gehalten, sondern es wird auch ausdrücklich Die sechs großen sinfonischen Abonnements­jede Rabattvergünstigung ausgeschlossen.. Konzerte" des Berliner   Tontünstler Orchesters finden unter Leitung des Hofkapellmeisters Richard Strauß   im Neuen Operntheater( Stroll) am 21. Oktober, 18. November, 16. Dezember 1901 und 13. Januar, 10. Februar, 10. März 1902 statt. Githana", eine Oper von Dr. M. Oberleitner, Text von Wildenradt, gelangt noch im September im Kölner Stadt Theater zur Aufführung. Die Ausführung des Hamburger Brahms Denk= mals ist Professor Mag Klinger in Leipzig   übertragen worden.

-

Warum fällt das Obst des Nachts in größerer Anzahl ab, als am Tage? Diese Frage ist wohl noch nicht erörtert worden, und doch ist die angedentete Erscheinung, schreibt ein Mit arbeiter von Haus, Hof und Garten", eine so merkwürdige und auf­fallende, daß man vor einem Rätsel steht, wenn man sieht, wie in Obstgärten und Plantagen am frühen Morgen die Früchte in großer Anzahl, gleichsam wie hingestreut, unter den Bäumen liegen. Das Verhältnis ist ein so bedentendes, daß man unbedingt darauf auf­merksam gemacht werden muß, denn es ergiebt nach den bisherigen Beobachtungen die Anzahl des fallenden Obstes im Vergleich von Tag und Nacht das Verhältnis von eins zu fünf. Hierbei sei be= merkt, daß es sich natürlich nur um gut ausgereiftes und minder wurmstichiges Obst handelt, ebenso daß keine äußeren Eins flüsse, wie Wind, starte Regengüsse zc. dabei mitwirken. Jeder, der Gelegenheit hat, darauf zu achten, wird finden, wenn er abends in den Obstgarten kommt, daß die Früchte nur ganz vers einzelt unter den Bäumen liegen, während des Morgens die Anzahl eine meist fünffach größere ist. Das eine war bisher leider noch nicht genau festzustellen, ob der Abfall während der Nacht sich gleich mäßig verteilt, oder ob des Abends spät oder morgens früh beim Sonnenaufgang derselbe sich stärker zeigt. Würde lezteres stattfinden, Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  .

-

-

-

-

"

c. Der französische   Karikaturenzeichner H. de Toulouse­Lautrec ist dieser Tage in einer Pariser Jrrenanstalt gestorben. Eine eigenartige Todesanzeige findet sich in der Badischen Presse. Sie lautet:" Im Januar d. I. wurde mir auf spiritistischem Wege( Striptoftop Arnold) die betrübende Mitteilung gemacht, daß mein Bruder Emil Weber Ende vorigen Jahres bei Durban   in Südafrika   den Tod gefunden hat. Die amt­liche Nachforschung hat bis jetzt ergeben, daß mein Bruder seit längerer Zeit vermißt wird, wovon ich Freunde und Bekannte hiermit in Stenntnis setze. Karlsruhe  , September 1901. Wilhelm Weber, Staffier."-

Druck und Verlag von Max Bading in Berlin