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Aus dem Pflanzenleben.
das Telephon deutlich übertragen wird. Nun ist es dabei aber nicht und breiter geworden. Sie vereinigt jetzt die Forscher auf allen ein gleichgiltig, in welcher Sprache telephoniert wird, sondern schlägigen Gebieten. Ueberall sind die Gegner zurückgedrängt. Aber gewisse Sprachen eignen sich zum Telephonieren besser eine letzte Burg ist ihnen geblieben. Unausgesetzt haben sie von als andere. Solche Unterschiede haben sich mit bemerkens- dieser aus die neue Lehre bekämpft. Diese Burg ist die Unvers werter Deutlichkeit besonders herausgestellt, seitdem die telephonische änderlichkeit der Arten; der schwache Punkt der Theorie ist die Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland hergestellt ist. Die Lehre voit der ganz allmählichen Umwandlung. Die Unenglische Sprache ist bekanntlich sehr reich an Bischlauten, und diese veränderlichkeit der Arten ist Beobachtungsthatsache. Ihr gegenüber geben der telephonischen lebertragung große Schwierigkeiten, so daß stellt die Abstammungslehre die Annahme, daß die Veränderungen Die Zischlaute leicht mit störenden Geräuschen im Apparat verwechselt so langfame seien, daß sie sich erst im Laufe der Jahrhunderte werden; namentlich bei windigem Wetter machen sich diese Unannehme zeigen würden. Aber eine solche Behauptung hat nie völlig bes lichkeiten sehr bemerklich, während sie beim Telephonieren in deutscher friedigen können. Darivin selbst kannte ihre Schwäche. Nun hat der und französischer Sprache, welche ja überhaupt weit bequemer aus holländische Botaniker de Vries die Beobachtung gemacht, daß die zusprechen sind, nicht auftreten.- großblumige Nachtkerze, eine altbekannte, bei uns weit verbreitete Wiesenpflanze, plöglich ganz neue Varietäten erzeugt. Auf Grund Natürliche und künstliche Ricchstoffe und Wohlgerüche. seiner Studien kommt er zu dem Resultat, daß Pflanzen und Tiere Die Verwendung von wohlriechenden Stoffen zu dem Zwecke, dem je circa 4000 Jahre lang unveränderte Nachkommen erzeugen und Körper einen angenehmen Duft zu verleihen, reicht weit in das daß dann plöglich„ explosionsartig" eine Veränderung eintritt. Diese Altertum zurück. Doch benugte man damals duftende Dele und Theorie, welche unter den Naturforschern das größte Aufsehen erregt, wohlriechende Salben. Lettere sollen von den Persern erfunden da sie vieles bisher Unverstandene erklärt, veröffentlicht de Vries in worden sein, und unter der Beute, welche Alexander der Große allgemeinverständlicher Darstellung in der Umschau"( Verlag von machte, befand sich ein überaus kostbarer Salbenschrein des Darius, H. Bechthold, Frankfurt a. M.) welchen der macedonische Eroberer dann zur Aufbewahrung der Gedichte Homers benutzte. Die Römerinnen salbten Haar und Kleider, und vornehme Damen der Kaiserzeit ver ss. Auf die Vielgestaltigkeit der Birnen weist breiteten schon auf weite Entfernung hin starke Düfte. Wohlgerüche Janerowsti im„ Botanischen Centralblatt" hin. Die Form der in flüssiger Form wie heute, soll zuerst Mercutio Frangipani dar Früchte ist nämlich bei ein und derselben Sorte nicht nur von den gestellt haben, und in Frankreich wurde unter Franz I. mit Berhältnissen des Bodens und dem Einfluß des Klimas abhängig, Barfümten ungeheurer Lugus getrieben. Daneben kamen als sondern kann auch an demselben Baum merklich verschieden sein. Schönheitsmittel die sogenannten Cosmétiques auf und Frankreich Sancrowsti ist der Ursache dieser Mannigfaltigkeit nachgegangen und blieb in Bezug auf Parfümerien an der Spipe, ja, unter Ludwig XII. hat sie in der Stellung der Frucht innerhalb des Blütenstandes wurde der Hof als der parfümierte" bezeichnet. Die Materialien entdeckt. Die Blüten des Birnbaumes stehen zu mehreren in zu den Riechstoffen stammen zum geringen Teil aus dem Tierreiche, einer Doldentraube zusammen, und die am Ende befindliche Moschus, givet, Ambra, vorwiegend dagegen aus dem Pflanzen Knospe blüht am spätesten auf. Gerade diese Endblüte entwickelt reich, aus welchem vor allem die Blüten, dann die Früchte und aber weit seltener eine Frucht als die seitlichen Blüten; von der Harze zur Gewinnung der Duftstoffe benutzt werden. Man erhält Ernte eines Baumes kommt nur ein geringer Teil auf solche Früchte. die letzteren durch Destillation und Ausziehen mit Spiritus oder Wegen des späten Aufblühens erfolgt auch die Reife dieser endDelen. In dieser Herstellung stehen die Städte Grasse , Cannes ständigen Früchte später als die der seitlichen, so daß es angezeigt und Nizza an der Spitze. Bon ersterem Orte sollen jährlich etwa ist, sie um ein bis zwei Wochen nach den andren einzuernten. 100 000 Kilogramm Lavendelöl, 60 000 Kilogramm Thymianöl, 25 000 Die Stiele der seitlich gewachsenen Birne sind an ihrer Basis verdickt Kilogramm Rosmarinöl in den Handel gebracht werden. Der jährliche und brechen leicht von dem gemeinsamen Stiel des Blütenstandes ab. Berbrauch an Orangenblüten zur Gewinnung von Blütenaroma foll Die Stiele der Endfrüchte dagegen, die eine direkte Fortsetzung der fich in Südfrankreich auf zwei Millionen Kilo belaufen, dagegen an Achse des Blütenstandes bilden, sind fürzer und lassen sich, auch Rosen auf eine halbe Million. Gerade die gesuchtesten Niechstoffe wenn sie ihre volle Reife erlangt haben, mur mit einem gewissen find in den riechenden Pflanzenteilen nur in sehr geringen Mengen Kraftaufwand abbrechen. Die beiden Arten von Früchten unters vorhanden. So liefern 10 000 Teile frischer Rosenblätter nur fünf scheiden sich nun aber auch in der Gestalt. Die Verschiedenheit tritt Teile Rosenöl und 1000 Teile der florentinischen Veilchenwurzel nicht bei allen Birnensorten hervor, z. B. nicht bei jenen mit langen nur einen Teil dieses Dels. Eine Leipziger Firma verarbeitete und schmalen oder mit sehr furzen Früchten. Vei einer ganzen An im Jahre 1899 nicht weniger als 200 000 Kilogramm Beilchen- zahl von Sorten ist sie jedoch sehr deutlich und fällt auf den ersten wurzeln( Iris florentina). Die Schwierigkeiten, die sich der Ge- Blid auf. Im allgemeinen besteht sie darin, daß die endständigen winnung der Niechstoffe aus den Pflanzen entgegenstellen, Früchte länger, ferner an der Basis weniger abgeftumpft, also auch find sehr bedeutend, und erst in den letzten Jahrzehnten des weniger scharf gegen den Stiel abgestumpft sind. Das Gewicht dieser 19. Jahrhunderts völlig überwunden worden und in Bezug auf Früchte ist bei fast allen Sorten um ein Behntel geringer als Darstellung von Rosenöl hat Deutschland seit Jahren schon die das der seitlichen, sie haben also dementsprechend einen geringeren berühmten türkischen Fabritate überholt. Indessen sind die Tage der Wert.Barfümerien aus natürlichem Riechstoffe gezählt, denn es ist der synthetischen Chemie gelungen, eine große Anzahl vortrefflicher Niechstoffe fünstlich und zu billigen Preisen herzustellen. Die Essenzen, welche ihren Namen nach dem Dufte des Flieders, Maiglöckchens, des Wald- wann's in da Zeitung schreib'n, mir Münch'ner thaten nig für d' meisters, Heliotrops, der Vanille usw. führen, sind sämtlich Kompo- Stunst; i hab mir von die Herren Kunstmaler, die mir'n Zins sitionen, die teilweise als Surrogate bezeichnet werden müssen, schuldi blieb'n san, a ganz a schöne Galerie z'sammenpfändt." zum Teil aber auch den gleichen Körper, welcher Träger des Wohl- Reservatrecht. Ham Sie's g'ichan? Der Berliner geruchs in der Pflanze ist, jedoch fünstlich dargestellt, enthalten. Bu do hint'n frieagt jetzt scho do viert Maß!!" Letzterer gehören u. a. Vanillin, Kumarin, Wintergreenöl. Die Jahres" Hab's scho g'iehg'n, Herr Nachba! Aba unta uns g'jagt- ernte an Banille wird auf drei Millionen Mark geschätzt, das ihr ent- so hat's tumma müaß'u! Da Reservatrecht ums andre sprechende Quantum Vanillin, aus dem Kambialsaft von Tamme und geht schö' langsam zum Deifill" Fichten fünftlich gewonnen, stellt sich auf nur 100 000 M. Das Kumarin, welches das riechende Princip des Waldmeisters, der Tonkabohne, des Weichselholzes und andrer Gewächse ist und früher mur durch Extraktion der Zontabohue, die es sehr spärlich enthält, ge wonnen wurde, wird gegenwärtig fünstlich aus Salicylaldehyd hergestellt, und zivar zu 1/7 des natürlichen Sumarins. Das künstliche Bittermandelöl ist mit dem natürlichen völlig Stuttgart , J. H. W. Diez. Preis geb. 2 M. Teils Stimmungsgleich und wird aus Benzylchlorid gewonnen. Es stellt sich bilder, zum andern Stoffe aus dem Arbeiterleben und der modernen im Preise aber so viel billiger als das natürliche, daß es Arbeiterbewegung, in die Formen der Ballade oder Hymne gelleidet. vielfach zu Verfälschungen des letzteren, welches teurer im Das Büchlein kann empfohlen werden. - Björnsons Laborem 18" erhielt bei der Aufführung Breise steht, benutzt wird. Das Gaultherinöl, unter dem Namen im Kopenhagener Dagmar Theater faum Wintergreenöl bekannt und als Parfümunterlage in Amerika allgemein benutzt, wird aus Salicylsäure, Methylalkohol und Achtungserfolg. t. Ein eigenartig gezeichneter Schmetterling Schwefelsäure hergestellt. Der künstliche Moschus ist mit dem natürlichen nicht identisch, hat aber denselben Geruch. Er wurde zuerst der Art Pieris monuste, also ein Verwandter unfres gemeinen Stohlvon Baur dargestellt, in wesentlich verbesserter Gestalt dagegen weißlings, wurde bei Neu- Smyrna in Florida gefangen. Der linke Später von Valentin und Schwarz in Leipzig unter dem Namen Flügel des Thieres besaß die Färbung des weiblichen, der rechte die Aenderungen in der Farbe der Tonquinol. Merkwürdigerweise verliert legteres jedoch seinen des männlichen Geschlechts.
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Humoristisches.
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Notizen.
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( Jugend.")
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M
einen
Geruch völlig, wenn es in kochendem Wasser gelöst wird, auch soll Schmetterlingsflügel find feine ungewöhnliche Erscheinung, aber sie das künstliche Produkt mit der Zeit an Fülle und Kraft des Duftes find belannt nur als Folge von Frost, dessen Einwirkung die Färbung berlieren, während der natürliche Moschus unter gleichen Verhält- leichmäßig verändert. Hier aber liegt eine Laune der Natur vor. die äußerst selten zu beobachten ist und auch eine Erklärung noa niffen gewinnt. ( Köln . 8tg.") nicht gefunden hat.
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Die Mutationstheorie von de Vries. Die Bahn, welche Darwin und Haedel der Descendenzlehre gebrochen, ist breiter Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin .
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Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint a Sonntag, den 29. September.