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befizt nur einen ganz geringen Nährwert. Dagegen übt sie auf| fallender, als fie zur japanischen Auffassung in fchroffem die Herzthätigkeit und das Nervensystem eine anregende Wirkung Gegensatz steht, denn in Japan gilt die Nacktheit an und Aber allerdings aus. An Stelle des Eigelbs kann man der Abwechselung halber für sich durchaus nicht als unanständig.
auch einen Theelöffel der oben genannten Nährpräparate in der wenn die Japanerin Kleider trägt, so thut sie es, um den Körper Bouillon auftochen. Die Verwendung des Eiweißes in der Bouillon zu verhüllen, und das eigentümlichste japanische Kleidungsstück, der ist nur aus dem Grunde nicht rätlich, weil dann die Fleischbrühe bekannte Gürtel( Obi) hat den Zweck, die weiblichen Formen unsichtvielen Kranken widersteht. Ferner kann man das Eigelb in Wein bar zu machen, indem er die Taille ausgleicht, und der große Lappen, oder Cognac einquirlen, in welcher Form es den Kranken gewöhnlich der hinten herunterhängt, hat ebenfalls einen verhüllenden Zweck. angenehm ist. Auch allein kann man das Ei dem Fiebernden verab- In Ost- Asien findet man überall, nicht bloß bei den Japanern, reichen. Es muß dann halbweich gefocht sein. Man giebt es dem sondern auch bei den Chinesen, eine Kleidung, welche die KörperKranken am besten löffelweise, soll ihm aber nicht mehr aufdrängen, form verhüllt und verdeckt; ein„ Zurschautragen der weib11nt lichen Geschlechtsabzeichen", als er von selbst zu nehmen geneigt ist. einen schopenhauerischen Ausdruck zu gebrauchen, widerstrebt allen dortigen Anschauungen. In der That hat mir einmal ein vornehmer Chinese, der lange Zeit in Europa war, gesagt:„ Ich habe allmählich Eure Auffassungen verstehen gelernt; aber in die Köpfe meiner Landsleute zu Hause wird es niemals hineingehen, daß ein Wesen, welches die Kleider benutzt, nicht um die weiblichen Formen zu verhüllen, sondern um sie zu zeigen und sozusagen dem Blick eines jeden Mannes auf der Straße preiszugeben, auch nur eine Spur von Schamhaftigkeit haben könne." Dies ist auch einer der Gründe für die besondere Abneigung gegen die weiblichen Missionare.-
Dort, wo die Milchdiät nicht durchführbar und auch die Suppenernährung mit Schwierigkeiten verknüpft ist, ist auch das Fleisch als Ergänzungsmittel zu verwenden. Am meisten eignet sich das weiße Fleisch junger Tiere, aber auch das Rindfleisch ist brauchbar. Das Fleisch ist auf das feinste zu schaben und in einzelnen kleinen Portionen dem Kranken darzubieten. Mehr wie hundert Gramm soll jedoch die Gesamtmenge für den ganzen Tag nicht betragen.
Von Gebäcken ist für den Fiebernden am empfehlenswertesten gerösteter Zwieback, der in einer Flüssigkeit aufgeweicht wird. Brot und Kuchen sind, da sie ein kräftiges Durchlauen erfordern, nicht an gebracht.
Ein bortreffliches Kräftigungsmittel für die Kranken ist weiter hin Zucker, der wegen seiner Koncentriertheit der in ihm enthaltenen Nährstoffe den Nährpräparaten an die Seite zu stellen ist. Drei Stück Würfelzucker oder eineinhalb Theelöffel Pulverzucker haben fast den gleichen Nährwert wie ein Ei. Zudem wird der Zucker wegen seiner leichten Löslichkeit auch von dem in seiner Verdauungsthätigkeit gestörten Magen sehr schnell aufgesaugt und im Körper so gut wie völlig verwertet. Daher ist es empfehlenswert, alle Speisen und Getränke, bei denen es angängig ist, wie die Milch, die Mehl und Obstsuppen, Kaffee, Thee , den Wein, Kognat und die Limonaden reichlich mit Buder zu verfüßen, da sich auf diese Weise ihre Nähr kraft leicht und wesentlich steigern läßt. Dagegen kann der Zucker nicht durch einen fünstlichen Süßstoff, wie Saccharin, ersetzt werden, da dieses durchaus keinen Nährwert befigt.
Gemüse sind im allgemeinen für die Fiebernden zu vermeiden, weil sie nur ganz wenig Nährstoffe aufweisen und nicht besonders verdaulich sind. Wenn es sich aber bei der Milchverweigerung und der sonstigen mangelhaften Ernährung darum handelt, den Kranken auf jede nur mögliche Weise mit Nahrungsmitteln zu versorgen, so fann mit leinen Portionen von Kartoffelbrei ein Versuch gemacht werden.
Archäologisches.
Von den Getränken wurde bereits die Citronenlimonade er wähnt. Derselben schließt sich in ihrer erfrischenden Eigenschaft die Himbeerlimonade au. Als Frühgetränke sind zu verwenden Kaffee, Thee und Kakao mit Milch und Zucker. Doch sollen die Aufgüsse bom Kaffee und Thee für gewöhnlich nur schivach sein. Unter den alkoholischen Getränken leisten namentlich die Südweine, wie Sherry , Genremotiven, von denen mant glauben könnte, daß sie Madeira und Portwein, sowie Ungarwein, Bordeaux , gehaltreiche Rheinweine und Cognac den Fiebernden gute Dienste, da der Alkohol sowohl durch seine Verbrennung der Gewebszerfeßung entgegenarbeitet, als auch das Herz und die Nerven aus regt. Durch den Zusatz von Zucker gewinnen, wie schon dargelegt, die alkoholischen Getränke auch einen beachtens werten Gehalt an Nährstoffen. Ueber eine halbe Flasche Wein für den Tag ist zumeist nicht hinauszugehen. Bom Cognac soll dem Kranken nicht mehr als ein Weinglas voll im Tageslauf in kleinen Portionen dargeboten werden. Endlich kann den Fiebernden, wenn sie danach verlangen, auch Bier dargereicht werden, wobei die Art des Bieres keinen großen Unterschied ausmacht.
k. Die Ergebnisse der Ausgrabungen von nossos. Ueber die Ausgrabungen von Knossos , die der englische Archäologe Evans im Laufe des letzten Winters auf Kreta vorgenommen hatte, sind bereits eine Reihe von einzelnen Mitteilungen bekannt geworden. Jetzt veröffentlicht Evans selbst im Journal of hellenic studies" einen umfassenden Bericht über seine Arbeiten, der durch Abbildungen erläutert wird, die den künstlerischen Wert der Funde erkennen laffen. Auf Grund dieser Veröffentlichungen hat der französische Archäologe Salomon Reinach in der„ Chronique des arts" eine Studie erscheinen laffen, in der er die wichtigen Ergebnisse dieser Ausgrabungen zusammenfaßt. Die neuen Entdeckungen haben ganz unerwartete Enthüllungen gebracht, die alle Vorstellungen, die man sich bisher über die Entwicklung der hellenischen Civilisation gemacht hatte, über den Haufen werfen. Die aus Tageslicht geförderten Dokumente erweisen, daß vierzehnhundert Jahre vor unsrer Zeitrechnung bei den Griechen eine Kunst blühte, die der des siebenten und sechsten Jahrhunderts weit überlegen war, die mit der ägypti schen Kunst verwandt, jedoch weit individueller, ausdrucksfähiger und fraftvoller als diese ivar. Am bemerkenswertesten find Reinachs Ausführungen über die zahlreichen Fragmente von Malereien, die von äußerster Wichtigkeit sind. Man kannte bereits durch die Ausgrabungen von Wykene und Tiryuth einige mytenische Malereien; aber alles, was man bis jetzt besaß, ist nichts im Vergleich mit dem, was die Ausgrabungen von Knossos gebracht haben; es find Gemälde mit Figuren von Lebensgröße, Landschaften und gestern entstanden wären. Unter den Figurenbildern ist eins der vollkommensten und besterhaltenen ein Porträt eines jungen Mannes, im Profil gesehen, mit regelmäßigen Gesichtszügen, schwarzen Augen und schwarzen gelockten Haaren. Sein Körper, der über den Hüften sehr dünn ist, ist mit einem Rock bis zu den Knien bedeckt, der von einem mit Rosetten und Spiralen geschmückten Metallgürtel an der Taille sehr eng gegürtet ist. Die Wiedergabe des Auges im Profil, sagt Evans, die Modellierung des Gesichts und der Glieder zeigen eine künstlerische Vollendung, die das historische Griechenland erst acht oder neun Jahrhunderte später, im fünften Jahrhundert wiedererlangt hat. Die Figur wird überdies noch durch eine Anzahl seltener Juwelen gekennzeichnet; sie trägt ein silbernes Halsband, Ohrringe und Ohrgehänge aus Metall. lleber raschend ist auch die Genremalerei. Es ist ein langer Fries von fleinen Figuren, deren Konturen, sowohl die äußeren wie die inneren, schwarze Linien find, die mit einer außerordentlichen Feinheit ge zogen sind; das Malverfahren ist sehr summarisch und erinnert an den pompejanischen" Impressionismus". Die Farbengebung der Fleischtöne ist wie in den andren Fresken von Knossos konventionell: die Frauen sind weiß, die Männer braunrot. Das behandelte Motiv ist noch bemerkenswerter als die Ausführung. Man sieht Hofdamen, die mit glänzenden Toiletten bekleidet find, während ihre frisierten Haare in langen Locken auf die Schultern und den Rücken herabfallen. Sie tragen ungeheuere Keulenärmel, die durch ein schmales Band verbunden sind; davon abgesehen, sind sie bis zum Ansatz der Röcke nadt, sofern man nicht annehmen will, daß sie Busenschleier von einem durchscheinenden und ganz feinen Stoffe_gcDas Nackte und die Scham bei den Ainos und tragen haben. Ihre Taillen sind außerordentlich dünn, und ihre Japanern. Die Umschau" citiert folgende Episode aus einem Röcke mit Volants, die mit gestickten Streifen geschmückt find, find Diese Artikel von E. Baelz in der Zeitschr. f. Ethnol.", der sich mit den nach hinten zurückgeworfen, wie ungeheure Tournüren". Menschenrassen Ostasiens beschäftigt: Wie weit die Schen der Aino- Damen sigen in lebhafter Unterhaltung, die sich durch ausdrucksFrauen vor der Entblößung geht, habe ich einst in sehr charakteristischer bolles Gestikulieren verrät, auf Baltonen. In einem andren Bilde Weise erfahren. Ich kam in eine Missionsschule, in der Aino- fehen drei Frauen durch ein Fenster, wieder in einem andren erKinder unterrichtet wurden; dort sah ich ein Mädchen, das heben zwei Reihen Frauen den linken Arm, wie um ihren Herren zu auf cinem Bein Hinkte und einen schmerzhaften Buckel grüßen. Augenscheinlich sind diese Hofdamen" Insassen des könighatte, also offenbar an Wirbelentzündung litt. Ich wurde lichen Harems, dieses Harems des Minotauros, dem Athen jedes gefragt, ob man da etwas thun könne; natürlich sagte ich, erst müsse Jahr sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen liefern mußte. ich das Mädchen untersuchen. Darauf erklärte dasselbe, das bereits 7 Jahre in der Missionsschule war, lieber würde es sterben, ehe es seinen Rücken einem Manne, auch wenn er Arzt sei, zeigen würde. Diese übertriebene Angst vor Entblößung ist Entblößung ist um so auf
Eine zweckmäßige Diät versorgt nicht nur den Körper der Fiebernden mit den umentbehrlichen Nahrungsstoffen und verhütet den gefährlichen Kräfteverfall, sondern sie befähigt zugleich auch die Körpergewebe, der Angriffe der Krankheitsgifte leichter Herr zu werden und sie schneller zu überwinden. Alle Sorgfalt daher, die auf die Diät verwandt wird, wird die Schwere der Erkrankung beträchtlich abschwächen und den Stranken um so rascher der Genesung entgegenführen.- Theo Seelmann.
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Kleines Feuilleton.
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Aus dem Tierleben.
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