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schieden, ich glaube, ich hätte damals nicht das Haus Man hat bisher streng unterschieden zwischen Dimorphismus verlassen, ohne sie zu fragen, ob sie Madame Lind werden und Abart. Die Abart kann nicht in die Stammform zurückkehren, wolle ,. um mich nämlich sicher zu stellen! So aber dachte wenn sie auch auf denselben Boden, überhaupt in dieselben Lebensich mir, man müsse es sich doch überlegen; ich bin schon dimorphen oder polymorphen Arten jederzeit die eine oder die andre bedingungen gebracht wird wie die lettere. Dagegen kann bei vorher manchesmal verliebt gewesen und habe mir auch so Form entstehen, welche gerade dem betreffenden Standort entspricht. manches gedacht! Und sie sagte es so ruhig und stolz, daß Nun haben wir aber gerade in der letzten Beit öfters Fälle tennen ich nur lachte und erwiderte:" Nur nichts verschwören, Jung- gelernt, und das jüngst erschienene Wert Hugo de Vries '„ Die der und frau; unverhofft kommt oft!" Da blizzte es in ihren Augen Mutationstheorie" bringt deren eine ganze Neihe- Fälle, in förmlich, so ernst meinte sie es! denen aus Arten plötzlich ausgeprägte Abarten entsprangen.
Was in Teufels Namen soll ich dazu meinen, Steuer
mann?"
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" Ich denke mir aber manchesmal, ob ich nicht dennoch Es gingen aus denselben Stammarten bei einer bestimmten dumm war... Jezt könnte es abgemacht fein.. Was Kultur immer wieder dieselben Abarten( oder Arten) hervor. Darauf meinst Du dazu?" hat de Vries weniger Nachdruck gelegt. Ihm kam es in seinent Buche hauptsächlich darauf an, die Entstehung neuer Arten auf experimentellem Wege geschehen zu lassen. Er erhärtete damit auch die bereits von andrer Seite geäußerte Ansicht, daß neue Arten plöglich entstehen. Es ist de Vries nicht gelungen, den Prozeß der Entwidlung neuer Formen zu erklären. Aus seinen Angaben geht aber hervor, daß es die neuen Lebensbedingungen waren, infolge deren eine neue Varietät oder Art entstand. Hierin ist aber eine Brücke gegeben zum Dimorphismus. Auf bestimmtem Standort wächst eine bestimmte Form der Art auf, bei dimorphen Species sowohl wie bei der Variation oder Mutation, wie de Vries die sowohl wie bei der Variation oder Mutation, wie de Vries die plöglich auftretende, ausgeprägte Formen hervorbringende Bariation
Rejer wich von mun an so viel als möglich solcherlei Unterhaltungen aus. Bald gab es auch mehr Abwechslung im Wetter und im Schiffsleben, denn man näherte sich Kapstadt . Der„ Alert" war die Tafelbai entlang nach Kapstadt gewächst eine beſtimmte Form der Art auf, bei dimorphen Species gangen, hatte hierauf den Rest seiner Stückgutfracht in Port Elisabeth ausgeladen und lief nun nach einer frischen Fahrt bei flarem, wolkenlosen Himmel in Port Louis auf St. Mauritus ein. Die Jnsel war mit ihren Bergformen und ihrer Vegetation, ihren Plantagen und Landhäusern und schließlich mit der Stadt selbst wie eine Vision aus dem spiegelglatten blauen Meer emporgestiegen.
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( Fortsetzung folgt.)
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Es ist nun sehr auffällig, daß de Vries trotzdem nicht in der Veränderung der Lebensverhältnisse die wirklichen definitiven Ursachen der Artentstehung sucht, sondern daß er an eine innere Anlage glaubt, infolge deren die neue Form hervortritt. Auch Franz Krasan ist der Meinung, daß die in der Pflanze ruhenden Anlagen es sind, welche bei dimorphen Arten die eine oder diezandre Form entstehen lassen. Der Boden, überhaupt die Lebensbedingungen, sind nur der Weg, der die Anlagen aktiv werden läßt. Die Variation ist, wie er sagt, ein lange voraus im Organismus vorbereiteter Att. Er fand näm lich, daß sich manche Arten zwar durch Wechsel des Standorts in andre Arten überführen lassen, daß aber die letzteren sich nicht
Maturwissenschaftliche Uebersicht. immer auch wieder in die ersteren zurückverwandeln lassen.
Von Curt Grottewig.ghdisku
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Daraus folgert folgert er aber, daß es nicht die Lebens bedingungen sein fönnen, welche die entscheidende Rolle Es giebt in der lebenden Natur eine eigenartige Erscheinung. bei der Entstehung von Varietäten spielen. Das ist aber offenbar Man nennt sie Dimorphismus. Eine Pflanze oder ein Tier tritt ein Trugschluß. Denn wenn neue Lebensbedingungen ein Tier vielin zwei verschiedenen Gestalten auf. Das ist nun freilich nicht so leicht zur Ausbildung schneller Gliedmaßfen genötigt haben, so zu verstehen, als ob sich ein und dasselbe Individuum verwandeln braucht es, in die alten Verhältnisse zurückgekehrt, die gewonnene und bald diese, bald jene Form annehmen könnte. Vielmehr bezieht Fähigkeit keineswegs zu verlieren. Die Geschwindigkeit der Befich der Vorgang, wie meistens in solchen Fällen, auf die ganze Art. wegung fann ihnen auch in den alten Verhältnissen nüglich sein, Diese enthält Wesen von zweierlei Gestalt, die aber alle von gleich- wenn sie ihnen hier auch nicht durchaus unentbehrlich ist. Es liegt artigen Gitern abstammen. Ein Beispiel wird dies veranschaulichen. deshalb keine Ursache vor, das Tier wieder in die alte Form zurückVom tswechselnden Kuöterich bekommen die Exemplare, die im zuvandeln. So fann es auch mit den Pflanzen sein, die Krasan erWeet wachsen, langgestielte, tahle Blätter, die auf der Oberfläche wähnt. Wir wissen ja nur in den wenigsten Fällen, wie die Verhältschwimmen. Dagegen wachsen diejenigen Individuen, welche am niffe mechanisch auf den Organismus wirken. Es ist aber doch natürufer auf festem Boden stehen, aufrecht in die Höhe, und ihre Blätter licher, eine Formänderung der Wesen durch den Einfluß neuer Verhältfind furzgestielt und tragen eine steife Behaarung. Daß beide Sorten nisse anzunehmen, als an eine imtere Anlage zu glauben, von deren von Individuen zu einer Art gehören, das geht ganz unzweifelhaft Wirksamkeit, sich doch niemand ein Bild machen kann und die im daraus hervor, daß aus dem Samen eines und desselben Kuöterich- legten Grunde doch viel Aehnlichkeit, mit der alten Lebenskraft hat, egenplars alveierlei verschiedene Individuen hervorgehen, je nachdem die man früher zur Erklärung" der Lebenserscheinungen annahm. der Samen im Wasser oder am Uferrande hervorwächst. Der orts- Dagegen spricht R. v. Wettstein in seinen descendenz- theoretischen wechselnde Knöterich tritt also in giveierlei Gestalt auf. Ja am Untersuchungen den Lebensbedingungen die entscheidende Vers Meeresstrande zeigt er ein andres Aussehen. An vielen audren anlassung zur Entstehung neuer Arten zu. Auch er ist besonders Lebewesen, besonders an Pflanzen, hat man eine solche doppelte durch die Erscheinung des Dimorphismus zu feiner Ansicht gelangt. oder mehrfache Form bei einer und derfelben Art beobachtet. Gewöhnlich Es ist ein sehr merkwürdiger Dimorphismus, den Wettstein vor hat man dabei nur eine Zweizahl von Gestalten gefunden und darum Jahren bereits entdeckt und jetzt an weiteren Pflanzenarten beobachtet Sie Erscheinung Dimorphismus genaimt. Diese ist nun aber wahr hat. Auf Wiesen giebt es viele Pflanzen, die gewissermaßen scheinlich viel häufiger, als man bisher annahm. Die Beobachtungen, eine Frühjahrs- und eine Sommerform besigen. Das ist aber welche jüngst Franz Krasan in Englers bot. Jahrbüchern" über die wieder so zu verstehen, daß eine Art im Frühjahr vor der WiesenPolymorphie der Pflanzen veröffentlicht hat, geben der erwähnten mahd ihre Vegetationszeit vollendet, während eine andre, Erscheinung eine viel größere und auch theoretisch sehr wichtige Be- aber im übrigen sehr ähnliche Art erst nach der Mahd blüht und deutung. Der Forscher fand, daß eine Reihe von Pflanzen, wenn fruchtet. Diese Erscheinung neunt R. v. Wettstein Saison- Dimorphismus. fie an verschiedenen Orten ausgefät wurden, zweierlei Formen er- Sie fommt unter anderm bei den Gattungen Enzian , Wachtelweizen, gaben, die bisher sogar als zwei verschiedene Arten betrachtet| Labkraut, Hauhechel, Glockenblume vor. Wettstein denkt sich um die worden find. Wenn Samen der Feldknautia, eines violettfarbigen Entstehung der saison- dimorphen Arten folgendermaßen. Der Mensch Korbblütlers , an einem Waldrand ausgesät wurde, wo griff durch das Mähen der Wiesen in den Begetationslauf der Knautia pannonica wuchs, so entstanden aus den Samen Pflanzen ein. Es konnten also die Pflanzen entweder nur vor der Pflanzen der letzteren Art. Beide bisher verschiedene Mahd oder nachher ihr Ziel, die Fruchtbildung, erreichen. Dadurch Arten betrachtete Formen müssen also nur zivei ver wurden manche Arten, die früher vielleicht das ganze Jahr über schiedene Vertreter einer und derfelben Art sein. Ebenso, entstehen geblüht oder nur zu einer bestimmten Zeit geblüht hatten, aus Samen des Hundsveilchens Exemplare von Rivins Veilchen. i zivei vorschiedene Arten gespalten. Ursprünglich waren es Das Hundsveilchen wächst an lichten Orten, an schattigen dagegen uur gewiffe Individuen derselben Art, welche im Frühjahr, steht stets Rivins Veilchen . Wenn mun ein Nadelwald, in dem dieses letztere vorhanden ist, durch Kahlhieb eines Reviers eine Lichtung erhält, so tritt in den folgenden Jahren das Hundsveilchen in Menge auf. Es ist ausgeschlossen, daß dieses in so reicher Anzahl und in so turzer Zeit von Tieren oder durch den Wind an jene lichte Stelle hingebracht worden wäre. Es mußten vielmehr aus den Samen Individuen einer andren Art oder wenigstens einer Pflanze, die bisher als selbständige Art angesehen worden war, hervorgegangen fein. In gleicher Weise founte Krasan noch Dimorphismus bei einer Reihe von andren Pflanzen konstatieren. Es kann aber gar tein Zweifel fein, daß es solcher Fälle noch außerordentlich viele giebt und daß darum die Zahl der Pflanzenarten wahrscheinlich um ein bedeutendes verringert werden müßte. Wie viele mögen nur dimorphe Seitenstücke zu andren Arten fein.
und andere Individuen eben derselben Art, welche im Hochsomuner fruchteten. Durch den Junischnitt der Wiesen, der Jahr für Jahr wiederholt wurde, gewöhnte sich jedoch die erste Gruppe von Individuen an das frühe Fruchten, sie vererbte diese Gewöhnung, und so entstand eine eigne Art. Die andre Gruppe von Individuen bererbte ebenso das späte Fruchten auf ihre Nachkommen, und so entstand eine zweite, der ersten aber im übrigen sehr ähnliche Art. R. v. Wettstein hält nun trotzdem, gleich H. de Vries, an der Wirkung der natürlichen Buchtwahl fest, aber er schreibt dieser nur eine legte figierende Rolle zu. Die saison- dimorphen Arten entstehen durch direkte Anpassung an ihre Standortsverhältnisse, das heißt ungefähr so viel, daß die letzteren einen bedeutenden Einfluß auf das Werden der betreffenden Species ausüben. Er schaltet jedenfalls, wiederum gleich H. de Vries, die allmähliche Variation