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schüßt sein, so werden sie auf den Klöppelmaschinen mit feinem sam den leeren Raum füllt, für unser Empfinden nicht leer erscheinen Stahldraht umsponnen. Für manche Zwecke wieder hat es sich als läßt, dringt er auf einem neuen Wege zu dem Ziele vor, im Bilde vorteilhaft erwiesen, die Drähte der Stabelseele statt mit Jute durch eine machtvolle Raumgestaltung zu geben, das die frühere Land­einen Ueberzug aus Gummi zu isolieren. Kabel, die in schaftsmalerei mehr durch lineare Komposition anstrebte. Renoir  feuchten oder nassen Räumen Verwendung finden sollen, dagegen, der vor allem aus der Nähe gesehene Figuren malt, wendet werden durch Verwendung von mehrfachen Umhüllungen seine ganze Kunst daran, die Modellierung der Körper innerhalb der aus Gummi, Guttapercha oder vulkanisiertem Rautschut entsprechend Konturen bis zu ihren letzten Feinheiten herauszuarbeiten; sein gegen das Eindringen der Feuchtigkeit geschützt. Anschlußkabel, wie Binjel fährt leicht, wie streichelnd, über jede Rundung, jede Hebung folche z. B. für elektrische Tischlampen vielfach Verwendung finden, und Senkung der Fläche, bannt den Reiz des darüber hinhuschenden erhalten meist eine isolierende Umſpinnung aus Seide. Lichts in das Bild und erreicht so eine Lebendigkeit, die immer von neuem überrascht. So erscheint das erwähnte ältere Bild der Dame mit Strauß noch flächig gegenüber dem späteren Bilde der Frau mit der Kaze, das mit fast greifbarer Körperlichkeit aus dem Rahmen hervorzutreten scheint.

Die Herstellung der Kabel für überseeische Telegraphenzwecke ähnelt der Fabrikation der Starkstromleitungen am meisten. Wenn man bedenkt, daß überseeische Leitungen oft bis zu einer Länge von 6000 Kilometern verlegt werden müssen, so ist es naheliegend, daß man im Interesse möglichst geringen Gewichtes die schweren Blei­mäntel vermeidet. Diese Kabel werden daher meist durch mehrfache Guttapercha- Umhüllungen isoliert und dann noch mit Jutefäden um­sponnen. Die an den Küsten verlegten Teile dieser Kabel weisen Stahlband Armierungen auf, während das für das Meer bestimmte große Kabelteil Armierung aus Stahldraht erhält.

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Renoirs tünstlerische Individualität hebt sich dentlich von den andren genannten Künstlern ab. Mit Manet   wird man ihn nicht vergleichen können. Er ist nicht das umfassende Genie, das alles in den Bereich seiner Kunst zieht und überall neue künstlerische Ent­deckungen macht. Renoirs Farbe hat nicht dieselbe herbe Kraft und den Reichtum, sie hält sich in bescheideneren Grenzen. Aber Ju letzter Zeit hat man begonnen, die bisher oberirdisch ver- fie schmeichelt sich ein, sie ist von einer köstlichen Lieblich­legten, nicht isolierten Telephondrähte durch geeignete Kabel zu ers feit und doch wieder von einer Brillanz, namentlich in setzen. Diese Kabel bestehen meist aus vielen Aderpaaren, so daß den älteren Bildern, die besonders in Stilleben leuchtende oft bis zu 250 in einer Leitung vereinigt sind. Die Jfolierung jeder Einzeltöne zu prangenden Farbenbouquetts zusammenfaßt. Kupferader erfolgt durch Papier, das möglichst lose umwickelt wird. Dieje Qualitäten haben Renoir   zum Maler der Grazie eleganter Das zu Scheiben aufgewickelte Papier wird von der Spinnmaschine Damen wie einfacher Französinnen werden lassen. Keiner unter den zu den Drahtisolierungen mechanisch verarbeitet. Durch die lose Modernen hat wie er das Bezaubernde dieser Frauen, das schimmernde Aufwicklung erhält man zwischen dem Papier und dem Kupfer Luft- Weiß eines Armes, eines Haljes, eines Busens, die zarte Modellierung schichten, die für telephonische Zwede nach den gemachten Erfahrungen eines schönen Frauengesichts, aber auch den prickelnden Neiz der äußerst günstig sind. Soweit die Telephonkabel direkt im Erdreich Farben eines Kleides aus reichen Stoffen, der feinen Spitzenschleier, verlegt werden sollen, schütt man sie durch Umpressen von Blei- des gleißenden Geschmeides zu malen gewußt. mänteln und auch wohl durch Armierungen von Eisen.

Die namentlich für Schwachstromzivece benutzten Wachsdrähte, bestehen aus blankem Kupferdraht, der von 2 Lagen bunter Baum­wolle, von welchen die äußere gewachst ist, umsponnen wird.

Während die bisher erwähnten Joliermaterialen für die Kabel­fabrikation seit langer Zeit große Bedeutung gehabt haben, ist vor Turzem die intereffante und für die elektrotechnische Industrie sehr wichtige Entdeckung gemacht worden, daß durch die richtige Ver­wendung von Mennige und Leinöl ein foliermaterial von großem Werte und bedeutender Dauerhaftigkeit für elektrische Leitungszwede gewonnen wird. P. M. Gremp c.

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Es ist nicht gesagt, daß bei einer so schnell fortschreitenden Ents wicklung die späteren Werke auch immer diejenigen sein müssen, die den Beschauer am meisten fesseln. Der Maler kann sehr wohl sein eigentümliches Vermögen in einfacheren Formen klarer und ans ziehender zum Ausdruck gebracht haben. Auch bei Renoir   ist man geneigt, den älteren Werken den Vorzug zu geben; wie schon das zweite Bild, daß in der Secession ausgestellt war, zeigte, wird er in späteren Bildern oft verschwommen in der Zeichnung und unklar in der Farbe. Die jetzige Ausstellung bietet in der Hauptsache nur jene älteren Arbeiten, wahre Prachtstücke. Neben der Dame mit Strauß" zieht besonders das brillante Bild In der Loge" die Augen auf sich eine Dame in glänzendem schwarz und weiß gestreiften Keleide ficht voll aus dem Bilde heraus, während ein Herr hinter ihr durch das Opernglas die Zuschauerreihen mustert. Träumerisch blickt die Schöne geradeaus, ein leises Lächeln schwebt um den feinen bringt der Kunstsalon von Baul Cassirer eine größere Sammlung einer füßen Drolerie in der ungeschickten Haltung das Bildnis eines Mund. Ein Farbenjuwel ist auch die jugendliche Balletteuse, von von Gemälden, die in Berlin   zum erstenmal einen Ueberblick über einen Mädchens, das aus großen fragenden Augen in die Welt das Schaffen dieses Künstlers gewähren. In der letzten Secessions schaut. Vor den späteren Bildern, dem jungen Mädchen im Lehnstuhl" ausstellung erregte sein Bildnis einer Dame in ganzer Figur das und der Frau mit der Kage" steht man vor allem frappiert durch die höchste Jnteresse. Man bewunderte die Feinheit der Farbengebung, gebendigkeit, mit der die Körper fast plastisch heraustreten. Ein dis in einer vornehmen graugrünen Toureihe durchgeführt war, die Bartheit in der Behandlung der Fleischtöne nicht weniger als die Stilleben. Selbst seine Landschaften gehören eigentlich hierher. Bes andres Gebiet, auf dem Renoir   sich mit Vorliebe bewegt, ist das lebensvolle Charakteriſtik. Es war eine der frühen Arbeiten Renoirs, zeichnend ist schon die Art, wie er den Ausschnitt wählt: nicht in während die jetzige Ausstellung neben solchen aus derselben Zeit weite Räume sieht man, sondern in stille, Kleine Winkel, auf ein Stüd auch einige enthält, die jüngeren Tatums sind. Man steht überrascht, mit Gräsern, Blumen und Büschen bedeckten Erdbodens, kaum daß wenn man die erſten mit den letzten vergleicht. In einer so kurzen der Himmel in einer Ecke in das Bild hineinschaut. Und hier stellt Spanne Zeit höchstens zwei Jahrzehnten hat sich eine erstauner dar, wie über dieses Blätter- und Blütenmeer mildes Sonnen­

Don Auguste Renoir  

liche Entwicklung vollzogen.

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Renoir   steht neben den größten der modernen französischen   licht spielt und er faßt die verschiedenen Nuancen des Grün und die Maler des neunzehnten Jahrhunderts, neben Manet  , Monet  , Dégas   Farben der Blumen zu einer feinen Harmonie zusammen. Den­und Cesanne. Sie alle zeigen in ihren Anfängen eine gewisse selben Farbenreiz haben seine Stilleben im engeren Sinne, die er Gleichförmigkeit in der Auffaffung, in der Technik und in der nicht nur in ſelbſtändigen Bildern, sondern, wie in dem großen Farbengebung. Aber mit fortschreitender Entwicklung differenziert Frühstück in Bougival  " die Früchte und Speisen auf den Tisch, fich ihre Art, wenn auch die Tendenz in rein malerischer Beziehung auch als Teile eines größeren Ganzen anbringt.

Kleines Feuilleton.

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bei allen die gleiche ist. Man denke an Manets Frühstück im Walde" zurück, das früher einmal an derselben Stelle gezeigt wurde, und seße es in Vergleich zu einer seiner späteren Land­schaften; man stelle Monets frühe Landschaften seinen legten gegen­über oder man vergleiche in der jetzigen Ausstellung die Dame- Die Hautfarbe der neugeborenen Negerkinder. Schiller­mit Stranẞ" aus dem Jahre 1866 mit der Frau mit Tiek veröffentlicht in der Deutsch  . Rdich. f. Geogr. u. Statist." der Kaze" von 1880: es ist immer derselbe Gaug der( Wien  ) einen Aufsatz, in dem er auf Grund der Angaben von Entwicklung. Die ganze Farbenanschauung ist lichter geworden; Anthropologen und Forschungsreisenden die Frage über die Hauts der fühle, graugrüne Grundton hat einem weichen Platz gemacht, farbe der neugeborenen Negerkinder dahin entscheidet, daß diese, in dem ein frisches Blau dominiert. Das konsequente Freilicht venn auch nicht ausgesprochen weiß, so doch hellfarbig zur Welt studium hat diese Aufstellung der Farben zur Folge gehabt und vor kommen und erst in mehr oder minder langer Zeit nach allem eine bessere Erkenntnis der transparenten blauen Schattentöne der Geburt die dunkelbraune Farbe des betreffenden Stammes gebracht. Dagegen hat die Behandlung der Farben einen andern erhalten. Bei den helleren Negervölkern( Mangbattu, Sandeh, Charakter angenommen, der auf eine reinere malerische Wirkung ab- Bongo) haben die Neugeborenen, wie Schweinfurth beobachtet zielt. Der feste Binselstrich in den älteren Bildern, der eine scharf hat, umrissene Zeichnung ergab, erscheint aufgelöst in eine Fülle leichter Zeit Tupfen, die zwar die Konturen verwischt, dafür aber um so besser im ersten gestattet, allen Feinheiten der malerischen Modellierung der Körper- grau und flächen in Licht und Schatten nachzugehen.

ein Hellrötliches Braun und find in der ersten mit feinen, dichten, fammetartigen Haaren bedeckt; und zweiten Lebensjahre geht die Farbe dann in Schiefer­zuletzt in Braun über. Bei den füdlicher wohnenden Völkern( Matoka, Marutse) hat Holub beobachtet, daß die Neu­Hier stellt sich die Aufgabe freilich für den Figurenmaler geborenen ebenfalls eine sehr lichte Hautfarbe haben, und Emin Renoir etwas anders als etwa für den Landschafter Monet  . Pascha hat bei den Völkern der Aequatorialprovinz die gleiche Bea Dem lepteren fommt alles darauf an, die Wirkung der Luft im obachtung gemacht wie Schweinfurth. F. v. Hellwald behauptet auch, flimmernden Sonnenlicht in der freien Natur festzuhalten, und es daß das Negerkind bei der Geburt hellgrau ist, erst nach der Geburt gelingt ihm mit seinem lockeren Farbenauftrag, der die Töne oft entwickelt sich das Pigment; in Nordafrika   ist dasselbe erst im ungemischt nebeneinander auf die Malfläche setzt, den Eindruck der dritten Jahre vollkommen entwickelt, südlicher viel früher, zum vibrierenden Luft im Bilde hervorzurufen; indem er so gleich- Teil nach einigen Tagen. Vollständig weiß, wie wie ein Kind