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Bolt herumzubalgen haben. Statt zwet wird es dann drei Parteien geben weiter nichts."
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Onkel Bens tindische Antwort interessierte Háns gar nicht. Er hatte nur Ohren für den höheren Intellekt von ihm, und der fuhr fort:
Nun lassen Sie mich Ihren Vorrat sehen. Ich habe nicht viel Zeit, da ich noch andre Geschäfte besorgen muß und ich denke, Sie wünschen die Sache noch geheim zu halten. Ich begreife nicht, wie Sie das bisher haben thun können. Ist Ihre Grube weit? Sie wohnen dort auch, nicht wahr?"
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( Fortsetzung folgt.)
Erdftoß die Rücken des dort sehr tief gefalteten Gebirges vollständig von aller Vegetation, von den gewaltigen Urwäldern samt der ganzen Berwitterungserde auf einmal entblößt wurden. Affam ist Gestein bis sehr tief ins Innere hinein verwittert, die gewaltige, eines der regenreichsten Gebiete der Erde, infolge deffen ist das von Waffer und Wärme emporgetriebene Urwaldvegetation hält jedoch das lockere Material gut zusammen. Allein das Erdbeben schüttelte von allen diesen Berghängen Bäume und Erdreich ab, ungeheure Massen von Schutt und Pflanzenmaterial rollten die steilen Wände hinab und verschütteten die Thäler. Die denkbar größte Ueberschwemmung hätte nicht den hundertsten Teil dieser entsetzlichen Wirkung gehabt. Die Berge find vollständig kahl bis auf das harte Gestein, aus dem sie bestehen. Wie viele Jahrtausende würde das Wasser dazu gebraucht haben, um die Berge in dieser radikalen Weise abzuwaschen, das Wasser, das für gewöhnlich Sands forn für Sandtorn, Stein für Stein vom Berge ins Thal trägt! Joh. Walter weist auch darauf hin, daß manche Ablagerungen von Erdbeben zurückzuführen sind.
Naturwissenschaftliche Webericht. früherer Erdepochen wahrscheinlich ebenfalls auf die jähe Wirkung
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Von Curt Grottewig.
Stein
Bei dem indischen Erdbeben entstanden zahlreiche Spalten und Es ist eine niederdrückende Erscheinung, daß oft nach wenigen Risse im Erdreiche, an mehreren Stellen traten sogar sogenannte Jahren schon die Wissenschaft das Gegenteil von dem behauptet, Berwerfungen auf, das heißt, ein Stück Erdboden wurde weit über was fie ein für allemal als fefte und gesicherte Thatsache gewonnen das bisherige Niveau emporgehoben, so daß es nun den innigen zu haben meinte. Es giebt ja Forscher genug, die in diesem Zusammenhang mit dem benachbarten Lande verloren hat, gleich wie Wandel der Anschauungen eine erwünschte Abwechselung sehen, eine abgetrennte und emporgestülpte Eisscholle gegenüber der gedie forschen nur um des Forschens willen und in dem famten Eisdecke verschoben ist. In allen Gesteinen und Ablagerungen Forschen ihre Hauptbeschäftigung und Hauptunterhaltung sehen. finden wir derartige Schollen und Verwerfungen wieder. Wenn wir Wer fennt nicht den Ausspruch Lessings, der nicht irgend einen steilen Felsen betrachten, so können wir sehen, wie sein die Wahrheit, sondern das Suchen nach Wahrheit für das Glück des Gestein von Spalten durchzogen ist. Er macht einigermaßen Eindruck einer Mauer, Menschen hält, und wie viele giebt es, denen nicht das Ziel, sondern den die aus folossalen die Bewegung", die Entwicklung alles ist. Gewiß, jeder, der auf blöcken aufgebaut ist. Diese Zerklüftung des Gesteins ist irgend einem Gebiete geistig thätig ist, wird einen hohen Genuß an eine ganz allgemeine Erscheinung. Walther meint daher, der geistigen Arbeit an und für sich finden. Aber ein Arbeiten, bei daß diese überall die Folge von Erdbeben gewesen sei. Denn im dem nicht die Hoffnung auf ein Resultat der Leitstern ist, kann wohl Laufe der Erdperioden dürfte an jeder Stelle der Erde einmal ein faum jemand befriedigen. Oft, gar zu oft wird diese Hoffnung Erdbeben stattgefunden haben, und ein einziges genügt, um meilengetäuscht. Viele müssen schließlich die Arbeit ihres Lebens als weit das Gestein in Klüfte zu zerspalten. Bedeutend seltener, aber unnig, als verloren betrachten. Wüßten sie aber im voraus, daß immerhin häufig genug, fommen die Verwerfungen vor, bei denen ihre Thätigkeit unnütz ist und forschten sie trotzdem weiter fort, so Erdschichten nicht nur zerspalten, sondern die zerspaltenen Teile auch wären fie arme Thoren. Es dürfte wohl auch im Ernste niemand gegen einander vertikal verschoben wurden. Auch horizontale Vergeben, der, wenn er die Wahrheit vor sich fähe, nicht sofort nach ihr schiebungen wies das indische Erdbeben auf, Eisenbahnschienen griffe, wenn er dadurch auch die Freude des Forschens sich verkürzte. wurden teils ineinander verbogen, teils weit auseinander gezerrt. Meist sind freilich die Trauben zu fauer, und dann tröstet sich der Und auch Erscheinungen solcher Art zeigt das Gestein früherer ErdMensch damit, daß man irrt, so lange man strebt, oder, daß alles epochen ziemlich häufig. Biffen Stückwerk sei. Ist das aber ein Trost? Die unangenehme Thatsache bleibt aber bestehen, daß auch die Wissenschaft nicht fest sieht, daß auch sie schwankt wie alles andre.
Bei der normalen täglichen Wirkung der geologischen Kräfte geht die Erdbildung mir ungeheuer langsam vor sich. Im Unterlauf selbst schnellfließender Gebirgsflüsse lagert sich in einem Jahre nur eine recht geringfügige Menge von Schutt und Sand ab. Wer aber etwa die Verheerungen gesehen hat, welche die Ueberschwemmungen von 1896 im Riesengebirge und in der sächsischen Schweiz angerichtet haben, wo die ungeheuren Schuttmassen in den Thälern, die breiten, glatt abgescheuerten, von Bäumeu entblößten Streifen an den Bergen gesehen hat, der muß zu der Ueberzeugung kommen, daß eine einzige solche Katastrophe weit mehr erd umgestaltend wirkt als Jahrhunderte normaler Entwicklung. Nun finden aber in jedem Jahrhundert mindestens eine, oft mehrere solcher Katastrophen statt, und demgemäß wird auch die katastrophale Thätigkeit des Waffers weit größere Endwirkungen hervorbringen als die normale.
Es machen sich viele Zeichen bemerkbar, daß die gesamte Naturwissenschaft wieder einmal an einem Punkte angelangt ist, wo sie forrigierend, umgestaltend, revolutionierend in die Resultate und Anschauungen der großen 20jährigen Blütezeit eingreift. Die Physit sieht in der Jonenlehre eine neue Erklärung der Weltkräfte winken, die Chemie gelangt von der Atomistik zur Energetik, die Phyfiologie fieht, wie erst neulich auf der Naturforscherversammlung W. Ostvald betonte, in den Erscheinungen der Enzym wirkungen einer neuen Blütezeit entgegen, die Biologie fämpft gegen die Thesen Darwins an und nun tauchen auch in der Geologie Strömungen gegen die bisherigen Anschauungen auf. Die Geologie steht noch heute hauptsächlich unter dem Einflusse Lyells. Nach ihm vollziehen sich alle Veränderungen der Erdoberfläche durch kleine, Die allmähliche Thätigkeit des Wassers ist schon deshalb so aber stetig anhaltende Wirkungen. Berg und Thal, die Grenzen von wenig wirtsam, weil an sie die Vegetation vollständig angepaẞt ist. Wasser und Land, die abgelagerten Erdschichten sind durch die täg- Diese bildet eine ganz vorzügliche Schutzdecke für den darunter liche Arbeit des Wassers und andrer geologischer Faftoren entstanden. liegenden Boden. Selbst in den regenreichsten Gegenden und an den Lyell verbannte den Gedanken an Katastrophen vollständig aus der steilsten Abhängen vermag, wie jüngst die Zeitschrift der deutschen Wissenschaft. Die früheren Geologen glaubten alle Vorgänge auf der geologischen Gesellschaft nach einem Vortrage E. Sappers berichtet, Erde durch plötzlich wirkende gigantische Kräfte entstanden. Bulkanische das Wasser seine abspülende Wirkung nur sehr wenig zu äußern, da Mächte hatten die Berge und Gebirge emporgeschleudert, alle Gesteine gerade der Urwald, der hier gedeiht, die Kraft des Wassers vollwaren auf einmal als Niederschlag aus einer wässerigen Lösung oder ständig bricht. C. Sapper, der während 12 Jahre Beobachtungen als. Produkte gewaltiger vulkanischer Eruptionen entstanden. Seit in Südmerilo und Mittelamerika angestellt hat, macht vor allem Lyell glaubte man nicht mehr an plögliche Umgestaltungen der Erd- auf den etagenartigen Aufbau des Urwaldes aufmerksam, indem die oberfläche, selbst den Erdbeben schrieb man keine besondere Bedeutung Baumkronen, die auf den Aesten schmarozenden Epiphyten, die zu. Sah man es doch als erwiesen an, daß die Vulkanberge selbst Schlingpflanzenregion und das Unterholz den Aufprall des Wassers abnicht durch einen einmaligen Ausbruch aufgetürmt sind, sondern daß schwächen, so daß dieses seine ganze Kraft verloren hat, wenn es schließlich fie wie Schutthügel dem wiederholten Aufhäufen eruptiven Materials von der untersten Etage auf den Boden fällt. Aber die Stärke der infolge sehr vieler Ausbrüche ihre Existenz verdanken. Neuerdings ungeheueren Wassermassen, welche der tropische Gewitterregen heraberhoben sich Stimmen, welche die alte Katastrophenlehre wieder zu sendet, wird auch dadurch bedeutend gemildert, daß die fallende BeEhren bringen wollen. Gerade bei dem Bulkanismus hat die Kritit wegung der Tropfen durch die Luftwurzeln und durch die Kletterder Lhellschen Anschauungen begonnen. Schon Stübel hat durch sehr pflanzen mit ihrer treppenartigen Blätteranordnung in eine gleitende langjährige Beobachtungen unzweifelhaft nachgewiesen, daß dem umgewandelt wird. Rosettenartige Gewächse auf dem Boden sorgen Vulkanismus eine weit größere Bedeutung zukommt, als man schließlich dafür, daß die Wassermengen festgehalten werden und sich ihm bisher einräumen wollte. Sehr wichtige Ergebnisse hat, so nicht zu plöglich abstürzenden Wasserläufen zusammenfinden können, wie Johannes Walter fürzlich in der Naturwissenschaftlichen Wochen- welche das Erdreich hinwegspülen würden. Selbst an hängen, die fchrift"( 6. Oktober 1901) anschaulich darlegt, die wissenschaftliche eine Neigung von 70 Grad besigen, vermag der Urwald den Boden Untersuchung der geologischen Wirkungen geliefert, welche das große vor Abtragung zu schüßen. Dagegen wäscht das Wasser die indische Erdbeben vom Jahre 1897 im Gefolge hatte. Ohne irgend bereits bestehenden Flußbette immer tiefer aus. Es ent welche vorherige Ankündigung erzitterte plöglich die Erde und etwa stehen kannenartige Flußschluchten mit hohen, hohen, fast fent11/2 Minuten lang bewegte sich der Erdboden in meterhohen Wellen rechten Uferwänden. Bisweilen stürzen dieſe Wände ein, wie ein vom Sturm in Aufregung gebrachtes Meer. In dem ganzen wenn sie zu hoch werden oder wenn das Waffer fie unterspült. Distrikt Affam, welcher sich über ein Stück des südlichen Himalayas In diesem Fall verändert sich das Ufer sehr schnell, es sind doch also und der bengalischen Tiefebene erstreckt, zerfielen Städte und Dörfer schließlich auch hier die Katastrophen, welche die größten Wirkungen in Trümmer und Tausende von Menschen verloren hierbei ihr Leben. hervorbringen. Geologisch ist es nun äußerst bedeutsam, daß bei diesem furchtbaren
Es wäre gewiß nicht richtig, nun alle geologischen Ereignisse,