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Und wenn ich keines von beiden thue?" fragte er

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treten, als ihr Mann und seine Leute auch schon vorbei­jagten. Es bedurfte nicht des wütenden Rufes:" Die Harri- trokig. fons haben uns ausgekauft," um ihr klar zu machen, daß die Mit unsäglicher Verachtung sah sie ihn an, Da ist's Krisis gekommen sei. odmodule is Fenster steigen Sie durch, eh' ich's zumach'. Wenn Sie Sie hielt den Atem an, als die Kavalkade vorbeiraste Hiram sehen, fagen Sie ihm, Sie haben' n altes Weib hier und die Nichtung nach dem Wasserlauf nahm, und sie konnte gelassen, daß sie den Platz verteidigt, wo Sie sich mit seiner gewahren, wie die Bewegung des Grases bei dem un- Tochter immer verkrochen haben. vorhergesehenen Angriff plötzlich aufhörte. Dann gedachte sie der Scheune. Sie konnte der Sammelplatz werden, wenn sie zurückgetrieben würden ein Bollwert für den Fall der Be­lagerung. Für solche Fälle waren in dem Heu Waffen ver­borgen. Sie wollten hineilen, die offenen Thüren verschließen und sich bereit halten, sie zu verrammeln.

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Sich duckend und das hohe Gras aufsuchend, damit sie bon der andren Seite nicht gesehen werde, lief sie dahin, bis fie die Scheune von der Rückseite erreichte. Das hinderliche Tuch hatte sie abgeworfen, der breite Hut war herabgesunken und hing ihr an den Bändern über die Schultern, so daß das filbergraue Haar ihr wie eine Mähne über den Rücken herabfiel; Gesicht und Hände waren von den Dornen blutig gerissen und weiß vom Staube. Doch unverdrossen eilte sie weiter wie ein gehettes Tier, bis sie den von hohem Grase eingeschlossenen Pfad erreichte, und halb fallend, halb stolpernd gelangte sie atemlos bis zur Scheune.

Bevor er noch antworten konnte, wurde fernes Schießen bernommen, das sich gleich darauf wiederholte. In zorniger Aufwallung ging er an das Fenster, schaute nach ihr zurüc verriegelte es und trat wieder zu ihr.

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,, Wo ist die Flinte?" fragte er fast ungestümt.

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" Ich dacht mir, daß Sie das zurückbringen würd'," sagte sie und zog unter dem Heu eine lange, mit geteerter Leinwand überzogene Kiste hervor. Sie enthielt Pulver, Kugeln und zwei Flinten, von denen er eine ergriff. Darf ich vielleicht wissen, um was es sich bei dem Kampf hier handelt?" fragte er trocken.

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Sie könnten fagen Cressy", wenn sie" und dabei deutete sie nach der Richtung, aus welcher das Schießen zu bernehmen war," Sie fragen sollten", entgegnete sie mit gleicher Trockenheit. Nu' stellen Sie sich aber da oben auf dem Boden auf und seh'n Sie, was kommt."

Er ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern kletterte Doch wie groß war dort der Kontrast! Im ersten Augen- eilig nach dem ihm angewiesenen Blaze, froh, aus der Nähe blid konnte sie faum glauben, daß sie den Waldrand mit dem der Frau zu kommen, welche er in diesem Augenblick wilden Ruf ihres Gatten in den Ohren und der dahin- beinahe haßte. In seiner blinden Leidenschaft für Cressy rasenden Kavalkade vor Augen verlassen hatte. Die Grenz hatte er es bisher immer unterlassen, an diese Verwandtschaft fläche lag verborgen in dem hohen Grasmeere, dessen zu denken; die Mutter hatte ihn in einer Weise daran er­Bogen die wütenden Reiter für immer verschlungen zu haben innerf, die selbst für seine Gefühle gegen die Tochter gefähr­schienen. Die volle Scheune, aus deren Fenstern und Thüren lich wurde; sein Geist war ganz mit der unsinnigen, ärger­das Heu hervorquoll, das Flattern und Zwitschern der lichen und völlig hoffnungslosen Lage beschäftigt, in welche Schwalben und Elstern um die offenen Sparren und die be- er gebracht worden war. In der Bitterfeit seiner Gedanken weglichen Schatten der darüber hinschwebenden Krähen, das war das Gefühl für persönliche Gefahr ihm so weit abhanden einschläfernde Summen der Bienen auf dem wilden Senf, gekommen, daß er den Wunsch hatte, es möchte bei dem in der die Wände mit seinen gelben Blüten halb verdeckte, das Aussicht stehenden Handgemenge eine Kugel seiner Thorheit leise Rieseln des Wassers in einem der alten, von den ein Ende machen und ihn aller Verantwortlichkeit entheben. Indianern herrührenden Brunnen, welchem der Ort seinen Mit einem wütenden Weibe in einer Scheune eingeschlossen, Namen verdankte das alles berührte das harte, wilde in gefeßwidrigem Kampfe für fragwürdige Rechte- dazu mit Weib so eigenartig, wie es seit ihrer Jugend nicht geschehen dem Bewußtsein, daß eine ebenso fragwürdige Leidenschaft war. Einen Augenblick lang überfam sie eine friedliche Ruhe, ihn hineingetrieben habe und daß sie das wisse- schien die sie nie gekannt hatte; aber mit ihr fam auch das wilde ihm der Tod der einzige Ausweg, um der Erklärung zu ent­Bewußtsein, daß ihr das eben jetzt entrissen werden sollte, gehen, die er niemals geben konnte. Was ihn noch besonders und der Gedanke brachte ihr Blut wieder in Wallung. Eifrig fchmerzte, war die Ueberzeugung, daß Cressy sein Opfer gar horchte sie nach der Wiese hin; noch ließ sich kein Schießen nicht zu schäßen wissen, vielmehr in diesem Augenblick vielleicht bernehmen es war noch Zeit, die Scheune zur Verteidigung fich gemächlich über die schöne Verwirrung freuen würde, in welcher sie ihn zurückgelassen hatte. Dind

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in stand zu sehen. Sie eilte nach der Vorderseite und ergriff den Riegel der halboffenen Thür. Ein leiser Schrei, der halb wie ein Lachen flang, ließ sich von drinnen hören, dazu das Rauschen eines Kleides, und als sie die Thür aufriß, schlüpfte eine helle Gestalt durch das hintere Fenster. Das in das dunkle Innere hereinfallende Sonnenlicht beschien nur die aufrecht stehende Gestalt des Lehrers John Ford .

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Die erſte Ueberraschung und Verwirrung über die Störung des Rendezvous, welche Fords Wangen höher ge­färbt hatten, machten einer besorgten Miene Play, als er das blutige Gesicht und die zerzausten Gewänder bemerkte. Sie sah es. In ihrer Voreingenommenheit erschien ihr das als ein Beweis schwerer Schuld. Ohne ein Wort schloß sie die gewichtige Thür und legte ganz allein den riesigen Riegel bor. Dann wandte sie sich gegen ihn und wischte sich den Staub vom Gesicht und Armen mit Hilfe ihres zerrissenen Hutes und in einer Weise, welche ihn an ihr erstes Zusammen­treffen erinnerte.

War Cressy hier?" fragte sie.

Er zögerte, indem er sie noch verwundert betrachtete. ,, Lügen Sie nicht!"

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Er fuhr auf. Das thue ich überhaupt nicht, entgegnete er entrüftet. Es war

( Fortsegung folgt.)

Sonntagsplauderet.

Keine schreckensvollere Vorstellung hat die Phantasie der Völker erdacht als die von der xnentrinnbaren Unsterblichkeit. Unter der Hellenenjoune freilich schimmerte der Unsterblichkeits­traum als höchste der Wonnen in heiterem Glanz. Ju ewiger Jugend frenten sich die Götter Griechenlands des endlosen Lebens, das ihnen die Gnade der Menschen verliehen. Sie schmansten und liebten, dichteten und dachten, und bei ausgelassenen Zwischenspielen und tollen Abenteuern raun ihnen die Zeit in der unerschöpflichen Sanduhr ein immer vergnüglicher Wechsel, ohne Verfall und Erschlaffung, in Schönheit und Kraft, und die blühende Fähigkeit, genießen und zu jubeln, die Gewalt, zu herrschen und zu schmieden, welfte niemals.

Aber auch schon der lichte Griechengeist sah den schwarzen Schatten der Unsterblichkeit. Zu der Unterwelt litten die Ver­dammiten die Unsterblichkeit der Qual, der ewig fich erneuernden. Doch war es eben nur das leidende, das verurteilte Leben, deffen Berewigung als Schrecken empfunden wurde. Das Dasein selbst schien in der Fülle seiner bunten Reize, so lange es von jungen, starten und schönen Menschen gelebt wurde, als ein nie versiegender Born der Freude- dermaßen, daß seine Ausdehnung ins Unendliche zum göttlichen Jdeal ward.

Was brauch ich da viel zu fragen," unterbrach sie ihn und wies auf Cressys Hut, einige Bücher und einen zerpflückten In dieses Lichtmeer der unsterblichen Seligkeit warf nun die Strauß wilder Blumen auf dem Heu; ich will's auch gar gigantisch grübelnde Berzweiflung am Leben die Marterfrage: Ihr nicht wissen. In fünf Minuten ist entweder ihr Vater hier, verwünscht die Notwendigkeit des Todes und eriehnt ewiges oder die verfluchten Harrisons, die ihn ausgekauft haben, Dasein wie aber würdet Ihr Euer Schicksal erst verfluchen, wenn schwärmen um die Scheun' und wollen sie in Besitz nehmen. es Euer Los wäre, niemals sterben zu können, wem weder Feuer Wenn das hier" und dabei wies sie auf die erwähnten noch Gift, weder Schwert noch Krankheit es vermöchte, den Tod Dinge so viel heißt, daß Sie zu uns gehör'n und Bitter berbeizurufen? Die lodende Hoffnung des Ewig- Leben- önnens und Süß mit uns teilen wollen, dann heben Sie' mal den Und Ahasverus, des ewigen Juden Gestalt erstand, des Menschen, wandelt sich jäh in den Schredgedanken des Ewig- Leben- Müssens. Heuhaufen da auf und holen Sie' ne Flint' vor, daß sie uns der zur irdischen Unsterblichkeit verurteilt ist, der niemals den Frieden helfen. Wenn das' was andres heißt, dann verstecken Sie des Vergehens findet, den Alter und Wunden und all' die zahllosen fich da im Heu, bis Hiram kommt und für Sie Zeit hat." Mittel der Lebensvernichtung nicht zerstören, der gezwungen ist, zu

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