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fann es nun heute mit anhören, daß mein Sohn in Socialismus  | tausende vergraben, weil sie unvollkommen waren oder weil das macht."

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Aber Papa, den Blödsinn des Alten konnte man nicht unwider sprochen laffen", Franz wurde lebhaft. Die Arbeitslosen schimpft er faule Gesellschaft, da soll man still sein? Nein, für so dumum ivill ich nicht gehalten werden!"

Volk des Erfinders im Strome der Zeit dahingegangen ist, ohne eine sichtbare Spur zu hinterlassen. Infolge des Fortschritts der Wissen fchaft und der Technik taucht zuweilen nach Jahrtausenden dieselbe Erfindung wieder auf, um unaufhaltsam verbessert und zum Wohle der Menschen verwandt zu werden. Eine derartige Erfindung ist das " Laß ihn Dich doch halten für was er ivill. Was gehen Dich Imprägnieren des Holzes, um seine leichte Entzündbarkeit zu bes denn die Arbeitslosen an? Siehst ja, wie es Dir ausgelegt wird, seitigen. Heute wendet man allgemein zu diesem Zwecke Alaun, wenn Du Dich für sie ins Zeug legft." Eisenvitriol, Borax, Wasserglas oder andre Stoffe an. Nein Papa, das ist ganz unmöglich, ich habe mich für niemand man hat es kaum dahin gebracht, daß das Holz durch ins Beng gelegt. Wir haben die Frage diskutiert, woher die Arbeits- diese Behandlung völlig flammensicher wurde. Tofigkeit tommt, er sagte von der Faulheit, ich sage von den schlechten Geschäften. Das ist alles. Im übrigen habe ich mur gesagt, was wir hier schon hundertmal besprochen haben. Du bist in dem Bunkt ja doch derselben Meinung wie ich!"

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Aber der Geheimrat fuhr herum: Meinung? Ach was, Meinung! Hast Du' ne Meinung? Kannst ja eine haben! Sehr schön, wenn man' ne Meinung hat! Behalt' fie aber gefälligst für Dich, oder bringe sie da an, wo man derselben Meinung ist. Wie oft soll ich Dir denn noch sagen, vor den Leuten muß man zu allem Ja sagen, dann kommt man am allerweitesten."

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Aber

Wenn man

einem Zeugnis des Aulus Gellius  ( etiva 150 n. Chr.) in seinen Attischen Nächten XV 1 Glauben schenken darf, wäre dieses Problem im Altertume gelöst worden. Gellius und andere Zuhörer begleiteten eines Tages den Rhetor Antonius Julianus   nach Hause. Als sie an den Mons Cispius tamen, saben sie ein Haus mit seinen zahlreichen Stockwerken brennen und rings umber ein gewaltiges Flammenmeer. Einer der Genossen macht dabei eine Bemerkung, die man heute kaum mehr hört. Er sagt:" Die Einkünfte der städtischen Besitztümer sind bedeutend, aber die Gefahr ist groß. Wenn es ein Mittel gäbe, daß es in Rom   nicht so beständig brännte, dann hätte ich meine ländlichen Bes sigungen veräußert und dafür städtische gekauft." Da weist ihnJulianus Papyrus- Formate und Preise. Die Normalgröße eines auf eine Stelle in den Jahrbüchern des Claudius Quadrigarius   hin, Papyrusblattes aus der ärarischen Fabrit in Aegypten   betrug, wie an der ein Mittel angegeben sei, das unbedingt dahin führe, daß ein die Papier- Zeitung" mitteilt, im 8. und 9. Jahrhundert unter der aus Holz gebautes Haus nicht brennen könne, auch wenn die Flammen Herrschaft der arabischen Kalifen etwa 2 Meter in der Länge und ganz hindurchgingen. Der Annalist erzählt an dieser Stelle: Als 0,60 Meter in der Breite. Ein solches Blatt hieß Kartas und wurde Sulla   im Jahre 86 v. Chr. im Kampfe gegen Mithridates Athen   hart auch in 1/2, 1/3 und 1/4 Größe ausgegeben. Kleinere Stücke hießen bedrängte, ließ Archelaus, der Feldherr des Mithridates, zum Schutz Tumar( 1 Tumar 1/6 Kartas), und auch diese gab es wieder in des Piräus   einen hölzernen Turm erbauen. Sulla   rückte heran, 1/2 und 1/3 Größe.( 1 Kartas fostete 14 Dinar 1,0625 Gramm vertrieb die Griechen, ließ Holz anfahren und Feuer an den Turm Gold 2,38 M.) Um Sieje Zeit ging die Papyrus- Fabrikation bereits legen. Lange sezten die Römer ihre Versuche fort und hörten nicht start zurück infolge des durch die Araber zu Beginn des 8. Jahr auf, das Holz anzuzünden. Aber der Turm widerstand, in dein hunderts eingeführten Gebrauchs von Lumpenpapier. Die Aegypter Grade hatte Archelaus alles Holz mit Alaun geträuft( ita Archelaus erzeugten zu Beginn der arabischen Herrschaft, im 7. und 8. Jahr- omnem materiam obleverat alumine). Sulla   wurde stugig, weil hundert, Papyrus von guter Beschaffenheit in den Staatsfabriken. das Holz nicht brennen wollte und mußte seine Soldaten zurück­Diese waren in der byzantinischen Beit dem comes largitionum ziehen. Wie es später mit dem Turm wurde, wird uns nicht erzählt, sacrarum( Vorsteher der heiligen Gaben) unterstellt, nun trat an wir wiffen aber, daß Sulla   nach Harter Belagerung das aus deffen Stelle der ägyptische Steuerdirektor, der wieder dem Statt gehungerte Athen   und seinen Hafen erstürmte.( Köln  . 8tg.") halter verantwortlich war. Die während der arabischen Herrschaft Sumoristisches. aus diesen Fabriken stammenden Papyrusblätter tragen oft arabische amtliche Warenbezeichnungen, die in Koran  - oder andren Sprüchen, den Namen der Statthalter und Steuerverwalter und den Jahreszahlen der Herstellung bestehen. Da diese Papyri auch in christliche Länder ausgeführt wurden, verlangte der Kaiser von Byzanz die Unter­lassung der den Christen anstößigen arabischen   Schriftzeichen und Koran  - Sprüche und drohte mit Bergeltungs- Maßregeln in Gestalt der Aufprägung ähnlicher, den Mohammedanern unliebfamer christ licher Zeichen und Sprüche auf die griechischen solidi, Goldmünzen, welche in Aegypten   das ausschließliche Gold- Bahlungsmittel der Araber waren. Dieser Streit führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Kalifen und dem Kaiser von Byzanz, zum Ausfuhr- Berbot des Papyrus seitens des Kalifen und zur Gründung der national- arabischen Münze.

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Aus dem Tierleben.

- Elegantes Französisch. Barvenü:... 8 Hause sprech' ich mit meiner Frau mur französisch, so daß uns von dem Dienstpersonal tein Mensch versteht!"

Besuch: Aber die französische   Gouvernante-?" Töchterchen: Die erst recht nicht 1"

- Beruhigung.. Geschäftsfräulein( dem soeben ein alter Kunde in die Backe getuiffen, entrüstet zu ihrer Stollegin): Dieſer unverschämte Mensch!" Kollegin: Ach, sei doch vernünftiges war ja nur ein Geschäftstuiff!"-

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In der Leihbibliothet. 3ofe: Bitte um einen interessanten neuen Roman!" Gehilfe: Hier das Verbotenste, was wir haben!" ( Flieg. Bl.")

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Berlin  . einen Berlin  .

Bücher- Einlauf.

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Friz Bley: Hochlandminne." Lieder aus Alt- Tirol. F. Fontane u. Co. Kurt Aram  : Die vornehme Tochter." Novellen. F. Fontane   u. Co.

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Hermann Bang:" Das weiße Haus." Noman. S. Fischer.

Die Dominikaner Möwe verdient, schreibt der Brometheus", zu den bösen Geistern der Geologen gerechnet zu werden, denn Racoviza erzählt von ihr in seinen Berichten von der Südpolarfahrt der Belgica( 1897-1899) folgende Streiche. Sie ist ein großer Liebhaber von Muscheln und ist besonders gierig auf Napfschnecken( Patella- Arten), die sie von den Uferfelsen Iosreißt und zu ihrem Futterplay trägt, wo sie den Inhalt verzehrt und die Schalen wegwirft. Nach dem Verzehren der holt fie eine andre, tehrt wieder nach ihrem Futters plaz zurück und so fort, bis sie ihren Appetit gestillt und Berlin  . die Ueberreste ihrer Mahlzeit 10 bis 12 Schalen jedesmal May Grad: Die Overbecks Mädchen." Roman. einer über dem Meere belegenen Stelle auf dem Felsboden an- 2 Bände. Berlin  . F. Fontane u. Co. gehäuft hat. Da es nun an den antarktischen Küsten viele folcher Nicolaus Krauß: Die Stadt." Roman. Berlin  . Möven giebt, die seit vielen Tausend Jahren Muschelbänke in höheren Fontane u. Co. Niveaus über dem Meere anlegten, leberreste, die sich allmählich mit dem Felsgerölle mischen und zu festen Schichten cementiert werden, so lassen sich gewisse bedenkliche Folgen mit einiger Sicherheit vor­ausschen.

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aut

F.

F.

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Kurt Martens  : Die Vollendung." Fontane u. Co.

Roman.

- Johannes Schlaf  : Die Suchen den." Roman. Berlin  . F. Fontane   n. Co..

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-Fedor v. Zobeltig: Die Freibeuter." Roman. 2 Bd. Berlin  . F. Fontane   u. Co.

August

von

Anton Tschechow  : Ontel Wanja." Deutsch von Scholz. Drama. Berlin  . Dr. John Edelheim.- Anton Tiche chow: Drei Schwestern  ." Deutsch August Scholz. Drama. Berlin  . Dr. John Edelheim. Hugo v. Tschudi  : Manet  ." Berlin  . Bruno Cassirer  . Arne Garborg  : Bauernstudenten." Roman. S. Fischer.

Eines Tages kommt ein Geologe mit seinem Hammer und unter­sucht die Ufer. Aus einer vom Gerölle gebildeten Schicht löst er eine Muschelschale, der eine zweite, dritte, vierte folgen; es ergiebt sich eine ganz aus Muschelresten gebildete Bank. Seinem fundigen Auge entgeht nicht, daß es sich um die muschelartige Schale einer Schnecke handelt, die noch heutigen Tages in dem dortigen Meere lebt. Er muß also daraus schließen, daß das Niveau des Meeres, welches ehedem so hoch war, daß jene Muschelbank sich bilden konnte, feitdem beträchtlich herunter gegangen sei und wird vielleicht darüber eine gelehrte akademische Abhandlung schreiben und dafür einen Preis Efraim Frisch  : Das Verlöbnis. Geschichte erbalten, und die Dominikaner  - Möven, welche die Bänke da oben eines Knaben." Roman. Berlin  . S. Fischer. zusammengetragen haben, tönnten über die Sorglosigkeit der Menschen Hertha Allmers: Agathe Foreta." Drama. in ihren Schlüssen lachen!- Berlin  . Dr. John Edelheim. A. Edon: Der Kampf ums Licht!" Drama. Berlin  . A. Dressels Verlag. Josef J. Brochet: Nemesis." Drama. Dresden  

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Technisches.

Berlin  .

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Imprägnieren des Holzes im Altertum. Manche Erfindungen aus grauer Vorzeit sind im Schutt der Jahr- u. Leipzig   E. Piersons Verlag. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Drud uns Verlag von Max Bading in Berlin  .