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übereinstimmte ebenso wenig wie mit seinen Ansichten von Onkel Ben Dabney verhindert worden sei, der nicht überhaupt. Schließlich wird der friedlichste Mann, dessen nur als Friedensstifter, sondern auch als Herr Daubigny Leben einmal von einem Gegner bedroht worden, der diese und rechtmäßiger Besitzer jenes Landes erschienen war. Drohung in dem Auge seines Feindes gelesen hat, das eigene Man hörte mit vielem Ergößen, daß die alte Ma'm Mc Leben und das seines Gegners nicht mehr so wert Kinstry" allein und ohne Unterstützung die Scheune verteidigt halten wie zuvor. Alles war nun still. Die Unterbrechung habe mit- wie vielfach zugesetzt wurde einer Heugabel, brachte ihn auf. Ihm bangte nicht mehr davor, er sehnte sich einem alten Stallbesen und einem Eimer voll schmutzigen nach dem ersten Schuß, der die Feindseligkeiten eröffnen würde. Wassers, und das nicht nur gegen die Harrisons und ihre Was thaten sie? Planten sie unter Anführung Seths einen Sippschaft, sondern gegen die ganze Exekutivtruppe des neuen Angriff? Scheriffs von Turlumne, wobei kein andrer Schaden Als er genauer hinhorchte, vernahm er fernes Rufen geschehen war. als daß Seth als daß Seth Davis, als er durch und den Hufschlag von Pferden. Eine plötzliche zornige Be- Frau Me Kinstry mit Hilfe des erwähnten Besens von dem fürchtung, daß die Mc Kinstrys geschlagen und auf der Flucht oberen Boden der Scheune hinabgeworfen worden, eine Wunde wären- eine Befürchtung und ein Zorn, die ihn zum am Kopfe davongetragen hatte. Man gestand allgemein zu. erstenmal ihre Sache als die seinige erschienen ließen daß der Ankauf des Landes durch einen bis dahin mittellofen famen über ihn, und er kroch eilig nach der Oeffnung Bürger von Indianerbrunn als ein Triumph der Angehörigen unten. Doch der Ton kam näher und eine Stimme ließ sich des Ortes über fremde Einmischung anzusehen sei. Was man bernehmen. aber nicht wußte, war, daß der Lehrer an dem Kampfe teil. genommen hatte, und ebensowenig, daß er dabei anwesend gewesen. Auf Frau Mc Kinstrys Verlangen hatte er sich auf Ein widerwilliges Murren ließ sich hören. Doch die dem oberen Raume verborgen gehalten, bis die beiden Mahnung wurde durch einen Befehl von einer andern Parteien und auch der immer noch bewußtlose Seth fort Stimme bekräftigt einer matten, wenig heldenhaften, waren. Als Ford dagegen Einwand erhob mit dem Bemerken. doch bekannten Stimme:" Ich befehl, daß Ihr aufhört daß Seth doch gewiß mit der Wahrheit nicht hinterm Berge fofort!" halten werde, sobald er wieder zur Besinnung gekommen, lächelte Frau Mc Kinstry grimmig:" Ich denk', wenn er hört. daß ich mit Ihn'n in der Scheun' war, wird er doch lieber sagen, daß ich ihn gehauen hab' und nicht Sie. Ich sag' nicht. daß er's hn'n schenkt und nicht wieder wird mit Ihn'n an binden woll'n, aber er wird nicht' rumerzählen, weswegen. Aber," fuhr sie noch grimmiger fort, wenn Sie denken, daß Sie nun die ganze Geschichte erzählen können was Sie hier gesucht haben, und daß Seth nicht log, als er's gesagt hatna, ich werd's nicht hindern." Der Lehrer sagte nichts weiter. Und in der That schien es ein paar Tage lang, als fei Seth ebenso schweigsam.
" Halt, Herr Scheriff!"
Die Stimme gehörte dem Agenten Stacey.
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Ein spöttisches Lachen folgte. Die Stimme gehörte rief der
Onkel Ben.
" Zurück wir haben keine Zeit zum Scherzen," Scheriff barsch.
„ Er hat recht, Herr Scheriff," sagte Stacey hastig. handeln in feinem Auftrage; ihm gehört das Land." ,, Was? Dem Ben Dabney?"
Sie
" Ja; er ist der d'Aubigny, der den Rechtstitel von uns gekauft hat."
Erst trat eine furze Stille ein, dann begann ein eifriges Murmeln.
"
, Das heißt, Leute," ließ sich Onkel Bens Stimme ver nehmen, dieser junge Mann hat's ja ganz gut gemeint, aber er ist' n bißchen zu hastig gewesen, daß er gleich die Obrigkeit mitgebracht hat. Bei mir ist das nicht nötig, Leute. Da sind keine große Rechtstitel nötig und keine Flinten oder sonst was. Das können wir ganz gemütlich beim Glas bereden. Wenn hier einer Schaden gehabt hat oder sonst was geschehn ist, ich tret' für'n Scheriff ein und werd's schon glatt machen. Ihr fennt mich, Leute. Ich bin's- Dabney oder Daubigny , ganz wie ihr wollt."
Doch bei dem Schweigen, das nun folgte, schienen sich die Leidenschaften noch nicht ganz abgekühlt zu haben. Es wurde durch Dick Me Kinstrys sarkastische Worte unterbrochen: „ Wenn die Harrisons sich nichts daraus machen, daß' n paar Weiße über ihre Wiese geritten sind, na"
" Der Scheriff kann nichts dafür," unterbrach Onkel Ben hastig.
Und wenn Dick Me Kinstry sich nichts daraus macht, daß er sich die Hofen zerrissen hat, wie er durch's hohe Gras meiner Flint' aus'm Weg' troch," gab ihm Harrison zurück. ,, Das bring' ich schon in Ordnung, Leute," meinte Onkel Ben froh.
Aber wer bringt das hier in Ordnung?" hörte man den älteren Harrison hinter der Scheune her fragen, wo er über das herabgefallene Heu gestolpert war;" hier liegt Seth Davis im Heu mit' m Loch im Kopf. Wer wird das bezahlen?"
Alles eilte nach der Stelle und gab seine Ueberraschung zu erkennen.
Wer hat das gethan?" fragte die Stimme des Scheriffs mit amtlicher Strenge.
Der Lehrer ließ einen ärgerlichen Ton hören, glitt auf die Scheunentenne herab und wollte die Thüre öffnen und sich als den Thäter bekennen, doch seine Absicht erkennend. trat Frau Me Kinstry ihm plöblich in den Weg und hieß ihn mit einer befehlenden Geberde schweigen. Dann erscholl ihre laute Stimme aus der Scheue:
„ Na, wenn das der Schuft ist, der sich hier' reindrängen wollt, dann trifft das mich!"
X.
Am nächsten Tage erfuhr ganz Indianerbrunn zu seinem großen Vergnügen, daß ein ernstlicher Kampf auf dem berüchtigten Grenzlande durch das dramatische Dazwischentreten
"
Er
Dennoch war Herr Ford mit dem Erfolge seines Abenteuers feineswegs zufrieden. Seine Beziehungen zu Cressy waren der Mutter bekannt, und wenn sie auch nicht weiter darauf angespielt hatte, so war es doch wahrscheinlich, daß sie ihrem Gatten davon Mittheilung machte. Dennoch fonnte er nicht umhin, mit einem seltsamen Gemisch von Erleichterung und Mißtrauen zu benterfen, daß sie eine geringschäßige Gleichgültigkeit der Sache gegenüber an den Tag legte. konnte kaum annehmen, daß Me Kinstry mit seiner schwer. Mc fälligen, blinden Ergebenheit für Cressy sich ebenso gleichgültig verhalten werde. Im Gegenteil hatte er die Ueberzeugung gewonnen, ohne aber zu versuchen, der Sache auf den Grund zu kommen, daß ihr Vater es nicht ungern sehen würde, wenn er Cressy heirate, denn dazu mußte es doch schließlich kommen. Und hierbei fiel ihm wieder ein, daß er nie daran gedacht, was ihr Verhältnis eigentlich für einen Sinn und Zweck habe. In dem sorg- und gedankenlosen-- doch bis dahin unschuldigen- Genusse ihrer gegenseitigen Liebe hatte er nie von Heiraten gesprochen und das fiel ihm mit demselben wunderlichen Gemisch von Erleichterung und Unbehagen jetzt ein sie ebensowenig. Vielleicht mochte bei ihr, halb mit Aberglauben, halb mit Zartgefühl gemischt, die Erinnerung an ihr früheres Verlöbnis mit Seth Davis daran schuld sein, aber ihm fiel nun ein, daß sie nicht einmal die üblichen Gelübde ewiger Treue ausgetauscht hatten. Es mag seltsam erscheinen, daß bei den wenigen verstohlenen und entzückenden Begegnungen der Liebenden niemals die Zukunft berührt worden war, noch jene köstlichen Pläne von späterer Vereinigung, welche in solchem Alter nie zu fehlen pflegen. Sie hatten nur der wonnigen Gegenwart gelebt, ohne über das nächste Stelldichein hinauszudenken. Bei diesem wundersamen Aufgehen ineinander schien nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft vergessen worden zu sein.
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Diese Gedanken gingen ihm am folgenden Nachmittage durch den Sinn, als er der friedlichen Ruhe genoß, welche das vereinsamte Schulhaus einflößte und welche auf Me Kinstry und Onkel Ben einen so tiefen Eindruck gemacht hatte. Der lettere war zu der üblichen Stunde nicht erschienen; es war möglich, daß er jetzt, da sein Glück bekannt geworden, durch andre Dinge davon abgehalten worden war; der Lehrer war allein, und nur dann und wann wagte sich eine dreiste Elster herein, um die umherliegenden Brofamen aufzusuchen. Es that ihm leid, daß Onkel Ben nicht da war, denn er hätte gern mehr über seinen Anteil an dem Angriff der Harrisons und über seine etwaigen Absichten erfahren. Seit der Lehrer die