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töten; auch dürfen nur männliche Tiere getötet werden und zwar genug damit, daß er sich über die verfassungsmäßigen nicht vor einem bestimmten Alter. Eine solche Vorsicht war nötig. Rechte des Parlaments hinwegiekte und lange Jahre ohne dessen damit nicht diefe Belztiere gänzlich, ausgerottet werden. Mitwirkung regierte, Steuern und Zölle, die ihm gar nicht bewilligt
Da die Häute beim Trocknen hart und brüchig werden, müssen worden waren, eintrieb und nach seinem Gutdünken verwandte, scheute fie mit den Haaren einer Art Gerbung, einer Zurichtung unterworfen er auch nicht davor zurück, die Rechtsprechung des Landes seinen werden, damit sie weich, dehnbar und dünn werden. Auch müssen tyrannischen Zwecken dienstbar zu machen, indem er Richter, die ihm sie von dem natürlichen Schmutz und Fett befreit sowie geruchlos nicht zu Willen waren, nach seinem Gutdünken absetzte und ihnen und möglichst glänzend werden. Dies geschieht nach zwei Haupt- willfährige Werkzeuge seines Despotismus zu Nachfolgern gab, methoden, erstens mittels der Walkmaschine und zweitens durch An- die dann seine politischen Widersacher, vor allem die freis wendung von Beizen. Bei Fellen, denen noch geringe Fleischspuren heitlich gesinnten Steuerverweigerer, verurteilten, ohne sich um das anhaften, müssen diese erst entfernt werden; dann reibt man sie auf Gesetz einen Pfifferling zu kümmern. Besonders charakteristisch aber der Lederseite mit Fett ein, um sie darauf nach dem Eindringen für das Treiben des Königs, der in seinem Willen das höchste Gesez desselben in die Walttröge zu bringen. Dort werden sie von auf- erblickte, der für erlaubt hielt alles, was ihm gefiel, ist die umfangund abwärtsgehenden Walthämmern so lange bearbeitet, bis reiche, von ihm geübte Stabinettsjustiz. Dazu diente ihm die sodas Leder geschmeidig und dehnbar geworden ist. Dies genannte Sternkammer in London , ein Staatsgerichtshof, dessen tann aber auch durch Bestreichen mit Beizen aus Salz und Mitglieder auf Karls direkten Befehl und unter seiner steten Aufsicht Alaun, oder Salz und Oleum u. a. erzielt werden. Nun der Gerechtigkeit Hohn sprachen, indem sie einerseits auf ungeheure, werden die Felle gereinigt in rotierenden, mit Sägespähnen und im ganzen auf über 120 000 000 m. veranschlagte und natürlich zu Sand gefüllten erwärmten Trommeln und darauf, nachdem die Nutz und Frommen des Absolutismus verwandte Geldstrafen Lederseite wieder angefeuchtet worden, mit dem Fleischeisen dünn erkannten, andrerseits wegen der geringsten Auflehnung gegen geschabt oder mit der Gerberfalz schlank gefalzt. Schließlich trocknet das Treiben des Königs und seiner Helfershelfer blutrünftige man die Felle, um sie zu puzen, flopfen, kämmen und strecken. Bei Urteile fällten, die in ihrer barbarischen Grausamkeit an das Unverschiedenen Fellen, wie z. B. bei denen der Pelzotter, des Biber, glaubliche streifen. Ein paar von diesen lezteren feien mitgeteilt. Fischotter, Nutria usw. befaßt sich auch die Zurichterei mit der Ent- Jm Jahre 1630 wurde Alexander Leighton wegen eines Buches fernung der langen härteren Grannenhaare, die über die weiche gegen die Bischofskirche 311 200 000 m. Geldstrafe und lebensGrundwolle hervorragen. länglicher Einkerkerung von der Sternfammer verurteilt; außerdem aber sollte er gepeitscht und auf beiden Wangen gebrandmarkt, sollte feine Rafe aufgefchligt und sollten seine Ohren abgeschnitten werden und das wurde buchstäblich ausgeführt. Im Jahre 1637 erschienen vor der Sternkammer wegen etlicher Flugschriften politisch- religiösen Inhalts: Pryime, Barton und Dr. Bastwid. Die drei Märtyrer der Freiheit wurden zu je 100 000 M. Geldstrafe, lebenslänglichem Gefängnis und Abschneiden der Ohren verurteilt. Diese lettere Prozedur ließ sich an dem besonders mißliebigen Brhime nur unvollkommen ausführen, da er bereits früher einmal von der Sternkammer zur gleichen Strafe verurteilt worden war und nur durch die Ungeschicklichkeit des Henkers einen Teil der Ohren behalten hatte: dafür wurde gegen ihn außerdem noch dahin erkannt, er sei auf beiden Wangen mit den Buchstaben S. L. ( Seditions Libeller Verfasser aufrührischer Schmähschriften) zu brandmarken. So geschah es denn auch am 30. Juni 1637. Die Proben aus dem Sündenregister der Sternfammer ließen sich beliebig vermehren: noch Mitte 1638, als es mit der absolutistischen Herrlichkeit schon mächtig bergab ging, verurteilte der Staatsgerichtshof zum Ohrenabschneiden, Nasenaufschlißen und Zungendurchbohren. Die mitgeteilten Erkenntnisse genügen aber, um Karl I. und seine Richtschnur:" Der König kann kein Unrecht thun" in vollem Glanze erscheinen lassen.
Biele Felle müssen auch gefärbt werden, was besonders große Schwierigkeiten bietet, da dabei auf die Erhaltung des Leders befonders Bedacht genommen werden muß, deshalb dürfen die Beizen und die Farbenbäder nicht zu heiß sein. Auch haften die Farben auf den Haaren, namentlich der Wildfelle, nicht so leicht des Fett gehalts wegen; daher müssen sie erst gänzlich entfettet werden. Bei der Pelz- oder Rauchwarenfärberei unterscheidet man vier verschiedene Arten: die Schwarz-, Brann-, Buntfärberei und das Blenden, denen stets eine Behandlung mit einer Beize vorangeht. Bei der Schwarzfärberei besteht diese meist nur aus Soda und Kalt. Nachdem die Felle 2-6 Stunden in derselben gelegen haben, werden sie gewaschen und dann in das Farbenbad gebracht, das aus BlauHolzertratt, Eisen-, Kupfervitriol, Gallus, holzessigsaurem Eisen, Curcuma usw. besteht. In dieses werden sie mehreremale gelegt und abwechselnd in die Luft gehängt, damit durch den Sauerstoff der Luft die Farbe oxydiert und sich so besser entwickle. Sobald der gewünschte Farbenton erzielt ist( blau, schwarz, tiefschwarz) werden die Belze gewaschen, getrocknet und dann gestreckt.
Bei der Braunfärberei werden entweder die Beizen und Farben falt mit einer Bürste aufgetragen oder es werden nur die obersten Grannenhaare und Wollteile so behandelt, während die untersten Grundwollhaare durch Eintauchen in erwärmte Farbenbäder gefärbt werden. Manche Sorten Felle müssen bis zwanzigmal gestrichen und nach jedem Bestreichen mit den Haarfeiten zusammengelegt werden, worauf man sie von den Unreinlichkeiten befreit. Die Beizen find dieselben wie oben, während die Farben aus gebranntem Gallus, Salmiat, Schwefelantimon, Bottasche, Kupfervitriol, Rotholzertrakt,
Alaun 2c. bestehen.
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einen Star zum Anlernen anschaffen, so muß derselbe möglichst Wie lehrt man junge Stare sprechen? Will man sich ung, gerade erst befiedert sein. Zu junge Vögel bedürfen noch zu sehr des mütterlichen Schuzes, zu alte find zum lernen schon zu erwachsen". Der junge Star muß vor allem gesund und munter sein, ihm eine möglichst naturgemäße Nahrung reichen. Es ist ganz falsch, und um ihn auch ferner bei, guter Konstitution zu erhalten, muß man junge Stare, wie es so oft bei Unkundigen geschieht, mit Abfällen vom Mittagbrot: Kartoffeln, Fleischstücken, Brotfrumen zu füttern, fondern man reiche seinen Pflegebefohlenen ein gutes Nachtigallen
Die Buntfärberei besteht in dem Auftragen verschiedener Farben mit Ausnahme von Schwarz und Braun, sie wird besonders bei Imitationen angewandt. Man verwendet als Farbstoffe: Gallus, Schwefelleber, Alaun, Extrakte von Blau, Gelb und Rotholz und verschiedene Anilinfarben. Das Blenden wird besonders bei Bisamfellen angewendet, wo- ischfutter, wie es in jeder Bogelhandlung zu haben ist. Mehlwürmer bei das Verfahren darin besteht, den darunter vorkommenden hellen und schlechtfarbigen Fellen eine dunklere Decke zu geben, sowie auch um dunkle, fast schwarze Streifen in der braumen Dede zu erzielen. Auch Zobel , Marder, Stunts usw. werden damit dunkler gefärbt.
füttern würde ein ziemlich kostspieliges Vergnügen sein, dagegen freffen Stare die Regenwürmer oder sogenannten" Birazen" gern. Das Futtergefäß muß im Bauer gut befestigt sein, da es solch einem Starenjüngling eine besondere Freude macht, dasselbe umzuwerfen. Badewasser muß selbstverständlich vorhanden sein.
Weiße Felle werden auch wohl gebleicht, während beim Feder pelzwert, den Häuten einiger Wasservögel, teilweise erst die Dedfedern entfernt werden. Beim Färben ist es eine Hauptsache, daß die Felle ein schönes glänzendes Aussehen erhalten. Hierin besteht das Geheimnis, wodurch die Engländer das Monopol bezüglich der Belzotterfelle haben. Das Geheimnis liegt in der Bereitung der Mischung oder des Mittels, wodurch bei dem Belze des Seehundes der eigentümliche schöne Glanz erzielt wird. Daß das Geheimnis noch nicht entdeckt ist, liegt nicht am Mangel an Talent. Man hat viel versucht, doch die Versuche sind nicht geglüdt.chlecht es geht, nachzusprechen. Eine Firma zu Albany im Staate New York hat eine sehr gute Imitation zu stande gebracht, doch hat diese die andauernde Qualität des Originals nicht erreicht.- Fr. Wernide.
Kleines Feuilleton.
d. Von dem Könige, der kein Unrecht thun konnte. Die Fürsprecher des Absolutismus in England, wo diese Regierungsform durch Karl I. ( 1625-1649) ihre abschreckendste Vertörperung erfahren hat, haben das berüchtigte Schlagwort geschaffen:" Der König fann tein Unrecht thun." Daß der Enkel. Maria Stuarts sich thatsächlich von diesem prächtigen Grundsatz leiten ließ und sich in seinem politischen Handeln jenseits von Gut und Böse fühlte, dafür legt feine gange staatsmännische Laufbahn Zeugnis ab. Nicht
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Hat man sich einen Star zum Anlernen angeschafft, so muß man sich vor allem die Gunst seines Schüßlings zu erringen suchen: bei der Butraulichkeit der Stare eine ziemlich leichte Sache. Man unterhalte sich freundlich mit ihm und belohne ihn öfter mit Dar reichen eines fetten Mehl oder Regenwurms. Hat sich der Junge" erst einmal an uns gewöhnt, so ist es Zeit, mit dem wohl die meisten Stare heißen Jakob. Man gebe dem Star einen Namen- Unterricht zu beginnen. und rufe ihu stets bei demselben. Bald merkt der Bogel nicht nur, daß er mit dem Namen gemeint ist, sondern er bemüht sich auch, den Namen so gut oder so Hat der Star erst einmal seinen Namen nachgesprochen, und ist er dafür erst einmal belohnt worden, so findet er Geschmad" am Sprechen sowohl wie an der Belohnung. Jezt muß der lernbegierige Schüler aber vor jedem nachahmungsunwürdigen Laut bewahrt werden, denn noch viel eher als das zu Erlernende ahmt er Schimpfworte, das Knarren einer Thür, das Krähen eines Hahnes 2c. nach, jedenfalls mehr zu seinem eignen, als Die s zu des Besizers Ergößen. befte Zeit zum Unterricht ist die Schummerstunde". Zu dieser Zeit spreche man dem Star einen fleinen Satz, z. B.: Wie geht's dir?" vor, und warte, ob er am andern Tage den ihm noch öfter wiederholten Saß nachspreche. Thut er es, so nehme man nach und nach andre Säge, hinzu, belohne ihn, wenn er seine Sache gut macht, mit den oben erwähnten Leckereien, zwinge ihn aber keinesfalls durch Schelten oder gar Schläge zur Wiederholung des Vorgesprochenen. Ist der Schüler gelehrig, so macht er reißende Fortschritte, gehört er zu denen, die schwer, aber auch dann noch unvollkommen" lernen, so