--
932
-
Aus dem Tierleben.
SZ
Meteorologisches.
werden die Töne beim Forcieren oft recht herbe. Die Sängering T scheint zu einem Bevorzugen der Ausdrucksstudien zu Ungunsten der Ueber die Frage, ob ein Waldflima vorhanden ist, das technischen Studien zu neigen; ein Fehler, der dem andren Fehler in derselben Weise wie das Seeklima von dem Klima des dem vom Vernachläffigen des Ausdrucks als des Wesens aller Kunſt Waldeinfluß entrückten Landes sich durch geringere, allmählich nach nichts nachgiebt noch vorgiebt. Das Programm war so bunt, wie dem Walde zu abnehmende Temperaturschwankungen kennzeichnet, die meisten derartigen Konzertprogramme; außer einer Arietta des hat Prof. J. Schubert in den Abhandl. des preuß. Meteorolog. noch wenig wiedererweckten Reapolitaners F. Durante befand sich Instituts" Untersuchungen angestellt, die zu einem verneinenden Erdarunter nichts den üblichen Nahmen Ueberschreitendes.- gebnis geführt haben. Allerdings ist unter den Bäumen des Waldes die mittlere tägliche Schwankung der Lufttemperatur geringer als auf der benachbarten freien Feld- oder Lichtungsfläche. Der Unterschied ist im Winter und Frühjahr am geringsten, steigt dann aber start und beträgt in der Zeit seiner stärksten Entwicklung, im Auguft und September, in Folge des Schuges, den die Bäume der Erdoberfläche gegen Ein- und Ausstrahlungen gewähren, bei Stiefern fast 2 Gr., bei Fichten faft 3 Grad und Buchen 3 Grad. Aber die Feldflächen in der Nähe des Waldes oder die Lichtungen haben durchweg eine größere tägliche Temperaturschwankung als die vom Balde weiter entfernten Orte. Der Unterschied beträgt etiva 0,5 bis 1,0 Grad. Das Waldima, wenn man von ihm sprechen soll, zeigt also in dieser Beziehung entgegengefeßten Charakter wie das Rüftenttima; es zeichnet ich zwar die Luft unter den Bäumen durch ermäßigte Temperaturbes Waldes nicht mit. Die wesentlichste Rolle bei diesem Vorgang schwankungen aus, aber diese Eigenschaft teilt sich der Umgebung wird die durch den Wald für die lingebung hervorgerufene Vermehrung des Windschutes bilden, der bewirkt, daß der Austausch mit den höheren Luftschichten verringert und die Luft dem Einflusse der Erdoberfläche, welche die stärksten Temperaturschwankungen hat, näher gerückt wird.
Die Wandermuschel. Dr. Chr. Lindemann fchreibt in der Wochenfchrift Nerthus": Jeder Naturfreund tennt die Geschichte der Wanderratte, dieses höchst schädlichen Nagers aus dem Often Europas , die erst in jüngster Zeit sich auf die Wanderung nach Westen begab, sich nach allen Richtungen hin ausbreitete und jetzt wohl überall im Westen Europas mehr oder weniger zahlreich sich findet und oft geradezu zu einer Landplage wird. Bei einem so widerstandsfähigen und so sehr beweglichen Tiere ist die die Möglichkeit, daß es sich in kurzer Zeit über Iveite Strecken verbreitet And infolge seiner Fruchtbarkeit bald zu den häufigsten Tieren gehört, verständlich. Ganz anders liegt die Sache bei der Wandermuschel( Dreissensia polymorphia), die ebenfalls in relativ furzer Zeit aus ihrer Heimat. Südrußland, bis in das Gebiet der Donan, der Saale und Elbe und von da weiter zum Rhein und den Rebenflüssen der großen Ströme gelangte. Es ist sicher nachgewiesen, daß die Wandermuschel in Gewässern in denen sie heute Pfäble, Holzplanken und Schiffswände in dicken Schichten bedeckt, in früheren Jahren nicht vorhanden war.
119713
Humoristisches.
Kindermund. Der kleine siebenjährige Werner steht an der Wiege des neugeborenen Brüderchens und betrachtet es mit be denklichem, forgenvollem Gesicht.
Die Schale der Wandermuschel ist wie der Artuame polymorph. vielgestaltig, es ausdrückt, nicht konstant in der Form, die je nach der Dertlichkeit und wohl auch nach den Strömungen und Nahrungsverhältnissen wechselt. Die Schale ist dreifantig und mehr oder weniger aufgeblasen. Die fogenannten Anwachsstreifen derselben treten als erhabene Leisten hervor. Die Färbung der Schale ist grünlich- gelb mit braunen Wellen- und Zickzackbändern. Leytere find bei jüngeren Stüden schärfer markiert als bei alten Tieren, bei denen die Zeichnung oft fast ganz verschwindet. Die so Färbung variiert auch sonst sehr. Von den Wirbeln der Schale verläuft bis zur Vereinigungsstelle des Ober- und Hinterrandes ein aufangs scharfer, weiterhin stumpfer Kiel . Der rechte Schalenrand
Nun, gefällt es Dir nicht?" fragt die Mutter. „ Ja, aber
"
Was aber?"
t
Ido t shir
Sag' mal, Mama, fann der Storch auch große Kinder bringen, Kinder von sieben und acht Jahren?"
"
Und warum willst Du das wissen?"
Ach, Mama" und er sieht sie mit halb bittendent, halb ich möchte so gern der Aelteste
trägt nahe dem Wirbel einen schwachen Zahn, der in eine Grube ängstlichem Geficht an bleiben!"
der linken Schalenhälfte eingreift. Das Tier selber ist dunkelorangefarben. Der der Schale anliegende Mantel des Mollusk ist
Der trene Ehemann. Der Fabrikant John Bluffer düm, weißlich gefärbt und mit schwarzen Strichen und Flecken verbeugt die fechswöchentliche Abwesenheit feiner Frau im aussehen. Jederseits findet sich ein Paar strohgelber Kiemen. gicbigsten Maße. In einem Punkte ist er jedoch gewissenhaft: So oft er an fein liebes Weib" schreibt, zicht er den Ehering aus der Westentasche und steckt ihn an den ginger. („ Jugend.")
Notizen..
Die Wandermuschel lebt nicht, wie die Teich, Maler und Erbsenmuscheln im Bodengrunde unserer Gewäffer, sondern entwickelt am Fuße eine Reihe von dunkel gefärbten, hornigen Fäden. Diese find anfangs weich und klebrig, und mit ihnen heftet sich das Tier an einer Unterlage feft. Derartige. sogenannte Byffnsfäden finden wir außer bei der Wandermuschel auch bei einer Reibe von Meeresmuscheln wieder, z. B. bei der bekannten eßbaren Wiesmuschel, die sich mit Hilfe der Vyffus au einer festen Unterlage be festigt. Die Wandermuschel ist in der Wahl ihres AnheftungsDie Buchausgabe von Gerbart Hauptmann S punktes schr verschieden. Bald überzieht sie in großen neuem Wert, Der rote Hahn", Tragikomödie in vier offten, ist Massen dicht unter der Oberfläche das Holzwerk, bald sitzt sie in soeben bei S. Fischer, Berlin , erschienen. dicken Klumpen auf Steinen, die oft in mehreren Schichten von den Tieren bedeckt find, bald findet man sie einzeln oder auch zu mehreren auf den Schalen der großen Teich- und Matermuscheln. Im allgemeinen sind die Dreissensien au ihren einmal gewählten. Play gebunden, ist dieser aber ganz ungünstig oder werden die Tiere von ihrer Unterlage losgerisien, so sind sie einer geringen Ortsbewegung fähig und heften sich dann an einen ihnen zusagenden Plag von neuem an.
Der erste Band von„ Auzeugrubers Briefen", herausgegeben von Auton Vettelheim, ist bei Cotta erschienen. Der Band enthält Briefe von der Jugendzeit bis Ende 1877.- Einen Uhland Abend veranstaltet das Schiller Theater am 1. Dezember im Bürgerfaale des Rathauses. Dr. Rud. Steiner wird den einleitenden Vortrag halten...
1
-
Die Neue freie Boltsbühne veranstaltet ihr dies jähriges Winterfest am Sonnabend, den 30. November, abends Bei der geringen Belveglichkeit ist die Schnelligkeit ihrer Ver 812 ihr bei Seller. Stoppenstraße 29. Die Mitwirkenden sind das breitung über weite Strecken Landes wunderbar, aber damit ist auch Berliner Sinfonie- Orchester, Fräulein Elisabeth Dommel( Gefang), die Art diefer Verbreitung erklärt. Die Muscheln sind sicher durch Fräulein Else Schiff und Herr Direktor Friedrich Moeſt( Reciden Handel und Verkehr der Menschen fortgeführt worden und haben tation). sich dann in dem neuen Wohnort start vermehrt und eingebürgert. Gertrud Eijsold vom Lessing- Theater ist auf drei Wie ich schon oben erwähnte, venußen die Tiere häufig Schiffs Jahre alt das Münchener Schauspielhaus engagirt wände und Holz als Anheftungsstellen. Kommt dann ein mit worden. Muscheln beseẞtes Schiff oder Flöße von Bauholz in ein neues GeSieben neue Planeten sind im astrophysischen wässer, so ist es nur nötig, daß, wenn die Wasserverhältnisse den Bergobservatorium önigstuhl bei Heidelberg Tieren sonst zusagen, ihre Fortpflanzung stattfindet, oder daß einzelne voit profeffor 28 olf und seinen beiden Assistenten Dr. Carnera Stüde losgelöst werden, sich wieder anheften und vermehren. und Kopff auf photographischem Wege entdeckt worden. Einen achten Planeten hat ferner Dr. Luther von der Düsseldorfer Sternwarte aufgefunden.
Der Zeitpunkt, in dem die Wandermuschel ihre Ausbreitung nach Westen begann, wird in das Ende des 18. oder den Anfang des 19. Jahrhunderts zu Tegen sein. 1825 erwähnt C. E. voit Bär ihr massenhaftes Auftreten im Frischen und Kurischen Haff. 1835 trat fie zahlreich bei der Pfaueninjel bei Potsdam auf, aus der Donau hat man fcit 1824 die ersten Nachrichten, ebenfalls 1824 trat fie in den Londoner Docks auf, von denen sie in verschiedene Flüsse Englands und Schottlands gelangte. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich heute über ganz NordSeutschland, Holland , England und Schottland , den westlichen Teil Frankreichs und auch in Südeuropa ist sie au vielen Orten eingedrungen. Die Wandermuschel ist ein Süßwaffertier, welches nur gelegentlich in leicht bradiges Wasser vordringt. Deshalb nuß man annehmen, daß sie nach England an Schiffsbauholz im Innern von Schiffen überführt wurde.
u. Schwerhörige Kinder. Bei einer in Frankreich vor= genommenen Prüfung der Hörfähigkeit der Schulkinder ergab sich, daß etwa 25 Broz. aller im Alter von 7-14 Jahren befindlichen Kinder an Schwerhörigkeit litten.
Der Staat Sachsen hat die ihm gehörenden 81 Heftar umfassenden Weinberge bei Pillnig und in der Meißener Gegend aufgegeben und das Land an Obstzüchter verpachtet. 1878 batten die Weinberge einen Reinertrag von 52 261 M., seit zwei Jahrzehnten erforderten sie Zuschüsse .-
Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 1. Dezember.
Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Drück und Verlag von Mag Bading in Berlin .