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bernommen, die bestätigt, daß ihr Gatte bei der Heimkehr aus Berlin ihr die Scene mit Herrn v. Manteuffel genau so erzählt habe, wie dem Gericht. Sie giebt auf Befragen zu, daß auch sie ihrem Sohne häufig fleine Unterstützungen zugewendet habe, wogegen diefer sich bei Geburtstagen durch kleine Geschenke, wie ein Paar Handschuhe, ein Brillenfutteral oder dergl. revanchiert habe. Kriminalkommissar v. Manteuffel wird wieder in den Saal ge­rufen. Der Präsident befragt ihn, wann v. Kayser zuerst Aufschluß über die Vergangenheit des Wolff erhalten haben könne. Der Zeuge erklärt, daß er selbst mit v. Kayser über diesen Punkt gesprochen habe. v. Kayser habe erzählt, daß Kornblum nach dem Erscheinen des ersten Artikels mit Berdächtigungen in betreff des Wolff an ihn herangetreten sei. Er habe aber kein Gewicht darauf gelegt, da Kornblum für seine Angaben keine Unterlage hatte. Dies jei etwa am 15. September gewesen. Der Angeklagte v. Kayser gab dies zu. Ein Polizei- Agent.

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wisie, wozu die eingehende Vernehmung des Zeugen v. Man] manches zu Ungumsten der Angeklagten ausgefagt und den Artikel politische Partei hat keine Veranlassung, irgend jemandem teuffel nötig erscheine. Es komme doch im wesentlichen darauf des Berliner Tagebl." in verschiedenen Punkten unterstügt. Hente feinen Glauben, seine religiöse Ueberzeugung zu rauben; sie aber ebenso aufs schärfste dagegen Stellung nehmen, an, was die übrigen Zeugen sagen, denn Herr v. Manteuffel könne klingen, wie der Staatsanwalt meint, seine Bekundungen viel muß eine Religion unf= doch nur das wiedergeben, was ihm von dritten Personen erst be- milder. Dem Zeugen werden einige Punkte aus dem betreffenden daß irgend jemandem richtet worden ist. Auf Befragen des Rechtsanwalt Dr. Protokoll vorgehalten, in denen derOberstaatsanwalt Widersprüche findet. gedrängt werde, deren Anschauungen er nicht Schwindt bestätigt General v. Kröcher, daß sein Sohn Der Zeuge erklärt, daß seine Vernehmung an einem Tage stattfand, als er feilt. Deshalb gehört in die Schule, der gleichmäßig alle Eltern unbedingt auf ihn rechnen konnte und genau wußte, daß müde war und von einer Reise zurückkehrte. Vor der Vernehmung ihre Kinder anvertrauen müssen, ob sie einer Religionsgesellschaft er sich in finanziellen Nöten auf ihn verlassen konnte. Ein habe er 4 oder 5 Konferenzen mit Herrn v. Manteuffel gehabt, der angehören oder nicht, der Religionsunterricht nicht hinein; diesen zu " Versprechen", nicht mehr zu spielen, habe er seinem Sohn nicht ihm manches sagte, was andere ausgesagt haben sollen. Er sei erteilen, muß der Kirchengemeinde überlassen bleiben, als der Ges Obermeinschaft derjenigen, welche noch auf dem Boden der Religion abgenommen, sondern ihm nur ernste Borhaltungen gemacht und deshalb bei seiner Vernehmung präoccupiert ge: vesen. den väterlichen, dringenden Rat erteilt, vom Spielen abzulassen. staatsanwalt: Wie meint der Herr Zeuge dies? 3euge: stehen. Dann würde uns auch jenes an die finsteren Zeiten des Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Schwindt wird die Als der erste Artikel erschienen war, bin ich zum Polizeipräsidium Mittelalters erinnernde Schauspiel erspart bleiben, daß Väter ge­wie jüngst erst wieder der Genosse gefahren und habe den Polizeidirektor v. Meerscheid- Hüllessem ge- richtlich bestraft werden Mutter des Angeklagten v. Kröcher die mit befter Ueberzeugung ihre Kinder fragt, ob es nicht möglich sei, solche Artifel zu unter- Ad. Hoffmann, brücken, denn es würden dadurch etwa 200 Offi- an dem Religionsunterricht nicht teilnehmen lassen können. ziere und Kavaliere und die ganze junge vor Auch der bürgerliche Liberalismus hat einst, als er noch wähnte, nehme Welt von Berlin in Mitleidenschaft gezogen die Welt für sich erobern zu können, ähnliche Anschauungen vertreten, werden. Er sei auch zum Geh. Nat Dieterici gegangen, und er bewahrt noch heute, vielleicht als Erinnerung an jene schöne ferner Präsidenten v. Windheim, der ihm ziemlich Beit, in seinen Programmen die Forderung: Trennung der Kirche fchroff entgegen getreten sei. Herr v. Manteuffel vont Stant. Aber diese Programımforderung spielt heute gewisser­die Rolle eines schönen, bon den Vor­habe ihm gesagt: Wir müssen hier so scharf vorgehen, wie wir maßen nur man bewahrt es forg fönnen. In den 5 bis 6 Konferenzen habe Herr v. Manteuffel die fahren überkommenen Schmuckstückes: Sache stets schroffer aufgefaßt, als sie thatsächlich war und es sei fältig auf, man zeigt es gelegentlich mit Stolz Freunden und Be­sehr möglich, daß er infolge der ganzen Konferenzen mit v. Manteuffet tannten, aber man trägt es nicht mehr, denn es ist unmodern geworden. bei der Vernehmung manches Urteil schärfer abgegeben habe, als So räumt der Liberalismus dieser Forderung weiter im Parteis dies sonst der Fall gewesen wäre. Zeuge v. Manteuffel: Ich programm eine hervorragende Stelle ein, er weist stolz im Streise muß im Namen der Behörde, deren einziger Vertreter ich hier im der Parteigenossen auf sie hin, aber er trägt sie nicht mehr in die Saale bin, ausdrücklich erklären, daß ich die Unterstellung, als ob ich Oeffentlichkeit, er wirkt nicht mehr für sie im Volke. Ihre persön den Herrn Grafen Königsmark in irgend einer Weise beeinflußt liche Stellung zur Kirche hat die liberale Bourgeoisie zwar nicht hätte, entschieden zurückweisen müßte. Zeuge Graf Königsmart: geändert. Herr Paasche steht wohl auch heute noch mit seinem Ich habe eine solche Behauptung auch gar nicht aufgestellt. Betemutnis zur alleinfeligmachenden Kirche ziemlich vereinzelt da. man fich in jenen Kreisen nicht Präf.: Herr Kommissar, Sie haben uns gesagt, daß Sie von Dem Zeugen Graf Sönigsmart wird aus dem Protokoll Aber trotzdem verhält so zur der ganz ablehnend Forderung:" Dein dem Spieler Neuter wertvollen Unterricht in betreff über seine Vernehmung vorgehalten, daß er damals ausdrücklich mehr bleiben!" Wenn nur, des Falschspiels erhalten haben. Wollen Sie darüber etwas gesagt habe: er halte den Angeklagten v. Kröcher für einen Volle muß die Religion erhalten daß er wie es Herdner ausdrückt, die Spizen, welche int mitteilen. Beuge v. Manteuffel: Da muß ich zu gewerbsmäßigen Glüdsspieler. Der Zenge erklärt, nächst erzählen, wie ich dazu gekommen bin. Der be- nicht genügend juristische Kenntnisse besitze, den Begriff dem Evangelium gegen den Reichtum enthalten sind, energisch ab­Er habe geschliffen, abgeftumpft und umgebogen" werden, wenn weniger fannte Herr Reuter ist seit der Zeit, daß er seine Spieler des gewerbsmäßigen Glüdsspiels genau zu umgrenzen. thätigkeit aufgegeben hat, bei der Polizei eine angenehme nur daran gedacht, daß Herr v. Kröcher ein flottes Leben geführt der den Reichen gefährliche Einfluß des Besizes, als die Gott­Nachrichtsquelle. Er kam auch häufig zu mir. Als vor und eine kleine Zulage gehabt habe. Der Oberstaatsanwalt tann gefälligkeit der Armut betont" wird, dann hat doch die Religion Jahren ein Verfahren gegen einige gewerbsmäßige Spieler schwebte, ferner nicht begreifen, daß der Zeuge den erwähnten Brief an auch ihre guten Seiten für die herrschenden Klassen. Dann kann sie Das würde dazu dienen, die großen Massen über ihr trauriges Erdendasein tam Herr Reuter auch zu mir in dieser Sache. Er wollte augen- v. Kröcher, aus Scherz" geschrieben haben könnte. scheinlich für die Angeklagten Stimmung machen, denn er ließ doch ein sehr bedenklicher Scherz" sein, denn unter Umständen hinwegzutrösten durch den Hinweis auf die Belohnung im Aeußerungen fallen, daß es doch so harmlose anständige Menschen würden es die Angeklagten einem solchen Scherz zu verdanken haben, Jenseits, dann kann sie das Proletariat von der Empörung seien, ich möchte doch nicht so scharf gegen sie vorgehen. Um mich daß sie so lange in Untersuchungshaft sizen. Ueberdies habe der gegen die bestehende Gesellschaftsordnung, von dem energischen abhalten, v. Kröcher Streben nach besseren Lebensbedingungen in guter Stimmung zu erhalten, erbot er sich, mir zu zeigen, wie Beuge bei seiner Vernehmung auch noch gesagt, man falsch spiele. Ich nahm dies Anerbieten gern an. v. Kröcher alles dies als Sünde, als Auflehmung gegen Gottes Fügung Auf den sei drei Tage nach jenem Briefe abgereist. die den Kammerdiener Mayer bestätigen, hingestellt wird. Daß in diesem Sinne dem Volke Wunsch des Herrn Reuter ließ ich zwei Spiele neuer Karten kommen. läßt sich durch Der Besuch riß den Verschlußstreifen vor meinen Augen durch daß diese Reise schon längst geplant war.- Zeuge Graf Religion erhalten wird", kann auch der liberalen Bourgeoisie nur und steckte die Karten durcheinander. Er machte mir sodann ein Königsmart bestätigt dies, der Oberstaatsanwalt wundert willkommen sein." Dem Volke", das heißt in diesem Falle: dem Spiel vor und gewann so lange bis er erklärte: So, mun müssen sich, daß der Zeuge dies bei seiner Vernehmung nicht auch gleich Proletariat. Mögen die, welche das Wort so gern im Munde führen, Sie auch mal gewinnen." Die nächste Starte fiel zu meinen Gunsten hervorgehoben habe. Auf Befragen des Vorsitzenden erklärt Graf dies auch bestreiten, ihre Thaten beweisen es. Wie wäre es sonst zu aus. Reuter erzählte mir dann, daß er beim Mischen der Karten Königsmart, daß auf ihn nachträglich von feiner Seite ein- flären, daß dem Religionsunterricht auf den Gemeinde­mit großer Fingerfertigkeit die Starten gepadt" habe, d. h. die gewirkt jei und daß er zu der Familie v. Ströcher feine Beziehungen schulen, die von den Kinderndes Proletariats besucht Reihenfolge derfelben kenne. Es sei auch durch den sogenannten habe. Der Beuge ist jetzt sportlicher Mitarbeiter des Kl. Journals". werden, ein weit größerer Raum zugewiesen ist, als auf den Gym­Naturpunkt", der sich auf der gravierten Rückseite einer jeden- Es entspinnt sich darauf auf Anregung des Rechtsanwalts Dr. nafien, auf welchen die Söhne der Bourgeoisie, die zukünftigen Karte befinde, die Karte zu erkennen, es gehöre aber ein scharfes Schwindt eine lange Auseinandersetzung über einige Vorfälle, Stützen von Thron und Altar ihre Vorbildung genießen. Auf den Auge und lange Nebung dazu. Weitere Enthüllungen habe Reuter die sich, wie es scheint, wie folgt abgespielt haben: Das Kleine Gemeindeschulen entfallen von insgesamt 22 bis höchstens 32 Unter­nicht machen wollen. Journal" hat vor kurzem einen Artikel gebracht, in welchem richtsstunden wöchentlich vier auf den Religionsunterricht, auf den von 30-35 Unterrichtsstunden nur zwei. Für auf die Schwierigkeiten dieses Prozesses hingewiesen wurde. Gymnasien ist also doppelt so viel als für den Gymnasiast e n. Der Präsident ersucht den Sachverständigen, dem Gerichtshof das Dieser Artikel beruht auf Mitteilungen, welche v. Manteuffel den Gemeindeschüler Reutersche Kunststück nachzumachen. Der Sachverständige macht unter dem Grafen Königsmark auf dessen Ersuchen bei einer Zusammen Religion nötig, wiederholter Heiterkeit der Zuhörer einige Trida vor, wie man durch unft bei Trarbach in Anwesenheit des Dr. Leipziger gemacht hat. Diefes llebermaß des Religionsunterrichts beeinträchtigt dann natur " Packen" und geschicktes Mischen sich über die Reihenfolge der Karten In diesem Artikel war behauptet worden, daß der Zenge Assessor gemäß die Unterweisung in den übrigen Lehrgegenständen, es drängt orientieren könne. Die interessanten Ausführungen schließen damit Moers nicht auffindbar" sei. Als Dr. Moers dics las, hat er so- fie ungebührlich in den Hintergrund, und so liegt unsere Programm ab, daß auf Befragen des Oberstaatsanwalts der Sachverständige fort recherchiert, von wem diese Mitteilung herrühre und als er er forderung: Weltlichkeit der Schule, Beseitigung des Religions zugicbt, daß zu diesem Trick des Packens" immer gehört, daß sich fahren, daß v. Manteuffel der Gewährsmann sei, hat er eine unterrichts aus derselben im unmittelbaren Interesse der Bildung der Betreffende die Karten des Spiels angesehen haben müsse. Beschwerde über v. Manteuffel an den Polizei- und Aufklärung des Volkes. Das gilt ebenso von der weiteren Forderung: Obligatori. Graf Reventlow erklärt, daß ein solches Backen" an den präsidenten gerichtet. In dem Verfahren mußte natürlich Spielabenden absolut ausgeschlossen war und überdies die Karten auch Graf Königsmart vernommen werden. Nun behauptet Rechtsscher Besuch der Volksschulen. Wir fordern, daß auch für nicht nur vom Baufhalter, sondern auch noch von möglichst vielen anwalt Dr. Schwindtund Graf Königsmart bestätigt diejenigen, welche später die höheren Lehranstalten Gymnafien, am Spieltisch versammelten Bersonen gemischt wurden. Der Sach- dies- daß v. Manteuffel sich an den Grafen gewendet und mit dem Realgymnasien, höhere Bürgerschulenbesuchen sollen, die Gemeinde­Bemerken: Wir Ehrenmänner müssen zusammen schule die allgemeine Durchgangsstufe darstelle, und daß deshalb die verständige Herrmann giebt dann noch unter fröhlicher Auf­merksamkeit der beteiligten Fattoren einige Proben seiner Kunst, balten" die Aussage, die der Graf in dem Beschwerdeverfahren bisher bestehenden öffentlichen und privaten Vorschulen oder die das alte Wort illustrieren sollen: Geschwindigkeit ist keine abgeben solle, auf einen Bettel geschrieben habe. Graf Königsmart Elementarschulen aufgehoben werden. Nur so kann die Gemeinde­Zeuge v. Manteuffel erklärt, Graf schule das wirklich werden, was sie nur dem Namen nach ist: die auf, so hört sie fein, Hegerei". Die Angeklagten wünschen, die Künste des Herrn Herr- legt den Zettel vor. mann auch mit anzusehen und treten deshalb auch an den Tisch, Königsmart habe ihm gesagt, er habe ein schlechtes Gedächtnis und Volksschule; die Das Armenschule. würde für die yor welchem Herr Herrmann seine Experimente macht. Sie sind aus diesem Grunde habe er die von ihm bei der Zusammenkunft was sie heute in den Augen weiter Voltskreise noch immer wickelung der Schule von einschneidender Bedeutung sein. der Ansicht, daß diese Tride doch nur von geübten Prestidigitateurs bei Trarbach gethanen Aeußerungen noch einmal figiert. Grafist: ausgeführt werden können. Der Sachverständige meint aber, daß Sönigsmart: Hier spiele Herrn Wenn nicht mehr bloß die Kinder des Proletariats und der minder " Falschspieler" dies sehr leicht erlernen und wenn sie andere Leute v. Manteuffel seine üppige Phantasie bemittelten Voltsschichten, sondern wenn auch die Sprößlinge des betrügen wollen, auch sehr leicht die Startengattungen an den einen Streich. Er könne sich auf Dinge, die erst acht Tage alt feien, behäbigen Bürgertums der Reichen und Reichsten die Gemeinde­Schraffierungen erkennen wollen.- v. Kayser: Na dann bitte, noch sehr gut befinnen. v. Manteuffel erklärt, daß er über betrügen Sie uns doch mal! Sachverständiger Herrmann: die Form des im Kl. Journ." enthaltenen Artikels sehr erstaunt schulen besuchen müßten, dann würde auch das Streben nach Ver­und bei den Vertretern der ersten und zweiten Wählerklaffe im Stadt Ich bin doch kein Falschspieler!- Rechtsanwalt Dr. Schachtel: gewesen sei und seinem Erstaunen dem Grafen Stünigsmart gegen beſſerung der Schuleinrichtungen bei den Mitgliedern des Magistrats Zur Ausführung der hier so interessant geschilderten Tricks gehört doch über Ausdruck gegeben habe Er habe gesehen, daß der Artikel, verordneten- Kollegium eine günstigere Aufnahme finden, als heutzutage. wohl eine sehr lange lebung? Eachv. Herrmann: Keineswegs! der nur die Schwierigkeiten, die sich auftürmen, kennzeichnen sollte, Das Unwesen der fliegenden Klassen", die Unterbringung von Schulen Rechtsanwalt Schachtel: Würden Sie es unternehmen, beispiels- weiter gegangen sei und allerlei über die einzelnen Zeugen be- Das Unwesen der fliegenden Klassen", die Unterbringung von Schulen in ungeeigneten Mietsräumen, die Ueberfüllung der einzelnen Klassen, weise mich selbst in 14 Tagen in der Kunst so weit zu unterrichten, merkt habe. alle diese Uebelstände würden jedenfalls schleuniger beseitigt werden, daß ich diese Trids beim Spiel anwenden fömite? Sachverständiger wenn Magistratsmitglieder und bürgerliche Stadverordnete an ihrem eigenen Fleisch und Blut die schädlichen Folgen derselben erkennen müßten.

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Urgemütliches.

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Haftentlassung.

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Herrmann: Ihnen, Herr Rechtsanwalt, bringe ich Um 4/2 Uhr zog sich der Gerichtshof zur Beratung zurüd, um es in einem Lage bei!( Große Heiterkeit.)- Sachverständiger nach etwa einer Viertelstunde zurückzukehren. Der Borjizende er Graf Reventlow ist der Ansicht, daß die Kenntnis der Karten klärte zur Ueberraschung aller Anwesenden, daß der Gerichtshof aus für den Bankier nicht viel wert sei, da ja die Säße der Pointeurs eigener Initiative in Beratung darüber getreten sei, ob es nicht an­schon fest auf den Starten stehen und der Bankhalter nicht weiß, ob gezeigt sei, die Angeklagten mit Rücksicht darauf, daß ein Flucht der Pointeur zukaufen wird oder nicht. Ein betrügerisches Verhalten verdacht nicht mehr vorliege, aus der Haft zu entlajie n. werde allerdings begünstigt, wenn wie dies in nicht sehr rigorosen Der Oberstaatsanwalt beantragte, vor der Beschlußfassung Klubs ja wohl vorkommt und auch im Klub der Harmlosen vortam wenigstens das Protokoll über die frühere Aussage des Grafen noch nachgesetzt werden kann, selbst wenn die erste Karte bereits Königsmark zur Verlesung zu bringen, denn auf Grund dieser ausgegeben ist. Auf Befragen des Borsigenden erklärt v. Manteuffel weiter, feien die Angeklagten gerade in Haft behalten worden. Nachdem die Auf Befragen des Vorfigenden erklärt v. Manteuffel weiter, Berteidiger für die Haftentlassung eingetreten waren und die An­daß Graf Königsmart ihm gesagt habe, er habe von dem Zeugen Taterzewski gehört, daß v. Kröcher und v. Kayser dem Klub- geklagten die Erklärung abgegeben hatten, daß sie sich einer weiteren Zeugen Taferzewski gehört, daß v. Kröcher und v. Kayser dem Klub Berhandlung nicht entziehen würden, beschloß der Gerichtshof die diener Montaldi 700-800 m. gegeben haben und dieser schleunigst Angeklagten auf freien Fuß zu setzen und die Verhandlung verduftet, sei. Den Wortlaut der Mitteilung wisse er nicht mehr, es Freitagvormitag 9 Uhr wieder aufzunehmen. habe aber auf ihn den Eindruck gemacht, als ob gejagt werden sollte.

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daß die beiden Angeklagten den Montaldi über die Grenze geschafft haben. Angeklagter v. Stayser wünscht zu wissen, mit welchem Recht Herr v. Manteuffel die im Klub benugten Starten als Bauern fänger- Karten" bezeichne, die als solche in Spielerkreisen" bekannt feien. b. Manteuffel erklärt, daß diese Behauptung nur durch ein Mißverständnis in die Anklage übergegangen sei. Er habe thatsächlich nur von den Karten mit schraffierter Rüd­

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feite gesprochen. v. Kayser: Auf welche Spielerkreise" die bezieht sich denn Herr v. Manteuffel immer?

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v. Manteuffel: Ich greife dabei auf Conrad Reuter zurück, der in sehr vornehmen Streifen verkehrte. v, Kayser: Was waren das für Kreise? b. Manteuffel: Es ist aftenmäßig festgestellt, daß Konrad Reuter mit Mitgliedern des Unionklubs auf der Fahrt nach und von Hoppe­ garten gespielt hat.

Der alsdann vorgerufene Zeuge

Graf Gunther v. Königsmark

Unser Programm

für die Stadtverordnetenwahlen.

II.

Der zweite Abjat unseres tommunalen Programums behandelt Schulfrage; er fordert: Weltlichkeit der Schulen. Obligatorischen Besuch der Volks: schulen. Unentgeltlichkeit des Unterrichts und der Lehrmittel in den Volksschulen, sowie in den höheren Bildungsanstalten für die­jenigen Schüler der Volksschulen, die kraft ihrer Fähigkeit zur weiteren Ausbildung geeignet erachtet werden können. Errichtung von Schultantinen zur Verpflegung der Schulkinder. Schulärzte zur regelmäßigen Prüfung und ärztlichen Beaufsichtigung der Schüler, der Schulen und Schuleinrichtungen. Schaffung einer Selassenfrequenz, die einen gedeihlichen Unterricht ermöglicht. Be fondere Schulklassen für Minderbefähigte. Verbot jeder Erwerbs­thätigkeit schulpflichtiger Kinder. Obligatorischen Fortbildungs­unterricht für beide Geschlechter bis zum 18. Lebensjahre. Er­teilung des Fortbildungsunterrichts an Wochentagen während der Arbeitszeit. Errichtung und Ausbildung von Boltsbibliotheken und Lesehallen."

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Von den schädlichen Folgen des heutigen Systems sei hier nur eine erwähnt. Die nicht allzu spärlichen Fälle von Prügel­pädagogit, die in der letzten Zeit die Oeffentlichkeit beschäftigt haben, sind, soweit wir uns erinnern, durchweg in Gemeindeschulen vorgekommen, nicht einer in den höheren Lehranstalten. Das läßt an sich schon darauf schließen, daß die Herstellung einer wirklichen Volksschule" das Vorkommen solcher Ausschreitungen so gut wie sicher verhüten würde.

Die Prügelpädagogen würden dann lernen müssen, sich zu beherrschen; denn würden sie etwa aus Versehen gegenüber dem Sohne eines hohen Regierungsbeamten, eines Stadtrats oder dergl. so verfahren, wie es mehrfach gerichtlich festgestellt wurde, so dürfte ihnen dies kaum für ihr weiteres Fortkommen förderlich sein. Auch die dann ficher sofort eintretende Herabsetzung der Schülerzahl in den einzelnen Kelassen würde in der gleichen Richtung wirken; sie würde die heute vielfach bestehende Üeberanstrengung und Ueber­reizung der Lehrer und damit die Hauptquelle solcher Verfehlungen beseitigen.

Selbstverständlich fällt es uns durchaus nicht ein, die gesamte Lehrerschaft für Handlungen einzelner verantwortlich zu machen. Im Gegenteil: wir wissen, daß die übergroße Mehrheit der Lehrer jene Ausschreitungen ebenso scharf verurteilt, wie wir, und daß sie weiter auch mit uns in den bisher besprochenen Programmforde Denn Weltlichkeit der Schule, rungen durchaus übereinstimmt. obligatorischer Besuch der Volksschule, Beschränkung der Klassen­frequenz usw., das find Forderungen, welche seit langem auch der Lehrerstand in Interesse der Schule verficht.

Kommunales.

Stadtverordneten: Versammlung. 28. Sigung vom Donnerstag, den 5. Oktober, nachmittags 5 Uhr.

Der Ausschuß für die Vorberatung des Antrags Singer betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ist gewählt und hat sich kons stituiert; den Vorsitz führen Dr. Langerhans und Michelet . Dent Ausschuß gehören u. a. auch die Stadtverordneten Singer und Dupont an.

glaubt, daß er dem Kommissar v. Manteuffel wohl die Ansicht des Lieutenants v. Sakerzewski mitgeteilt haben mag. Der 8euge hat nie Verdächtiges beim Spiel bemerkt, er wäre verpflichtet gewesen, fofort einzuschreiten. wenn etwas passierte, was nicht gentlemanlike war. Allerdings haben die Angeklagten viel gewonnen, was auf­fiel, ohne daß dabei der Gedanke des Falschspiels auftam. Herrn Wolff hat Zeuge nicht gekannt. Das Ausscheiden des Zeugen aus Schon der Umfang dieses Schulprogramms verbietet es, jede dem Klub sei durch einen recht großen Spielverlust an Herrn v. Wrede veranlaßt worden. Der Zeuge hat einmal, als einzelne der aufgestellten Forderungen mit der gleichen Ausführlich­ber Angeklagte v. Kröcher auffallend lange im Glüde saß, aus teit zu besprechen; wir müssen uns notgedrungen auf die wichtigeren Zunächst werden Ersatzwahlen vorgenommen in die Gesundheits­Scherz an diesen geschrieben, daß er doch aufhören solle zu spielen, beschränken, und zu diesen gehört zunächst der Punkt, welchem auch da er sonst leicht den§ 84 des Strafgesetzbuches, der vom gewerb bei der Aufzählung die erste Stelle zugefallen ist: Weltlichkeit pflege und in die Parkdeputation. In die letztere wird Stadtv. Buchow mit 43 von 66 Stimmen gewählt. Die Wahl in die lichen Glückspiel handelt, verlegen könnte. Herr v. Kröcher sei der Schulen." Erklärung der Religion zur Privatsache". Dieser Saß unseres Gesundheitspflege- Deputation ergiebt kein definitives Resultat; in liber diesen Scherz" der thatsächlich nur ein solcher sein sollte- fehr empört gewesen. Der Zeuge hat, wie der Oberstaats- Erfurter Parteiprogramms umschreibt jene erste Forderung unseres engerer Wahl fiegt mit 56 Stimmen Geh. Sanitätsrat Dr. Ruge Schulprogramms. Die Socialdemokratie als gegen Sanitätsrat Dr. Neumann( 26). anwalt hervorhebt, bei seiner Vernehmung im Vorverfahren tommunalen

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