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mitten in der Stadt sich abspielenden Jahrmarkt- Trubels. Daß man Aber die folgte ihm und drängte ihm mit Gewalt die Pfeffernüffe aber auch in der Dämmerung der wenigen Laternen nichts Be- auf. Er wollte sich in die Menge hineindrängen, in ihr ver stimmtes erkennen founte! Der Menschenhaufen war zu dicht. Jezt schwinden. Aber sie gab nicht nach. Endlich. Die Menge, die jetzt verstummte das Gelächter. Eine gebrochene Frauenstimme schalt still dastand, löste sich. Und im Nu drückte sich Baul hindurch. Bon Yaut: Schämen sollt Ihr Euch! Schämen! Na na, laßt mal den weitem fab er, wie die Menschen zögernd vor der Alten zurückwichen, Korb stehen! Meine Pfeffernüffe. Ach, meine Pfeffernüsse!... die ihnen die Pfeffernüsse hinhielt. Was geht es Euch denn an, wenn ich auf meinen Mann schimpfe? Warum schließt er denn das Haus ab und geht fort? Warum geht er denu fort und kommt nicht wieder? Warum kommt er nicht
wieder?!"
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Ihre Stimme überschlug sich gellend und sie endete im Schluchzen. Das wurde erstickt von dem höhnischen Gekicher und Gelächter, das sich sofort wieder erhob.
Weil ihm der Kümmel besser gefällt als Du!" fchrie einer die Alte an. Sie zuckte zusammen und strich sich heftig mit zitternden, gichtigen Händen das Haar aus der Stirn: o and jun sed Was was? Weil ich ihm nicht gefalle? Weil der Kümmel ihm besser gefüllt? Meine Pfeffermüsse, laßt meine Pfeffernüsse stehen!" Sie wendete den Kopf hin und her und schlug um sich unter den Kinderschwarm, der sie umdrängte.
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Die meisten Zuschauer lachten. Hei, war das mal ein Jahrmarkts- Vergnügen!
Als die Frau ihre fleinen Quälgeister ein wenig zurückgetrieben hatte, wandte sie sich an den, der ihr zugeschrien: Weil ihm der Kümmel besser gefällt als Dn!"
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Menich," sagte da sein Freund neben ihm, dumm warst Du. Hättest doch gehörig zufassen sollen!..."" Ach wat, wenn sie die Dinger los werden will. Dem Weibe kam geholfen werden!" Und der Sohn des Superintendenten lief hin und stopfte sich die Taschen voll mit dem Kram der Alten. Die war froh, daß sie alles los wurde. Als sie aber die Hand hinhielt, um Geld zu empfangen sie hatte inzwischen schon wieder vergessen, daß fie die Pfeffernüsse verschenken wollte da rief der Junge höhnisch: Wat jeschenkt is, bleibt jeschenkt!" Und mit vollem Munde umtanzte er die Alte, die wütend den leeren Storb nach ihm schwang.
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Nein," sagte sie, er geht darum trinken, weil ihn alle auslachen! Alle fagen fie, der ist ja heruntergekommen. Ja, das sind wir auch 1" schrie fie stolz, das sind wir auch! Wir hatten auch d mal Pferde und Kutschen. In einem Landauer bin ich sogar geoins fahren. Wir hatten Mädchen und Diener. Wie eine Fürstin habe ich gelebt! Aber Ihr? Ihr kennt das nicht, Jhr fennt das nicht. Bei mir haben die Dienstleute wie Herren gelebt, ja, bei mir. Ich konnte das Geld fortwerfen! Hier, wie die Pfeffernüsse."
Und sie griff in ihren Marktkorb und warf mehrere Hände voll unter die Kinder, die wie verhungert darüber herfielen und sie von dem feuchten Pflaster auflafen. Als aber ein paar ganz verwegene Jungen selbst in den Korb greifen wollten, wurde die Alte wieder böse und ängstlich.
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doMeine Pfeffernüsse, meine Pfeffernüsse!" janimerte fie. das nicht schrecklich, eine alte gran so zu ärgern; ist das nicht schreck is lich? Und wer ist der Hauptanstifter? Der Paul, der Junge von dem Mann, dem wir das Geld zu seinen Spekulationen gelichen haben, der erst mit unserm Geld was geworden ist. Und nachher hat er uns noch das Letzte abgejagt. Und jetzt hetzt er seine Kinder auf uns, wie die Hunde auf ein rändiges Schaf!"
Sie schlug die eine Hand vor das Gesicht und knickte fast zusammen, während sie herzbrechend stöhute.
Der Paul, der seine Hand wieder nach dem Korb ausstreďte, um ihn ganz umzureißen, blieb plöglich so stehen. Er vermochte nicht zuzugreifen. Blöde lächelnd fab er der Alten von unten herauf in das halbverdeckte Gesicht. Die andren Jungen hinter ihm stießen ihn vorwärts und schrien.
Ein Herr, der mit seinem eleganten Köfferchen wie ein Geschäftsreisender aussah, meinte:" Sie ist ja betrunken!"
Ree," sagte ein Bahnarbeiter,„ nee, betrunken ist sie nicht. Aber ich glaube, fie is man nich so janz richtig im Koppe. Det is ihr in't Hirn jestiegen, det ihre besten Freunde, denen sie erst uff die Beine jeholfen, fie um ihr Letztes betrogen haben; die Gesellschaft! Und nu fallen noch die Kinder über se ber uff den Jahrmarkt, wo se mit Pfeffermüsse handelt. Det is doch jemein!"
Baul stand immer noch mit der ausgestreckten Hand da. Was die alte Jette da redete fo'n dumnes Zeug! Und wozu heulte sie nur so?
Der Geschäftsreisende autwortete dem Bahnarbeiter belehrend: Aber ich bitte Sie, wenn man nicht richtig im Kopf ist, hat man doch nichts im Markttrubel zu suchen! Sie sehen doch, was so'n Weib davon hat. Die sollte doch wahrhaftig zu Hause bleiben und Strümpfe striden." ich soll die einzige Gelegenheit, wieder empor zu kommen, so vorübergehen lassen?" fragte die Alte mit leuchtenden Augen dazwischen und trat auf den Herrn zu.
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Er sab sie bestürzt, mit offenem Munde an. Daun drehte er fich von einer Seite zur andern und meinte verächtlich:" Jst denn tein Schuhmann da, daß dieser unerquidlichen Scene ein Ende gemacht wird?" Die Alte jah ihn immer herausfordernder an:„ Ich soll also arm und elend bleiben!"
Da stieß den Baul sein Schulfamerad, der mit der gelben Sertanermüze bedeckte Sohn des Superintendenten , an:„ Du, schmeiß' doch den Kram um. Jetzt steht es ja teiner, die fucken alle nach dem Herrn da."
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oumoristisches.
Modernste Dichtung.
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Vei Aschinger auf dem Balkon Ülud zählen.
Die Elektrischen
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Nr. 1695, Nr. 764, Nr. 113. Bor mir stehen
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Brötchen
Brötchen des Leibes! Aber meine Seele Leidet Hunger.
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Flutet zum Müggelsee ,. Dort die Schwingen zu negen Wie die Trauerweide Die Blätter im Morgentau Mein Denken denkt: Dina Mein Auge augt: Dina. Mein Ohr ohrt: Dina. Mein Mund mundet: Dinamarch] Mein Herz herzt: Dina
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Notizen.
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( Luft. Bl.")
- Bauernfeld Preis. In der Montag igung des öst reichischen Abgeordnetenhauses interpellierten die afdeutschen Abgeordneten den Unterrichtsminister über die Verleihung des Bauern feld- Preises an den Schriftsteller Dör mau ii. Die Interpellanten fragen, ob der Minister geneigt ist, darüber Auskunft zu geben, wie er es als Vorsigender der Kommission verantworten tönne, daß durch solchen Litteraturschader die deutsche Dicht funst herabgewürdigt wird, und dafür zu sorgen, daß dergleichen nicht mehr vorkomme. Eine Biographie des Komponisten Franz Schubert von Richard Heuberger erscheint noch vor Weihnachten im Harmonie- Verlag( Berlin ). Das Werk wird Illustrationen von Max Slinger u. a. bringen.
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Der Sonnenstrahl" von Robert Wach, ein Einakter, der in dem Preisausschreiben von„ Bühne und Welt" neben zwei andren Stücken den ersten Preis erhielt, wurde bei seiner Aufführung in Karlsruhe i. B. abgelehnt.
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Richard Strauß' Oper Feuersnot". Text von Wolzogen, wird Ende Januar in der Wiener Hofoper in Scene gehen. Und da schämte fich der Baul, daß er so lange gezögert. Ja, Bogumil 8eplers Mufitschöpfung, Brautmarkt morgen würden ihn die Sertaner schön anslachen! Und erst die von Hira" wurde bei der Erstaufführung im Deutschen Quintaner und Quartaner, die so schon auf ihn herabsehen, und Landestheater zu Prag freundlich aufgenommen.- dazu die kleinen Jungen aus den Vorschulklassen. Nee- lumpen Georg Jarnos Oper„ Der Richter von Zalamea" laffen wollte er fich nicht. Er padte schon zu, da ging die Alte erzielte bei der Aufführung im Altenburger Hoftheater zurück nach ihrem Korb und jammerte: einen großen Erfolg.
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„ Ach, wir bleiben ja doch elend! Da! da! Rebmt nur alles!" Die Thränen liefen ihr über die ausgedörrten, faltigen Backen, während sie den Korb den Kindern hinhielt.
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Henry van de Velde eröffnet mit einem Vortrag Zu neuer Kunst" am 8. Dezember, abends 7 Uhr( Theatersaal der Urania, Invalidenstraße), den von der Neuen Gemein ichaft veranstalteten Vortragscyklus.-
Paul blieb vie erstarrt stehen. Er wich zurück vor der Alten. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin .