-
996
-
4
Kleines Feuilleton.
2
Ja gewiß, das muß aber mal' n Ende nehmen, ich gebe jetzt feinem einzigen mehr was, das ist zu bunt! Nein, ich habe doch hier keine Futterstelle für Vagabunden!"
-
lind Aus dem Tierleben.
-
th. Die Spatzen. Eins, zwei, drei, vier! Nein, da kommen schon wieder zwee! Sechs, act! Jetzt sind es sogar zwölf Stück! Das ist ja reizend, entzückend ist ja das! Und sie bleiben ruhig figen, auch wenn man an das Fenster tritt." Die junge Frau- Die Wärmehaltung der niederen Säuger flatschte in die Hände vor Vergnügen. hat C. J. Martin in einer der Londoner Königlichen Gesellschaft " Manchmal sind fünfundzwanzig hier", sagte die andre. Sie vorgelegten Arbeit untersucht und seine Aufmerksamkeit besonders standen beide im Erter und saben auf den Balkon hinaus: Da auf ihre zunehmende Fähigkeit, die Gleichförmigkeit der KörperTagen Brot, Kartoffeln und Haufförner, und die Spazen flogen ab temperatur zu erlangen, gerichtet. Danach muß der australische und zu. Ameisenigel als der unvollkommenste Warmblüter betrachtet Morgen mach' ich mir auch' nen Futterplag", rief die junge werden. In seinen Bestrebungen wenn man so sagen darf Frau. Nein Tante, das ist ja süß. Jetzt kommen schon wieder drei eine gleichmäßige Bluttemperatur zn bewahren, er so dazu." wenig Erfolg, daß er um 10 Grad zurückbleibt, wenn die Ja ich glaube so an funfzig, fechzig kann ich den Tag über Luftwärme zwischen 5 und 35 Grad wechselt. Während der satt machen. Die Tante lachte, fie rückte sich einen Sefsel heran und kalten Jahreszeit fällt er in einen sechsmonatlichen Winterließ sich hineingleiten: Gott, mein Mann lacht mich immer aus, fchlaf und seine Körperwärme steigt dann nur um einige Zehntel weil es nur Spazen find. Na ja, die Spazzen sind Gassenjungen, Grade über die des umgebenden Mittels. Für die warme Zeit aber die Gassenjungen wollen doch auch leben und es bleibt so viel mangeln ihm die Schweißporen, und er scheint auch keine vasomotoübrig in der Wirtschaft. Ehe es umkommt, tönnen es doch die rische Anpassung für die Regelung der Wärme- Ausgabe durch die Bögel bekommen. Und Spaß macht es." Saut erlangt zu haben. Bei dem Wasserschnabeltier iſt ein merklicher Fortschritt festzustellen. Denn die Körperwärme dieses Tieres ist, wenn auch sehr niedrig, doch nahezu konstant. Es befizzt rings um den Schnabel Schweißporen. In dem Maße, wie die äußere Temperatur wechselt, vermehrt oder vermindert sich auch die ausgeatmete Kohlensäure. Das Tier kann also die Wärmeverluste durch erhöhte Wärme- Erzeugung ausgleichen. Seine Atmung beschleunigt sich mit der steigenden Temperatur.
"
Furchtbaren Spaß!" Sieh! Sieh! Sieh: jezt beißen fie sich." Der große Dicke hackt immer auf den kleinen ein; und der Kleine hat ein Krüppelbeinchen!"
„ Ach, der ist auch wieder da?" Die Tante richtete sich auf. Ja solcher sind zwei, einer hat jogar nur ein Bein. Aber das ist gemein, daß die großen Dicken überhaupt so gierig find, die beißen die Schwachen und die Krüppel immer fort."
„ Freches Volk!" Die junge Frau lachte.
" Jetzt holen sie schon wieder die ganzen Kartoffeln fort. Ja, im Essen leisten sie was," sagte die Tante, das ist nun ichon beinahe unglaublich. Ich glaube, für'n Groschen Brot verfüttern wir am Tage, und die Kartoffeln noch gar nicht mal gerechnet. Wenn ich des Morgens' ne Schrippe zerbrödele und hinlege, dann ist sie in' ner halben Stunde alle.
Sie tragen sich auch große Stücke fort." Die junge Fran sah noch immer hinaus.
" Sieh nur, jetzt fliegt der Dicke wieder mit' ner Kartoffel ab. nein, so ein Geselle! Nimmt sie dem andern gerade vor'm Schnabel weg. Die großen Dicken sind Ruppsäcke!"
Ja, das sind sie," nickte die Tante. Aber Spaß macht es doch, und siehst Du, ich sage immer: Die Vögel muß man futtern im Winter, wenn's auch nur Spazen sind. Die armen kleinen Kerle! Da lungern fie draußen im Regen und im Schnee herum, und finden nichts und wieviel mögen noch erfrieren. Wer sich der Vögel nicht annimmt, der hat kein gutes Herz" die
Hat er auch nicht"; die junge Frau setzte sich gleichfalls. Ich schütte gleich morgen früh was vor das Fenster. Man denkt immer, in der Stadt kommen keine! Sieh nur, jetzt fit einer auf dem Fensterbrett."
" Und der nimmt gerade am meisten; wenn er da ist, läßt er keinen andern heran, lieber wirft er noch was in den Schmutz, als daß er es den andren gönnt." „ Alte Geschichte ; die, die etwas haben, wollen immer noch mehr
Bei den Beuteltieren treten weitere Fortschritte auf, ihre Atmung beschleunigt sich unter dem Einflusse der Wärme ein wenig. Bei den höheren Sängern endlich hängt die Beständigkeit der Körperwärme von einer Regulierung der Wärme- Ausgabe ab wobei die Schnelligkeit der Atmung eine wichtige Rolle spielt. Man ersicht hieraus, daß der primitive Modus der gleichmäßigen Wärmehaltung oder Homöothermie auf einer Variabilität der Wärme- Erzeugung, der fortgeschrittene Modus auf einer Variabilität der Wärme- Ausgabe be= ruht. Im Laufe der Entwicklung, die von wechselwarmen zu gleichmäßig warmen Tieren führte, hat sich ein Mechanismus ausgebildet, mit dessen Hilfe sich die Wärme- Erzeugung in Wechselwirkung mit den Wärmeverlusten abänderf. Dadurch wird der Nachteil beseitigt, unter welchem die niederen Organismen leiden, bei denen die Lebensthätigkeit vollständig von der äußeren Temperatur abhängig ist. Das höhere Tier hat vermöge der erreichten Unabhängigkeit von der äußeren Temperatur seine Wohnfiße bis in die falten Striche ausdehnen können, welche den wechselwarmen Amphibien, Reptilien und niederen Säugern verschlossen sind. Und ebenso baben fie durch die Ausbildung eines Mechanismus, der die Körpertemperatur auch von der Körperthätigkeit abhängig macht, sich auch nach Gegenden mit höherer Temperatur ausbreiten können und so die Lebensfähigkeit für zwei einander entgegengesette Richtungen ( Brometheus.") gewonnen.
Ja, da kommen sie auch hin." Die andre lachte wieder. Ach, es ist überhaupt eine ganz freche Gesellschaft. Wenn mal nichts mehr da liegt, fißen sie auf dem Ballongeländer und machen Spektakel. Besonders der große Dicke, der schimpft wie ein Großer: elettricität wurde am 11. Dezember während Schneewetters - Eine merkwürdige Erscheinung der Lufte schip, schüp, schip. So geht das, als hätte er acht Tage nichts zu bon 71/2 bis 8 Uhr abends bei Buchholz in der Nähe von Wickerath freffen gehabt. Frechling wahrgenommen. Der Beobachter schreibt der„ Köln . Ztg.":" Ju dieser Zeit sah man an den Enden der Regenschirmstangen und der Spige des Schirmstodes leuchtende Punkte, anfänglich winzigen Glühlämpchen gleich, die bald darauf in Lichtscheine von 2 Centimeter Länge und 1/2 Centimeter Breite übergingen, die unter deutlich vernehmbarem Knistern denselben 10 Minuten lang entströmten. Sobald man sich dem Lichtschimmer auf etwa 10 Centi meter mit der Hand näherte, wurde er abgelenkt, um nach Entfernung der Hand sofort in der früheren Nichtung weiter zu strahlen. Gegen 8 Uhr, als ein nicht von Donner begleiteter Bligstrahl aufleuchtete, verschwand die wunderschöne Lichterscheinung plöglich." Diese Erscheinung ist in unfren Gegenden sehr selten, kommt aber etwas häufiger auf hohen Bergen vor, sie ist mit dem schon im Altertum bekannten St. Elmsfeuer nahe verwandt und zeigt sich vorwiegend zur Winterszeit bei Schneefall.
habent."
„ Nu machen wir auch noch Charakterstudien an den Spatzen." Die junge Frau jauchzte hell auf. " Kann man auch machen, Luischen. Die sind wie die Menschen, und Du hast ganz recht, die Dicken und Großen sind die allerruppigsten." Sie lachten beide zu gleicher Zeit.
"
Es flopft!" sagte die jimge Frau.
„ Ich hab' nichts gehört. Ach ja, doch! Was ist denu?" Sie ries es nach der Thür, die ging langjam auf, das Mädchen steckte den Kopf herein: Frau Doktor! Ich wollte man sagen, Frau Doktor haben givar gejagt, es soll nichts mehr gegeben werden, es ist aber schon wieder' n Bettler da, es ist' n aller Mann; er hat nur einen Arm und
Herrgott, darum stören Sie uns noch. Augufte?" Die alte Dame wurde ärgerlich. Eagen Sie einfach, es giebt nichts! So! Jeden Tag fünf, sechs Bettler, das ist ja gar nicht mehr gut zu machen."
Aber es ist doch so' n alter Mann," das Mädchen stand noch immer an der Thür.
„ Wenn ich sage, es giebt nichts, dann giebt es nichts! Und ich verbitte mir Ihr Dreinreden. Ich habe auch nicht mal kleines Geld, nur Sechser und Groschen. Geben Sie ihm meinetwegen' ne Schrippe, aber das ist das letzte Mal!"
Sie drehte fich wieder ihrer Nichte zu: Nein, das kann man ja nicht. Das ist ja geradezu unglaublich, was hier gebettelt wird, und besonders in diesem Jahr. Gestern waren drei hier, heute kommt schon der zwveite!"
„ Und wenn man erst einem giebt, kommen sie alle," sagte die Nichte.
Sumoristisches.
Uebertrumpft.... Wenn mein Mann mich ärgert, entzieh' ich ihm seine Leibspeisen!" „ Und ich koch' ihm seine Leibspeisen und laß sie anbrennen!"
- Besorgnis. Kunde( in die Buchhandlung tretend): Sie haben da ein Buch im Schaufenster liegen:" Die Kunst, in vier Wochen französisch zu lernen"!"
"
Commis: Jawohl! Hier ist es, mein Herr 1" Der Kunde setzt sich und beginnt eifrig zu lesen. Commis( nach einer halben Stunde):
Mein Herr, hier
-
tönnen Sie aber nicht vier Wochen sigen bleiben!" Vertrauensvoll. Lehrer:„ Wer von Euch weiß mir was vom Vogel zu sagen?... Wie, Du, Sepper!?!... Na laß' hören!" aber niemand' was
Sepper!:" J' weiß a' Vogelnest fagen, Herr Lehrer!"-
-
( Flieg. Bl.")