Die Aufführung war frisch und lebendig, besonders in den rein poffenhaften Scenen. Zumal Herr Waldow, als Diener Sofians, wirkte unwiderstehlich komisch.
Der eingebildete Kranke wurde in derselben Besetzung, wie nenlich, bei der Aufführung der Freien Boltsbühne, mit demselben flotten Humor und demselben durchschlagenden Erfolge gespielt.
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wechselungsspiels findet in den lustigen Verwirrungen, die Merkur , lugen sein, den Buchstaben S.( im Morse- Alphabet durch 3 Punkte bes als Diener Amphitryons verkleidet, übermütig anstiftet, ihre drastisch zeichnet) über den Ocean ohne Draht zu senden. Jentsch sagt nun:„ Wenn parodierende Ergänzung. Endlich, als der Streit auf die Spitze es Marconi wirklich gelungen ist, in regelmäßiger Folge und getrieben, löst Jupiter das Geheimnis, und zwar in verbindlichster Gruppierung drei Punkte des Morie- Alphabetes durch Funkenwellen Weise. Durch einen Gott betrogen worden sein, kann dem Gemahl über den atlantischen Ocean zu befördern, so mußte es ihm zu feine Schande bringen, und um fo weniger, da dieser derselben Zeit auch möglich sein, andre Zeichen, die ja ebenfalls nur Gott nicht anders Alkmenes Herz hat gewinnen können, aus Gruppierungen von Punkten bezw. Strichen bestehen, zu über als indem er des geliebten Gatten Züge angenommen mitteln, zumal die Striche bei der Funkentelegraphie auch nur hat! Und ein Sohn werde dem flüchtigen Bunde entsprießen, durch Zusammenziehen von Punkten gebildet werden. Marconi hat von dessen Ruhm der Erdkreis wiederhallen wird! Herr bisher bewiesen, daß er ein geschicter Experimentator ist, es wäre Jupiter vergoldet seine Billen" meint mißtrauisch der nüchterne daher faum verständlich, wenn er bei Versuchen von solcher TragMenschenverstand des Dieners Softans. weite fich auf die funkentelegraphische Beförderung eines und desNur für eine äußerliche Betrachtung deckt sich das heiter selben Buchstabens beschränkt hätte. Es bleibt so nur die Annahme imbekümmerte Satirspiel Molières mit der Kleistschen Nachdichtung, übrig, daß er entweder durch elektrische Einflüsse der die vor zwei Jahren im Berliner Theater aufgeführt wurde. Atmosphäre oder aber auch durch eine in der Nähe der Kleist verweilt eben da, wo Molière rasch vorübereilt. Seine schein Empfangsstation arbeitende Funtentelegraphen bar unbedeutenden Veränderungen und Zusäße prägen der Dichtung Anlage getäuscht worden ist." Der Verfasser schließt: Ein schließlich einen wesentlich andren Stempel auf. Die leichte erfolgreicher allgemeiner Wettbewerb der Funtenteles Maskerade erhält unter seinen Händen etwas Innerlich- Ernstes, graphie mit der Kabeltelegraphie dürfte voraussichtlich für alle Mystisch- Bedeutsames, eben darum aber auch etwas Zwiegeipaltenes, Beiten ausgeschloffen sein. Ein schnelles Telegraphieren ist Befremdendes. Als Bühnenwirksamer dürfte sich jedenfalls wohl bei der Funkentelegraphie nicht möglich; es läßt sich kaum die das Molièresche Originalstid erweisen. Geschwindigkeit erreichen, mit welcher die gewöhnlichen Morje- Leitungen betrieben werden. Zudem liegt bei der Funkentelegraphie noch eine Schwierigkeit vor, die namentlich bei der Telegraphie über Meer eine gewichtige Rolle spielt. Wenn es wirklich gelingen sollte, eine Funkentelegraphie für regelmäßigen Betrieb über den atlantischen Ocean herzustellen, so werden durch diefelbe zunächst höchstens so viel Telegramme befördert werden können, als jegt über eine einzige Stabelleitung gehen. Man bält zwar die Aufgabe, mehrere Funtentelegraphen- Systeme so aufeinander abzustimmen, daß nur <-oe-> Thalia Theater. Seine Kleine". Aus für einander bestimmte Apparate infolge Verwendung genau ab stattungspoffe mit Gefang und Tanz in 3 Akten von J. Kren, gemessener Wellenlängen auf einander ansprechen, theoretisch für A. Schönfeld und L. Gly. Musik von Julius Einöds gelöst, indes ist der praktische Nachtveis hierfür erst auf kleine Enthofer. Anfangs schien es, als wollte das neneste Werk der be- fermungen geführt. Bei den gewaltigen Kräften, die für eine fannten Poffenfima in die Bahnen des alten Volksstückes einlenken. Funkentelegraphie über die Weltmeere benügt werden müssen, bei Ein graubärtiger Droschtenfuhrherr, der mit brüderlicher Liebe an den vielfachen Deformationen, welche hier die Funkenwellen auf seinem Zossen hängt, soll infolge eines mit seinem Vetter und Nach- ihrem weiten Wege durch elektrische Einflüsse der Atmosphäre und barn geführten Erbschaftsstreites von dem Fuhrhof ermittiert werden, Reflexwirkungen der Wolken zu erleiden haben werden, dürfte es der seit hundert Jahren im Besiz seiner Väter gewesen. Herr faum möglich sein, durch Abstimmung der Apparate eine gleichzeitige Selmerding gab den alten Knaben mit rührender Mehrfachtelegraphie einzurichten; hieran wird also auch eine Massens Portraittrene und Fräulein Wauno wins war ihm beförderung von Telegrannen durch die Funkentelegraphie über das als Hansiererin int Kutscherartikeln ein braver Partner. Meer scheitern. Dasselbe dürfte für die Funkentelegraphie anf weite Aber das war lose Fopperei der Herren Berfaffer. Entfernungen über Land geiten. Es ist also feine Aussicht vor Bald setzte der tollste Ausstattungsumfin ein und Guido handen, daß die Drahttelegraphie je durch die Funtentelegraphie be Zielscher als nachbarlicher Better des Droschkentutschers und feitigt werden wird." Tattersalldirektor schwelgte förmlich in feiner Specialität von Wortwißen. Was finnig und gemütvoll begonnen hatte, breitete sich nunmehr ungemessen aus in fabelhafter Trifotpracht, und schon der Schluß des ersten Aftes zeigte, daß die Herren Baruch u. Co. von neuem Helden des Tages waren. Diese Kostümschneider müssen bei allem Genie doch plebejische Naturen fein und nichts von Autorenstolz in sich tragen, denn sonst würde die Firma sich ausbedingen, daß ihrem ersten Geschäftsführer ebenjogut das Recht der Verbengung bor offener Scene zustehen müsse, wie den übrigen Vätern des Stückes. War an sich nun mit der Posse Seine kleine" wahrlich nichts Neues und an dieser Stätte Ungewohntes gegeben worden, so verhalfen doch noch einige Umstände, die außerhalb des Bereiches der Firma Baruch zu liegen scheinen, dem Stück zu einem über das normale Maß binans gehenden Erfolg, und dieje Umstände lagen in der Geschicklichkeit. mit der die Herren Kren, Schönfeld und Ely verstanden, das Bublifum nicht zur Besinnung fommen zu lassen. Es überſtürzte fich alles, Kalauer stolperten fiber Couplets und Trikotparaden über lebende Bilder, und als die Situation einmal wirklich fritisch war, trat Herr Tielscher so weit als möglich vor die Rampe und feste das neneste geflügelte Wort in die Welt:„ Haben Sie nicht den kleinen Cohn geseh'n?" Dieser finnige Coupletvers erfchien jo ausbeutungsfähig, daß er zum Schlußrefrain des letzten Aktes erhoben wurde, was insoweit besonders simig und schön war, als das Schlußbild als eine Gruppierung von lebenden Bildern aus der deutschen Märchenwelt gedacht war und es sich zu gemütvoll ausnahm, als Rotkäppchen, Schneewittchen und Blaubart ihre ganze Gefühlspoesie in die Worte ausströmen ließen:" Haben Sie nicht den kleinen Cohn geseh'n?"
Daß jedes Mitglied der Bühne in der Ausstattungsposse seine gebührende Rolle zugeteilt erhielt und namentlich die Damen nicht zu furz famen, versteht sich. Paula Worm und Gerda Walde überboten sich selbst und waren in Spiel und Tanz gleich gottvoll. Alles in allem werden die Leiter des Thalia- Theaters an dem nenen Stück mir das eine bedauern, daß es nicht schon zu Beginn der Saison auf die Bretter gebracht war.
Was mum der Juhalt des Stückes ist und woher es seinen Ramen erhielt? Ja, darauf wissen wir eben so wenig eine Antwort als das Publikum sich Rechenschaft darüber zu geben vermochte, warum es denn eigentlich den ganzen Abend nicht aus dem Lachen herausgekommen war.
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Oumoriftifties.
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Kunstfertigkeit und enn st. Sereniffimus ging spazieren. Als lentseliger Fürst pflegte er die Spaziergänger ans zureden. Und so that er es auch an diefem Tage, als ihm ein altes fleines Männlein begegnete. Was sind Sie? Was find Sie?" fragte der gutberzige Fürst. I bin a Künstler," antwortete das Männ lein. So? So? hoffentlich kein moderner? Was machen Sie für Sachen?" Negenschirm mach i," antwortete das Männlein. Regenschirme? Aber das ist doch keine Kunst." „ Machen S amal oan, wenn's loa tunst is," antwortete das Männlein. Serenissimus war betroffen und veriant in tiefes Nachdenken, als er sich entfernte. Sollte wirklich Kunst dasjenige sein, was wir nicht können?" fragte er sich. Abends ließ er noch den Minister kommen und legte diefem die Sache vor.„ Durchlaucht", sagte dieser, Sie müssen unterscheiden zwischen Kunstfertigkeit und Kunst. Bei der ersteren, der Kunstfertigkeit, fann nur derjenige mitreden, welcher was gelernt hat; bei der Kunst ist das nicht notwendig. Sie ist Gemeingut." ( Simpl.")
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Notizen.
Coquelin wird mit seiner Truppe vom 5. bis zum geben; u. a. wird er dann auch den Cyrano in Rostands„ Cyrano 10. März ein zweites Gastspiel im Schauspielhause de Bergerac" spielen.-
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Marga Waldeggs litterarisches DamenBrett! beginnt am 27. Januar seine Vorstellungen. -vette Guilbert eröffnet am 5. Februar ein Gastspiel im Central Theater.
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Shakespeares Troilus und Trefsida" in der Bearbeitung von Adolf Gelber fand bei der Aufführung im Wiener Burg Theater eine geteilte Aufnahme.-
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französische Bildhauer Auguste Rodin find au Ehren. - Der holländische Maler Josef Jsraels und der mitgliedern der Berliner Secession ernanut worden.
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Ueber die Ocean Funtentelegraphie Mar c. Strangenfarmen hat man neuerdings an geeigneten conis spricht fich Postinspektor O. Jentsch in der Deutschen Plätzen der Riviera angelegt. Die Tiere, die aus Afrika und Berkehrszeitung" sehr fritisch aus. Bekanntlich soll es Marconi gel Sealifornien stammen, haben sich gut eingelebt.
Verantwortlicher Redacteur: Cart Leid in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .