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,, Noch nicht," sagte Foma.

"

Auch das. Du bist nicht verheiratet und bist doch wohl schon lange nicht mehr rein. Nun, und arbeitest Du viel in Deinem Geschäft?"

" n Deinem Alter war Dein Vater Wasserschöpfer und die Kanalbauten, von denen wir geschichtlich kunde haben, liefen stand mit einer Arbeiterpartie bei unfremt Dorf. In Deinem vom Timsahfee nicht aufs Mittelmeer   zu, fondern nach dem Nil, Alter war Ignat für mich durchsichtig wie Glas. Wenn der dann freilich die Verbindung mit dem Mittelmeer   bewerks man ihn anschaute, wußte man gleich, was das für ein stelligte. Der Hauptgrund hierfür wird klar, wenn man bedenkt, daß zu den Zeiten, aus denen die ersten Anfänge dieser Anlagen Mensch war. Und ich schaue Dich an und weiß nicht, datieren, Aegypten   so gut wie gar teinem internationalen Handels­was Du bist, wer Du bist! Auch Du weißt das nicht, verkehr zum Durchgang diente, daß bei dem Kanalbau folglich nicht Bursche. Darum wirst Du auch zu Grunde gehen. Alle irgendwelche Welthandels- Interessen in Frage kamen, sondern es jetzigen Menschen müssen zu Grunde gehen, gehen, denn sie sich nur darum handelte, dem Nillande eine direkte Wasser­fennen sich nicht. Das Leben ist ein Sturmwind, und verbindung mit seinen Befizungen auf der Sinai- Halbinsel   und man muß sich darin seinen Weg finden können. Wo ist er mit den Küsten des roten Meeres zu verschaffen. Ins 14. Jahr aber? Alle irren herum. Der Teufel aber freut sich. Bist hundert v. Chr. fallen die ersten derartigen Bauten. Die Pharaonen Seth I.   und Ramses II.   führten nach Ausweis von Hieroglyphen­Du verheiratet?" tegten und bildlichen Darstellungen einen Kanal ta tenat", der Durchstich, genannt, von Bubastis am pelusischen Arm des Nils( in der Nähe der heutigen Eisenbahnstation Bagaziz) oftwärts bis zum Krokodilsee. Aus unbekannten Gründen sind die Arbeiten damals nicht weiter gediehen. Sie wurden erst wieder aufgenommen über ein halbes Jahrtausend später unter König Necho  ( 610-594 v. Chr.). Er ließ den alten vom Sand verschütteten Kanal wieder aufgraben und setzte ihn fort auf der Strecke vom Krokodilsee bis zu den Bitterseen. In solchen Dimensionen angelegt, daß zwei der größten Schiffe darauf aneinander vorbeifahren konnten, war das Werk für jene Zeit ein gigantisches, und bei den geringen technischen Hilfs­mitteln mußten fich gewaltige Schwierigkeiten entgegentürmen: nach Herodot   find mehr als 120 000 Arbeiter dabei an Seuchen zu Grunde gegangen. Indes scheiterte die Vollendung nicht daran, sondern an einem Orakelspruch, der dem König Necho   verkündigte, er arbeite für die Barbaren. Das Werk hätte weitergestedten Zielen dienen sollen, als das frühere; denn einerseits war unter Necho Aegypten bereits und andrerseits unternahmen zu seiner Zeit und auf seinen Befehl griechischen und phönizischen Kauffahrern zugänglich gemacht worden, phönizische Seeleute jene denkwürdige Umschiffung Afrikas  , die die einzige vor dem Zeitalter der Entdeckungen blieb.

" Ich muß das. Vorläufig bin ich mit dem Paten zu­fammen."

"

Was habt Ihr jekt für eine Arbeit?" sagte der Alte kopfschüttelnd, und dabei spielten seine Augen und wurden bald dunkler, bald wieder heller. Ihr braucht Euch nicht zu plagen. Früher fuhr der Kaufmann mit Pferden, um seine Geschäfte zu besorgen, im Schneegestöber und in der Nacht fuhr er. Die Räuber erwarteten ihn auf der Landstraße und mordeten ihn, er starb als ein Märtyrer und wusch seine Sünden mit feinem Blut fort. Jezt fährt man mit der Bahn, schickt Depeschen aus, und zu guter Letzt haben sie's gar so ausgedacht, daß man zu Hause in seinem Comptoir spricht und es fünf Werst weit gehört wird. Das geht nicht ohne den Teufel zu! Der Mensch sitzt da, bewegt fich nicht und fündigt, weil er sich langweilt und Wen jenes Orakel mit den Barbaren  " gemeint hat, ist nicht nichts zu thun hat: die Maschine thut alles für ihn. Er hat keine Arbeit, und ohne Arbeit geht der Mensch zu Grunde! Er hat sich Maschinen angeschafft und denkt, das fei gut! Damit fängt Dich der Teufel, bei der Arbeit bleibt feine Zeit für die Sünde, bei der Maschine ist man aber frei! Durch die Freiheit geht der Mensch zu Grunde, wie der Wurm, der Bewohner des Erdgeschosses, in der Sonne zu Grunde geht. Der Mensch wird durch die Freiheit zu Grunde gehen!"

Hotel dán 16

( Fortsetzung folgt.)

( Nachdruck verboten.)

mit Bestimmtheit zu sagen. Möglich, daß es hat sagen wollen, die phönizischen   und griechischen Händler würden allein aus dem Kanal Vorteil ziehen. Wie dem auch sei, bald erschienen in Aegypten Barbaren", an die das Orakel freilich nicht gedacht haben kann, und machten sich die Kanalanlagen aus der Pharaonenzeit zu Ruzen. Die Perser hatten unter ihrem König Cyrus( 558-530 v. Chr.) Babylonien   erobert und sich zu Herren von Vorderasien gemacht. unter seinem Sohn Cambyses  ( 529-522 b. Chr.) siegten die

Perser bei bei Belufium über die Aegypter und ers oberten das Nilland. Von dem aweiten persischen persischen Ges bieter Aegyptens  , das unter ihm vergeblich einen Auf stand versuchte, Darius( 521-486 v. Chr.), haben sich an den Grenzgebieten von Afien und Afrika   an verschiedenen Stellen Denk­steine und Juschriften in persischer, medischer, babylonischer und ägyptischer Sprache gefunden. Die meisten der letzteren sind ganz furz

Die Vorläufer des Suezkanals. uz und enthalten nichts als Namen und Titel des Berserkönigs; eine aber, die bei den Arbeiten für den Suezkanal zu Schaluf el Zu einem Gemeinplage haben allgemein bekannte Vorgänge der terraba am Südende der Bitterseen ausgegraben wurde, enthält in füngsten Vergangenheit den Sag gemacht, daß auch große Kanal- ihrem persischen Teil fachliche Angaben von größtem Jutereffe. Es bauten ihre Geschichte haben und für die politischen Geschicke der heißt da nämlich, nachdem der Lichtgott Auramazda als Schöpfer Völker von schwerwiegender Bedeutung zu sein vermögen, manchmal des Himmels und der Erden und Schutzpatron des Perserreiches ge­noch ehe überhaupt an ihre Ausführung gegangen wird. Der priesen und die Titulatur des Großkönigs mitgeteilt worden ist: Es preußische Mittellandkanal harrt noch immer der Inangriffnahme. spricht Darius, der König: Ich bin ein Perser, mit den Persern Wie dieser Plan schon eine tolle Tragikomödie hinter sich hat, so habe ich Aegypten   erobert. Ich habe befohlen, diesen Kanal zu mögen ihm noch merkwürdige Schicksale beschieden sein, ehe er ver- graben, von dem Fluß Nil   an, der in Aegypten   fließt, bis zu dem wirklicht wird. Und wenn gegenwärtig diesem Stadium näher Meer, das von Persien   ausgeht. Dann wurde der Kanal gegraben, Hier bricht der Keilschrifttert ab, da der gerückt ist die Idee einer Durchstechung der Landenge, die Nord- und so wie ich befahl Südamerika   verbindet, so ist doch unvergessen, daß vor der Nicaragua  - Rest zerstört ist. Das unversehrt Gebliebene genügt aber, um feft­Linie der Panamatanal in Aussicht genommen und begonnen worden zustellen, daß zu Darius' Zeiten, zweifellos unter Benutzung beziv. war, was dann zu jenem großen Strach führte, der in Frankreich   noch jetzt Wiederherstellung des unter Nechss Geschaffenen die Wasserstraße feine Nachwirkungen auf das politische Leben äußert. Eine Vorgeschichte zwischen Bubastis und dem Noten Meere vollendete Thatsache geworden von ganz andrer Ausdehnung aber hat der maritime   anal an der ist: was uns außerdem noch von Herodot   berichtet wird. Und dies­Grenzscheide zweier Weltteile, der heute bereits seit einem Menschen- mal war, da es sich nicht mehr um ausschließlich ägyptische Zwede, alter in Betrieb ist: der Suezkanal. Reichen doch seine ältesten sondern um die Handelsinteressen eines Reiches handelte, das sich Vorläufer zurück bis in die Zeifen der neunzehnten ägyptischen vom Nil und der syrischen   und fleinaftatischen Küste im Westen bis Bharaonendynastie, d. h. mehr denn drei Jahrtausende von der zum Indus im Osten erstreckte, nicht bloß die Herstellung einer Wasser­Gegenwart zurückgerechnet. Von da an läßt sich eine Reihe von straße zwischen Nil   und Rotem Meer beabsichtigt, sondern es handelte freilich nicht immer zur Vollendung gediehenen Kanalbauten, die sich um nicht weniger, als eine Verbindung des Mittelmeeres mit eine Verbindung zwischen Mittelmeer   und indischem Ocean her- dem Indischen Ocean, um den Seeweg nach Ostindien. Daran kann ftellten, verfolgen durch die Zeiten der ägyptischen Pharaonen, der um so weniger gezweifelt werden, als wir wissen, daß unter Darius perfischen Herrschaft, des griechischen Ptolemäerhauses, der römischen eine perfifche Flotte unter dem griechischen Seefahrer Schlag aus Kaiser und

persischen der arabischen   Eroberer: so daß sich ein gut Carhanda von Pencaleotis, dem heutigen Buschkalawati, den Indus

Stück von den wechselvollen Geschichten des vielbegehrten Pyramiden­landes in der Geschichte dieser bemerkenswerten Kanalbauten wieder­spiegelt.

Der heutige Suezkanal erstreckt sich bekanntlich von dem Ort an feinem Südende, der ihm den Namen gegeben hat, über die Bitterseen und den Timsahsee, an dessen nördlicher Spize Ismailia  liegt, nach Port Said   am Mittelmeer  . Der nämlichen Linie folgten die Vorläufer des heutigen Kanals von Suez bis zum Timsahsee, der im Altertum Krokodilsee hieß. Auch von da aus hat zeit weilig im Altertum ungefähr auf der heutigen Linie ein Kanal, der ein wenig füdöstlich vom heutigen Port Said   beim alten Belufium mündete, direkt nordwärts zum Mittelmeer   geführt. Von wem und wann dieses Stüd angelegt worden ist, wissen wir nicht, und es fcheint nur vorübergehend in Betrieb gewesen zu sein. Jedenfalls

hinabgeschickt wurde, Arabien   umfegelte und schließlich im Busen von Suez ihre Entdeckungsreise beschloß.

Unter den späteren Berserkönigen muß der Kanal wieder ber­fallen sein. Wir hören erst wieder von ihm gegen die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. Aegypten hatte inzwischen große Vers änderungen erlebt. Alexander der Große von Macedonien( 336-323 v. Chr.) hatte das Perferreich erobert und war auch in Aegypten   er schienen, wo er die neue Hauptstadt Alexandria   begründete. Als nach seinem Tode das macedonische Weltreich alsbald zerfiel, wurde einer seiner Generale und Nachfolger, Ptolemäus  , König von Aegypten  , über das die Ptolemäerfamilie nun fast drei Jahrhunderte herrschte. Unter Ptolemäus Philadelphus, der 247 v. Chr. starb, wurde der Kanalgedante wieder aufgenommen: das alte Wert wurde wieder hergestellt und dermaßen erweitert, daß der neue Kanal, Fluß

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