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Ptolemäus" genannt, eine Tiefe von 40, eine Breite von 100 Fuß es dem friedlichen Handel diente. Voraussetzung dafür war gehabt haben soll. Er scheint bis furz vor der Ber  - freilich, daß der Kanal fortdauernd bor Verfall geschützt wandlung Aegyptens   in eine römische Provinz( 30 v. Chr.) in wurde, vor allem vor der ständigen Gefahr des Verfandens. Das Betrieb gehalten worden zu sein, litt aber vielfach unter aber geschah nur bis zur Regierung des Omar Abd Alaziz, bis Wassermangel, da der pelusische Nilarm, aus dem er gespeist wurde, gegen 720. nicht immer ergiebig genug war, um den Kanal für größere Schiffe fahrbar zu erhalten.

Darin lag denn auch der Grund, warum in der römischen Kaiserzeit, unter Kaiser Trajan  ( 98-117 n. Chr.), nachdem ichon früher die alte Linie wieder in stand gesetzt worden war, wenigstens bis zum Krokodilsee, außerdem eine ganz andre Route neu angelegt wurde. Dies Werk der Kaiserzeit begann nämlich weiter stromauf, als das ältere, nicht weit vom heutigen Kairo  , also da, wo der Nil  noch ungeteilt und wasserreich ist. Der neue Kanal führte den Ramen Augustus amnis", Kaiserfluß. In der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts war er noch in Betrieb. Dann aber ließ man ihn verfallen, und er ist während der späteren Kaiserzeit und unter byzantinischer Herrschaft nicht wieder in stand gesezt worden; das geschah erst, als der Islam in Aegypten   seinen Einzug hielt.

Jm fiebenten Jahrhundert traten die Geschicke Aegyptens   unter das Zeichen des Halbmondes: mit dem Fall Alexandriens im Jahre 642 war die Eroberung des Landes durch die Araber unter Amiru vollendet. Dieser erste arabische Statthalter am Nil beschrieb dem Beherrscher der Gläubigen, dem Kalifen Omar, die neue Er­werbung in einem Schreiben, worin es u. a. heißt:" Durch das Thal fließt ein Strom, auf dem der Segen des Allerhöchsten am Morgen, wie am Abend ruht, und der mit den Umwälzungen von Sonne und Mond steigt und fällt. Wenn alljährlich die Anordnung der Vor­sehung die Quellen und Brunnen eröffnet, die das Erdreich nähren, wälzt der Nil feine anschwellenden und rauschenden Wasser durch das Reich Aegypten  ; die Felder werden von der heilbringenden Flut bedeckt, und die Dörfer verkehren miteinander auf ihren bemalten Barken.

Dann geriet der Kanal außer Betrieb und wurde weder unter den späteren arabischen Herrschern, noch gar unter der türkischen  Mißwirtschaft wieder in stand gesetzt. Zu Anbruch der Neuzeit tauchte dann vorübergehend der Gedanke auf, das Mittelmeer   mit dem indischen Ocean durch einen Kanal zu verbinden, wodurch die Venetianer ihrem infolge der Entdeckung des Seewegs nach Ost­indien mächtig beeinträchtigten Handel wieder auf die Beine zu helfen gedachten. Zur Durchführung aber gelangte dieses Projekt nicht, ebensowenig wie entsprechende Pläne türkischer Machthaber. Erst nach der Mitte des zur Rüfte gegangenen Jahrhunderts wurde der Suezkanal nach dem Entwurf des französischen   Ingenieurs Lesseps   in Angriff genommen und im Jahre 1869 dem Betrieb übergeben. Auf dies Kulturwert und seine Bedeutung für Welthandel und Weltverkehr einzugehen, gehört nicht hierher, wohl aber muß erwähnt werden, daß auch beim Suezkanal die Reste des alten Kanalsystems benutzt worden sind. Einmal nämlich ist auf der Strecke von den Bitterseen bis Suez der vom Sand bes freite alte Sanal dem heutigen, freilich viel breiteren und tieferen Werk zu Grunde gelegt worden. Weiter aber hat auch jene älteste Linie von Bubaftis bis zum Krokodilsee eine Rolle gespielt. Da nämlich der Suezkanal durch eine Trinkwasser so gut wie völlig ent­behrende Wüste führt, mußte zu dessen Beschaffung ein Süßwaffer tanal vom Nit hergeleitet werden, und dazu wurde die alte Linie, wie sie zuerst in den Zeiten Seth I.   und Ramses II.   angelegt worden war, vom Sande befreit und wieder in stand gesezt; sie erfüllt auch gegenwärtig noch die Funktionen einer Wasserleitung. Das ist freilich eine bescheidene Rolle, aber doch sicher keine geringe Anerkennung für die Dauerhaftigkeit des altägyptischen Wertes. a,

Kleines Feuilleton.

Beim Zurücktreten der Ueberschwemmung bleibt ein fruchtbarer Schlamm zur Aufnahme der verschiedenen Saaten zurück. Die Scharen von Ackerbauern, von denen das Land ganz schwarz erscheint, können einem Schwarm betriebsamer Ameisen verglichen werden; und ihre angeborene Trägheit wird angefeuert durch die Peitsche des Aufsehers und die Aussicht auf die Früchte und Erträge einer reichen Ernte. Ihre Hoffnung wird selten enttäuscht; aber die Reichtümer, die sie gewinnen aus Weizen, Gerste und Reis, aus Gemüse, Obstbäumen und Viehzucht, ab. Kriegsdienste in früheren Zeiten. Dem interessanten werden ungleichmäßig geteilt zwischen denen, die arbeiten, und Schriftchen von Theodor Knapp" Der Bauer im heutigen Württem­denen, die besitzen." Das wurde beileibe nicht geändert; im Gegen- berg nach seinen Rechtsverhältnissen vom 16. bis ins 19. Jahr­teil erwiesen sich die neuen arabischen Herren als wahre Meister in hundert"( Württembergische Neujahrsblätter, neue Folge, Blatt 7, der Kunst des Aussaugens: unter einer schweren Kopfstener und Stuttgart   1902) entnehmen wir das Folgende über den Kriegsdienst unter beständigen Getreidelieferungen hatte Aegypten   mehr denn je in früheren Jahrhunderten. Zum Kriegsdienst gehörte in erster Dazu war zu feufzen. Dem Ralifen Omar, der einmal von sich selbst gesagt Linie die Führung der Waffen gegen den Landesfeind. hatte: ch bin ein Kaufmann zum Vorteil der Muselmänner", im Grundsage jeder waffenfähige Landesunterthan verpflichtet. Wenn war die Verwaltung Amens noch nicht ergiebig genug, schrieb er ihm auch das allgemeine Landesaufgebot mit der Beit mehr und mehr doch:" Ich habe über Dich und Deinen Zustand nachgedacht. Du zur seltenen Ausnahme wurde, so mußte doch jeder mit Wehr und befindest Dich in einem großen, vortrefflichen Lande, dessen Be- Waffen versehen sein, um sofort, wenn das Bedürfnis eintrete, sich Einen Rest dieser Sitten finden wir wohner Gott durch Zahl und Macht zu Lande und zu Wasser ge- gerüstet stellen zu können. Auch in der Schiveiz hat jegnet hat: in einem Laude, das schon die Pharaonen trotz ihres übrigens auch noch in der Gegenwart. Unglaubens durch nützliche Arbeiten in einen blühenden Zustand jeder Soldat fein Gewehr bei sich zu Hause, auch wenn er nicht im gebracht haben. Ich bin daher höchst erstaunt, daß es nicht Dienste steht, und in der serbischen Milizarmee herrschte diese Sitte die Hälfte des früheren Ertrages einbringt, obschon diese Abnahme gleichfalls, bis die Mißregierung den Oppositionsgeist der Be­man die Sicherheit der Dynastie nicht durch Hungersnot und Mißwachs entschuldigt werden kann. völkerung so stärkte, daß wenn jeder waffenfähige Mann sein Auch hast Du früher von vielen Abgaben geschrieben, die Du dem für gefährdet hielt, Lande auferlegt. Nun hoffte ich, sie würden mir zufließen. Statt Milizgewehr bei sich habe. Doch tehren wir zum alten Württem­dessen bringst Du Ausflüchte vor, die mir nicht zusagen. Ich werde berg zurück. Zur Uebung in den Waffen war die Einrichtung gea durchaus nicht weniger annehmen, als chedem entrichtet worden. troffen, daß von Zeit zu Zeit auf die Scheiben geschossen wurde; Schon im verflossenen Jahre hätte ich dies von Dir fordern können; übrigens auch eine Einrichtung, die beute noch im schweizerischen doch ich hoffte, Du würdest von selbst Deine Pflicht erfüllen. Nun Wehrwesen für die nicht zum Militärdienst eingezogenen Bürger sehe ich aber, daß Deine schlechte Verwaltung es Dir nicht gestattet. Geltung hat. Unter die Verpflichtung zum Kriegsdienste fiel in den Aber mit Gottes Hilfe besige ich Mittel, Dich zu zwingen, mir zu vergangenen Jahrhunderten auch die Beförderung des Kriegsbedarfs, gewähren, was ich fordere." Zu den Mitteln, deren man sich bewozu Reiswagen, d. h. Kriegswagen zu stellen waren, ferner die diente, um Aegypten   intensiver auszubeuten, vor allem eine Korn- Arbeit bei der Anlage von Schanzen und andren Befestigungen, kammer für das unfruchtbare, häufig von Hungersnöten heimgesuchte unter Umständen auch die Aufbringung des für den Kriegsdienst Arabien   daraus zu machen, gehörte nun auch die Wiederherstellung nötigen Geldes, des Reisschadens durch Neis- oder Kriegssteuern. des Kanals zwischen Nil   und Notem Meer. Von dessen ehemaligem Bu allen diesen Kriegsleistungen wurden auch solche Gemeinden Bestehen hatte Amru Kenntnis erhalten und schrieb deshalb an herbeigezogen, die etwa wie Kirchheim am Neckar   von Frohnen und Omar, der sich über die Not in Arabien   bellagt hatte: Was willst von der Teilnahme am Land- und Amtsschaden durch einen Freis Du, Herr der Gläubigen? Ich habe erfahren, daß vor dem Islam brief entbunden waren. ägyptische Kauflente auf Schiffen zu uns gekommen sind. Als wir aber Aegypten   eroberten, wurde dieser Kanal nicht mehr befahren. WennDu willst, so lasse ich ihn wieder ausgraben." Omar ging ohne-n. Carl Hauptmann   las am Montag im Giordano weiteres auf den Plan ein, dessen Vorteile für die herrschenden Bruno Bund" sein neues Drama Die Bergschmiede" Araber ja auch auf der Hand lagen. Bisher hatten die ägyptischen vor. Zum Recitator seiner eignen Werke eignet sich Carl Haupt­Getreidezufuhren Mella und Medina nur durch den langsamen, un mann nicht besonders: seine Stimme ist nicht modulationsfähig sicheren und kostspieligen Karawanentransport durch die Wüste auf genug, um die einzelnen Personen des Stückes äußerlich kenntlich zu dem Rücken von Kamelen erreichen können. Der Kanal dagegen machen; auch gingen durch die monotone Vortragsweise lyrische rückte Arabien   die Neichtümer Aegyptens   in greifbare Nähe. Somit Stellen von hoher Schönheit vielfach verloren. waren alle Einwendungen von ägyptischer Seite vergeblich, wo man ,, Die Bergschmiede" ist ein symbolistisches, in Bersen ges.hriebenes in der Befürchtung, nach der Eröffnung des Kauals möge Aegypten   Drama. Oben auf dem Kammi des Gebirges lebt der Bergschmied ganz ruiniert werden, das Unternehmen als unausführbar hinzu und bei ihm Katrina, ein junges Mädchen, über die er eine stellen suchte. Auf des Kalifen   Befehl nahm Amru das Wert 642 dämonische Macht hat. Um fie in seine Gewalt zu bekommen, hat in Angriff und vollendete es, da es sich im wesentlichen nur um er selbst das Haus ihres Großvaters in Brand gesteckt und sich das Wiederherstellung des Alten handelte, in weniger als einem Jahre. Mädchen aus den Flanımen herausgeholt. Das Feuer sollte sie von 643 begab sich Omar nach Djar, dem Hafen von Medina, um den Fesseln des Großvaters erretten und ihr die Welt der Wahrheit die ersten ägyptischen Getreideschiffe dort einlaufen zu sehen. und der Freiheit" aufthun. Der Bergschmied hält sich selbst für Das Werk wvar ein Erzeuguis nationalen Eigennuges, aber wahr und frei. Aber dem ist nicht so. Kleinliche Eifersucht auf es mußte doch auch wahrhaft kulturfördernd wirken, indem seinen Altgefellen, der eine stille Neigung zu Statrina gefaßt hatte

Litterarisches.