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der Alte abgesetzt und ein neuer Priester zicht ins Dorf, ein äitionen einen in Fachkreisen geachteten Namen gemacht. Er war unerfahrener, jugendlicher Enthusiast, der durch die Kraft feines Jahre lang Schüler Hugo Riemanns und hat anscheinend von diesem Willens die trägen Seelen für das Christentum zurückzuerobern die weite Beherrschung der gegenwärtigen Mittel der Musik, die Be träumt, eine reine, aber in ihrem Glaubens und Tugendfanatismus handlung dieser Mittel als einer Ausdruckssprache und doch zugleich lieblos harte, hochmütige Natur. Stine, der er seine Verachtung in einen Zug zum Verbleiben in den gegebenen Formen der Tonkunst verlegendster Weise bezeugt, und deren Mutter er kirchliches Begräbnis übernommen. Wie jetzt schon Brahms dem Kompositionslehrer berweigert, vergilt ihm das mit glühendem Hasse, mit einem Haß. Hlassische Beispiele für die Behandlung dieser Formen darbietet, so der um so schmerzhafter in ihr nagt, als ihr das hoheitsvolle Wesen des wird wohl bald Reger in ähnlicher Weise zu benutzen sein. Fremden von allem, was sie je gesehen, so im Grunde verschieden Bahlreiche kleinere Klaviersachen, einige Kammermusiken, mehr­ciu blindes Staunen und eine unbewußte scheue Ehrfurcht abzwingt fache Gefänge für Solo und auch für Chor füllen einen Und diese beiden Menschen durchleben nun das ist der Inhalt großen Teil der Reihe seiner Kompofitionen. In einem Konzert des Werkes zusammen, im engsten Naum vereinigt, die Stunden am 26. d. M. wird Frau J. Dessoir Triepel auch Lieder von Reger höchster Gefahr. Eine gewaltige Springflnt schwemmt die schützenden zu Gehör bringeit. Am heimischsten scheint unser Künstler auf der Dämme und das Stranddorf hinweg. Nur die Infaffen des auf Orgel zu sein. Hier befigt er denn einen für ihn einstehenden der Höhe gelegenen Pfarrhauses, der alte Geistliche, der sich eben Spieler, Herrn Organisten Sarl Straube in Wesel  , der neben zur Abfahrt rüstet, der junge Priester und Stine, die, um eine Grab historischen Programmen seiner Konzerte auch Regersche Werke erst­rede für die gestorbene Mutter zu erbitten, hierher geeilt ist, sind dem malig vorzuführen pflegt. In einem Konzert vom letzten Donners Tode entgangen. Aber das Schicksal scheint ihnen nur kurzen Aufschub tag machte uns Herrn Straubes längst anerkannte Reproduktions­zu gewähren. Hoch und höher steigen die den Berg rings umflutenden, funft mit zwei neueren Stücken feines Schützlings, mit op. 52 und Land und Leben verschlingenden Wasser. Stine fürchtet den Tod nicht. op. 57, bekannt, jeues zwei Choralphantasien, dieses eine Eine wilde Frende ergreift sie, daß mit ihr, der Unreinen und Ver- symphonische Phantasie und Fuge" enthaltend. Man bekommt eine achteten, nun auch der verhaßte Priester, der sich von ihr verächtlich solche üppige Modernität felten, eine solche aus dem vollsten wie von einem ekelhaften Gewürm abgewendet hat, dem gleichen greifende Kompositionskunst nicht häufig auf der Orgel zu hören, Untergang geweiht ist. Heilige und Unheilige jegt werden alle fann sich aber dem auch sonst bei Neger naheliegenden Eindrud nicht trennenden Unterschiede ausgelöscht, alle die Titel und Verdienste, verschließen, daß er eine ganz besondere Freude daran hat, zu zeigen, auf welche kränkender Hochmut im Leben gepocht hat! bis zu welcher Höhe der harmonischen Kühnheiten, der inhaltsreichsten war dies der Gipfelpunkt int Spiel der Sorma. Stimmenfülle und der packenden donnernden Klangmacht er es bringen Was sonst vielleicht theaterhaft erschienen wäre, das ergriff durch die kann. Allerdings versteht er es häufig auch, diese Virtuosität des Macht ihrer Darstellung wie mittelbare Wahrheit. Ihre Stine, Gestaltens in den Dienst eines tieferen Ergreifens, hier und da sogar das Mädchen mit der trozig- niedrigen Stirn, den wirraufgefämmten in den einer Klangschönheit zu stellen; das Vorbereiten irgend einer Haaren, das in geduckter Haltung mit boßhaft funkelnden Augen größeren musikalischen Aussprache durch ein allmähliches Hinführen feinen Haß hinausschreit, und dann, Schläge fürchtend, vor dem alten zu ihr ist eine besondere Kunst von ihm. Welcher Gegenfaz dazu in Pfarrer zurückweicht, war in jeder Nüance der Bewegung Gesängen von Hugo Wolf  ( aus dem Spanischen Liederbuch" und und der Stimme echteste Natur. Wunderbar gelang gelang es aus dem Moerifebuch"), die in demselben Konzert der ebenfalls gut ihr auch, die Umwandlung, die in dem Herzen des angesehene Tenor Ludwig Heß   mit einer sehr vollen, doch zum Mädchens sich dann vollzieht, zur Anschauung zu bringen. Der Teil etwas derbe behandelten Stimme fang! Barte Stimmungs alte Pfarrer, erschrocken durch den furchtbaren Trotz, dem bilder, mit oft äußerst geringen Tonbelegungen, mit einem er machtlos gegenübersteht, dringt in den jungen Amits vorwiegend auf das Ganze gehenden Wirken und mit einer Naivetät, bruder, den starren Hochmut endlich abzulegen und vor dem die thut, als käme da ein Können gar nicht in Betracht! Tode den Versuch zu machen, durch christliche Zusprache Eine andre Naivetät, die thut, als brauchte ein Können gar nicht die Seele des armen Geschöpfes für die Ewigkeit zu retten". Der Krampf ihres Herzens löst sich, als sie aus dem Munde des Gefürchteten und Verhaßten, der nur zögernd der Bitte des Alten folgt, zum erstenmal Worte menschlichen Mitfühlens vernimmt. Wenn sie die Kränkung, die er ihr früher zugefügt, als so entfey liches Weh empfunden und mit so bitterem Haß hat rächen wollen, so war es ja, weil ihr dieser Fremde unvergleichbar größer als alle andren Menschen erschienen ist, weil sich im Tiefsten ihrer Seele etwas wie sehnsüchtig bewundernde Liebe für ihn regte. Und nun ringt dieses tief Verborgene in ihrer Seele sich hinauf. Nach kurzer Abivehr giebt sie sich gefangen und gierig fangt sie die Worte, mit denen er von der Möglichkeit thatkräftiger Rene und freiwilliger, allen Schmutz der Vergangenheit fortspülender Opferthat zu ihr redet, in sich ein. In der Kirche, nach der die drei, als das Pfarrhaus keinen Schutz mehr bietet, fliehen, pflegt sie mit rührender Sorgfalt den Er­frankten. Begierig, eine jener reinigenden Opferthaten zu voll­bringen und ihm huldigend zu beweisen, daß es ihr ernst ist mit der Sinnesänderung, wirft sie sich in die Fluten, um einen in der Brandung hin und her geschleuderten Kahn, von dem er Rettung erhofft, schwimmend zu erreichen und aus Ufer zu treiben. Die Rettung fommt, doch sie sinkt unter in dem Meer.

Ein Dichter hätte aus dem Stoff Großes gestalten können. Bei Engel bleibt er zum allergrößten Teil tot und wirkungslos. Eine graue Nüchternheit liegt über dem Ganzen. Der Sturmwind heult nur hinter den Koulissen, das Granfige, die Schauer des Meeres durch Wort und Handlung auf der Bühne selbst wie vor unserm Geist lebendig zu machen, dazu gebrach es an Kraft der Phantasie.

in Betracht kommen, waltete in einem Anfängerkonzert vom neulichen Freitag. Else Dietrich( nicht zu verwechseln mit ähnlich benamsten Sängerinnen) befigt ein nicht übles Material einer tiefen Allſtimme, und bis zu einigen schönen Tönen in der Tiefe sowie zu einem halbwegs warmen Vortrag von R. Franz' Vergessen" hat es ihre Ausbildung immerhin gebracht. Ueber alles, was sonst zum Singen gehört, sei lieber ganz gefchiviegen. Der mitwirkende Geiger Alfred Schotter aus Wien   spielte mit einer dem Hochstand des Violinspiels entsprechend höheren Aus­bildung, war aber in dem Mangel an Erweckung zum Künstlertum" seiner Sollegin ebenbürtig.-

Notizen.

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62.

Die Erstaufführung des Dreyerschen Einafters am Deutschen   Theater mußte wegen Unpäßlichkeit der Frau v. Böllnig verschoben werden. Georg Hirschfelds Märchendrama Der Weg zum Licht" wird eine der nächsten Novitäten des Deutschen Theaters sein.- Auch Marcell Salzer   ist für das Bunte Brettl" in der Köpenickerstraße gewonnen worden. Schließlich hat Wolzogen alle Brettl- Sterne um sich und kann den Betrieb x- schichtig einrichten, hier und in der Provinz wenn der Kommandit- Geld­beutel langt und die Geduld des Publikums aushält.

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Sudermanns Es lebe das Leben" erringt sich einen Achtungserfolg nach dem andern.( Hamburg  , Frankfurt   a. M.) Das wird nicht hindern, daß das Stück riesig Heu" macht.

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Der erste Akt, der in kraftvoller Steigerung die Stimmung hätte vorbereiten sollen, läuft in eine breit zerfahrene und bis zum Er­scheinen der Stine herzlich langweilige Genremalerei auseinander. Der alte, wettergebräunte weltlich gesinnte Pfarrer( Willy Grunwald  )- welche Prachtfigur hätte das im Stücke werden können!- ebenso wie sein- Das neue Stück Frank Wedekinds So ist das junger, fanatischer Widerpart( E. von Winterstein) bleiben im un Leben" hat bei der Erstaufführung im Münchener   Schau­bestimmt Schemenhaften und Konstruierten stecken. Man fannspielhause dasselbe Schicksal gehabt, wie alle bisherigen fie sozusagen den Dichter nachrechnen, so ohne Fülle, so mager sind Arbeiten desselben Autors: Es wurde leidenschaftlich bezischt und die beiden geraten, so sehr gut aus allen ihren Gesprächen die beklatscht.- Absicht des Dichters hervor. Nur Stine hat Leben, wenigstens so, wie sie hier gespielt wurde. Aber auch das Interesse an dieser Figur wird durch die in ihrer Absicht allzu durchsichtige Schluß­wendung, durch die der Dichter das arme Mädchen aus der Welt schafft, wesentlich beeinträchtigt.

Der äußere Erfolg des Stückes war sehr stark. Nicht nur der zweite und dritte Aft, in dem die Sorma ihre großen Scenen hatte, sondern auch und das machte den Applaus etwas verdächtig der ganz farblose, langweilige, erste Aufzug fand begeisterten Beifall.- -dt.

Musit.

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Max Reger   hat sich in jungen Jahren( geb. 1873 in einem Dertchen Bayerns  ) durch die Quantität und Qualität seiner Stompo­Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin  .

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Der neue Vorstand der Berliner Secession  : Max Liebermann   1. Vorsigender, Ludwig v. Hofmann   2. Vorsißender, Walter Leistikow   1. Schriftführer, Louis Corinth   2. Schriftführer, August Gaul   Säckelwart, Frizz Klimsch und May Slevogt Bei­fitzer. Als Nachfolger Endes übernimmt Baurat Schwechten vom 1. April das Meist eratelier für die aus der Antike abge= leiteten Bauſtile. Rheuma   der Füße bei Kanarien behandelt man, vie Rerthus" anrät, durch Einpinseln der roten, verdickten und fchmerzhaften Stellen mit einer Lösung von Salicylsäure 1 in 10 Zeilen Glycerin, sowie Einwickeln der Füßchen in feine Flanellstreifen. Jus Getränk gebe man ein Störnchen salicylsaures Natron und halte den Vogel recht warm. Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .

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