184
Späteren, Schubert, noch manche Kleinen, wie Hummel . Der Gegensag| Erquicing bot dagegen Edouard Risler mit dem Vortrag von zwischen jenen Sachsen und diesen Oestreichern läßt sich bis in Mozarts Klavierkonzert C- moll. Auch die dazu komponierte Cadenz vortragstechnische Einzelheiten verfolgen. Und war der tanzmäßige von Raynaldo Hahn, einem jungen vielseitigen, besonders in Bestandteil jeder Musit dort der internationalen Fülle italienischer, Klaviersachen fruchtbaren französischen Stomponisten, war eine interfranzösischer und noch andrer Tänze entnommen, so gestaltete er sich essante Bekanntschaft. Noch sind zahlreiche ältere und jüngere Tondichter aus Oestreich
hier allmählich heimisch. Dazu trug denn auch ganz besonders dns,
Gesundheitspflege.
SZ,
neben der eigentlichen Kunstmufit einhergehende Wirken der originell im deutschen Stammland recht wenig bekannt, so mannigfaltige Ausöstreichischen Tanzmusiker, der Lanner und Strauß, bei. Saum wahl auch zur Verfügung steht. An Zeit und Raum und Kräften ein Meister, bei dem all diese Elemente so innig zusammenarbeiten zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit nach dieser Richtung fehlt es wie bei Schubert. In seinen deutschen Tänzen, in seinen Märschen, im Berliner Konzertleben jedenfalls nicht. in den Trios seiner dritten Sonatensäge und dergleichen, in manchen feiner Impromptus usw. werden uns östreichische Landschaft und Volksfreude lebendig; wir liegen mit ihm im Freien und hören ausgelassene ie. Ansteckung durch Husten und Niesen. Jn dem niederöstreichische und schwermütige ungrische Weisen. Zahlreichere Hygienischen Institut der Universität Gießen hat Dr. Kirstein UnterKomponisten, als man vor näherer Betrachtung ahnt, haben diese Linien fuchungen über die Frage angestellt, deren Ergebnisse auch für ein fortgesetzt. Ju Julius Zellners Deutschen Tänzen lebt ein zweiter nichtärztliches Publikum beachtenswert sind. Es war der deutsche Schubert. Ein Sachse war es, der, dem großen sächsischen Romantiker Hygienifer Flügge, der vor geraumer Zeit den Nachweis führte, daß Robert Schumann nahestehend, auch ein Oestreicher geworden ist und die beim Sprechen, besonders aber beim Husten und Niesen herausals solcher die Musiktradition gepflegt hat: to bert Volkmann, geschleuderten winzigen Wassertröpfchen Träger von Krankheiten sein gulegt Theorie- Professor in Budapest , und dort wohl ärmer an An- und infolge deffen bei gewissen Krankheiten auch eine Anregungen, als es an eigentlich deutschen Kunststätten möglich gewefen steckung vermitteln fönnen. Es muß mun, wie die Blätter für wäre. Auch in seinen verschiedenen Stizzen", im Buch der Bolts- Gesundheitspflege" hervorheben, immer wieder betont
"
Lieder" und in andren Klavierstücken wie z. B. dem Cyklus„ Vise- werden, daß man aus solchen Thatsachen keine Veranlassung grad", dann selbst in seiner D- moll- Sinfonie ufiv. tönen länge jener zu besonderer Aengstlichkeit zu entnehmen braucht, weil heimisch ländlichen Art Schuberts . Allmählich treten Nichtdeutsche für einen gesunden Menschen das Vorhandensein von Krankheits hinzu: vor allem der wohl älteste große Tontiünstler der Czechen: feimen in einer Umgebung oder auch die Aufnahme solcher noch Friedrich Smetana ( 1824-1884); seine symphonische Dichtung feine unmittelbare Gefahr bedeutet, da noch mehrere Umstände zuMein Vaterland", in der ebenfalls ein Visegrad" erscheint, ist sammenkommen müssen, ehe eine wirkliche Ansteckung erfolgt. Andrerwenigstens bruchstückweise in weitesten Musikkreisen bekannt ge- feits läßt sich der Schluß nicht abweisen, daß die Gefahr der Anworden. Und Anton Dvorichat( geboren 1841), der jetzige steckung beim Vorhandensein der Keime beginnt und daß infolgeGlanzname der Musik aus Böhmerland, genießt ja überall eine über dessen auf ihre Vermeidung oder Vernichtung nach Möglichkeit feine Bedeutung noch hinansreichende Anerkennung. geachiet werden muß. Daher forscht die Gesundheitspflege so eifrig Kommt man von Aufführungen einiger Werke aus dieser danach, wo ansteckende Seime vorkommen, wie groß ihre Lebensöstreichischen Tradition her, so wird man leicht zu solchen all- fähigkeit ist, wie sie sich von Mensch zu Mensch verbreiten und wie gemeinen Betrachtungen fortgezogen. Jene Kompositionen wirken fie am gründlichsten unschädlich gemacht werden können, che sie allesamt nicht durch frappierende Einzelheiten und Neuheiten, die Schaden gestiftet haben. Dr. Kirstein hat nun prüfen wollen, wie einen intensiv beschäftigten; es ist vielmehr der so tief erwärmende lange die feinen beim Sprechen, Husten und Niesen ausgespritzten und erfreuende Zug ihrer Gesamthaltung, etwas Volksechtes mit Tröpfchen die in ihnen etwa befindlichen Keime lebend erhalten. Dereinem unleugbaren Zug des Allzubequemen in der Faktur, des artige Tröpfchen sind äußerst klein, etwa nur vom hundertsten rührend Naiven und Primitiven, selbst ein wenig Leiermäßigen. Teil eines Millimeters im Durchmesser, sie enthalten daher Lange trafen wir nichts so Schlichtes, Effektfreies, dabei freilich auch nur einen oder wenige Keime. Trotzdem ist ihre Rolle in der dramatisch Belangloses und doch ganz entschieden Kunstmäßiges an, Verbreitung besonders der Schwindsucht und der Diphtherie nicht zu wie die einaftige fomische Oper Im Brunnen" von dem unterschätzen. Die Lebensfähigkeit der so verspritzten Keime ist ver Prager Professor Wilhelm Blodet( 1834-1874), die am schieden, je nach der Widerstandsfähigkeit des betreffenden Krankheit Dienstag im Theater des Westens aus ihrer 35 jährigen erregers; im allgemeinen aber ist sie nicht von langer Dauer, falls sie Vergangenheit wiedererweckt wurde. Sie befigt eine so entzückende dem Licht ausgesetzt sind. Versprigte Diphtheriebacillen sterben in altväterische Lyrik des Gefanges und des Scenenbildes, daß man hellen Räumen nach 1-2 Tagen, in dunklen Stellern nach 5 Tagen. Stelle für Stelle darans citieren möchte. Die Enberkelbacillen haben eine längere Lebensdauer von 5 Tagen Weit gewichtigerer Art, zum Teil stark dramatisch, doch eben bei Lichtzutritt und fogar von 22 Tagen bei Dunkelheit. falls von guter Schlichtheit ist Smetanas Volksoper" in 2 Aften: Noch länger halten sich die Keine der Eiterungen und des Der Kuß, die uns nach jenem Einafter vorgeführt wurde. Unter Windfiebers. Im Verhältnis zur Lebensdauer der Keime Smetanas Opern, die mit der„ Berkauften Braut" von 1866 beſteht selbstverständlich die Gefahr der Ansteckung. Jeder Vernünftige ginnen, ist sie eine der jüngeren( 1876) und eines der beliebtesten wird aus diesen Mitteilungen einige Schlüsse zichen und deren JuRepertoirestücke in Wien und Prag . Sie ist schon von vornherein halt auch beachten. Zunächst zeigt sich wieder einmal die ungeheuere günstig gestellt durch ihr, gleich dem des vorigen Werkes, recht ver- gesundheitliche Bedeutung des Sonnenlichts und, daraus folgend, die nünftiges Textbuch. Allerdings ist dieses nicht unschuldig daran, Schädlichkeit dunkler Wohnungen und besonders der Kellerwohnungen. daß die Oper für die ein Akt genügt hätte manche Breiten Sodann wird sich auf Grund dieser Neberlegungen jeder Stranke enthält, und ist der Komponist nicht umschuldig daran, daß in diesen selbst sagen müssen, daß er die größte Rücksicht auf seine Umgebung Breiten seine Leistungen auch geringer werden. Allein diese zu nehmen hat, und er muß dazu nötigenfalls von den um ihn beBreiten sind nicht zu vergleichen mit jenem weitschweifigen schäftigten Personen angehalten werden. Trotzdem wird eine gründund gezwungenen Nebenwert, das in den jüngst vorgeführten Opern liche Desinfektion auch nach überstandener Krankheit nicht zu entvon Kienzl und von d'Albert so gefährlich auf den Werten und auf behren sein. Die Veröffentlichung solcher Thatsachen soll erzieherisch uns lastete. Die Schlichtheit dieser Volksoper besteht auch darin, wirken, nicht durch Erzeugung einer an Aberglauben streifenden baß keine Kreuz- und Quterinteressen von der Hauptsache ablenken; Furcht, sondern durch die Einsicht in die Notwendigkeit einer veres liegt in dem Ganzen etwas so Wohlthuendes. Direktes, Unmittel- ständigen Vorsicht. bares. Deswegen war es auch von jenem Theater nicht wohlgethan, daß es ganze Stücke aus dem zweiten Alt herausstrich. Und noch weniger wohlgethan war das viele Schlechtfingen und die nicht eben In Trauer. Erste Freundin: Wie, noch immer in fehr sorgfältige Durcharbeitung des„ Kuffes". Vielleicht, daß Otto Marok, der in jenem Einakter gastierte, mit seiner frischen und Zweite Freundin:„ Ach ja, die gute Tante kann ich nicht gut, nur nicht gleichmäßig, gebildeten Tenorstimme dem Westen vergessen... dies ist um schon das dritte schwarze Kleid, theater so niglich werden kann, wie ihm etwa die Damen Camilla welches ich mir habe machen lassen." Goezel, Marg. Lieban- Groß und auch Lina Doninger nüßlich sind.
-
=
Trauer?"
-
-
Humoristisches.
-
Schade. A.: Wie ich höre, hat ihr Lieschen wieder auf
ich fragen darf?"
177
-
Ein Prinz im Examen. Prinz:" Bevor die Prüfung beginnt, eine Frage, Herr Professor: Sind Sie der Meinung, daß die akademischen Bürger gleichwertig sind?"
Ein Zurückgreifen auf Volkmann ist, im Verhältnis zu seiner gehört mit dem Klavierspiel, gnädige Frau! Warum eigentlich, wenn Bedeutung, in Berlin so selten, daß man dem neulichen großen B.: Ach Gott, es hatte wirklich keinen Zweck, denn sie ist vollPhilharmonischen onzert die Vorführung der ersten von tommen ummusikalisch feinen zwei Sinfonien hoch anrechnen kann. Bollmanns D- mollA.: Sehr, sehr schade sie hatte es doch schon so schön in Sinfonie verdient die ihr längst zu teil gewordene Anerkennung als den Fingern." einer Beethoven Nachfolge in der That. Keine neue Sprache, aber in der alten Sprache Großes und Gewaltiges, und alles klar einleuchtend. Damit uns jene öftreichischen Klänge recht vielseitig fämen, wurde das Philharmonische eingeleitet mit der Dvorschakschen Ouverture für großes Orchester,„ Carneval " betitelt( op. 92), einem der von Trivialitäten freiesten Werke Dvorschats. Vortragskunst war aus Herrn Nikisch' Leitung des Konzertes nicht eben zu lernen; außer man will sich den Mangel an notorischer Schärfe. mit twelcher der Dirigent das Andante bei Dvorschak und das Scherzo bei Voltmann wiedergab, zum Muster dafür nehmen, wie man's nicht machen soll. Eine wahrhafte Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .
Professor: O, leineswegs!"
Prinz:„ Und haben Sie selbst immer den Standesvorrechten hochgeborener Studenten Rücksicht getragen?" Professor:„ Ganz gewiß."
"
Prinz: Sehr gut. Ich bin befriedigt. Sie haben das Egamen cum laude bestanden!"
( ,, Lustige Blätter.")