ApeDas fönnen wir nicht, mein lieber Reinhold."
of
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„ Aber Geld verschleudern können wir." Der Aeltere zuckte die Achielu:„ Wir können ihn aber trotzdem nicht wegschicken, Reinhold! Zwanzig Jahre ist er bald im Geschäft, eigentlich äh- hm- eigentlich ist er in unfrem Dienst so fo altersschwach geworden;' ne gewisse moralische Verpflichtung Na ja, gewiß doch... moralische Verpflichtung haben wir schon der Leute wegen."
„ Das wäre aber auch das Einzige."
Und das ist wohl zu bedenken!" Der Aeltere blies den Blei: staub von seinen Fingern.„ Wollner wegschicken, der Skandal! So' n alter Arbeiter! Das gäb' ja ein Halloh durch die ganze Stadt! Von den Zeitungen gar nicht zu reden."
"
Na zum Donnerwetter, was thun wir aber dann?"
Wir werden ihu behalten müssen."
„ So?" Herr Reinhold warf den Federhalter hin:" Haben wir ' ne Altersversorgungs- Anstalt? Behalten? Immer weiter bezahlen, wenn der alte Man' s Neißen friegt? Dante bestens."
Man kann ihn doch aber nicht einfach fortschicken? Es würde fehr schlecht ausgelegt werden. Es hilft nichts, Reinhold, wir müssen uns anständig zeigen."
„ Sollen wir ihm vielleicht' ne Pension aussehen?' n Monat zwanzig Mark, was? Das wär' doch' s Mindeste. Macht' s Jahr zweihundertvierzig Mark; macht, wenn er nur noch zehn Jahre lebt, zweitausendvierhundert. Und am Ende lebt er noch länger und man wirft noch mehr Geld auf die Straße!"
„ Wir müssen irgend einen Ausweg finden, das gebe ich ja zu", nickte der ältere Kompagnon.
" Dann möchte ich nur mal erst wissen, was für einen!" Anständig müssen wir uns zeigen, da hilft nichts. Nenommee müssen wir wahren."
"
"
Dann fönnen wir' ne Menge Geld ausgeben."
Unser
" Der Mann hat aber zwanzig Jahre für uns gearbeitet," ,, Na ja! Hat er etwa umsonst gearbeitet? Hat er nicht seinen Lohn bekommen? Jeden Tag zwei Mark fünfzig! Wenn er nicht mehr arbeiten kann, haben wir auch keine Verpflichtungen." Nein, die haben wir ja nicht juristisch nicht. Aber vor den Leuten haben wir sie. Wir müssen uns wirklich anständig zeigen, Reinhold, und solche Anständigkeit macht sich auch immer bezahlt, wär's auch nur mit der allgemeinen Achtung."
"
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Na ja, gut aufgenommen wird es. Behalten wir ihn also!"
Es wird uns wohl nichts andres übrig bleiben."
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der Radfahrer auf der Straße, ohite Schrittmacher, ber Amerikaner Hamilton mit 40 Kilometer 170 Meter. Dies ist die größte Schnelligkeit, die von einem Menschen ohne Schrittmacher- Ünterstützung über eine längere Distanz erzielt wurde.
Jetzt kommt das Pferd. Der amerikanische Traber Mc Ghowan Captain leistete in der Stunde 33 Kilometer 400 Meter.
Es folgt der Mensch, der ohne Hilfe einer mechanischen Kraft feine Leistung vollbringt: der Eisläufer. Der Engländer Edginton lief in Davos in der Stunde 30 Kilometer 896 Meter.
Hinter ihm rangiert der Rollschuhläufer und zwar leistete Snowdon im Londoner Crystal- Palace in der Stunde 28 Stilometer 900 Meter.
"
Die nächstbeste Schnelligkeit hat ein Motorboot erzielt, die Mercedes " in Nizza , 252 Kilometer.
Nummehr die Läufer: der Engländer Watkins lief auf einer Aschenbahn in der Stunde 18 Kilometer 873 Meter. Auf einer Grasbahn lief der Franzose Charbonnel in derselben Zeit 17 StiloIm Gehen erreichte der Engländer Meagher 18 Kilometer 146 Meter.
meter 544 Meter.
Schwimmend legte der Engländer Jarvis in totem Wasser in der Stunde 4 Kilometer 100 Meter zurüd.
Litterarisches.
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-n. Dorothee Goebeler:„ Weiber". Novellen. Kassel . Karl Vietor . Die Frau von der Frau gesehen: in den ver schiedensten Gesellschaftsschichten, in den verschiedensten Situationen und im verschiedensten Alter. Am besten getroffen sind die Frauen aus dem Kleinbürgertum und aus den Beamtenfreisen. All ihre Kleinlichkeit, ihre auerzogene Unbedeutendheit, ihr enger Horizont und ihre verlogene Sittsamkeit kommen vorzüglich zum Ausdruck. Sind aber die Typen aus andern Gesellschaftsschichten gewählt, dann lassen Sicherheit und die Treue der Wiedergabe sehr nach, ein Fehler, dem durch stark aufgetragene Pifanterie abzuhelfen versucht wird. So kommt es, daß die einzelnen Skizzen des Buches sehr ungleich find. Sie sind entweder auf jenen chnisch frivolen Ton gestimmt, wie ihn gewiffe Sensationsblätter heute verlangen, oder sie sind süßlich sentimental. Nur zwei oder drei Sachen halten den Mittelweg. Alle Stizzen des Buches aber find flott geschrieben und zeugen von einer scharfen Beobachtungsgabe.
V
Humoristisches.
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- Vorbereitung zum Theaterbesuch. Pensions " Denn man zu." Reinhold ließ ein Snurren vernehmen. Bevorsteherin: zahlen wir' n Arbeiter, der abgearbeitet ist. Er beugte sich wieder im Textbuch mit dem Bleistift unterstrichen habe, dürfen Sie Also, meine Damen, bei den Stellen, die ich über seine Bücher, auch der andre schrieb, sah aber schon nach vergnügt tichern, bei den blau angezeichneten wollen Sie überivenigen Minuten von neuem auf.„ Reinhold, ich hab' noch' ne legen lächeln und bei denen, die ich um einer Verwechslung vorIdee." zubengen mit dem Rotstift unterstrichen, müssen Sie er
" Na? Denn man los!"
"
Wir sollten dem Alten hundert Mark geben!" " Hundert Mark? Ach nein! Wofür denn?"
" Wir müssen uns auständig zeigen! Und was würde' ne Pension machen? Auf's Jahr zweihundertvierzig Mark, und wenn wir ihn behalten und er immer kränkelt, wird's noch teurer. Geben wir ihm Hundert Mark dann hat er fast's Gehalt für zwei Monate und Die zwei Monate Taffen wir'n sich ruhen. Wenn er nachher wieder anfangen will, heißt es einfach: Die Stelle wird nicht mehr besetzt oder wir machen' ne andre Ausrede."
Hundert Mark für nichts und wieder nichts!" Der Jüngere zog ein Gesicht.
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" Wir stehen dann wenigstens anständig da, wir sorgen dann
wenigstens für unsere alten Arbeiter und es wird uns so am billigsten und wir werden den Alten los! Einverstanden?"
Der Jüngere anvortete nicht gleich, er faute am Federhalter, dann ließ er die Hand finfen und warf dem andern einen verdroffenen Blick zu:„ Meinethalben, einverstanden. Halftern wir ihn ab mit hundert Mark. Dann soll aber auch wirklich feiner sagen, daß wir nicht äußerst nobel sind!"
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Allerlei Stunden- Records. Das„ Nene Wiener Tagblatt" veröffentlicht folgende Zusammenstellung sportlicher Stundengeschwindigkeiten:
röten!"
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Bescheiden. Gast:„ Na, Piccolo, wie wird es morgen mit dem Wetter?"
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Piccolo:„ Bedaure sehr, da mit hab' ich noch nichts zu thun! Da müssen Sie sich an den Herrn Oberkellner wenden!" fürchte, Frau Huber, mein Mann liebt mich nicht mehr so, wie Bedenkliches Symptom. Ich fürchte, ich vor zehn Jahren!"
„ Wieso?"
Nun, früher brachte er mir, so oft er ausging, ein paar men mit nach Hause, und jest bringt er mir was
a' eisen!"
Notizen.
Fliegende Blätter.")
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Gerhart Hauptmann arbeitet gegentvärtig an einem Stoman; das Wert wird seiner Zeit in der Neuen deutschen Rundschau" veröffentlicht werden. Kranewitters in Wien verbotenes Voltsstück„ Andre Hofer" ist freigegeben worden. Die Operettensaison im Neuen fg. Operne Theater( roll) wird am 1. Juli mit der Novität Der Das Automobil steht obenan. Fournier erzielte im Vor- silberne Pantoffel" von Siflia Stuart, Text von jahre im Rennen Paris - Bordeaur eine Stundengeschwindigkeit von Owen Hall, eröffnet werden. 86 Kilometer. Zweifellos hat sein Wagen während der sechsstündigen Die Eintrittskarten für die erste Bayrenther Ring"- Fahrt in einzelnen Phasen mehr als 90 Kilometer in der Stunde Aufführung( 25.- 28. Juli) find bereits vollständig ver gemacht, doch diese Zeiten wurden nicht offiziell genommen. Auf griffen; für die zweite Ring"-Aufführung( 14.- 17. August) sind fürzeren Distanzen Meile, Kilometer- wurden begreiflicherweise nur noch wenige Karten zu haben. Plätze für den Parsifal " werden noch größere Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt, das heißt, es nur noch im Zusammenhang mit der vorhergehenden oder nachwurde der Kilometer in einer Zeit gefahren, welche in der Stunde folgenden Holländer"-Aufführung abgegeben. soundsoviele Kilometer geben würde. Doch hier soll nur von faktisch geleisteten Stundengeschwindigkeiten gesprochen werden.
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Nach dem Automobil das Motocycle. Osmont fuhr auf der Straße von Sizanne nach Vitry- le- Français 100 Kilometer in 1:16:55, das giebt 78 Kilometer in der Stunde. Auf der Renn bahn ist das Motocycle wegen der oft zu nehmenden Kurven nicht so schnell wie auf der Landstraße, Rigal fuhr auf der Pariser Pringen parkbahn 71 Kilometer 563 Meter in der Stunde.
Radfahrer auf der Rennbahn, hinter Schrittmachern: Robl 65 Kilometer 720 Meter in der Stunde. Radfahrer auf der Straße, mit Schrittmachern: Baugé 50 Kilometer in der Stunde. Nun folgt
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- Das Deficit des Wiener Sofopern- Pensions= grundstocks beträgt 120 000 kronen. - Die sächsische Forstakademie Tharandt soll wegen ihres geringen Besuches aufgehoben und mit der Universität Leipzig vereinigt werden. War einmal die berühmteste Forstschule der Welt.
- Der Vabismus hat gegenwärtig in Persien drei Millionen, in den übrigen Ländern des Orients zwei Millionen Anhänger.
- Chartum, das während der Mahdi- Zeit in Trümmern lag und verödet war, zählt heute bereits wieder 30 000 Einwohner. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Berlag von Mag Bading in Berlm.