Unterhaltungsblatt des Vorwärts
9.6.5.
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Donnerstag. den 3. April.
( Nachdruck verboten.)
Auf der letten Schäre.
1902
Arme und herzte und füßte es und schlief ein, die Wange an die grobe Spike geschmiegt.
Aber auf der Bank saß Mutter Albertina allein und lächelte über die Jugend.
" Ja, ja," sagte sie für sich selbst. Ja, ja, das wird schön für Niels, wenn er fomnit."
3.
Roman von Gustav af Geijerstam. Dies hing so zusammen, daß der Alte einen Enkel hatte, der mit auf dem erwarteten Fischerboot war. Das war ein Junge, der kaum zehn Jahre zählte, und er Tonnte nicht eines Mannes Arbeit thun. Aber an dem Boote Fille Bumm hieß ein wunderlicher Kleiner Mann, der hatte sein Vater seinen Anteil gehabt, und als dieser auf der mitten im Dorfe wohnte, ganz unten am Meere. Er geHerbstreise im vorigen Jahre von einer Welle weggerissen hörte zu der bekanntesten und hervorragendsten Persönlichward, da wußten alle, daß, wenn die Witwe ihren Boots- feiten der Insel, und er war gerade draußen und spaltete anteil verkaufen sollte, nicht viel übrig blieb, wovon sie mit Späne, an dem Abend, an dem die junge Märta ging und ihren Kindern leben konnte. Und im Dunkel der Nacht, ihr Geheimnis verriet, indem sie Mutter Albertina fragte, ob während sie noch die Nähe des Kameraden spürten, der sie zu prophezeien verstände, und ob man den" Delphin " recht im Meere verschwunden war, gelobten die neun über- bald zurückerwarten könnte. lebenden Männer, daß der älteste Junge des Kameraden Fille Bumm ging nämlich auch umher und wartete, daß schon im nächsten Sommer mit auf die Reise kommen der Delphin" heimkehrte, und er hatte seine eigne follte. Die neun wollten zusammen helfen und die Arbeit Meinung darüber, warum just dieses Boot länger ausblieb unter sich verteilen, und der Bursche sollte seinen Anteil als als all die anderen. Fille Bumm zeichnete sich wie gesagt vollerwachsener Mann haben, ehe daß sie einen Fremden ins dadurch aus, daß er ein bißchen wunderlich war, Boot aufnähmen. Nur einer murrte. Aber seine Stimme und von allem, was mit ihm zusammenhing, galt das gleiche. wurde von den andern zum Schweigen gebracht, und als Seine Hütte war wunderlich. Denn sie lag mit dem Giebel der Sommer tam, hielten die neun Männer ihren Eid, und zum Meere und so nahe dem Wasser, daß man am Fenster der kleine Algot fani mit auf die Reise und war schon einmal sigend Krabben und kleine Dorsche fifchen konnte. Aber die glücklich mit Fischen heimgekehrt. Breitſeite des Gebäudes stieß knapp an eine steile Klippe, so daß man von diesem Hause niemals über die Treppe ging, wenn man ins Freie wollte, sondern geradeswegs auf den Felsen kletterte, und von da ging es weiter, beinahe in gleicher Höhe mit dem Dach. Fille Bumms Kleidung war auch eigenfümlich. Denn sie bestand aus einer fadenscheinigen blauen Wolljacke, die einstmals blanke Knöpfe gehabt und so irgend eine Art Uniform gelesen war, aus einem alten Hut, der mit den Jahren graugrün geworden, und, wenn es kalt war, einem langen Radmantel, den Fille Bumm von einem Stadtherrn bekommen, und der große Hirschhornknöpfe und rückwärts eine Tasche hatte. Bumms Frau war auch wunderlich, und das kam daher, daß sie in beständiger Angst war, daß Bumm sich vollsaufen und sie schlagen würde. Denn Bumm war jetzt der einzige Mensch auf der ganzen Insel, der wirklich soff, so daß es etwas zu sagen hatte, und das war auch eine seiner vielen Wunderlichkeiten. Eine andre Wunderlichkeit war, daß Bumm sich einen Hund hielt, etwas, das aus Furcht vor Ungelegenheiten und Scherereien im Fischerdorfe zu den Seltenheiten gehörte, und dieser Hund war an sich auch eine Wunderlichkeit. Es war nämlich ein Bastard, etwas zwischen Dachs und Pudel, und zeigte das eigentümliche Phänomen einer schmalen Schnauze und eines langgestreckten, mit gediegener Pudelwolle bedeckten Dachskörpers, der auf furzen, schiefen Beinen melancholisch einherwackelte. Der eigentliche Name des Hundes war Phylax, aber auf der ganzen Insel war er nur unter dem Namen Filibumm bekannt, etwas, das mit dem wunderlichen Namen dieses wunderlichen Mannes zusammenhing.
Seht, daran dachte wohl jetzt die alte Albertina, wie sie dasaß, und darum konnte auch das junge Mädchen sich entschließen, mit ihr von dem Boote zu sprechen, das nicht gekommen war. Sie hatte es so vorsichtig angestellt. Sie hatte nur gesagt: Ihr habt Euern noch nicht daheim?" und Märta war überzeugt, daß aus so wenigem niemand Verdacht schöpfen konnte, und sie freute sich, daß sie so gut gefragt hatte.
Mutter Albertina ließ sich auch nichts anmerken. Sie nickte bloß mit ihrem alten Kopfe und wiederholte: Nein, das haben wir noch nicht."
Und dann schwieg sie.
E
Da sagte Märta:
Habt Ihr keine Angst um den Buben?"
idol Nein," antwortete die Alte.
"
Habt Ihr denn was gesehen?" fragte Märta.
Die Worte waren ihr so heftig entschlüpft, daß sie selbst nichts merkte, bis sie schon ausgesprochen waren, und sie fühlte, wie sie rot wurde. Aber während ihr die Röte bis über die Schläfen stieg, sah sie der Alten ruhig in die Augen und fuhr fort, ohne sich kriegen zu lassen: indst es wahr, daß Ihr so was könnt?"
In gewöhnlichen Fällen würde Mutter Albertina vielleicht überhaupt nicht geantwortet haben, und es ist nicht leicht zu ergründen, was sie jetzt so mitteilsam machte. Aber wie das nun immer war, sicher ist, daß die Alte mit einem wunderlich abwesenden Blick hinaus in die Luft sah und er widerte:
" Ja, das ist sicher, daß ich sehen kann." ..Habt Ihr also was gesehen?"
"
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Fille Bumm war nämlich Philipp nach seinem Vater Die Worte kamen leise und rasch, beinahe atentos. getauft worden, der diesen Namen trug und für den Alltag, Ich habe den Delphin" gesehen," sagte die Alte mit so wie jetzt der Sohn, Fille genannt wurde. Einmal hatte derselben ruhigen, ein wenig abwesenden Stimme. Er ist es sich jedoch zugetragen, daß einer der Kameraden bei nicht weit fort. Morgen früh ist er vom Ausgud zu sehen." einem Schmause, der nach einem wohlgeglückten MakrelenMorgen, morgen! Es jubelte in Märta, und sie hätte fang abgehalten wurde, auf die Idee gekommen war, den der Alten um den Hals fallen können. Aber da würde sie Alten Fille Bunum zu nennen, aus Anlaß eines berühmten fich ja verraten haben, sie, die sich die ganze Zeit so gut ver- Schusses, den der alte Philipp einmal in seiner Jugend auf stellt. Sie schwieg eine Weile und sagte dann nachdenklich: eine graue Robbe abgegeben hatte und der bei fröhlichen ,, Nein, so etwas sehen zu können!" Gelegenheiten hervorgeholt wurde, um ihn aufzumuntern, als Wünsch es Dir nicht, Sind," sagte Mutter Albertina. er älter zu werden begann. Der Name fand begeisterten Aber Märta hörte es nicht. Sie war schon auf dem Anklang, und der alte Philipp, der eigentlich Persson hieß, Heimweg. Sie eilte zwischen den kleinen niedrigen Häusern hatte sein Lebenlang keinen andern Namen mehr als Fille durch, die sich in der Dämmerung noch enger aneinander Bumm, und seine Kinder wurden nach ihm auch immer mit drängten, und ihr Herz schlug hoch vor Freude. Sie fümmerte dem gleichen Kofenamen gerufen. Das heißt, sie wurden mit sich nicht einmal darum, daß zwei Kaben, eine nach der einem gemeinsamen Namen die Bummer genannt, und da sie andern, ihr gerade vor den Füßen über den Weg sprangen. Drei waren, verteilte sich die Benennung so, daß sie Filibumm, Sie blieb nicht einmal so lange stehen, um auszuspucken. Filibummbumm und Filibummbummbumm gerufen wurden. Morgen! sang es in ihr. Morgen! Auf ihren bloßen Füßen Als der nunmehrige Inhaber des Namens jung war, übersprang sie leicht die kleine steile Stiege in ihr Zimmer hinauf, trug er sich natürlicherweise mit ganz besonderer Stärke auf und als sie im Bette lag, da nahm sie das Kopfkissen in ihre ihn, teils weil er ja des alten Bumm ältester Sohn war,