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Matinee im Secessions Theater: Ant c a.* Rumänisches Drama in zwei Aften von J. 2. Caragiale. Eine interessante Geschichte." Drama in einem Aufzug von Adolf Flachs. Der Einakter des Herrn Flachs hätte die Bemühungen einer Sonntagsvormittags- Vorstellung ganz gewiß nicht gelohnt. Er geht über das übliche Niveau jenes spielerisch- natur­losen Einattergenres, das nit einer gewissen Vorliebe

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legt man ein Stück Pappe auf den Grund und gießt das Wasser Hanf, Weizen, Roggen, bei 1 bis 5 Grad Celsius keimen langsam auf diese Unterlage; dann wird die Pappe wieder entfernt, Gartentreffe Lein, Spinat, Zwiebeln, Mohn, bei 5 bis Pflanzen mit Wurzeln vor dem Aufschütten des Sandes eingepflanzt, 11 Grad Celsius Gartenbohnen und Sonnenblumen, Kürbissamen schwimmende Pflanzen einfach auf das Wasser geworfen. Besonders verlangen schon 11-16 Grad Celsius und Gurken und Melonen empfehlenswert ist Elodea densa, die bei jedem Aquariumhändler zu mehr als 16 Grad Celsius. Die Keimkraft behalten die Samen von haben ist und durch schöne Formen und rasches Wachstum sich dank Kohl 5-6 Jahre, Bohnen 4, Erbsen 3-4, Gurfen 6-8, Salat 4-5, bar erweist. Man kann sich die Pflanzen aber auch aus heimischen Petersilie und Spinat 1-3 Jahre, d. h. wenn man die Samen luftig Gewässern selbst holen. Bei dieser Gelegenheit bringt man mittels und trocken aufhebt. Ist der Aufbewahrungsplatz feucht und dumpfig. eines feinmaschigen Netzes eine nicht zu fleine Quantität der Wasser so büßen viele Samen schon bedeutend früher ihre Keimkraft ein. linse mit, die jeden Teich mit einer grünen Schicht überdeckt; sie Für manche Samen ist es nach gemachten Erfahrungen vorteilhaft, wird in einem Glasgefäß nach Hause transportiert und, ebenso wie wenn sie nicht frisch ausgesäet werden, da ältere Samen eine bessere einige selbstverständlich mitgenommene Schnecken, in das Aquarium Keimkraft erwerben. ( Nerthus".) entleert. Beim nächsten Gang zu einem Teiche oder Graben wird Theater. man das Treiben im Wasser bereits so gut verfolgen können, um mit einem mitgebrachten kleinen Fangnetz oder auch mit der Hand fleine Wasserfäfer, kleine Wasserkrebschen und zahlreiche andre Wasser­insekten einfangen zu können. Das weitere kann man dann ruhig abwarten. Besonders die Wasserlinse steckt gewöhnlich voll von Keimen verschiedener Tierchen, die sich im Aquarium von selbst entwickeln und fast täglich nene Entdeckungen machen lassen. Wohl das interessanteste dieser Lebewesen ist der gemeine Wasserpolyp( Hydra). der sich nach einiger Zeit plötzlich unter der Wasserlinse oder an Pflanzenstengeln im Residenz- Theater gepflegt wird, im Grunde nicht hinaus. im Wasser bemerkbar macht. Das ganze Tierchen besteht aus einem Die fattsam bekannte junge Frau, die, geärgert durch kleinen, grünen oder grauen Schlauch von einigen Millimetern Länge die Eifersuchtslosigkeit ihres Mannes, sich in Koketterien mit dem und der Dicke einer starken Stecknadel, der mit dem einen Ende fest Hausfreund einläßt, treibt es aus Gründen der Originalität fizt, am andren aber acht als Tentakeln bezeichnete Fäden trägt, die hier soweit, ihrem etwas von oben herab über die verheirateten in der Ruhe sternförmig ausgebreitet sind. In diesen winzigen Weiber philosophierenden Manne ins Geficht zu sagen, daß das an Fäden beherbergt das Tier, das in verwandtschaftlichen Beziehungen ihrer Seite sizende junge Herrchen soeben vor ihr auf den Knien zu den Quallen des Meeres steht, eine Unzahl, nur im Mikroskop gelegen habe. Und diesen Coup, der ihn demütigen soll, pariert der bemerkbarer Nesselorgane, überaus winzige, giftgetränkte Nadeln, Herr Gemahl in einer nicht weniger originellen Weise. Er thut, mit denen es fleine Lebewesen, die es gern verschlucken als ob er die Geschichte äußerst harmlos fände, setzt sich zum Karten möchte, überschüttet, sowie sie in seine Nähe geraten. Das an- spiel mit dem angenehmen Jüngling hin und beeifert sich alsbald, gegriffene Tierchen wird, wie man leicht im Aquarium beobachten zur besseren Entwickelung der Komödie mehrmals von der Bühne zu kann, von dem Nesselregen, den man mit bloßem Auge natürlich verschwinden. Die beiden treiben hinter seinem Rücken ihr Spiel nicht sehen kann, auf der Stelle betäubt und regungslos, läßt sich weiter und, als er ficht, wohin die Dinge laufen, da rächt er sich, willenlos von den Fangarmen des Polypen einspannen und der indem er feierlich dem tieferschrockenen Hausfreund seine Frau zur Mundöffnung des Schlauches zuführen, in den es dann hinein- Ehe abtritt. Die boshafte Pointe, an Sardous Cyprienne" erinnernd, gestopft wird. Findet der Polyp ausreichend Futter vor, ist nicht übel, aber sie so wenig wie einige andre hübsche satirische so daß er nicht Hunger leidet, so beginnt er ab und zu Spigen können über die gekünftelte Verzwicktheit und die verworrene an seinem Leibe Auswüchse zu bekommen, die nach wenigen Tagen Unnatur in Scenenführung wie Charakteristit hinwegtäuschen. Es die Gestalt eines neuen Polypen aufweisen, sich dann loslösen und war nicht mehr als recht und billig, daß das Publikum die kleine als selbständige Tiere das Geschäft fortsetzen. Auf diese Weise erhält Novität ablehnte. man im Jufetten- Aquarium( der Wasserpolyp gehört allerdings nicht zu den Insekten) bald eine stattliche Anzahl dieser interessanten Tiere. Wem die Vermehrung nicht rasch genug geht, der kann sich eine andre bekannte Eigenschaft des Polypen zu nuge machen, indem er denselben mit einem Meffer in Stücke schneidet. Jedes dieser Teile wächst bald zu einem neuen Tiere aus, und es ist bei diesem Ver­halten mit Sicherheit anzunehmen, daß der Polyp mit Organen zur Schmerzempfindung nicht versehen ist.

Die Entstehung von Krystallen in Lösungen ist ein Vorgang, dem zahlreiche Forscher mit den stärksten Mikroskopen nach­gespürt haben, ohne wirklich die Art und Weise, wie der erste Krystall dabei entsteht, entdeckt zu haben. Gewöhnlich ist im Gesichtsfelde des Mikroskops an einer bis dahin durch nichts auffallenden Stelle ein Kryställchen plößlich da, ohne daß man fagen fönne, wie es geworden ist. Anderseits hat man schon in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts behauptet, es bildeten sich zunächst kleine kügelchen in der Flüssigkeit und aus diesen flöfsen die Krystalle zusammen. Bei dieser Lage der Sache haben, wie die Kölnische Zeitung " be­richtet, W. Richards und H. Archibald ihre Zuflucht zur Moment photographie im Mikrojtop genommen, um durch eine Reihe nach­einanderfolgender Aufnahmen den Augenblick der Krystallbildung zu erhaschen. Der von ihnen konstruierte Apparat ist höchst sinnreich und in den Aufnahmen können Objekte, deren Durch

Eine reiche Dofis äußerlicher Theatralik war auch dem rumäni­fchen Dorfdrama Caragiales beigemengt. Aber neben der Theatralik gab es da wirkliche Kraft, die auch, wenn sie zu wilder Brutalität der Wirkungen sich steigert, noch immer fesselt und anzieht. Es ist ein Stück der elementaren, bodenwüchfigen Leidenschaften, ein Stück der Nachsucht und Gewissensangst, das in seiner Stimmung an Bolas dramatifierte Therese Naquin" gemahnt. Der Dorfschent Dragomir hat, um die schöne Anca zur Frau zu gewinnen, ihren ersten Mann, dem sie in tiefster Liebe ergeben war, heimlich gemordet. Ein andrer ist statt seiner wegen der Unthat verhaftet worden und zur Zwangsarbeit verurteilt. In den langen Jahren der Ehe wächst und wächst in dem Weibe der schreck­liche Verdacht, daß ihr eigner Gatte der Mörder sei; ein stilles, furchtbar unerbittliches Ringen zwischen den beiden Menschen bes sinnt. In glühender Nachsucht beschwört sie Tag für Tag das Ges ob nicht endlich seiner geängsteten Seele doch das Geständnis ent­spenst des Gemordeten zur Qual des Mannes herauf, immer lauernd, schlüpfen wird, das ihn ans Messer liefert. Der erste Aft, der das Gemälde dieser inneren Zustände in einfachen und eindrucksvollen wie so oft, blieb die Lösung hinter der Exposition zurück. Zügen aufrollt, wirkt mit unmittelbarer Wahrheit, aber leider, Im zweiten, dem abschließenden Aufzuge, da häufen sich die krassen, wenig vorbereiteten Effekte, die statt das Intereffe zu steigern, es verwirrend zersplittern; und der Ausgang, der durch das plötzliche Erscheinen des schuldlos verurteilten Sträflings und durch seinen im

messer nur den tausendsten Teil von einem Millimeter be= Wahnsinn verübten Selbstmord gewonnen wird, hat geradezu etwas trägt, dentlich erkannt werden. Das Ergebnis der Auf­nahmen war, Aber auch hier erflingen da und dorl daß in keinem Fall das Auftreten Heiner ernichternd Verblüffendes. Flüssigkeitsfugeln nachweisbar ist, dagegen selbst unter den stärksten schrilldurchbohrend, zumal in den Scenen zwischen dem unn völlig Bergrößerungen immer bereits fertige Stryftällchen erschienen. Diese zermürbten Dragomir und Anca noch immer die echten Töne wirk zeigten sich schlecht begrenzt, jedoch nicht aus Mangel an einer be- licher Leidenschaft. Das Weib, wie es den Schuldigen niederzwingt, stimmten krystallinischen Struktur, sondern weil die jungen, bereits erscheint hier ins Dämonische gesteigert. borhandenen Krystalle überaus schnell im Durchmesser größer werden. Dieses Anwachsen geschieht so raich, daß schon der Zeitraum von 1/5 Sekunde verschiedene Wachstumsstadien zu umfassen scheint. Ueber­haupt ist dieses Wachstum in der ersten Sekunde des Krystalllebens bedeutend größer als während der folgenden Periode.-

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Der reiche Beifall galt nicht zum geringsten Teile der äußerst gelungenen Darstellung. Gut und mit feinem Verständnis gab Herr hurner den brutalen Schaufwirt, Herr Rothenburg den vorzüglich aber war das Spiel Rosa Valettis in der Haupt­armen, eingeschüchterten und geistestranten Sträfling. Geradezu ―dt,

rolle.

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Musik.

Alte Gemüsesamen. Der Gartenbesitzer wird oft in der Lage sein, ältere Sanien, Refte aus früheren Jahren, zur Anzucht junger Gemüsepflanzen verwenden zu wollen. Bekanntlich verlieren Episoden aus dem Künstlerleben, von Künstlern selber zum alle Samen nach kürzerer oder längerer Zeit ihre Keimkraft. Will Gegenstand ihrer Schöpfungen gemacht, find feit jeher als besondere der Gartenfreund sich daher Aerger und ummüze Arbeit mit nicht artistische Feinschmeckereien bekannt. In der Dichtfunft ist Goethes mehr feimfähigen Samen ersparen, so ist ihm anzuraten, Tasso" ein vielgenanntes Beispiel dafür. In der Musik sind Richard bor der Aussaat eine Probe- Aussaat im Kleinen zu Wagners Meistersinger" ein Exemplar dieser Art, das man fogar machen. Man benutzt dazu flache Schalen oder Blumen lehrhaft nennen könnte, wäre damit nicht der Gedanke au künstlerisch töpfe, in die man eine geringe Anzahl von Samen fät. Man wird Minderwertiges verbunden. Im Sinne des Phantastischen wurde dann leicht ersehen, ob und wie viele der Samen noch keinungsfähig dieses Thema ergriffen von Hector Berlioz . Schuf dieser später in find und also die Aussaat noch lohnend. Bu beachten ist aber, daß seiner Oper Benvenuto Cellini" das musikdramatische Bild nicht alle Samen bei niedriger Temperatur austreiben, sondern eines angefeindeten und doch durch fein Werk fieg manche erst bei höheren Wärmegraden. So keimt durchschnittlich bei reichen Bildkünstlers, so hat er bereits als ein der Schule wenig über 0 Grad Celsius der Samen von weißem Senf, taun Erwachsener( 1829) eine Episode aus dem Leben eines,