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wieder bei der Aufführung des Capusschen Glück" gezeigt hatte, holung des„ Robert" im hiesigen Opernhause dirigierte. Ebenso übertraf sich diesmal selbst. Von Anfang bis zu Ende war da alles war Herrn Dröschers Regie im ganzen meherbeerwürdig. Es aus einem Gusse. Die reizvoll burschifose Frische wie die ist fast, als finge jene Musenherberge an, sich umzufrempein: früher intrigante Berechnung, das Gutmütige und das Kanaillenhafte, vorzügliche Solistenleistungen und ungenügender Gesamtgeist, jegt Schmeichelei und Frechheit, Liebe und Koketterie, die ursprüngliche von legterem wenigstens die Regie gut und dagegen die Einzelträfte Anmut und die Geziertheit der gnädigen Gräfin jeder Zug der gar sehr ungleich. Mühe gaben sich diesmal wohl alle, wenigstens Gestalt, jede Nuance des Charakters und der Stimmungen tam mit in dem Maße, als es der Umfang der Einstudierungsarbeiten der gleichen, sprudelnden Natürlichkeit heraus. Man begriff es, wie erlaubt haben mag, und als das vorhandene können an die dieses Münchener Mädel aller Welt den Kopf verdrehen konnte. Meyerberschen Aufgaben überhaupt heranreicht. Herr Grüning Ihr in erster Reihe war der Erfolg des Abends zu danken. braucht nicht gerade als eine Gesangsspecialität verehrt werden; doch er gab die Tenor Titelrolle wirklich gut, er täuschte beinahe eine Echtheit hinein. Daß Frau Herzog vielleicht die größte n. Freie Voltsbühne.„ Gläubiger", Tragikomödie von deutsche Sangesfünstlerin ist, fonnte man aus ihrem Vortrag der Angust Strindberg.„ Voltsaufklärung", Komödie in einem Aft von May Dreyer.„ PuB", eine Kindergeschichte in vielberufenen" Gnaden- Arie" erkennen, wenn man es nicht ohnehin einem Aft von Max Dreyer . Am Sonntag amüsierten sich schon wußte. Die Herren Philipp, krafa und andre mit noch die Mitglieder der Freien Volksbühne im Berliner Theater vorzüge II' Era an der Spige leisteten Sorgfältiges und Erfolgreiches. fleineren Rollen, dann unsre Ballettwelt mit der großen Mitwirkerin lich. Wian lachte sehr viel während der Aufführung und machte Bleiben die, welche ein anspruchsvolles Öhr nicht gerne singen hört. während der Pausen seine Bemerkungen über Sinn und Nebensinn der drei kleinen Stücke. Es war auch für jeden und jede etwas da. Herr Wittekopf glaubte, eine dämonische Figur wie die des Bertram am besten durch starre Ruhe darzustellen Strindbergs Gläubiger" mußten den hartgefottensten Junggefellen zufriedenstellen. Das Katz- und Mausspiel der„ blonden eine Lieblingsidee der weniger temperamentvollen Künstler. Jener Bestie" mit ihrem ersten und ihrem zweiten Mann, die raffi Mephisto machte, würde wahrscheinlich gezeigt haben, was sich Franzose, der neulich in dem verunglückten Gastspiel bei Kroll den nierte Grausamkeit, mit der sie den zweiten genau so wie den da noch hineinlegen läßt. ersten zu Grunde richtet, können allerdings in jedem Mann Fräulein Hiedler gab gab sich etwas von Weiberschen aufkommen laffen und die weiblichen Mühe, mit ihrem geringen Vorrat von Gesten und vont Zuschauer versicherten denn auch sofort in der Pause nach dem etlichen hübschen Tönen die Figur der Alice recht sympathisch zu gestalten. Stücke, daß es so schlechte" Frauen in Wirklichkeit gar nicht gäbe. Die Aufführung dauerte von 7 1hr bis weiß der Kuckuck wann. Auguste Prasch- Grevenberg spielte die Frau mit dem weiten Herzen, Arthur Wehrlin den ersten Gatten, Harry Daß eine längere Pause für die Zwischenzeit vom 2. zum 3. Aft Walden den zweiten. Es waren drei gleichwertige, schauspielerische angekündigt war, geht wohl nicht anders. Daß jedoch auch nach dem unangemeldete Bause von so und so lang gehalten wurde, war doch kaum verzeihlich. Oder glaubt die Leitung, daß in ihr Haus lediglich solche Leute kommen, die ihre Toiletten und Sunſtſympathien zeigen und plaudern und operngucken wollen? Es finden sich doch noch ein paar andre hinein; und denen bedeutet derartiges eine„ tote Zeit" in Berlin besonders schwer zu er tragen. 30 1931
Brachtleistungen.
Auch die beiden kleinen Dreyerschen Gesellschaftssatiren gefielen. Die Aeußerung des Herrn Wirklichen Geheimrats, in" Volksaufklärung", daß er seinen Kinderreichen Bortier entlassen müsse, weil sein Haus teine„ Brutstätte für das Proletariat" werden solle,' wird wohl kaum von einem andren Publikum mit mehr Verständnis aufgenommen worden sein, als von dem der Freien Volksbühne. ch " Buß, die Satire auf die Storchfabel als Erziehungsmittel, ourde
3. Aft eine
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anscheinend
Um versöhnend zu schließen: Ausstattung großartig. Und
biel belacht. Während im„ Puß" die Darstellung bis auf zwar aus den Ateliers so und so. Thalia- Theater kann's nicht beffer.
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Maria Meher( Brigitte Ahlers) und Franziska Dassow ( Betty Thiessen) ziemlich versagte, fam in Voltsaufflärung" die Satire durch gute Darstellung sehr scharf zum Ausdruck. So be sonders durch das Spiel Leo Connards, der den abgelebten, in socialer Ethit machenden Geheimrat gab, und Hugo Haßfer 13, der den kinderreichen Portier darstellte. Auch Marie Frauen borfer bot als Frau Franziska eine prächtige Leistung.-
Musit.
shds
Humoristisches.
SZ.
96 go
- Herrn Maliks Redeblüten. Im östreichischen Abgeordnetenhause wurde unlängst während zweier Sibungen über Steuerbeschwerden verhandelt. Als eifrigster Redner zeigte sich der Alldeutsche Vincenz Malik, ein früherer Offizier. Dieser Herr Malik ist der drolligste Vetsprecher" des ganzen Abgeordnetenhauses. Während einer Sigung leistete er sich folgende Redeblüten: „ Die Herren Steuerinspektoren haben gar keine Ahmung, daß die Landwirte alle Tage von einer andren Laus gebissen werden." „ Es ist eine Zufälligkeit, wenn der Sohn denselben Namen trägt, wie der Bater."
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Unglücklich ist, wer Grundsteuer zahlen muß, unglücklich, wer ein Haus befigt!" " Wenn man die Geistlichen beim Beutel nimmt, werden sie immer aufgeregt." " Ich muß mich ja aufregen, ich hab's meinen Wählern verfprochen."
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Wenn solche Bureaukraten am Sonntag hinaustommen und die blühenden Felder und Wälder sehen, so haben sie feine Ahnung, was für Biecher die Landwirtschaft beeinträchtigen!"
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So lange es auch nur immer eine funstgeschichtliche Erinnerung geben wird, so lange wird man das Schaffen des Opernkomponisten Meyerbeer und seiner Textantoren, namentlich Scribes, als ein Unifum im Gedächtnis behalten. Der reine Schein, das Bühnenblendwerk, der feierliche Riefenntumpig mit einer Virtuosität namentlich des musikalischen Könnens durchgeführt, wie es vielleicht niemals sonst einem für das Theater arbeitenden Künstler zu eigen war! Am höchsten getrieben ist wohl all das in der romantischen Oper" Robert der Teufel "( vulgo" Robert pfui Teufel"), die 1831 zu Paris und 1832 zu Berlin zum erstenmal herausgekommen ist. Enthalten die Hugenotten " im ganzen noch Spuren eines echten Fühlens; steckt im" Propheten" noch ein Restchen einer solchen Spur: so hat man beim„ Robert" das Gute, daß man weder danach, noch Schnürt einem so etwas nicht das Herz vom Leibe ab..? nach einer leitenden Vernunft des Juhalts suchen braucht; hoffentlich Bardon, ich habe mich versprochen, ich wollte Körper fagen." muß man nicht auch ein Examen aus der Interpretation dieses „ Es macht mir eine Riesenfreunde, wenn ich den Namen eines raffiniertesten aller Situations, Spektakel- und Spannungs- Tegte Menfchen nennen kann, der Ungerechtigkeiten begangen hat." bestehen. Man läßt einfach diesen unglaublichen Zusammenbau von Sie sehen, meine Herren, daß die Lumpereien und Ungerechtig Festesfreude und Dämonenfang, von Mutterliebe und Fürstenpracht, feiten bis in den Magen hineinreichen."- von finsterster Bosheit und rührendster Unschuld so lange über sich ergehen, wie man eben kann. Man braucht sich auch gar nicht plagen, um einzusehen, welche Fähigkeit Meyerbeer besigt, um die den Eindruck des Höchsten erweckenden Effektsteigerungen noch einmal zu steigern. Und wenn das Aeußerste an Aufgebot von Mitteln erreicht ist mein Meyerbeer versteht es, durch ganz elementar schlichte Töne, durch ein inniges Duett- Emile Zola fammelt in Jerusalem Eindrücke zu einem und dergleichen die Aufmerksamkeit noch stärker zu packen. Am neuen Roman, in dem auch der Zionismus eine Rolle wundersamsten ist aber wohl dies, daß Meyerbeer in seinen Effekten spielen wird. musikalisch niemals roh wird; und hier ist wohl der Punkt, an dem man von ihm am allermeisten lernen kann. Was wird nicht in modernsten Musiken zusammengelärmt und auseinanderharmonisiert! Theater engagiert worden. Meyerbeer hütet sich bei den grimmigsten Teufeleien, bei den schauerMassenets neue Oper Manon " soll in der ersten lichsten Erweckungen geftorbener Nonnen und dergleichen durchaus Hälfte der nächsten Spielzeit im Opernhaus aufgeführt werden. vor allem Krassen; eine wie soll ich sagen?- eine Metaphysit der Tichinelle" wird sich keineswegs auf ihn berufen können. Die Operettensaison bei roll wird mit der Ersttoller auf der Bühne herumgeferibert wird, desto weislicher wirkt in aufführung der Operette„ Der silberne Pantoffel" eröffnet Orchester und Gesang das wirkliche musikalische Können. Diese Höllenninfiken, diese Totentänze, diese Gesangswendungen der erregten Aussprache und vor allem diese volle und milde Instrumentation.
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einige s
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Notizen.
- Liane Leischner ist vom 1. Mai ab für das Apollo
werden.
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t. Bei der Versteigerung einer Sammlung britischer Schmetterlinge in London erzielten Exemplare des jetzt in Richard Strauß verstand es denn auch, gerade diese Großbritannien ausgestorbenen großen Kupferfaliers rationelle Milde in der Meyerbeerschen Orchesterbehandlung zu 100 M.; für ein Weibchen dieses Schmetterlings wurden sogar wahren, als er Sonnabend bei der neueinstudierten 227. Wieder 140 M. geboten.
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