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werden kannt. Diese Sprache wird erst durch äußere Anregung von Menschen einfachen Schnupfen und den katarrhalischen Zuständen der hand hervorgerufen, aber ihre Laute werden verstanden nicht nur oberen Luftvege das Ohr mitergriffen und in seiner Funktionss von den Führern der Lokomotive, sondern auch von allen, die in kraft geschwächt. Vor allemt aber find es die Infektions­dem weitverzweigten Getriebe der Eisenbahnen beschäftigt sind. krankheiten, bei welchen Komplikationen von seiten des Ges Sie hat nur einen interjektionalen Charakter, denn sie besteht hörorgans, und zwar oft genug außerordentlich ernste, zu den in einer einzigen Jnterjektion aus der Dampfpfeife, die aber ver- allerhäufigsten Vorkommnissen gehören. Masern, Scharlach und schieden artikuliert und moduliert wird oder durch die Zahl ihrer Dyphtherie sind in überaus zahlreichen Fällen mit akuter Mittel­Wiederholung Warnungen, Grüße, Ankündungen, Hilferufe, Aufforde- ohrentzündung vergesellschaftet, und daß letztere so oft überschen rungen und Befehle zum Ausdruck bringt. So bedeutet ein mäßig wird, liegt daran, daß sie meist nur geringe Reaktionserscheinungen Tanger Pfiff Achtung", und er wird abgegeben, so oft fich die Maschine in verursacht. Sehr beachtenswert sind die schweren Ohrenleiden bei Bewegung seßt, bei Durchfahrt des Schnellzuges durch eine Station, Influenza und bei den Lungenentzündungen, namentlich der Kinder bei der Einfahrt in einen Tunnel, bei Wegeübersetzungen oder zur in den ersten Lebensjahren, welche allzuleicht unbemerkt bleiben, bis Warmung von Personen, die sich auf der Strecke befinden. Das aus sie nicht nur zu schweren Schädigungen des Gehörorgans, sondern mehreren kurzen schmell hintereinander abgegebenen Pfiffen bestehende auch zu lebensgefährlichen Zuständen Veranlassung werden. Mit Signal befiehlt Bremsen fest", während ein langer Pfiff. dem Recht verlangt daher Profeffor Jacobson, daß die Aerzte fast bei givei turze folgen, Bremsen los" verlangt. Muß der Zug vor der allen Erkrankungen auf die Untersuchung der Ohren ihr besonderes Stationsscheibe angehalten werden, so sagt die Signalpfeife Halt", Augenmerk richten, um das ungemein verbreitete Leiden der Schwer­und zwar drückt sie dies durch mehrere lange und furze Pfiffe aus, hörigkeit einzuschränken und zu vermindern. die fast jammernd klingend. Beunruhigend für die Passagiere ist ein Signal, das aus mehreren gedehnten, abwechselnd hohen und niederen Versuche mit elettrischer Beleuchtung der Technisches. Tönen besteht, es ist der Ruf um Hilfe.

willen

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Theater.

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fönnen.

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Humoristisches.

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Ein Menschenkenner. Junger Mann.( beim Juwelier): Hm- ja hmich, ha ja Juwelier( zum Kommis):" Bringen Sie den Kasten mit den Verlobungsringen."- ( Jugend".)

( Simplicissimus".)

Eisenbahn  - Wagen werden von der preußischen Eisenbahn­Verwaltung auf der Strecke Berlin  - Stralsund  - Saßnig, und zwar Schall und Nauch. Der Friedlose". Schauspiel in bei den sogenannten Schwedenzügen, den D- Zügen Nr. 17 und 18, einem Aft von August Strindberg  . Die Auslese noch seit einigen Wochen geniacht. Man hat sich dabei nicht zu dem ambekannter, fleiner Strindberg- Dramen scheint nicht sonderlich er- Princip der Einzelwagen- Beleuchtung- wobei jeder Wagen seine giebig. Der düstere Dramolet Das Band", mit dem vor längerer eigne Lichtquelle besipt, sondern zu dem der Gesamtzug­Zeit der Strindberg- Cyklus im Schall und Rauch" eröffnet wurde, Beleuchtung entschieden unter Verwendung einer Dampf= zeigte den Dichter von keiner neuen Seite. Es war dieselbe leiden- Dynamomaschine auf der Lokomotive und von Batterien schaftlicherhizte Anklage gegen die Dummheit, Tücke und Nieder- in jedem Wagen. Man hofft nämlich, daß es bei einer tracht des Weibes", in der Scenenführung und Charakteristik derselbe solchen Anordnung am leichtesten gelingen werde, die Kosten der Be­Stil thefenhaft- gewaltsamer Zuspigung, den man aus dem Vater", schaffung. Unterhaltung und Bedienung thunlichst zu vermindern, vor aus Fräutein Julie" und den Gläubigern" kennt, mur daß die allem aber den Anforderungen des Betriebsdienstes in Bezug auf Behandlung des Themas hier noch stizzenhafter ausgefallen ist Einfachheit und Zuverlässigkeit am besten zu entsprechen. Weitere und durch eine langwierige Polemit gegen gewisse Ehescheidungs- Ausrüstungen von Zügen mit elektrischem Licht sind in Arbeit. Durch bestimmungen des schwedischen Gesetzbuchs an allgemeinem Interesse die Anbringung von Deckenlampen wird eine sehr gleichmäßige Be einbüßt. Immerhin, das Stück hatte ein paar Scenen von leuchtung erzielt. Außerdem sind in den Abteilen 1. und 2. Silasse so lebendiger dramatischer Schlagkraft, daß sich um ihret- noch vier Leselampen, je zwei auf jeder Seite, angeordnet, die von zumal da Reicher und Roja Bertens die beiden Haupt- den Reijenden nach eignem Belieben ein- und ausgeschaltet werden rollen so glänzend darstellten eine Aufführung trog aller Schwächen dennoch lohnte. Von" Friedlosen" wird man das nicht behaupten können. Es ist ein Jugendwerk, wie Duzende von jungen Dichtern derlei schreiben, noch ohne jede eigne Physiognomie. Man wird an die alten Germanengeschichten Felix Dahns erinnert. Da ist der grimme isländer Recke Thorfinn, der Friedlose, der räuberische Wicking, der weder an die alten Heidengötter, noch den neuen Christengott, sondern nur an die Kraft des eigenen, schivert­- Ländliche Festvorbereitung. Gastwirt( zur bewaffneten Armes glaubt; da ist sein treuer Waffenbruder, ein Hausfrau): Derfst scho a Butterschmalz nehma statt der Margarin! Sänger und ein milddenkender Held, der, als die Acht über Thorfinn Wetter, moan i, will umschlag'n und wenn d' Stadtfrack aus­verhängt wird, im Kampfe für den Freund die Todeswunde empfängt; bleib'n, müaß ma unfre Nudeln selm freff'n!" da ist endlich die hochgemute Gunlöd, Thorfinus Tochter, die Heimlich zum Christengott betet, aber in der Stunde der Gefahr zu­sammen mit dem christenfeindlichen Water sterben will; und auch ein wackerer junger christlicher Ritter, der um die Hohe wirbt, stellt sich zu guter Stunde ein. Der Troß des Alten gerät, als Schlag auf Schlag Das Unglück über ihn hereinbricht, ins Wanken. Sein Sinn schmilzt. Neue faßt ihn, und als er, im Kampfe gegen die andringenden Fremden vom tödlichen Schwerthieb getroffen, in seine Hütte zurückivankt, da giebt er verföhnt das Paar zusammen. Mit einer Anrufung des neuen Gottes haucht er sein Leben aus Reicher brachte die stroßende Kraftfülle des Alten in seiner ganzen Haltung, in den markigen Bewegungen und im ehernen Klang der Stimme prächtig heraus. Die andern verdarben nichts und Fräulein Reicher, deren Spiel durch ihre hohe, schlanke Gestalt sehr glücklich unter­stügt ward, hatte als Gunlöd einige gute Momente. Aber die leere Theaterhaftigkeit des Stückes, das völlige Fehlen in dividueller Töne, die mehr als willfürliche Zusammenflickung-Rauchfeuer gegen Frost. Aus Jnsbruck wird unterm der Scenen war zu verdrießlich, als daß das Spiel eine irgendwie 2. Mai gefchrieben: Das Eisackthal bot in der vorlegten Nacht ein wärmere Anteilnahme hätte erzeugen können. Für den Viographen herrliches Schauspiel. Die Temperatur, die schon tagsüber sehr Strindbergs mag es interessant fein, daß der Dichter, der so viele niedrig war, sant am Abend zusehends, so daß man eine Frost­Phafen durchlaufen, auch einmal solche Stücke geschrieben! Aber nacht und damit große Schäden für die Kulturen, insbesondere wie soll sich das Publikum dafür interessieren? Dem Strindbergschen für die Weinberge, befürchten mußte. 11m dies zu ver Schauspiel folgte, Maieunacht". eine aufpruchslose, unbedeutende hüten, wurde beschloffen, für den Fall eines weiteren Sleinigkeit von Felix Schneider.- Sintens der Temperatur Nauch- oder Reiffener anzuzünden. Als gegen Mitternacht die Thermometersäule gegen Aul sant, wurden die Zeichen zum Anzünden gegeben: Glockenschläge von den Kirchtürmen und Böllerschüsse von einzelnen Berghöfen. Und in fürzester Zeit loderten von Klausen   bis oberhalb Brigen weit über 2000 Feuer auf, deren immense Rauchentwicklung thatsächlich die Frostgefahr verhinderte. Das Thermometer stieg alsdann auf + 4 Grad.

Medizinisches.

dt.

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Notizen.

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Paul Hervieu   hat für Sarah Bernhardt   ein neues historisches Drama: Thérvigne de Méricourt" ge­ichrieben. Das Schauspiel- Ensemble des abgebrannten Barmer Stadt­Theaters führte dieser Tage in Köln May Halbes" Jugend auf. Man hatte aus Liebe zu den Ultramontanen das Ganze aus dem katholischen ins Protestantische übertragen, aus dem Kaplan" war ein Kandidat", aus der Nonne" eine Diakonission" geworden.

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t. 40.000 Mart für eine Versuchsstation zu wissenschaftlichen Forschungen über die Lebensgewohnheiten und die Brutpläge der Mostitos und deren gesundheitsschädlichen Einflüsse hat der nordamerikanische Staat New Jersey   bewilligt.

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- Das häufige Vorkommen der Schwerhörig feit. Die überaus häufige Erkrankung des Gehörorgans wird im allgemeinen nicht in hinreichender Weise beachtet, obgleich gerade die Ohrenkrankheiten mit zu den verbreitetsten Störungen gehören und für das Leben so manche schwerwiegende Nachteile schaffen. Schon bei Säuglingen und Kindern in den ersten Lebensjahren Die von St. John 1. Harbor Grace im März d. J. ause ist das Ohr, insbesondre das Mittelohr, überaus häufig der Sitz gefahrenen zwanzig Dampfer, welche während vier Wochen der von Erkrankungen und wird in zahlreichen Fällen dauernde Nobbenjagd an den Küsten Neufundlands  , der Straße von Schwächen davontragen, die dann die Schwerhörigkeit bedingen. Belle Isle und dem St. Lorenzgolfe obgelegen haben, kehrten mit Bon ohrenärztlicher Seite wird in der Monatsschrift Krankenpflege" einem Fang von 242 000 Mobben nach Hause. Weit über 10000 ( Berlin  , Georg Reimer) auf die vielseitigen Gefahren aufmerksam Stobben wurden von den Einwohnern vom Lande aus getötet. gemacht, welchen das Ohr ausgesezt ist. Nicht nur selbständig treten Beim letzten Berliner   Schaufrisieren war eine die Ohrleiden auf, sondern sie bilden vornehmlich die Begleit- Berride ausgestellt, deren Verfertiger die darin verknüpften Haare erscheinungen vieler Allgemeinerkrankungen. Sehr häufig wird beim gezählt hatte; cin Bettel gab die Zahl 36 857 an. Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .

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