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auch Martinique . Er hielt fich dabei, wie er in seinem Buche Bon vallen, Glutmaffen empor, das ist der Ursprung der Bultanberge und den Antillen zum fernen Westen"( Jena , G. Fischer, 1900) berichtet, der häufigen Eruptionen in jener Gegend.
auch längere Zeit in St. Pierre auf und bestieg den nordöstlich von Es giebt nun freilich auch Bultane genug, die abseits vom der Stadt gelegenen Mont Belée. Mit der Freude des Naturfreundes, Meere gelegen find. Es ist ferner recht auffällig, daß selbst nahe der zum erstenmal den tropischen Urwald kennen lernt, verweilt er benachbarte Vulkane nur selten gleichzeitig in Thätigkeit sind und daß. bei der Beschreibung der herrlichen stolzen Vegetation, die sich ihm beim wenn einmal die feurig- flüffige Maffe des Erdkerns einen Ausweg vor Aufstieg auf den 1350 Meter hohen Berg in immer neuen dem auf ihr lastenden Drucke gefunden hat, sie nicht bis zu völliger Scenerien darbot. Er gelangt schließlich an den Kratersce, der in Erschöpfung sich an die Oberfläche ergießt, so daß die ganze Erde unmittelbarer Nähe des Gipfels liegt, nachdem er schon vorher an zerbersten würde. Deshalb findet die Ansicht Stübels viele AnSchwefelgeruch und an unergründbar tiefen Erdspalten Spuren der Hänger, daß es nur lokale Feuerherde im Erdpanzer selbst seien, mit vulkanischen Natur des Berges verspürt hatte. Aber selbst in der denen die Vulkane in Verbindung ständen. Alsdann würde nicht oberen Region dieses Berges, in der fühlen Feuchtigkeit des Gipfels der Druck die feurige Masse herausquetschen, es würden vielmehr in fand er doch ein üppiges Niederholz und einen reichen Kräuterwuchs. dieser chemische und physikalische Veränderungen vor sich gehen, die Und wenn der Wind den Nebel, der das Berghaupt umwallte, für nach Ablauf einer bestimmten Zeit ein Stadium erreichen, in welchem eine Zeitlang zerriz, dann konnte man die schöne Insel im Glanze die Masse sich ausdehnt und darum emporgetrieben wird. der Sonne erblicken: eine reichgestaltete Landschaft voller Hügel und Wie dem auch sei, jedenfalls stehen die Vulkane mit Fener Thäler, Wälder und Plantagen, und weit darum spannt sich das herden in der Tiefe in Verbindung, und sie schleudern von Zeit an dunkelblaue Meer. Zeit einen mehr oder weniger großen Teil von Lava aus der Tiefe empor. Das Charakteristische jeder Eruption ist ja das Wie mag das heute aussehen? Der Berg von Lava überflutet, Hervorquellen von feurigflüssiger Masse. Aber doch ist dies die Vegetation verbrannt, verschüttet, die blühende Stadt zu den bei den fenerspeienden Bergen nicht das eigentlich Gefährliche für Füßen des Vulkans erst durch die Erschütterung des Bodens zerstört, den Menschen. Das verhängnisvollste, unheimlichste sind die Feners durch den glühenden Aschenregen, durch den siedendheißen Wasser- ergüsse, die vor dem Hervorquellen der Lava erfolgen. Bei dem dampf verbrannt, von den Auswürflingen bombardiert, von dem Bulkanansbruch kann Wasserdampf, Chlorwasserstoff in großer Menge feurigen Lavastrom überflossen. Und 40 000 Menschen haben dabei ihr Leben verloren, wie berichtet wird. So stellt sich die Eruption ja reich an Chlornatrium( Kochfalz) ist, durch Schollen und Klüfte wahrgenommen werden. Ohne Zweifel dringt das Meerwasser, das des Mont Pelée als eine der fürchterlichsten dar, die unsre alte Erde des Gesteins in die Tiefe und vermischt sich mit der Schmelzmaffe. geschen hat. Nimmt man die entsetzlichen Katastrophen hinzu, die Jufolge des hohen Druces bleibt es trotz der immenſen Wärme durch Vulkanausbrüche oder doch durch vulkanische Kräfte, der ignis füffig. Bahnt sich oben die Maffe einen Answeg, so geht das beben verursacht worden sind, so läßt sich dem graufigen Ereignis Waffer in Dampf über, es explodiert plöglich und reißt auf Martinique was den Verlust an Menschenleben betrifft
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nur die Eruption des Krakatau in der Sundastraße 1883, das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 und dasjenige von Japan im
Jahre 1891 zur Seite stellen.
Es wird häufig kein Unterschied gemacht zwischen Bultanansbruch und Erdbeben. Aber beide sind doch sehr verschiedene Dinge. Bei jeder Eruption eines feuerspeienden Berges kommen allerdings Erschütterungen des Erdbodens vor, aber sie sind dabei das Sekundäre. Dagegen sind die Erdbeben in der Regel nicht mit Ausflüssen von Lavamassen, von Aschen- und Feuerregen verbunden. Bei dem Abfühlungsprozeß unserer Erde wird der Gesteinspanzer, der das glutflüssige Innere umgiebt, allmählich zu weit, er legt sich wie ein zu weites Kleid in Falten. Nun ist aber das Gestein nicht so nachgiebig wie Tuch, es stellen sich Brüche ein, der Panzer, der zudem aus einzeln übereinander gelegten Schichten besteht, zerfällt in einzelne Erdschollen. Diese einzelnen Erdschollen verändern von Zeit zu Zeit ihre Lage gegen einander, da sie durch das Erstarren und Kleinerwerden ihrer Unterlagen aus dem Gleich gewichte kommen und nachfinken müssen. Nun vollzieht sich allerdings das Erstarren und Nachsinken in den meisten Fällen wohl allmählich. Häufig aber führt doch bei dieser Veränderung der Gleichgewichtslage eine Erdscholle eine größere Bewegung aus. Sie stößt dabei an benachbarte oder zieht diese wohl gar mit sich fort. Jedenfalls pflanzt sich die Bewegung bis zur Erdoberfläche fort und wird hier eben als Erdbeben gespürt. Der Boden bewegt sich, es entstehen Riffe und Spalten im Erdreich, Bäume fallen um, Häuser stürzen ein. Das ist Erdbeben.
num Stücke des Erdschlotes und des Kraters, sowie Teile des Magmas mit sich in die Höhe. Bei diesem gewaltsamen Empordringen ungeheurer Stoffmaffen erzittert der Boden, ein dumpfes Dröhnen, wie schwerer Geschüßdonner erfüllt die Luft. Nun schießt unter entseglichem Knall eine Säule von Wasserdampf und Rauch aus dem Krater hervor, fie steigt boch in die Luft, um fich dann in der Höhe schirmförmig auszubreiten. Nach dieser Gestalt des Dampfes spricht man von einer Piniensäule. Sie steht weiß aus von dem Wasserdampf, doch enthält sie auch schwarze Streifen, die von der Asche der verkohlten Gesteinstrümmer herrühren. Bisweilen leuchtet fie in hellen Flammen auf, wenn das glühende Material, die Auswürflinge, in lodernden Brand geraten. Die heißen Steine, die Lavaflocken, die glühende Asche fallen mm in der Umgebung des Berges nieder und versengen und verbrennen die Vegetation und jedes lebende Wesen, das sich in ihrem Bereich befindet.
In den Berichten von Martinique fehlt es noch an einer fach gemäßen Schilderung der Katastrophe. Aber es ist davon die Rede, daß Menschen und Schiffe verbrannt sind. Mancher wird sich fragen, wie ist es möglich, daß Schiffe, selbst solche, die fern vom Lande fich mitten im Wasser befinden, in Brand geraten können. Nun dieser Regen von glühenden Auswürflingen aller Art ergießt sich eben in so dichten Strömen über den Umkreis des Berges und dabei sind natürlich die umgebenden Meeresteile nicht ausgeschlossen daß alles in Brand gerät. Ein Entfliehen ist da unmöglich. Fenerregen trifft, der ist verloren.
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Dagegen ist es unwahrscheinlich, daß so viel Menschen durch den Ganz anders ein Vulkanausbruch. Durch den Bauzer, der sich Dämpfe und Gase in heftigen Explosionen Luft gemacht haben, ereigentlichen Lavastrom getötet worden seien. Denn nachdem sich die um das glutflüssige Innere der Erde legt, wird ein Druck auf dieses folgt erst der wirkliche Erguß des Magmas. In breitem Strom Innere ausgeübt. Die Erdichollen, aus ihrer Gleichgewichtslage fließt die Lava die Berghänge hinab. Aber ihre Geschwindigkeit ist gebracht, werden in den glutflüssigen Kern hineingepreßt. Die Glut- boch nicht allzu groß. Im allgemeinen fließt der Lavastrom in einer masse muß ausweichen, und sie sucht sich an den vorhandenen Bruch- Geschwindigkeit den Berg herab, die ein guter Fußgänger befigt. stellen des Erdpanzers, also wohl zwischen den Erdschollen einen Allein mag sie sich im Anfang felbft mit der Schnelligkeit eines Ausweg. Die Gase und Dämpfe, von dem Druck des Erdpanzers Pferdes fortbewegen, so vermindert sich ihr Lauf doch sehr bald, befreit, strömen explosionsartig hervor, reißen Stücken des Erd- und selbst nachdem sie in dem vorliegenden Fall die Stadt schlotes , durch den fie dringen, los, nehmen auch Stücke der Glut St. Pierre erreicht hatte, hätten sich ohne Zweifel die Einwohner masse selbst mit sich in die Höhe und fliegen unter Donnergetöje, retten können. Der Erguß der Lavamassen selbst bietet gewöhnlich keine unter gewaltiger Rauchentwicklung in die Luft. Erst später ergießt augenblickliche Gefahr für den Menschen. War freilich der Erguß ein sehr sich dann die ganze Glutmasse, Sie Lava aus dem Krater ringsum starfer, so mochte sich dann über die Stadt, die der Feuerregen verbrannt über das benachbarte Gebiet. Das ist ein Vulkanausbruch.
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Mit einem solchen haben wir es hier bei der traurigen Katastrophe Lavamassen des Vesuv die alten Römerstädte Pompeji und Herkulanum hat, der Strom ergossen und alles überdeckt haben, sowie einst die in Martinique zu thun. Ein großer Teil der Antillen besteht aus unter sich begruben. Und liegt der Lavastrom auch nur einige Meter vulkanischem Terrain. Die Bulkane bilden hier eine zusammen hoch über den Schätzen, die er bedeckt, so ist es nicht leicht, diese zu hängende Reihe, wie wir das noch in großartigerem Maßstabe an retten. Obwohl die Lava an der Oberfläche schnell erkaltet und der langen Aleutenfette in Ostasien , noch gewaltiger an der West- daher wie wir an dem Beispiele des wieder ausgegrabenen tüste Südamerikas bemerken. Man will in dieser Anordnung eine Pompeji sehen die Gegenstände unversehrt erhält, so behält sie Bestätigung dafür finden, daß die Glutmassen des Erdinneren große im Inneren ihre Glut doch Jahre, Jahrzehnte lang. Und nachdem Bruchstellen des Erdpanzers benußen, um sich einen Ausweg zu fie erkaltet, bildet sie eine so feste, zähe Masse, einen so harten bahnen. An den Rändern der Kontinente oder Inseln, wo die Erd- Boden, daß die Bearbeitung desselben und der Erdtransport mit ge fruste sich plötzlich von einem starken Höhenniveau in die Tiefe des waltigen Schwierigkeiten und Kosten verbunden ist. Wir wissen noch Meeresgrundes hinabbiegt, müffen, so nimmt man an, sich infolge nicht, ob die Lavamassen des Mont Pelée sich über die Stadt oder der starten Biegung scharfe, langgestreckte Brüche der Erdkrufte ein über die Zuckerrohrplantagen ergoffen haben, aber sicher ist, daß fie stellen. Und eben diese meilenlangen Bruchstellen benutzt das überall, wohin sie geflossen sind, für lange Jahre das Land öde und Magma, um dem Drucke der auf ihm lastenden Erddecke zu unfruchtbar gemacht haben. entfliehen und hervorzufließen. Die Antillen bilden den östlichen Rand des Karaibischen Meeres, das im Westen von dem mit Vulkanen dicht bejezten Centralamerika begrenzt wird. Die Vulkanreihen zu beiden Seiten erscheinen als die höchsten Spigen eines alten Festlandes, das in der Mitte in die Tiefe verfant und vom Karaibischen Meer ausgefüllt wurde. An den Wänden dieser verWoher stammt der Kampher? Wohl jede Hausfrau sunkenen Erdscholle quellen nun unaufhörlich, wenn auch in Inter - tennt die Verwendung des Kamphers als Mittel gegen die Motten.
Kleines Feuilleton.