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es

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Technisches.

boten, unentgeltlich in fleinen Rollen im Chor mitzuwirken, so groß, daß der Meister sogar abweisen mußte. Das war vor zwanzig cc. Einst und Jeßt. Der 1874 im Alter von 74 Jahren Jahren, als zum erstenmal die Festspiele stattfanden. Auch bei der verstorbene englische   Ingenieur Fairbairn teilt mit, daß noch zweiten Aufführung war der Andrang von Mitwirkenden ein gleich 1816 in allen englischen Fabriken sämtliche Vorrichtungen in Hand großer. Die Ausgaben waren damals für das Solopersonal minimal, arbeit bestanden. Man kannte damals weder Hobel noch Fräss das Orchester bekam, wie auch jetzt, freie Wohnung und die doppelte, noch Bohrmaschinen, die Drechselbank und der Drillichbohrer waren öfter dreifache Gage, welche die Musiker in ihrem Engagement er in der Hauptsache alles, was dem damaligen Mechaniker zu Gebote hielten. Das Bild änderte sich sofort nach des Meisters Tode stand. Nähmaschinen hätte man, selbst wenn Plan und Zeichnungen famen nur wenige mehr unentgeltlich, und zwar nur solche, welche vollständig vorgelegen hätten, gar nicht herstellen können. Alle die Mitwirkung in Bayreuth   sozusagen als Reflame benutzten. Die Erfinder seiner Zeit mußten die Maschinen, die sie erdacht, Ausgabe für das Solopersonal schnellte sofort auf 32 000 M. empor. eigenhändig, ohne maschinelle Hilfe anfertigen, wobei fie Hierzu kamen noch die Ausgaben für Chor und Orchester im Be- gewöhnlich vorher die erforderlichen Werkzeuge zu erfinden trage von ca. 31 000 M. Diefen Ausgaben für den Cyklus der Fest- und herzustellen hatten. James Watt  , der Erfinder der spiele standen Einnahmen gegenüber von durchschnittlich 225 000 M.; Dampfmaschine, fonnte seine erste Maschine nicht recht in Gang die Neuanschaffungen betrugen später über 80 000 m. Diese Nach bringen, weil es ihm an genauen Vorrichtungen fehlte; der erste schaffungen verblieben als Fundus und man konnte nur einen ge- Dampfcylinder, den er gießen ließ, war undicht und an dem einen wissen Betrag für Abnutzungen stellen. Die Ansprüche der Künstler. Ende 5 Millimeter weiter als am andern. Ein guter Dampfcylinder welche in Bayreuth   mitwirken sollten, wurden natürlich mit darf. aber in diesem Punkt höchstens 1/2 Millimeter Unterschied auf­jedem Jahre größer, denn wenn die früheren Künstler es weisen. Und mit welchen Kosten waren die Arbeiten verbunden. als eine hohe Ehre betrachteten, unter des Meisters Das Polieren von Gußeisenflächen, das mit der Hand ausgeführt Direktion mitzuwirken, so fiel diese Begeisterung fort, nachdem später wurde, foftete 10 m. per Quadratfuß. während die heutige Metall Siegfried Baguer die Leitung und Direktion übernahm. Die hobelmaschine eine weit beffere Arbeit für 10 Pf. liefert. Auch die Stünstler, welche sich verpflichteten, während der Ferien in Bayreuth   Stahlfchreibfedern, wie wir sie heute branchen, wurden durch Hand­mitzuwirken, begannen diese Mitwirkung als ein nüchternes Geschäft an arbeit hergestellt. Der Fabritant Berry bezahlte für die ersten zusehen, das ihnen ein möglichst hohes Erträgnis bringen muß. denn brauchbaren Stahlfedern 5 M. per Stüd.- auch sie wurden in Bayreuth   immer nur als für Geld engagierte Mitglieder betrachtet. Die Geschäfte und das Geldverdienen traten für den Künstler also in den Vordergrund. Es werden jetzt für die Mitwirkung in Bayreuth   einem Solisten 3, 4, 6-8000 m., im ganzen, nicht, wie in den Blättern verzeichnet ist, 150 000 M., fondern knapp 96 000 m. bezahlt. Chor- und Orchesterpersonal ver­fchlingen zur Zeit, ebenso wie das artistische Personal, eine Summe von ca. 60 000 M. Nur bei den legten Festspielen war der leber­schuß auf ein Minimum reduciert, da der Ning von den Richard Wagner  - Erben vollständig neu hergerichtet wurde. Es könne also von einem Defizit bei den Festspielen nicht im Entferntesten die Rede sein.

aus?

bei

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Humoristisches.

Falsche Vermutung. A.: Ja, Sepp, wie schaust Dut Haft gewiß auf der Kirmeß gerauft?" B.: O na

nur Frieden gestiftet."

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Malizi5 8. Die junge Frau ist wohl sehr wirtschaftlich?" der Nachbarin!" Na, ich fage Ihnen, die steht den ganzen Tag am Kochherd...

-nangenehme Angewohnheit. Erster Lehr­ling: Mein Weister wundert sich über alles; bei jeder Gelegenheit schlägt er die Hände über'm Kopf zusammen."

is meistens mein Kopf dazwischen." 3 weiter Lehrling: Meiner schlägt se ooch zusamm', aber ( Meggendorfer Blätter.  ")

Notizen.

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Die Journalisten hochschule an

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der Berner

Wilde Waldmenschen im Junern von Celebes  . Aus Briefen der bekannten Celebesforscher Dr. Paul und Dr. Frida Sarafin, die vor einigen Monaten eine neue Neise nach dem ostindischen Archipel angetreten haben, teilt der Globus  " mit, daß ihnen eine wichtige völkerkundliche Entdeckung gelungen ist, nämlich das Auffinden wilder Waldmenschen auf Celebes  . Die beiden Forscher hatten schon bei ihrer Ankunft in Makassar   vernommen, daß in den Bergen von Boni wilde Menschen leben sollten, die so schen wären, daß man sie überhaupt nicht zu sehen bekäme; sie betrieben jogar Universität wird im kommenden Winterfemefter eröffnet werven. ihren Handel nur des Nachts. Obwohl in Malaffar felbst niemand Privatdocent Dr. Gustav Schmidt wird über Beitungs. daran glaubte, hielten es die Brüder Sarafin doch für geboten, der redaktion, Administrations- und Verlagswefen" Sache auf den Grund zu gehen. Sie hörten bei weiteren Nachlesen. - Die Moderne Bühne" im Lessing Theater forschungen zunächst, daß diese To- Ala"( Ala= Wald) genannten Waldmenschen im Diftritt von Lamontjong hausten, dessen Rajah über sie( Direktion Dr. Martin Zidel und Hans Förster) beabsichtigt in der die Aufsicht führe; doch seien es nur in die Wälder geflichtete Ver- nächsten Spielzeit litterarische Aufführungen zu ver brecher. Dann suchten die Forscher den Najah felber auf, der ihnen anstalten; als Spieltag hierfür ist der Sonnabend festgefekt. nach vielem Sträuben, durch Geschenke bewogen, einige To- Ala Amalia Materna  , die berühmte Wagner- Sängerin, die fangen ließ. Es waren ein Mann, zwei Frauen und ein Kind, sich vor etwa sechs Jahren von der Bühne zurückgezogen hatte, wird äußerst scheue Menschen, die zweifellos einer primitiveren Bevöl im Herbst nach Bien zurückkehren, um dort als Gesangs. Terungsschicht von Celebes   angehörten, als alle bis dahin bekannten lehrerin zu wirken. Raffen. Sie leben in den wilden, waldigen Gebirgen von Lamont -Patriz Huber   ist aus dem Verbande der Darmstädter  jong, pflanzen etwas Mais, find monogam, fönnen nur bis Eins Künstlerkolonie ausgetreten und wird seinen Wohnsitz dauernd in Berlin   nehmen. zählen und kennen sonderbarerweise die Lüge nicht! Der Najah ver ficherte, daß die den Gebrüdern Sarasin vorgeführten To Ala halb zahm wären; es gäbe aber noch ganz wilde, die sich mit Stein­würfen wehrten, wenn man sich ihnen nähere. Damals, im April d. J., waren die beiden Forscher leider verhindert, sich länger in Lamontjong aufzuhalten; sie wollen aber noch einmal dorthin zurückkehren und den neuentdeckten Urstamm der To Ala genauer untersuchen.-

Bergbau.

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Als die höchste Gebirgsbahn nennt der Prometheus" die Bahn, die von Lima   über San Bartolomeo und Matucana in die Anden führt. In letztgenannter Station hat sie bereits eine Höhe von 2374 Meter erreicht; von hier beständig aufsteigend, über­schreitet sie auf einer 3 Silometer langen Galerie in der Paßhöhe ( Paso de Galera) von 4744 Meter die Anden.

Der Tiermord in Afrika  . Der Jagdsport in Erythräa   muß dem afrikanischen Wildstand schon recht arg zu gesezt haben, denn der Gouverneur diefer italienischen Kolonie jab ich veranlaßt, folgende Ausfuhrzölle auf Tiere zu pro­tlamieren: Es ist zu entrichten für Elefanten pro Stück 1300, Rhinozeroffe 1800, wilde Giel 650, Zebras 650, Büffel und Fluß­pferde 600, Giraffen 700, Antilopen: Nubische Mendesantilope 600, andere seltenere Antifopen und Gazellen 250, Leoparden 80, Strauße 70, Löwen 130, Gurazza und andere langhaarige Affen 50, Wild­schweine und Erdschweine 50, häufig vorkommende Antilopen und Gazellenarten 10 Lire.

ie. Der ertragreichste Bergbau ist derjenige auf Qued­filber, aber es giebt nur wenige Lager des hauptsächlich quecksilber­haltigen Minerals auf der Erde, das bekanntlich der Zinnober dar­stellt. Außer Spanien   war lange Zeit Bern   der stärkste Lieferant für Quecksilber, jedoch kamen die dortigen Minen allmählich in Ver­fall. Jetzt sollen fie in dem Bezirk Huancavelica wieder aufgenommen werden. Drei der dortigen Quecksilberbergwerke, die bisher als Staatseigentum betrachtet und als solches vernachläffigt wurden, find jetzt in den Besitz von Privatpersonen übergegangen. Im abgekürzten Verfahren. Bekanntlich stritt man Die Ausdehnung der Zinnoberlager ist sehr bedeutend und er im Jahre 1848 über die Frage des Reichsoberhauptes. Die ver­streckt sich angeblich auf 80 Kilometer von Nord nach Süd. Die schiedensten Ansichten wurden laut. Da tauchte eine Petition aus eigentlich reichen Ablagerungen sind aber nur auf einer Fläche von Künzelsau   auf, die unzweifelhaft die einfachste Lösung vorschlug. etiva 35 Kilometer in der Länge und 5 Kilometer in der Breite vor Die Petenten ersuchten nämlich das Frankfurter Parlament unter handen. In dieser Zone giebt es angeblich eine Ader, die für sich dem 6. Dezember 1848: Alle deutschen Souveräne im allein fast 100 Meter breit ist. Das Bergwerk der Heiligen Barbara, Römersaale zusammenkommen und sie dann würfeln zu lassen. vielleicht das reichste dieser Gegend, hat in der Zeit von 1570 bis em Gott in seiner Allweisheit den höchsten Wurf verleihe, 1820 über 114 Millionen Centner Quecksilber geliefert, von 1820 bis den werde er auch für den Besten halten, daß er Deutschland  1901 aber nur 93 000 Centner. Das zu so vielen wichtigen Be- regiere". dürfnissen in Wissenschaft und Pragis notwendige Mineral fönnte durch eine thätige Wiederaufnahme des Quecksilberbergbaues in Peru  eine erwünschte Berbilligung erfahren.-

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 13. Juli.

Berantwortlicher Rebacteur: Carl Leid   in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .