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Der Briefträger hatte Pete mit Luchsaugen beobachtet. Jund Gaumen bluten, bis manchmal Slehen oder Sitzen unmög. Wissen Sie wohl, Kapitän, was der schwarze Tom sagt?" lich wird; die Glieder scheinen wie gelähmt, manchmal folg Was denn?" fragte Pete mit plöglich verändertem Bewußtlosigkeit, die sogar den Tod zur Folge haben kann. Wir erlitten und studierten die meisten dieser Symptome, Tone. und wenn wir uns im Schlaf auf die linke Seite legten, eriveckte uns heftiges Herzklopfen. Einmal entrannen wir knapp

Er sagt, es gäbe gar keinen Onkel Sepp."

Der Briefträger nickte bestätigend.

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1" Keinen Onkel Sepp?" rief Pete in den höchsten Tönen der Gefahr bei einer Besteigung des Himalaya . Wir befanden uns und zog die Augenbrauen empor. in einer Höhe von 23 000 Fuß und kamen einen sehr schlüpfrigen Eisberg herab. Jede Stufe mußte erst eingehauen werden. Nur ein Mann ging immer vorwärts, und nur mit einem Fuß. Jeder Schritt erforderte Minuten. Der Vorderste schlug mit seiner Art eine Stufe ein; plötzlich schien etwas nicht in Ordnung er hatte das Biel verfehlt und war ausgeglitten! Im nächsten Augenblick hing er an tieferen Gletscher! Es war ein ängstlicher Augenblid: das Seil hätte dem Seil, das uns alle verband gerade über einem 3000 Fuß reißen, wir hätten ausgleiten fönnen, unsre Stellung war so uns sicher; aber wir hielten fest, und es gelang uns doch noch, ihn heraufs zuziehen... 30

Nun, das ist start," sagte Pete und sah nach oben, als erwarte er, daß sich der Himmel selbst darüber verwundern müsse. Keinen Onkel Sepp?" wiederholte er mit namen­Losem Erstaunen. Ist denn der Mensch im Traum? Vielleicht wird er nächstens auch sagen, daß es teine Tante Hannchen giebt." Pete schloß die Augen und öffnete sie dann wieder wie eine neumodische Puppe.

Der Postbote blickte fragend auf.

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Was Sie wissen auch nichts von Tante Hannchen, Onkel Sepps Frau? Nein? Wirklich nicht? Wie ist das nur möglich! Tante Hannchen war die beste alte Frau, die jemals gelebt hat. Sie war eine Heilige und ist auch selig gestorben. Für sie hat's freilich keine Theater gegeben. Nein, dazu hätte sie sich nie verstanden. Regelmäßig ging fie in die Kirche und wachte jeden Tag ihres Lebens um Mitter­nacht auf, um ihre Gebete zu sagen. Wahrhaftig, das hat sie gethan. So also der schwarze Tom sagt, es giebt keinen Onkel Sepp?"

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( Fortsetzung folgt.)

Kleines Feuilleton.

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Tam!

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ger. Asphalt. Klatsch! Tam!- Klatsch! Grelle Gasfadeln beleuchten die nächtlichen Gestalten. Hier eine Reihe, dort eine Reihe Klatsch! Tam! die einen mit den andren im Schlage abwechselnd. Sind das Maschinen? Mit einmal erheben sich diese sehnigen Arme, der Oberkörper schnellt zurück, und klatsch I fauft der Klöppel nieder- tam! antworten die Kameraden drüben, jedesmal um Fußbreite weiterrückend. Langsam und doch unheimlich sicher

rückt die Kolonne vor.

Ha! Wieder ein Streifen vollendet! Diese Beharrlichkeit, diese Bähigkeit! Jetzt dies, dann das! Bald wird's gethan sein!

Sieh' diese nackten Arme, voll Mannestraft, braun von des Tages Hike, glänzend vom Schweiße der Arbeit, diesen Stiernacken, diese unverwüstliche, breite Brust; sieh' ihre Arbeit und wie sie

arbeiten!

Und Du denkst nicht an unsre Zeit? Langfam, langsam und so sicher! Klatsch! Tam 1- hörst Du es nicht?

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Nur um Fußesbreite geht es vorwärts, aber mit zäher Aus­dauer! Nur immer weiter! Nieder mit der Knechtschaft! Männer kämpfen für die Wahrheit mit Muskeln von Eisen und Nerven von Stahl, unaufhaltsam und beharrlich. Wann wird die harte Arbeit bollendet sein und statt düsterem Fackelschein die helle, flare Sonne der Freiheit auf das fertige Wert herableuchten?

Bedenkt Ihr das, die Ihr taub und blind vorübergeht? Aeh, das reine Salamanderreiben, diese Asphaltgeschichte!" Helles Lachen unter der glänzenden Gesellschaft, die augenschein. lich foeben bei Dresiel soupiert hat und im Begriffe steht, sich zu

trennen.

Auf Wiedersehen, meine Gnädige, morgen im Kaiserteller!" Aber es bleibt dabei, Seft mit Austern, Sie haben verloren!" Einer der Arbeiter wendet den Kopf mit den jugendlichen und doch harten Zügen. Strampfhaft ballt fich die Hand und ein Bliz aus den dunklen Augen trifft die Gruppe. Dann geht es weiter: Klatsch! Tam!

Wartet! Die Zeit kommt! Klatsch!- Tam!

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k. Andrés Schicksal. Bei dem Interesse, das dem Schicksal des nun schon über fünf Jahren verschollenen Nordpolforschers überall entgegengebracht wird, sei folgender Bericht über die letzten Meldungen wiedergegeben, den das eben hier eingetroffene New York Journal" enthält. Es ist datiert von Winnipeg , Manitoba , vom 5. Juli und lautet: Nach einem hierher ge brachten Bericht des Reverend Richard Farier wurden der Nord­polforscher André und seine Gefährten von wilden Estimos getötet und verstümmelt. An der Authenticität des Berichts scheint nicht der geringste 8weifel möglich zu sein. Farier ist ein anglikanischer Brediger, dem Bort Churchill, der am nördlichsten vorgeschobene Posten der Hudson Bay - Gesellschaft, unter stellt ist. Er bestätigt den von seinem Vorgänger Dr. A. D. Alston vor zwei Jahren gemachten Bericht über Andrés Tod und sagt, daß wissenschaftliche Juftrumente und andre Ueberreste von der fühnen schwedischen Forscherfahrt bald hierher gebracht werden. Bis dahin werden viele Leute an dem Bericht zweifeln, so wie sie den früheren Forschergesellschaft wurden in der ersten Maiwoche nach Port Churchill Bericht von Fariers Vorgänger bezweifelt haben. Ueberbleibsel der gebracht. Estimos fanden sie und brachten sie zu Farier. Vor jener Zeit die drei Jahre lang hin und wieder gekommen waren, im einzelnen jedoch hatte ein intelligenter Estimo die Berichte über die Todesfälle, untersucht. Jener Estimo bestätigt die Todesgeschichte, wie sie Aston zuerst brachte und die folgendermaßen lautet: An einem Orte zwischen 200 und 300 englischen Meilen nördlich vom Port Churchill verließen André und seine Gefährten den Ballon, um zu jagen. Der irrtümlich für ein feindliches Signal gehalten worden und sofort Schuß ihrer Gewehre war von einer Gruppe wanderuder Estimos wurden Pfeile auf die Forscher abgeschossen, die mit ihren Gewehren zurückfeuerten. Ein Kampf entspann sich, dessen Folge der Tod der drei Schweden und die Verlegung zwveier oder dreier Eskimos war. Letztere zerhadten die Leichname der Weißen in Stücke und ließen sie auf dem Eise. Diese Geschichte stimmt mit dem Charakter der Eskimos nördlich von Port Curchill überein. Sie treiben Zauberei und üben viele Grausamkeiten aus. Die zu ihnen gesandten chrift lichen Missionare haben niemals einen von ihnen bekehrt. Farier erklärt, daß sich unter den nach Port Churchill gebrachten Uebers resten von dem Schauplage des Gemezels Pfeifen und wissenschafts liche Instrumente befanden, die Andrés Identität zweifellos feft stellen."

-OPOOS

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Musik.

Ueber die Lieder der Indianer veröffentlicht Walther Magnus im Sonntagsblatt der New Yorker Staats- Beitung" einen Artikel, aus dem das Nachstehende hier Platz finden soll: Jeder Erbbesitz gehören, und deren viele feit Jahrhunderten von Geschlecht Indianerstamm Hat Hunderte von Originalliedern, die zu seinem, auf Geschlecht gekommen find. Den Halbwüchsigen wird nicht nur der Wortlaut, sondern auch die Melodie der Lieder mit peinlicher Genauigkeit eingeprägt. Dies ist um so bemerkenswerter, als die Indianer ihre Musik nicht nach Schlüffeln einteilen, sich bei keinem Liede an eine bestimmte Tonlage halten und auch kein Instrument befizen, das zum Anschlagen eines Grundtones dienen könnte. Daher 6 dzwi tommt's auch, daß der Sänger sein Lied stets in der Lage beginnt, die seinen Stimmmitteln am besten entspricht, während sein Nachbar ohne Rücks ficht auf die Wirkung eine Oktave höher oder tiefer einstimmt. Jeder Aus den Erfahrungen eines Bergsteigers. Martin hält jedoch seine Lage tonsequent ein. In diesem Mangel an Conway wohnte acht Monate lang in der eisigen Einsamkeit des Regeln ist auch der Grund dafür zu suchen, daß ein indianisches Karakorums( Himalaya ). Es waren alles Riesen," schreibt er, Solo sympathisch anmutet, während die Chöre das Ohr fast beleidigen. 26 000 und 27 000 Fuß hohe Gipfel erhoben sich um uns. Alle Dazu kommt noch die gänzliche Abwesenheit von Modulation und großen Berge waren über 25 000 Fuß hoch. Ich stieg langsam drei Nuancierung. Die Gesänge entsprechen im allgemeinen unfrem Re­Gletscher hinab, die ein Rieseneisfeld bilden. Es ist die prächtigste citativ, und das instinktive Streben nach rythmischem Vortrag wird Scenerie der Welt; ich habe nie dergleichen Riesenmassen gesehen." durch ein äußerliches Hilfsmittel befriedigt, das dem musilliebenden Bei dieser Reise machte Conway an fich und seinen Gefährten Bleichgeficht geradezu lächerlich erscheinen muß. Es besteht aus interessante, viel besprochene Beobachtungen. Wenn man bergauf einem gleichmäßigen Hin- und Herbewegen der flachen Hand von geht, ist es, als ob man zur See geht. An einem gewissen und zum Munde, einer Unterbrechung des Atemis, die, wenn Bunft wird man bergkrank. Es ist eine Störung der Nerven geschickt ausgeführt, eine Art Triller hervorbringt. Nur sehr selten und des Gehirns. In einer Höhe von 14 000 oder 16 000 Fuß hat findet man reine Tenor, Sopran, Alt- oder Baßstimmen bei man Kopfschmerzen und eine schwere Krankheit, aber es geht vor diesen Naturfängern. Die Regel ist der Mezzo- Sopran bei den über, und man kommt darüber hinweg. Kommt man aber höher, Frauen und der Bariton bei den Männern. Die Stimme selbst hat gewahrt man einen stetigen Verlust der menschlichen Kraft. Man einen hohlen Klang, ist aber trotzdem, besonders bei den jüngeren bewegt sich nur ungern. Der Buls ist beschleunigt, das Herz schlägt, Leuten, nicht unmelodisch. Auf Betonung, bezw. Heben und Senten Kopfschmerzen, Schwindel und Singen in den Ohren wiederholen sich der Stimme wird gar kein Wert gelegt, obwohl das Ende eines Liedes ständig der Appetit nimmt ab, der Brechreiz nimmt zu; Nase, Lippen immer weicher und einschmeichelnder flingt als der Anfang, da die