Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Nr. 162.
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Donnerstag, den 21. August.
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( Nachdrud verboten.)
Der Manksmann.
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1902
Es giebt so überwältigende Leidenschaften, daß sie den Menschen der Sprache berauben, und er zum Tier herabfinkt. Mit einem wilden Aufschrei stürzte Pete in das Besuchszimmer zurück und hob den Schlegel auf. Ein wahnsinniger Roman von Hall Caine . Autorisierte Uebersetzung. Gedanke war in ihm aufgestiegen, Philipp auf dem Size, den Und Pete fann weiter: Und doch habe ich sie an der er entehrt hatte, zu töten. Bei dem Gedanken an solche Wiege hier fnien und beten sehen. Gott segne und behüte blutige Gerechtigkeit pochte es ihm wild in den Schläfen. Er mein Kind fanit seinem Vater und seiner Mutter"- fah sich selbst, wie er den Deemster an der Kehle packte und Warum hatte er sie nicht getötet? Seine Einbildungs- dem Volke laut zuschrie: hr glaubt, dieser Mann sei ein fraft malte ihm ein grausiges Bild vor- wie er Käthe gerechter Richter er ist ein übertünchtes Grab; Jhr glaubt, erwürgte und dann zu dem Deemster ging und sagte: Laß er sei so wahr wie die Sonne, und er ist so falsch wie das mich festnehmen; ich hab' sie ermordet, weil Du sie entehrt Meer er hat mir Weib und Kind geraubt und mich an haft. Sprich mir das Todesurteil; aber bedenke auch, daß den Pforten des Himmels mit höllischer Lüge betrogen. Die ein Gott lebt und Dich zu ewiger Verdammnis verurteilen Stunde der Gerechtigkeit hat geschlagen und so zahl ich's ihm heim und sound so!" Und doch es war so jammervoll, so herzzerreißend! Doch in seiner trunkenen Wut war er feiner Worte mehr Mit einem raschen Umschwung zur Zärtlichkeit rief er fich mächtig. Mit gräßlichem Gebrüll warf er den Schlegel von Stäthe zurück, wie er sie eben gesehen hatte, neben der Wiege sich, der über den Fußboden hinrollte. Nein, mit den Tauernd, wie ein gehetztes Wild, das mit flehendem Blick Händen!" dachte er. Er wollte Philipp erdrosseln und dann den letzten Verzweiflungsschrei ausstößt. Er erinnerte sich alles totschlagen, was ihm in den Weg trat, aus bloßer Luft ihres veränderten Gesichtes, das selbst vom Feuer beschienen am Morden. Warum auch nicht? Die verhängnisvolle Die so blaß ausgesehen hatte, so hager, so abgezehrt und sein Grenzlinie war überschritten. Nichts war mehr heilig. Born begann sich gegen Philipp zu kehren. Die Blume, die Welt war eine grause Wildnis voll schrankenloser Willkür. er stolz gewesen sein würde, offen an der Brust zu tragen, Brüllend wie eine Bestie im Käfig stürzte er nach der Thür, hatte Philipp im Dunkeln vergraben. Fluch über ihn, ja, riß sie auf und sprang hinaus ins Freie. Fluch über ihn! Dann blieb er plöglich stehen. Ein donnerähnliches Sie hatte für diesen Mann alles dahingegeben Gatten, Geräusch, gleich dem Brausen der Wellen in einer Höhle, kam Kind, Vater, Mutter, Freunde, den guten Namen, ja selbst ihm von außen entgegen. Eine Menge Menschen drängten das Licht des Himmels. Wie mußte sie ihn geliebt haben! zur Gartenthür herein. Einige gingen mit schweren Schritten, Und doch hatte er sich ihrer geschämt, sie heimlich versteckt ge- als ob sie eine Leiche trügen. Andre hatten Laternen, noch halten, aus Furcht, ein Windhauch möchte sie verraten andre hielten Fackeln über ihren Häuptern, wie sie der Fluch dreimal Fluch über ihn! Fischer nachts beim Einholen der weißen Neke zu benügen pflegt.h
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„ Wer ist da?" rief Pete, und seine Stimme klang fast 136 mm ibis ein Geheul.
Ihr Freund," sagte jemand.
In seinem heißen, leidenschaftlichen Zorn dachte Bete jetzt auch an sich selbst. Das Gefühl der Eifersucht war tief unter ihm, aber wie alle großen Seelen hatte dieser schlichte Mann einen hohen Begriff von dem Wert der Freundschaft. Zwei Ströme, die in eins zusammenflossen und den Himmel in ihrem Schoße trugen. Doch Philipp hatte den befreundeten Strom abgelenkt, hatte ihn eingedämmt, um ihn dann bis zum Bodenjak zu entwässern. Er hatte sich in seiner ganzen fah, die ihren Schein durch die Dunkelheit warfen, so dachte Er hatte sich in seiner ganzen Pete hörte es nicht. Da er die Menge und die Lichter Blöße gezeigt und die Nacktheit seiner Seele aufgedeckt.
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Mein Freund? Ich hab' keinen Freund!" schrie Pete. In der That er ist hin, wie es scheint," sagte eine Stimme aus dem Dunkeln.
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Stück für Stück fügte Pete die Ereignisse der letzten Monate er, Philipp käme wieder, wie er ihn schon oft gesehen hatte, an einander. Er gedachte der Nacht, als Käthe verschwunden in seiner Herrlichkeit, seiner Größe, seinem Triumph. Wo war und er nach Ballure ging, um zu dem noch hellen ist er?" fchrie er.„ Er ist hier!" lautete die Antwort. Fenster hinauf zu rufen:" Ich hab' fie nach England geschickt," und dann wurde Philipp auf den Armen von vier Trägern unr um ihren Fehltritt vor ihm zu verbergen. Und er hatte den Gang herauf gebracht. Sein Kopf hing zur Seite herab doch alles gewußtwo sie war( an dem Ort nämlich, und schwankte bei jedem Schritt hin und her, sein Gesicht war wohin er sie geschickt hatte), warum sie fortgegangen sei und so weiß wie die gepuderte Perücke, und sein Amtskleid daß sie nie wiederkehren würdeo, Fluch über ihn, Fluch schleppte auf der Erde hinterdrein.u
über ihn!"
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Eine plötzliche Stille entstand, und Bete taumelte bor Scheu und Schrecken zurück. Ein Blitzstrahl vom Himmel schien por ihm niederzufrachen, und er zitterte, als hätte das Licht ihn geblendet. Lot! ppl
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Pete rief sich die Briefe ins Gedächtnis zurück den ersten, den er in Philipps Hand gelegt, den zweiten, den er ihm vorgelesen, den dritten, den Philipp nach seinem Diktat geschrieben hatte. Die kleinen Erdichtungen, um ihren Namen rein zu erhalten, die kleinen Erfindungen, um Sein Zorn hatte sich gelegt, seine Wut hatte sich an einem feine Geschichte glaubbar zu machen, die kleinen Lügen der Felsen gebrochen. Angesichts dieses entsetzlichen Anblicks war Liebe, die kleinen Scherze eines brechenden Herzens! Und seine wilde Raserei in nichts zusammengeschrumpft. Der böse dann die Botschaften! Die Geschenke fürs Kind! Die Grüße Geist war ihm zuvorgekommen und hatte ihm sein Ofer aus an den Deemster selbst! Und der Deemster hatte daneben den Händen gerissen. Er war ausgegangen, um seinen Feind gesessen und alles durchschaut, wie die Sonne durchs Fenster zu morden, und hier trug man ihn denselben Menschen bereits sieht, und sich doch nichts merken lassen, kein Wort zur Auf- tot ins Haus. flärung gejagt; er hatte sein Spiel getrieben mit dem armen zuckenden Herzen, und seine Brust war dabei kalt geblieben wie Stein. Gottes Fluch soll ihn treffen!
Pete erinnerte sich an die Nacht, als Philipp ihm Käthes Tod zu melden kam, und wie er sich an dem Gedanken ge18 einer tröftet hatte, daß er in seiner großen Not nicht ganz allein stände, weil sein Freund bei ihm war. Er dachte an die Reise zum Grabe und an das Grab selbst- das Grab einer andern und wie er dort am Hügel gekniet und so laut, daß Philipp es hören konnte, gebetet hatte: Vergieb mir, meine arme Räthe, was ich Böses gedacht habe!"
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In dem ausgeräumten, kahlen Hause war doch ein Raum unberührt geblieben das Zimmer, welches für den Deemster eingerichtet war. Philipp lag hier auf dem Bette, regungslos, und wie es schien, leblos. Jem- y- Lord stand mit gefalteten Händen am Fußende. Pete faß auf einem niedrigen Schemel daneben, mit dem Kopf auf den Knien. Nancy , wieder von Sulby zurück, blies durch das Kamingitter, um das Feuer anzufachen. Eine kleine Gruppe von Leuten stand, wie Schafe zusammengepfercht, an der Thür.
Jemand sagte, des Deemsters Herz schlüge. Man brachte Wie soll ich ihn umbringen?" dachte Pete. Und er aus einer andren Stube einen kleinen, elfenbeinernen Handwar obendrein noch Deemster! Erster Deemister auch jetzt und spiegel und hielt ihn ihm vor den Mund. Als man den hoch in Ehren gehalten! Seiner Gerechtigkeit wegen verehrt! Spiegel wieder wegnahm, war die Oberfläche ein wenig Geliebt um seiner Barmherzigkeit willen! getrübt. 3