646
-
lete allein zu bleiben, und 15m bangle ba
Dieser Hauch auf dem Glase erweckte bei den Umstehenden Pete allein zu bleiben, und ihm bangte davor, den Deemster die Hoffnung. Jem- y- Lord nahmt einen Schwamm und fing in der Gewalt dieses wilden Menschen mit den flammenden an, die falte Stirn damit zu beneken. Die Leute an der Augen zu sehen. Thür begannen einer nach dem andern ihre Altweiberweisheit Jezt, da Philipp wieder am Leben war, geriet Bete in auszutramen. Jemand bemerkte, daß seine Großmutter bei Angst vor sich selber. Er sah Philipps Gesichtszüge sich neu einem scheinbar toten Menschen immer Riechfalz angewendet beleben, und sein nagendes Elend kehrte zurück. Sein Haß, habe; ein andrer erzählte, sein Vater sei am nämlichen Tage, den er schon überwunden glaubte, rang wieder in ihm um an dem der alte eiserne Christian starb, von einem jungen die Herrschaft. Lag hier doch der Mann, der ihm Weib und Füllen niedergeworfen worden und habe zwölf Stunden be- Kind und Heim geraubt hatte! Was hinderte ihn, seinen wußtlos gelegen; als ihm aber der Hufschmied zur Ader ließ, gerechten Grimm mit voller Wucht an ihm auszulassen? habe er sofort die Augen wieder aufgeschlagen.
Der Doktor war vor einer halben Stunde nach Ballaugh gefahren, und man hatte ihm einen Mann zu Pferde nachgeschickt. Allein es war zwölf Meilen Wegs und finstere Nacht; eine gute Stunde würde vergehen, ehe er zurück sein
fonnte.
Man Klopfte Pete auf die Schulter und flüsterte etwas zu.
ihm
,, Was wollt ihr?" fragte er wie geistesabwesend. „ Er ist ist ganz verstört," sagte man sich. Der arme Mann konnte keine vernünftige Antwort geben. Der Schreck hatte ihn betäubt und ihm stand Schlimmeres bevor. Man sprach mit gedämpfter Stimme von Käthe und Roß Christian; man bedauerte Pete, aber die Sorge um den Deemster war noch größer.
Philipp raste in heftigem Fieber, und Pete, der den letzten Kampf mit der wilden Bestie in seinem Innern zu bestehen hatte, beugte sich mit lauerndem Blick über das Bett. In der Fieberhize riß sich Philipp die Kleider von der Brust und zog etwas unter dem Hemde hervor.
Einen Augenblick später fiel es ihm aus den kraftlosen Fingern auf den Fußboden herab. Es war eine dunkle Haarlocke. Pete wußte, wessen Locke es war, und er sette den Fuß darauf; in demselben Augenblick kehrte auch sein wahnsinniges Verlangen zurück, Philipp an die Kehle zu packen und zu erwürgen, Wieder und wieder kam ihm der Gedanke. Selbst noch unter seinem Schluchzen und Weinen mußte er ihn niederringen.
Doch die Liebe kann nicht in einem Augenblick vernichtet werden. Sie fällt nicht auf einmal tot danieder. Des Deemsters Perrüde war ihm abgenommen und auf Eine zärtliche Empfindung beschlich ihn bei dem Gedanken, den Tisch geworfen worden, Sie lag umgekehrt da, wie die daß dies der Mann war, für welchen Käthe die ganze Welt Nachthaube einer alten Frau. Dabei hatte sich sein Haar hingegeben hatte. Pete fing wieder an, milder für Philipp über das Kopfkissen gezerrt. Den Talar hatte man ihm nicht zu fühlen, weil Käthe ihn liebte; er glaubte in Philipps ausziehen können, sondern ihn nur vorn am Halse aufgerissen, Geficht etwas von Käthe zu sehen. Diese seltsame Weichheit damit der Atem frei würde. Einer von Philipps Armen war nahm noch zu, als er Philipps irre Reden vernahm. Er über die Bettkante herabgeglitten; die lange, schmale Hand hätte das Zimmer verlassen sollen, er konnte sich aber nicht fah falt, grün und durchsichtig aus wie Marmor. infosreißen. Auf den Schemel zurückſinkend, faltete er die Pete fauerte auf dem niedrigen Schemel neben dieser Hände hinter dem Kopfe und drückte sich die Arme fest auf Er konnte nicht anders Hand. Er war jetzt besänftigt genug, um sie zu berühren. die Ohren. Es war vergeblich. Die kalten Finger lagen in seiner Hand, und seine heißen er mußte zuhören. Es waren nur unzusammenhängende Thränen fielen darauf. Wenn er an das Verbrechen dachte, Reden, einzelne, aus dem Buche des Lebens gerissene Blätter, aber sie waren für den, der das er hatte begehen wollen, graute ihm vor sich selber. einige von Thränen verwischt
Sein Freund, der einzige Freund, den er sein Lebtag ge- fie hörte, wie eine fühle Hand, die sich auf eine fiebernde habt! Nicht mehr der Deemster, nur noch der Mann! Auch Stirn legte.
•
-
nicht einmal der Mann, sondern das Kind Die grausamen" Ich war ein Kind, Philippich wußte noch nicht, was .. mit dem Ramseydampfer kommt er zurück Jahre mit all ihrer Bürde und Not waren ver- Liebe war flogen. Vergessene Tage kehrten zurück, die lange unter fage ihm einfach die Wahrheit, Philipp... sage, daß wir der Asche der der Erinnerung begraben gelegen hatten. versucht haben, treu und ehrlich zu sein, doch wir konnten es Sie waren wieder Knaben zusammen. Ein fleiner, nicht, weil wir einander liebten nein, es ließ sich nicht sonniger Bursche im Velvetanzug und ein derberer Junge ändern... Ja, Tante, habe Vaters Briefe gelesen das mit einer gestrickten Kappe. Der kleinere erzählte fort Bildchen ist zerbrochen-" und. fort, der größere hörte ihm unermüdlich zu; der kleinere war voller Entwürfe, der größere stimmte immer bei; der tleinere führte an, der größere folgte; der fleinere blidte hinauf und doch auch etwas herab, der größere sah herab und doch zugleich hinauf. O, die glücklichen, glücklichen Zeiten, ehe Zorn, Eifersucht, Wut und der wahnsinnige Mordgedanke ihren Sonnenschein verdunkelt hatten.
träumend.
Jun 21445
"
Er sagte das alles mit der Stimme eines Menschen, der im Schlafe spricht; und dann mit leisem, dringendem Flüstern: Habe ich nicht ein Recht auf Dich? ja, ich habe ein Ziehe den Ueberrock an, der Sturm kommit Recht. Ich werde nie von Dir lassen... Erinnerst Du Dich denn mein Gatte, nicht?... Kannst Du es jemals vergessen. mein Gatte!"
Bete richtete sich auf, als er es hörte. Er hatte geglaubt, daß Philipp ihm Käthe entrissen habe. Hatte er Käthe denn etwa Philipp geraubt?
20 Mit dem schiveren Seufzer, der ihm bei diesen Erinnerungen aufstieg, mischte sich ein schwaches Geräusch vom Bett her: Es waren einige im Fiebertraum gemurmelte Worte, so leise " Ich kann in diesem Hause nicht länger leben, Philipp wie Bienengesumme, doch Pete hörte sie.sldog di ,, Decke mich zu, Pete, decke mich zu!" sagte Philipp laut... die Wände erdrücken mich... die Decke bricht über mir zusammen... die Luft erstickt mich. Drei Uhr, Pete... Tour Ein Geflüfter dringt oft weiter als ein Schrei. Die ja, morgen um drei im Ratszimmer zu Douglas... Ich etwas habe Leute an der Thür flüsterten die Kunde in den Gang, vom bin keine schlechte Frau, Philipp Christian Gang kam sie nach der Treppe, von der Treppe in die Vor- ich Ihnen nie gesagt... und Sie haben es nicht erraten... sagten Sie das Kind?... halle und von dort in den Garten, wo sich in der Dunkelheit Ist es das Kind, Käthe?... eine Menschenmenge angesammelt hatte, um das Haus an- Sind Sie auch gewiß?... Sie täuschen sich nicht?" zusehen, über dem der Engel des Todes schwebte..
"
-
"
Gleich darauf entstand im Zimmer ein Lärm wie in einem Froschteiche. Gott sei gelobt!" rief der eine.- Seine Barmherzigkeit währet für und für!" ein andrer. Was Er redet irre, der arme hat er gesagt?" fragte ein dritter. Mann!" sagte ein vierter.
-
Bete wies sie hinaus alle, außer Jem- y- Lord, der immer noch des Deemsters Gesicht mit Wasser benette und ihm die Hände öffnete, die jetzt frampfhaft zudten und sich fest zusammenzogen.
" Fort von hier! Fort mit Euch!" schrie Pete mit heiserer Stimme.
Man muß es ihm nicht übel nehmen, er ist ein schwer geprüfter Manu," brummten sie vor sich hin und gingen hinaus. i do
Semmy sah sie nur ungern gehen. Er fürchtete sich, mit
( Fortsetzung folgt.)
Onit
Die Arbeit
Der Leser tennt das Plakat der Düsseldorfer Industries, Gewerbe-Ein robuster Arbeiter, der den schweren und Kunstausstellung. Hammer über die Schulter geworfen hat; vor ihm, gleichsam unter feinem Schuh, ein kindliches Wesen, das in der einen Hand eine Statuette, in der andren Pinsel und Zeichenstift hält. im Bunde mit der Schönheit, die Induſtrie als Schützerin der Kunst ein Gedanke, der weder an sich noch in seiner Ausführung auf dem Düsseldorfer Blakat neu und überraschend ist. Aber der Gedanke ist auch, troß seiner Landläufigkeit, nicht einmal wahr, er ist insbesondere in dem porliegenden Falle nicht wahr. Der Arbeiter