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Kleines Feuilleton.

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meinden der Nachbarbezirke Einhalt zu thun, einer, wientani fagt, hierdurch Institut in lachen durch Professor Borchers und einem feiner herbeigeführten Entwertung des Spalter Gewächies entgegenzuwirken Schüler, Ingenieur Stockem, gelöst worden. Das Verfahren, das der und hat nun auch ein Syndikat behufs befferer Verwertung der Er- Gewinnung des Aluminiums aus Tonerde ähnlich ist, wird dem­trägnisse eingerichtet. Judessen vollzog sich ja längst ein Umschwung. nächst in der Zeitschrift für Elektrochemie" genauer beschrieben Aus dem Kleinhandel ist Großhandel geworden. Die Hopfenbanern, werden. Aluminium wird bekanntlich durch Elektrolyse eines ge= die früher direkt an die Konsumenten verkaufen konnten, find längst schmolzenen Gemisches von Kryolith und Tonerde gewonnen. Die auf den Zwischenhandel angewiesen. Denn das gewaltige Herr von Gewinnung des Calciums ist insofern einfacher, als man nur einen 500 und mehr großkaufmännisch betriebenen Nürnberger Hopfen- Stoff der Elektrolyse zu unterwerfen braucht, das Calciumchlorid, firmen zeigt, wie die Anhäufung des Vermögens in einzelnen dieser das entsteht, wenn man Salzsäure auf Kalt einwirken läßt, und das Familien lehet, das Bestreben aller kapitalistischen Unternehmer, sich bei 800 Grad schmilzt. Einige Unarten des Calcins, die das auf Kosten der weit ärmeren Produzenten jahraus, jahrein zu be- Aluminium nicht aufiveist, machen besondere Vorrichtungen für die reichern.­Ernst Kreowsti. Elektrolyje nötig, zu denen man nach zahlreichen mißglückten Vers fuchen gelangte. Wir müssen natürlich von einer Beschreibung des Apparates absehen, aber wohl dürfte es weitere Kreise inter­effieren, welche Aussichten der Besitz dieses Metalls eröffnet. Bur Darstellung metallischer Gegenstände ist es nicht zu ver wenden, denn es ist weich wie Butter im Winter und hält ck. leber das Klatschmanl spöttelt Miguel Zamacois im fich an der Luft nicht, da es leicht zu Calciumoryd, dem Kalt, Gaulois". Er hat seine Studien in den Vädern gesammelt, in verbrennt, auch ohne von außen erwärmt zu werden. Wohl aber denen sich die reichen Bourgeois herumtreiben. Der Spötter schreibt: wird es weitgehende Anwendung in der chemischen Industrie, be­ Das Klatschmaul männlichen oder weiblichen Geschlechts braucht sonders der organisch- chemischen, finden. Man suchte lange nach nicht intelligent sein, es genügt etwas Phantasie und Zeit. Verfügt einem billigen Metall, das stärkere reducierende Eigenschaften hat als es über etwas Frechheit, Logit und Geist, so ist es ein großartiges Aluminium, Magnesium und Zink, aber schwächer als die Metalle Klatschmaul. Ist es dazu noch schivathaft und mit Ueberredungs- Natrium und Kalium. Daß das Calcium diese Lücke ausfüllt und talent begabt, so ist es ein Klatschmanl erster Güte. Diefes letztere somit für die organische Technik große Bedeutung hat, wußte man, ist ein Pinchologe und muß es sein, um gründlich alle Feinheiten doch war die bisherige Darstellungsweise so teuer das Calcium des Herzens zu kennen und allen Listen der Leidenschaft entgegen- tostete noch vor kurzem 18 000 Mark das Kilo-, daß eine Ver­zuvirfen.... Moralisch muß das vollkommene Klatschmaul fein: wendung im großen unmöglich war. Das neue Verfahren wird Surchtrieben, scharfsichtig, beobachtend und geduldig; es muß vorzüglich den Preis um mehr als das 5000 fache herunterdrücken, und es ist fehen können und ein feines Gehör haben. Kurzsichtige oder Taube noch gar nicht abzusehen, welche Vorteile der Besitz des billigen find nur traurige Klatschmänler. Jedes Klatschmaul hat seine Calciums der organischen Chemie bringen wird. Zweitens Methode und sein Temperament. Der eine schließt vom Besonderen wird die Eisenindustrie sich sehr für die Erfindung interessieren. Um auf das Allgemeine, der andre von der menschlichen Gemeinheit im das Eisen von Phosphor, Schwefel und Sauerstoff zu befreien, allgemeinen auf die Verderbtheit im besonderen. Es giebt ein fein- machte man zu dem geschmolzenen Eisen Zuschläge von Aluminium . fühliges, ein deduktives und ein phantastisches Stlatschmaul. Es giebt Zwar ist das schwach aluminiumhaltige Eisen besser als das phosphor­geborene und gelegentliche Klatschmäuler, Slatschmäuler durch Er- und schweselhaltige, aber nicht so gut wie das reine Eisen, was ziehung, durch Ansteckung, durch Mußiggang und durch Feigheit. Bug- und Bruchfestigkeit anlangt. Bewahrheitet sich die Vermutung, Das vollendete Slatschmaul ist thätig, schöpferisch und angreifend. daß das Calcium sich in so geringer Menge in dem Eisen löst, daß Das halbe Klatschmaul begnügt sich damit, zu übertreiben oder zu es seine Eigenschaften nicht verändern kann, oder aber schadet das Lolportieren. Das Klatschmaut, das seinen Beruf verfehlt, begnügt Calcium, auch wenn es in mehreren zehntel Brozenten im Eisen vor­sich damit, zu lächeln oder nach Wahl folgende Ausrufe von sich handen ist, dem Eisen nicht, so ist der Calciumindustrie eine glänzende zu geben: Nicht möglich!... Warum nicht gar!... Sind Sie dessen Zukunft zu prophezeien. Achulich läßt sich auch das dem Calcium ficher? Sie ist sehr gut 1. Jch zweifelte daran!... Ich ähnliche Strontiummetall darstellen. hätte darauf gewettet!. usto. Um gut flatschen zu können, muß man fitzen. Der Umfang und die Gründlichkeit eines Ge­fchwätzes stehen im Verhältnis zur Bequemlichkeit der Klatschmäuler. Darum find die Frauen bessere Klatschmäuler als die Männer. Sie sehen sich besser hin und für längere Zeit. Der Beweis iſt, daß die Männer für sich die unbequeme Bar, die Frauen aber für sich den reizenden Five o clock- Thee erfunden haben. Das Klatsch­maul, das sein Geschäft gut versteht, setzt sich nicht beliebig hin. Es fennt die guten Orte am Strand und im Rafino, von wo man alles sieht, ohne zu sehr gesehen zu werden. Es richtet sich Deine beiden unehelichen Kinder!" So ein, daß es die Kreuzungsstellen, die Eingänge zu den Kabinen und die Treppenausgänge überwachen kann. Bon seinem Platz sieht es in den Spielsaal eintreten, aus dem Bad kommen, und sein Auge reicht bis hinten zum Lesesaal. Das vollendete Klatschmaul muß ein wunderbares Gedächtnis haben. Es muß nicht nur die Namen aller-Die in Berlin begründete Gesellschaft für Theater­Abonnenten des Kasinos tennen, sondern auch die vollständigen Abgeschichte will eine Anzahl dramaturgischer und ftammungen, die Familienbande und Verwandtschaftsgrade bis zu den theatergeschichtlicher Arbeiten Heinrich Laubes weitläufigsten Verwandten. Es muß die Mädchennamen der verheirateten aus Zeitschriften in Buch form herausgeben.­Frauen und die Frauennamen der gefchiedenen fennen. Es muß auch über die Beschäftigung der Ehemänner, das Benchmen der Frauen, die Mit gift der jungen Mädchen Bescheid wissen, und die kleine, Chronique scandaleuse" darf keine Geheimnisse für das Klatschmaul haben. leber jeden Neuangekommenen muß es sich sofort informieren; vielleicht schlummert in ihm der Stoff zum Klatsch. So ausgerüstet fetzt sich das Klatschmant an seinen Bosten und beobachtet. Und es Toustatiert, daß Fräulein B. zwölf Mal in der Gesellschaft desselben jungen Mannes die Terrasse durchmißt. Hehe!... Daß Frau D., deren Ehemann immer nur Sonnabendsabends kommt, den übrigen Teil der Woche mit Herrn X. flirtet. Hm him! Daß Herr G. alle Tage allein im Automobil fortfährt, und zwar genau zu der Stunde, wo Frau G. allein spazieren geht. Haha! Daß Frau B. und Herr 9. immer zur felben Stunde baden und fich abends immer wie zufällig auf derselben Bauk des Stafino wiederfinden. Hoho!... Das Klatschmaul fonstatiert alle diese Dinge, es macht jeine Kollegen auf Verlobungen und Auf­hebungen von solchen, die bevorstehen sollen, aufmertjam, auf wahr Scheinliche Ehescheidungen, auf offenbaren ehelichen Kummer und vorzeitige Tröftung. Kein kleines Zeichen, fein langer Blick. tein Heimliches Lächeln entgeht ihm. Es analysiert das Auf Wieders fehen" und jeden Händedruck. Das ist das Klatschmaul erster Güte.

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Technisches.

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Humoristisches.

- Eingesch ii chert... Herr Assessor, Sie sind mir als Schwiegersohu willkommen." Aber noch eine Frage, Herr Direltor! Sind Sie in Ihrem Leben auch ganz gewiß niemals Feldwebel gewesen?"

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Du es zum Reservelieutenant bringst, verzeihe ich Dir - Berlin W. Kommerzienrat Cohn: Edgar, wenn Jugend.")

Notizen. Sarah Bernhardt

wird in der zweiten Hälfte des Novembers im Schauspielhause gastieren. Sie wird nur in Stüden auftreten, die in Berlin bekannt sind( Cameliendame", Heimat" 2c.), da ihr an Vergleichen gelegen ist zwischen ihren Leistungen und denen andrer Schauspielerinnen.

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-Das neue Schauspielhaus in Frankfurt a. M. wird am 25. Oktober d. J. eröffnet werden. Die Bausumme ist um mehr als 200 000 m. überschritten worden.-

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Webers, Freischüz" wird demnächst im Dresdener Opernhaus feine 600. Aufführung erleben.

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- Jofef Hellmesberger, seit 25 Jahren Profeffor des Violinspiels am Wiener Konservatorium, hat wegen schlechter Besoldung( 2000 Kronen im Jahr) seine Ent laffung genommen. Mascagni

ist seiner Direttorstelle am Konser vatorium in Befaro enthoben worden.

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t. Die größten Binnenschiffe, die je für den Verkehr auf dem Wasser außerhalb der Weltmeere gebaut worden sind, ver­kehren jetzt auf den großen amerikanischen Seen. Während des letzten Jahrzehnts hat sich die mittlere Länge der dort fahrenden Frachtdampfer nahezu verdoppelt, während ihre Ladefähigkeit von 2500 auf 7000 Zomien gestiegen ist. Der größte diefer neuen See dampfer besitzt eine Länge von 436 Fuß, eine Breite von 50 und einen Liefgang von 28 Fuß. Ein solcher Dampfer vermag an­nähernd 6200 Tonnen Waren aufzunehmen, und seine Baukosten be­laufen sich auf über eine Million Mark.-

Calciummetall Die Kölnische Zeitung " schreibt: Ein Problem, das sich bis jetzt standhaft allen Versuchen, es zu löfen, widersetzt hat, nämlich die elektrolytische Herstellung des Metalls Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes esscheint am Calcium" aus dem Salt, ist jüngst endlich im elektrometallurgischen Sonntag, den 24. Auguft. Berantwortlicher Redacteur: Julius Kalisti in Berlin . Drud und Berlag pop Mag Bading in Berim.