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Aus dem Zierleben.
Die Kreuzotter als Nesträuber. Die„ Br. Ld8.. 3tg." veröffentlicht folgende Zuschrift:„ Ein äußerst interessanter Fall dürfte es sein, die so giftige Kreuzotter beim Morden von Nestvögeln auf frischer That zu ertappen. Soeben lieferte mir mein Kuhhirte eine Streuzotter ein, welche in der Mitte des Bauches einen diceren Wulst zeigte. Nichts Gutes ahnend, schnitt ich die Stelle mit der Schere auf und es trat ein soeben heruntergetvärgter Restvogel zu Tage. Wenn ich die Kreuzotter auch längst schon als schlimmen Nesträuber im Verdacht hatte, so wollte es mir doch bisher nie glücken, einen solchen Fall persönlich festzustellen. Ein zweiter Fall war folgender: Vor einigen Tagen schickte ich meinen ersten Lehrling zur Revision meines Somner Fangplatzes für Füchse. Im Walde bemerkte der Lehrling eine Strenzotter, welche er durch Treten auf das Kreuz zu töten suchte. Dabei würgte dieselbe einen soeben verschlungenen Nestvogel wieder aus. Aus diesen beiden Fällen geht mit Deutlichfeit hervor, daß die Kreuzotter neben ihrer Gefährlichkeit für Menschen auch ein furchtbarer Feind der Kleinvogelwelt, namentlich der Höhlen brüter ist, und es sollte dieser Umstand noch mehr dazu beitragen, mit aller Energie an die Vertilgung dieses so schädlichen Reptils zu wird nur in vereinzelten Gegenden zum Ziele führen. Wo irgend die Einbürgerung von Fasanen, den natürlichen Feinden der Kreuzotter, angängig ist, sollte diese eifrig betrieben werden.
durch die Atmosphäre viel Strahlungsenergie abforbiert wird. Gebiete, die von der modernen Kultur fast unberührt sind. Hat man Daher scheint zunächst die Meinung berechtigt, daß die eigentümliche aber das Gebirge überstiegen und Transtautasien erreicht, so fühlt Brandwirkung der Sonne auf die Haut um so leichter eintritt, je man sich nicht nur um Jahrhunderte, sondern um Jahrtausende intensiver die Strahlung ist, je stärker Licht und Wärme auftreten. zurückversetzt. Das rauhe Bergvolt der Suaneten zum Beis Dieser Annahme widersprechen jedoch gewisse Erscheinungen. Arbeiter spiel, das südlich von Elbrus wohnt, hüllt sich zum großen an Hochöfen, bei Glasschmelzen, Heizer 2c. zeigen nicht die eigen- Teil noch nach der Art der Germanen zu Tacitus Zeiten in tümlich bräunliche Färbung der von der Sonne Verbrannten. Die einfache Felle von Ziegen oder Bären,( diese Felle sind nur in Tolossale Hize, die von glutflüssigem Eisen ausgeht, kann auch rohester Weise etwas gegerbt). An einzelnen Orten dieser Gegend Brandblasen verursachen, aber nie kann man unvorhergesehener- wird bereits gesponnen, aber noch ohne Spinnrad, indem Faden und weise davon überrascht werden, da man die unangenehme Hize rasch Spindel in mühseligster Weise mit der Hand gedreht werden. Ebenso genug empfindet, um sich zurückziehen zu können. Ganz plößlich geht einfach und an die ältesten Zeiten erinnernd ist die Art, wie die das Verbrennen aber durch die Sonnenhige vor sich, namentlich, Bevölkerung ihr Brot bäckt. In den höher gelegenen Landstrichen went man nicht geschwitzt hat. Während des Steigens hat wird der Teig, wie es bei den homerischen Griechen Sitte man wohl die Empfindung der Hitze, nicht aber diejenige des Ver- war, auf heiße Steine gelegt und auf diesen gedörrt. Mehr brennens. Erst wenn man sich niederläßt und dabei gar eine an- thalwärts aber ist man schon fortgeschrittener, indem man genehme Kühlung durch einen leisen Windhanch empfängt, spirt dort besondere Backöfen fennt. Allerdings sind diese Bac man plöglich einen prickelnden Schmerz und hat eine heftige öfen äußerst primitiv und sehr merkwürdig, sie bestehen Brandwunde. Gewiß wirkt der verdunstende Schweiß abkühlend auf nämlich aus Weiden , die zu Körben geflochten sind. Doch geben die die Haut und somit schügend. Man achtet gewöhnlich nicht auf das Weiden nur das Gerüst ab, das dem Feuer nicht ausgesetzt werden Gefühl der Spannung, das man in der Hant hat, und doch darf, der eigentliche feuerbeständige Ofen ist das Innere des Korbes, ist das das Stadium, welches direkt dem Verbrennen voran der ganz mit Lehm ausgestrichen ist, der in der Hitze schön trocknet. geht. Wenn aber das Verbrennen, wie wir schon sagten, Will man einen solchen Ofen oder Korb zum Backen benutzen, so nicht nur eine Hitwirkung ist, da sie sonst auch beim macht man innen ein starkes Fener an, wo es unmittelbar auf dem Hantieren an Hochöfen 2c. eintreten müßte, fo muß das Sonnen- Lehm wirkt und die Weiden nicht gefährdet. Sind die Lehmwände licht ganz besondere Eigenschaften haben, die einen solchen Effekt dann heiß, fo streicht man den Teig in großen Fladen herum, so hervorrufen können. In der That zeigt das Spektrum, daß die stark daß er anbackt und gar wird. Es handelt sich oft auch hier nicht brechbaren, chemisch wirkenden Strahlen in dem Lichte glühenden um ein eigentliches Backen, sondern immer noch mehr um ein Eisens und verbrennender Kohlen nur schwach vorhanden sind, Rösten, doch stellt diese Brotbereitungsweise immerhin schon einen während das Sonnenlicht sie in weit stärkerem Maße enthält, und Fortschritt dar.- zwar um so stärker, in je größere Höhen man steigt. Diese blauen, violetten und ultravioletten Strahlen bringen fast gar keine fte Erwärmung der Haut hervor; sie durchdringen mehr und gelangen bis in die tieferen Echichten des Bellgewebes der Lederhaut, das sogenannte Unterhautzellgewebe. Erst Hier geht die Absorption und Verwandlung in Wärme vor sich, wobei dann die Schmerzhaftigkeit der beschienenen Stellen als chemisch- physiologische Nebenwirkung auftritt. Sind die Strahlen schon einmal so weit eingedrungen, jo ist natürlich eine Verbrennung nicht mehr zu vermeiden. In ganz ähnlicher Weise wirken auch die Röntgen- Strahlen auf die Haut mancher Menschen ein; während sie gar feine Erwärmung hervorbringen, bewirken fie doch manchmal, eben durch ihren Einfluß auf das Unterhautzellgewebe die schmerz haftesten Verbrennungen und Brandwunden. Die Natur scheint sich durch Bildung des bräunlichen Pigments unter der Haut, durch welches die chemischen Strahlen abgehalten werden, zu schüßen.- Eine merkwürdige Krankheit" erzener Bildsäulen. Die Kölnische Zeitung " schreibt: Im Central- Museum in Athen bemerkte ein Amateur- Archäologe, Stontoudis, auf den erzenen Bildsäulen im ägyptischen Saal merkwürdige Flecken, von denen beim Berühren ein sandartiger Stoff an den Fingern blieb. schreiten. Die Prämienzahlung für das Töten der Kreuzotter allein benachrichtigte den Ephoren des Muſeums, und die angestellte chemische Untersuchung ergab, daß auf den Bildwerken eine Oxydation eingetreten, die man die wilde Patina oder auch Nonia oder Museumspest nennt. Diese Krankheit, wenn man die Erscheinung so bezeichnen fann, zeigt sich zuerst in den oben erwähnten Flecken und verbreitet sich dann wie Ausschlag über die ganze Oberfläche der Statue. Die Entdeckung, an dem einen Bildavert im ägyptischen Saal führte zu einer Prüfung aller Metallbildwverfe; bei einer ganzen Anzahl hat der zerstörende Prozeß begonnen, bei manchen ist er schon so weit gediehen, daß ihre Erhaltung fast ausgeschlossen ist. Es sind dies Statuen aus Bronze, die lange in -Halbes nenes Drama Walpurgisnacht" ist der falzhaltiger Erde gesteckt haben und die, ohne genügend gereinigt erste Teil einer Trilogie, in deren einzelnen Stücken der oder präpariert zu werden, in dem Museum aufgestellt worden sind. Dichter das Sehnen und Ningen, die Entwicklung und die Reife Die Bronze, aus denen die Statuen hergestellt sind, ist porös, be- eines Poeten schildert. sonders die der alten Aegypter, der auch Blei beigemischt ist; sie hat Das Wiener deutsche Voltstheater plant im die Eigenschaft, das im falzhaltigen Erdreich befindliche Salz in ihre nächsten Frühjahr die Aufführung eines Cyklus von Ibsenschen Boren aufzunehmen, und bildet mit dem Salz eine Verbindung von Dramen, an denen sich auch Gäste beteiligen sollen. Man hofft Chlor und Kupfer, die das Metall grangrün färbt. Gewöhnlich werden auf die Mitwirkung des Ensembles des Burgtheaters, des Berliner daher die Bronzestatuen besonders präpariert, bevor sie in den Museen Schauspielhauses sowie des Dresdener und Münchener Hoftheaters.Aufstellung finden. Sie werden mehrere Male in destilliertem Waffer gebadet, daß das Salz heransziehen soll. Diese Bäder werden so lange wiederholt, bis man sich durch den Zusaß von argentum nitricum über zeugt, daß alles Salz aus der Bronze entfernt ist. Wenn noch Salz in der Bronze ist, wird das destillierte Waffer milchig; dann müssen die Bäder mit deftilliertem Wasser fortgesetzt werden. Ist dann das Bildwerk gereinigt, so werden die etwa vorhandenen fleinen Löcher mit Wachs gefüllt und die Oberfläche wird glatt gemacht. Nüßen die Bäder nichts, so wendet man Sauerstoff an, der ebenfalls der Bronze das Salz entzieht. Im ägyptischen Saal sind vier sehr wertvolle Statuen von der Krankheit befallen, in den übrigen Sälen sind ungefähr 50 Bronzewerte noch mehr als die ägyptischen angegriffen, Darunter ein kleines Bronze- Schwert aus den mykenischen Gräbern, das zum größten Teil angefressen ist. Die Archäologen rechtfertigen das Nichtpräparieren vieler Statuen dadurch, daß sie behaupten, es würde häufig die äußere Fläche verändert.
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Völkerkunde.
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Notizen. ja reinigt
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-Massenets neue Oper Der Jongleur" wird zum erstemmal in deutscher Sprache im Hamburger Stadt theater aufgeführt werden.
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-Bernsteinfunde in erheblichen Mengen, darunter oft größere Stücke, werden jetzt täglich bei den Ausschachtungsarbeiten für das Kanalbett des Teltowfanals in der Nähe von Grünan die Falkenberger Höhen zwischen Grünau und Alt- Glienicke ehemals gemacht. Dadurch gewinnt die Annahme verschiedener Forscher, daß die Wasserscheide der Oder bildeten, erheblich an Wahrscheinlichkeit. Neben dem Bernstein werden auch Versteinerungen verschiedenster Art, Fische, Holzstücke usw. gefunden, ebenso auch historisch interessante Funde, die aus der Wendenzeit stammen.
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