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basis fieben straff gefpamte Seilpaare. Ueber dieser start gewölbten der Gegenwart an die Seite zu stellen. Die berühmte Cloaca Innendecke ruht eine seitlich weniger gewölbte Außendecke. Die da- maxima, die schon aus der Zeit der legten Könige stammt, sorgte zwischen liegenden Räume dienen den Ventilationen als Luftlanäle. in wahrhaft genialer Weise für die Entwässerung der damals Das Podium fann ebenso gut als Versammlungstribüne, wie als fumpfigen Stadt. Wenn man nun gar an die Badeanstalten denkt, Musikestrade oder als Bühne dienen. Zu seinen beiden Seiten die zur Zeit der höchsten Blüte des Kaisertums in Rom   dem Volt stehen auf hohen Bostamenten die Kolossalbüsten Marg' und Engels'. zur Verfügung standen, so müssen wir wohl zugeben, daß Aehnliches Auch sonst ist in dem Saale  , der abends wie alle Räume elektrisch seitdem überhaupt nicht wieder geschaffen ist. Aber auch in andern beleuchtet ist, alles pratiisch angeordnet. Speisen- und Getränkes Beziehungen stand die öffentliche Gesundheitspflege vor 2000 Jahren auf Aufzüge vermitteln den Verkehr mit der im Wohnhaus unter einem recht hohen Standpunkt, denn wir wissen von einer städtischen Bau gebrachten Restauration, eine Borhalle dient als Garderobe, ein ordnung mit sorgfältigen Vorschriften für die Wahrung der Straßen Bimmer neben dem Podium als Garderoberaum bei Vorstellungen breite, Einhaltung einer genügenden Hofbreite und für die Anlage oder Konzerten und drei Ausgänge nach verschiedenen Richtungen der Wohnräume; ferner wissen wir von einer außerordentlich strengen machen ein rasches Entleeren des Naumes möglich. Beaufsichtigung des Lebensmittelmarktes durch Beamte von großer Das Wohnhaus, das in erster Linie Verzinsungszwecken dienen Machtvollkommenheit. Wir haben erfahren von dem Bestehen von mnß, unterscheidet sich dennoch recht vorteilhaft von den Zinsburgen, Seuchengefeßen, von einer staatlichen Kontrolle der Krankenhäuser in die sonst die Wiener Proletarier gepfercht werden. Jeder Arbeiter und öffentlichen Maßnahmen gegen die Einschleppung von ansteckenden hat hier bei seiner Wohnung ein eignes Vorzimmer, jeder sein Krankheiten. Einige Fortschritte hat, wie Dr. K. Beerwald in den eignes Klosett, jeder seine eigne Wasserleitung, die Kinder haben Blättern für Volksgesundheitspflege" Volksgesundheitspflege" ausführt, die Gegen auf der gut umfriedeten Foyerdecke einem Spielplatz in freier Luft wart allenfalls in der persönlichen Gesundheitspflege gemacht, und durch die Anordnung, daß der unter dem Dache untergebrachten die dem Altertum so gut wie völlig fehlte. Inter der persönlichen Waschküche und dem Plättraum auch zwei Braufebäder angegliedert Gesundheitspflege ist diejenige zu verstehen, die der einzelne Mensch find, hat auch jede Wohnpartei Gelegenheit, reichlich Bäder zu ohne Antrieb von außen her bei sich selbst zur Anwendung bringt; nehmen, ein Vorteil, den sonst in Wiener Quartieren der Proletarier es ist gleidfam die vernünftige Anwendung aller wissenschaftlichen nirgends hat. Das Wohnhaus dient übrigens auch zu Parteizwecken. und Lebenserfahrungen zum Zweck der Förderung und Erhaltung Der Konsumverein Vorwärts" hat hier eine Filiale, die Arbeiter der Gesundheit. Unter den Völkern des Altertums besaß höchstens Beitung eine Verkaufsstelle, die Allgemeine Arbeiter- Krankenkasse eines diese Tugend, nämlich die Israeliten, aber auf einer minders eine Bahlstelle und der Unterrichtsverband der 26 Organisationen des wertigen Grundlage. Der feiner Zeit im Jahrtausende vorauss Bezirks hat hier neben den Parteibureaus seine Bibliotheks- und geeilte Geist des Religionsstifters Moses   schrieb die Regeln der Unterrichtsräume.  - persönlichen Gesundheitspflege, die namentlich mit Bezug auf die Reinhaltung des Körpers notwendig waren, feintem Volle vor, und diefes befolgte fie demigemäß zwangsweise als einen Teil seiner religiösen Pflicht. Diese Art der persönlichen Gesundheitspflege war wie gesagt minderwertig, weil sie nur durch einen Zwang erreicht werden konnte, und sie tam daher gleichzeitig mit der Strenge der Religionsausübung in Verfall.­

zidusdannet Theater.

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Humoristisches.torolla

Opernhause die Schöne Helena" gegeben. Dabei fam es, wie die 11h jeh!" Vor einigen Tagen wurde im Frankfurter  Helena hatte im zweiten Afte Stalchas gebeten, ihr doch den hübschen Frankfurter Zeitung  " berichtet, zu der folgenden heiteren Scene: Schäfer im Traume erscheinen zu laffen, und der Großaugur hatte gütigit zugesagt, fein möglichstes zu thun. Helena entschlummert. n schöner Bose liegt sie auf dem Diwan. Da erscheint Paris  , der lauscht und schaut. Paris   schleicht auf den Fußipißen zur schönen Schäfer. Er erblickt die Ruhende und will fie füffen. Das Publikum Helena, beugt sich über sie, und in dem spannenden Moment, als er eine Lippen auf den Mund der Schlummernden drücken will, ruft eine junge Zuschauerin laut und schallend: uh jeh!"

Stürmische Heiterfeit brach los und pflanzte sich fort; selbst Paris und Helena mußten, von dem Ausruf der naiven Frankfurterin belustigt, auf einige Augenblicke ihr Getändel unterbrechen. Nachdem Beit der Antife wieder in ihre Rechte eingesetzt.­fich die Luftigkeit ob des modernen Stichworts gelegt, wurde die

Kleines Theater( Schall und Rauch"). Der Kleine Musentempel Unter den Linden hat sich nun auch für die Winter­campagne gerüstet. Eine belanglose Ausmuzung des Raumes, sowie Auffrischung der secessionistischen Farbenmuster an Decke und Wänden follen jedenfalls den Eindruck der konkurrenzledigen Kampfesfrische erwecken. Und was die ungeklopften und ungebürsteten Sessel ich rede natürlich von der letzten Sonnabend- Vorstellung! 196- angeht, so scheint man dem füßen Wahn zu huldigen, als ob sich das Publikum vor Lauter Begeisterung über die Mikosch Bardon- Serenissimus- Späße zum willigen Staubwischer hergeben wolle Ach, diefer Sereniffimus ! Er dürfte sich ja wohl noch ein Weilchen mit feinen alten, nun durch einige Varianten neu verbrämten Wigen auf den Beinen halten. Aber obgleich der gutgefinnte" Philister in Civil oder Uniform, noch fein Entzücken und Genügen an Serenissimus harmlosen Selbstverultungen finden mag, fo trägt doch auch diefe von der Censur zurechtgeftuzte Handwurstfigur fchon den fahlen Schwindsuchtstod auf den gefchminkten Baden. Ueber ein Weilchen und Sereniffimus wird gewesen sein, wie der kleine Cohn". Das ist unausbleiblich und notwendig. Beide haben sich überlebt. Dem einen fingen die Leierkasten das Grab­lied, der andre stirbt den unrühmlichen Brettl"-Tod. Keine Seele wird den Hauswurst nebst allen Brettin  " je vermissen. Die meisten Hanswurstiaden aber auch nicht. Gegeben wurde Maientraum", Kollegen" und" Bauernhumedi"". Wenn man den Künstlerschwant der Frau Anni Neumann- Hofer in der vortrefflichen Darstellung of dis von Emanuel Reicher  , Waßmann und Frau Eysoldi noch vertragen fann, ist das ja einigermaßen begreiflich. Aber die fade Süßholzrafpelei, fo sich Maientraum" nennt, und die plump­patschige, witlose Bauerukumedi". nein, das heißt doch die gähnende Langeweile in den Zuschauerraum tragen! Und da finden fich noch immer Leute genug, die teures Geld bezahlen, um sich Leo Tolstoj   hat einen neuen Noman aus dem kaukas einige Stunden anöden zu lassen. Glücklicherweise zeigt sich die fischen Kriegsleben aus der ersten Hälfte der fünfziger Jahre bes Direktion des Kleinen Theaters" von dem Bewußtsein durch- endigt. Der Roman, welcher, Chadschi- Murat" betitelt ist, drungen, daß bald etwas Neues geboten werden müsse, bevor bildet ein Gegenstück zu den berühmten kaukasischen Erzählungen Sereniffimus das Zeitliche fegnet. Sie ist emsig dabei, für den Tolstoje, welche bereits in den sechziger Jahren erschienen find. Winter allerhand Einatter, selbst auch abendfüllende Dramen ernſten und heitern Genres aus der Garküche aller Litteraturen zu servieren. Hoffentlich macht fie zur Thatsache, was fie verspricht. Für den Fall, daß Direktion und Publikum sich zeitweilig den Magen ver­derben fönnten, was wir aber nicht wünschen möchten, soll uns Seiner Durchlaucht Serenissimus' Hofstaat wieder als Spaßvogel willkommen sein. Anders möge er sich in seine Gemächer zurück­ziehen, um, gleich Hamlet  , einen langen Schlaf zu thun.­e. k.

Gefundheitspflege.

Gist

202

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1908

Гоянно

Notizen.

ord thun t

910

Unter dem Titel Kunst und Künstler" wird vom Oftober an eine neue Monatsschrift für bildende Kunst und Kunst­gewerbe in   Berlin( Bruno Cassirer  ) erscheinen. Die Redaktion führen Hermann Helferich   und Cäsar Flaischlen  .

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Die Neue freie Boltsbühne" eröffnet ihr nenes Spieljahr am 14. September mit Schillers Braut von Mesina"( Schiller- Theater N.). In diesem Winter kommen zur Aufführung: Von Gottes Gnaden", von Arthur Fitger  ; Schlagende Wetter", von Engenie della Grazie; Marianne", von Karl Hauptmann  ; Martin Lehn hardt", von Cäsar Flaischlen  ; Tartüffe", von Molière  ; Familie Schroffenstein", von Heinrich von Kleist  ; Der Fleck auf der Ehr", von Ludwig Anzengruber  . Linh Senders ist für die kommende Saison an das Metropol Theater engagiert worden; fie erhält eine Gage Otto Julius Bierbaum   hat eine neue Texts

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en. Die Gefundheitspflege im Altertum. Wenn gewiß heute auch mancher über alle Maßen stolz darauf ist, wie wir es in unsrer Wissenschaft so herrlich weit gebracht, so baben wir doch in mancher Hinsicht gar keine Veranlassung dazu, unser Wiffen und unfre Leistungen über die des Altertums zu erheben. bon 24 000 M. Das trifft im großen und ganzen auch auf die Gesundheits­

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pflege zu, wenigstens auf das Gebiet, das man als bearbeitung von Donizettis Oper Don Pasquale" öffentliche Gesundheitspflege bezeichnet. Die alten Kultur vollendet, die der am 14. September in Frankfurt   a. M. stattfindenden völker haben darin ganz Erstaunliches geleistet. Für die Neu- Aufführung des Werkes zu Grunde liegen wird.

Beschaffung guten Trinkwassers in den Großstädten wurden

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Den Berliner   Meyerbeer- Preis für Komponisten

schon im alten Babylon   mühfame Arbeiten ausgeführt, und erhielt Felig Nowowiejski für sein Oratorium, Die Rück den Aquädukten des kaiserlichen   Rom ist laum eine Wafferleitung fehr des verlorenen Sohues".-

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .