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Der
rückte: es schien mir, als ob er stets ettva eine Meile entfernt bliebe.| bereits zu schreien, da aber wurde unsre Fahrt wieder langsamer; Aber meine Verlegenheit wurde am größten, als der Berg, bald fühlten wir einen harten Felsen unter den Füßen. zu dem wir wollten, verschwand, und ich an seiner Stelle eine Un- Deutsche erhob sich zu allererst und wollte recht vergnügt weitergehen. menge Erde und Felsen erblickte, die tief unten begannen und Aber der Engländer hielt ihn zurück. bis an die Sterne reichten. Die Wand, die wir hinauf kletterten, Verzeihen Sie", sagte er, ich muß mich erst orientieren, wo glich einer riesenhaften Treppe, deren Stufen mehrere hundert Schritt wir find." Tastend machte er einige Schritte, verschwand aber bald Hoch waren. Wenn ich unterhalb einer solchen Stufe stand, dachte im Nebel. ich, es wäre bereits der Gipfel, doch nach einer viertelstündigen„ Ho! Ho!..." Wanderung überzeugte ich mich, daß wir nicht den Gipfel, sondern Als er zurückkehrte, bemerkten wir eine Unruhe auf seinem eine neue Stufe erreicht hatten oder auch einen neuen Uebergang zu Antlig. einer neuen Stufe. So ging's ohne Ende.
Judessen wurde der Weg immer wilder. Es verschwanden die Wälder, das Gras, die Sträucher, selbst der feste Boden. Wir schritten über Steinhaufen, die immer größer und lockerer wurden. Immer dichter umdrängten uns die riesigen Berggipfel, die rings von Wolken umkleidet waren, und die Schluchten, denen bläulicher Dunst entstieg.
Bielleicht können Sie einen Kompaß gebrauchen?" fragte mein Landsmann.
Gewiß, zeigen Sie ihn her!" erwiderte der Engländer und ergriff ungeduldig den kleinen Kompaß, den der Pole an der Uhrtette trug. Der Engländer drehte den Kompaß hin und her, schüttelte den Kopf, schließlich schnalate er mit der Zunge und sagte lächelnd zu den Damen: Wir müssen warten, bis der Nebel vorüber ist." Uns aber flüsterte er zu:
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wissen?"
Wir haben uns verirrt; jezt sind wir auf einem ganz andren Wie hoch sind wir denn?" fragte der Deutsche . ,, Vielleicht auf der Hälfte des Weges; übrigens... Wer fann's " Ist hier vielleicht irgendwo ein Abhang?" fragte der Deutsche „ Auch dafür stehe ich nicht ein," entgeguete der Engländer. In jedem Fall sind die Wände dieses Felsens sehr steil." Die Damen saßen verstinimt da.
Buweilen glätteten sich die Falten der Berge; ihre großen Stufen und Terrassen verschwanden, statt ihrer sah ich eine schräge Wand, die meinen Füßen entglitt und steil zu den faphierblauen Wäldern hinablief, die tief unten schlummerten. Als ich für einen Augenblick vergaß, daß ich oben war, schien Teil des Berges es mir, daß ich auf ebener Erde stehe, die plötzlich unter meinen Füßen weicht, während ein Teil bis zum Himmel emporsteigt und der andre in die Tiefe hinabfällt. Mir schwindelte; um nicht abzustürzen, packte ich den vor mir gehenden Deutschen . Er beschleunigte den Schritt, und bald tamen wir an eine weniger steile Stelle. " Ich danke Ihnen..." flüsterte er und drückte mir fest die Hand. Jezt geht's mir besser Sie haben mir das Leben gerettet Ich erstarrte vor Staunen. Die vor uns schreitenden Damen zogen ihre Kleider und Schleifen zurecht, die sich nach ihrer Meinung nicht ästhetisch genug legten,
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Eine furchtbare Hige!" sagte die eine.
Welch schlechter Weg!" flagte ihre Kameradin.
Nach einer Viertelstunde ruhigeren Weges hörte die Wand, an der wir entlang gingen, auf. Ich sah, daß wir von allen Seiten von nackten oder schneebedeckten Berggipfeln umgeben waren, daß zwischen uns und ihnen nichts als Luft lag. Ich weiß nicht warum, aber ich fühlte in diesem Augenblick einen ruhigen Stolz und eine gegenstandslose Begeisterung.
Wir sind auf dem Gipfel," sagte der Engländer, sich vor den Damen verneigend, und steckte eine Cigarre an.
„ Welch prächtige Aussicht!" riefen beide Dament.
Sie nahmen eine Spiegel aus der Tasche heraus und brachten das ein wenig verwirrte Haar in Ordnung.
Zwei Uhr!" bemerkte mein Landsmann. Zum Teufel ist das Mittags und vielleicht auch das Abendbrot.
Der Deutsche fezte sich; das Geficht zur Erde gebückt began er Virgil zu deklamieren.
Sehen Sie Thusis ?" fragte er ihn.„ Es sieht aus, wie ein paar Erbsen."
"
" Ich sehe nichts und will nichts sehen," entgegnete er. Vor allem weiß ich nicht, ob ich von hier herunterkomme!" auf Der Engländer bemerkte, wie bleich er war, schüttelte den Kopf und reichte ihm eine Flasche Cognat. Der Krante trant davon, ruhte ein wenig und es wurde ihm besser.
wieder.
Schade, daß wir keine Chokolade fochen können," sagte eine
von ihnen.
Es war schon vier Uhr durch, als von der Seite ein starker Wind wehte und für einen Augenblick den Horizont freigab. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich sah, daß wir auf einer etwa zehn Meter breiten Felswand saßen. Hinter uns stand die steile, mit glatten Steinen bedeckte Bergwand, die man unmöglich hinauf Klettern konnte, während vor uns tief unten das Thal lag..
Von einem Hinabsteigen ins Thal konnte nicht die Rede sein, denn an dieser Stelle fiel die felsige Bergwand fast senkrecht hinab Wann gehen wir weiter?" fragte eine der Damen.
„ Wenn der Nebel sich verzogen hat", antwortete der Engländer. " Und wenn er bis zur Nacht nicht weicht?" in " Dann übernachten wir hier."
„ Sie scherzen?"
" Durchaus nicht," entgegnete er ernst. Wir sind in die Falle geraten und müssen jetzt geduldig sein."
" So geben Sie doch irgendwelche Beichen," bemerkte die andre. „ Die Gegend ist doch nicht öde, vielleicht hört es jemand..." Das wollen wir soeben thun."
Mein Landsmann hatte einen Revolver, mit dem er ins That hinunter zu schießen begann. Aber der Knall war so schwach, daß ich zweifelte, ob ihn jemand hörte.
snus ihr und
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( Schluß folgt.) In
dye mbi schilligsent
Kleines Feuilleton.
Wir blieben eine Viertelstunde ruhig fizzen, doch plötzlich erhobsd. fich ein ziemlich starker Wind. Ich blickte nach der Richtung von dan gods Thufis und sah eine sonderbare Erscheinung. In der tiefen Schlucht, die zu unsren Füßen lag, hatte der bläuliche Nebel eine hellere Farbe angenommen. Allmählich ging er in zartestes Blau über und wurde schließlich ganz weiß. Dann begann er schnell alle Thäler auszufüllen, so daß es schien, als ob wir von einem Milchmeer um geben wären, auf dessen Oberfläche Berggipfel schwammen. Allmählich drangen diese tiefer hinein und versanten im Meer. Ich jah ganz deutlich eine Bewegung zwischen dem Nebel und den Bergen, aber ich erschrat, als ich bemerkte, daß der Gipfel, auf dem wir standen, hinunterzufallen begann... Ich hätte schwören können, daß wir auf eine sich vor uns ausbreitende Wolke in rasendem Sturz hinunterfielen.
Was bedeutet das?" fragte eine der Damen den Engländer. " Der Nebel steigt," entgegnete er etwas verstimmt. Wir müssen hinunter," fügte er hinzu.
" 1
Also nicht wir fallen, sondern der Nebel steigt zu uns auf!" dachte ich sehr beruhigt.
Aber die Wolken fliegen schnell. Kaum hatten wir uns von unsren Plätzen erhoben, als der Nebel uns bereits von allen Seiten umgab; es wurde so dunkel, daß man nicht drei Schritte weit sehen konnte. An den Händen und auf dem Geficht fühlten wir Feuchtig teit, dann begann es zu regnen und zu schneien so dichte Flocken fielen, wie sonst während eines Schneesturmes.
Ein reimsüchtiger Schüler. Die Münchener Neuesten Nachrichten" berichten: Ein schwäbischer Bezirks- Schulinspektor be mertte an einem etwa elfjährigen Stuaben, daß dieser in der Prüfung ganz merkwürdigerweise auf eine gestellte Frage einen Vers machte. Er machte den Örtsschullehrer darauf aufmerksam, der er flärte, daß dies sehr oft im Unterricht vorkomme. Der Juspektor erbat sich ein paar Proben an Namen der Ortsbewohner. Der Lehrer sagte zu dem Poeten:„ Eduard, Dein Nachbar heißt Franzen, kannst Du darauf im Reim" antworten?" und er erhielt die prompte Antwort:
Mein Nachbar, der heißt Franzen
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Wenn Prüfung aus, dann schnallen wir den Nanzen 1"
" Nicht übel", brummte der Inspektor. Noch so ein Beispiel, Herr Lehrer!" Der Lehrer sagt:„ Eduard! Der Herr Schultheiß hier heißt Giefel." Antwort:
Der Schultheiß hier heißt Giefel, Sat oft zerriff'ne Stiefel."
Trotzdem gingen wir, einander an den Händen haltend, weiter, Der anwesende Dorfmagnat wurde etwas rot und lächelte. Ins denn der Weg war ungefährlich, und der Engländer kannte ihn spektor:" Nun, Eduard, Du bist ja ein recht wackerer Dichter, aber genau. Manchmal glitten die naffen Steine unter den Füßen ab, auf meinen Namen wirst Du wohl nichts reimen können, ich heiße dann rutschten wir unter großem Gelächter einige Meter hinunter. nämlich Bunster". Und Eduard sagt ohne Bedenken: Am lautesten lachte der Deutsche , der in die beste Stimmung geTommen war seit dem Augenblick, als der Nebel die steile Wand und die darunterliegenden Abhänge verdeckte. Bei einer dieser Rutschpartien waren wir nicht zwei oder drei, sondern Der Inspektor hatte genug von der Prüfung dieses Ortsz
etwa dreißig Meter tiefer gekommen. Die Damen begannen genies 1-
Der Inspektor, der heißt Wunſter, Und was er thut, verhunzt er 1"