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Eulen

Um

Schillings Ingwvelde" und den allermeisten andren Premieren" die eigentlich deutschen Boltsbücher, abgesehen vom | unter den Linden, die Karlsruher, Schweriner usw. vorangegangen. fpiegel" mit 77 Exemplaren, sehr zurücktreten: der Hörnerne Den Pfeifertag" befigt die Oeffentlichkeit Deutschlands seit beinahe Siegfried" z. B. ging nur in 34 Exemplaren ab, davon allein 25 drei Jahren; daß ihn endlich oder schon oder überhaupt auch die nach Worms , der Burgunderhauptstadt der Heldensage. Die zeits Berliner bringen, ist eher ein Wunder als sonst etwas. Und wir genössischen Dichter Brand, Fischart, Murner usw. figurieren in fürchten fast, daß auch dieses nicht gar lang vorhalten werde. Vor Harders Memorial überhaupt nicht. Man muß also annehmen, daß allem wegen des Textes. Ferdinand Graf Sporc, er damit überhaupt keine Geschäfte machen zu können hoffte. ein bereits viel beanspruchter Opern- Librettist, hat im ganzen so mehr brachte ihm eine Reihe von schriftstellerischen Erzeugnissen gerade so äußerlich gearbeitet, wie der Dichter der hier ein, die man auch noch zur schönen Litteratur rechnen muß, nämlich borbildlichen, sogar unfreiwillig parodierten Meistersinger" innerlich. fatirische Angriffe auf allerlei Laster, die unter dem Bilde eines and Schillings hat ebenso fein intim gearbeitet, wie effektvollere Teufels lächerlich gemacht werden. Diese Art Litteratur war damals Opernkomponisten grob arbeiten. Um die Musik zum Pfeifertag" äußerst vollstümlich: Harder verkaufte davon im ganzen 452 Stück. zu charakterisieren, müßten wir viel Specialitäten beschreiben: die Am besten verkaufte sich Mathäus Friedrichs Saufteufel" mit 69 modernisierte Verwendung alter Formen, wie z. B. der oben Exemplaren, ein Hofteufel"( 67 Stück), der Eheteufel" von Andreas erwähnten Motette, des Canons usw., den eigenartigen Wechsel Musculus( 64), Eustachins Schildas Spielteufel"( 62) usw. Nein wissen­zwischen Dur und Moll, die weiten Intervallschritte, die aus schaftliche Bücher sind fast gar nicht vertreten: bloß etliche Uebersetzungen gesprochen graziöse Rhythmik und Melodik freilich meist ohne die von alten Klassikern und ein paar Geschichtswerke. Man müßte denn tiefere Wärme älterer Komponisten und speciell ohne den Glanz, mit etwa dahin rechnen drei Rechenbücher, von denen Adam Rieses be­dem andre die weiblichen Operufiguren zu schmücken verstehen. Die rühmte Rechnung auff der linihen und federn in zal, maß und vielleicht größte Kunst moderner Komponisten, wie es z. B. die zwei gewicht auff allerley handierung" den größten Absatz erzielte, eine fünstlerisch Nahverwandten N. Strauß und M. Schillings sind, liegt in 50 Exemplaren verkaufte Anleitung zur Gartenbaukunst, zwei ver­in der Instrumentation. Nicht daß ein effekteifriger Naturalisuus" schiedene Briefsteller und zwei Kochbücher: die beiden letzteren Spektakel machte; vielmehr gilt es auch hier vorwiegend ein Wirten wurden zusammen in 141 Exemplaren verkauft. Weiblichen Be­mit feinen Abstufungen. Dazu gehört besonders, daß der dürfnissen diente auch ein New Modelbuch, von aller hand art Komponist die vielberufene Lücke, die im Quintett der Streich nehens und stickens". Daß die Neigung, an sich herumzukurieren, instrumente zwischen der verhältnismäßig fleinen Bratsche und schon im 16. Jahrhundert sehr verbreitet war, beweist der dem verhältnismäßig großen Bioloncello besteht, durch das eine der starke Absatz, den das Handbüchlein Apollinaris " fand; dies von Dr. Stelzner erfundenen Instrumente, durch die Violetta aus Hausarzneibuch wurde in 227 Exemplaren verkauft. Ein füllt. 1. dgl. m.( Die Führer" von Maute und von Nodzweites Arzneibuch, das sich nach dem berühmten mittelalterlichen nagel sind einer näheren Wißbegierde zu empfehlen.) Gelehrten Albert Magnus aus Köln benannte, setzte Harder 135 mal

Die Aufführung war von vornherein durch die wohl beste ab; es brachte im Anhang eine Erklärung von den Tugenden der Leitung und Besetzung auf ein günstiges Schicksal gewiesen. vornehmsten Kräuter und von Kraft und Wirkung der Edelsteine, von Regiffeur Droicher machte Maſſen, und Maschinen- Brandt der Art und Natur etlicher alere, aus Apollinaris , größerem

Wenn man sich aber beim Heimgehen fragte, was war, so founte man doch nur reſimieren: eine gefünftelte Komödie im ganzen, viel ehreuwverte, niemals niedrige Tontunst im Einzelnen mit einigem Junigen und Großzügigen.-

Kleines Feuilleton.

SZ.

ac. Statistisches über dertsche Lektüre der Reformations­zeit. Oeffentliche Bibliotheken und Vereinigungen mit Büchersamm lungen, die den Mitgliedern zur leihweifen Benukung offenstehen, geben hente manchmal zahlenmäßige Aufstellungen bekannt, wie oft die verschiedenen Bücher benutzt wurden. Diese Statistiken, deren Nutzen unstreitig nicht gering ist, weil sie einen tiefen Einblick in die geistige Verfassung eines Volts gewähren, sind bekanntermaßen noch etwas sehr Nenes. Indes giebt es bereits aus dem Deutschland des 16. Jahrhunderts schriftliche Aufzeichnungen, die die Stelle einer solchen Statistik vertreten fönnen und die darum für die Beurteilung des deutschen Geschmacks und Geistesniveaus im Reformationszeit alter entsprechende Dienste leisten. Es handelt sich um ein so­genanntes Meßmemorial", d. b. um Notierungen eines Buchhändlers, der genau Buch darüber führte, wie viel Eremplare er von jedem

wetterte Gewitter, daß es eine Freude war; Rich. Straußens Kräuterbuch gezogen; auch ein bewährtes Mittel für die Pestilenz, Dirigieren bedarf wohl nicht erst einer Rühmung. Gesungen wurde und wie man sich wegen des Aderlassens verhalten soll". Ein paar von Fil. Hiedler hiedlerisch, von den übrigen technisch gut, von Worte dieses Titels legen den Verdacht nahe, daß hier ein ordent vielen unter ihnen auch Klangschön. Frau Herzog, dann liches Quantum Charlatanerie, einträglicher Spekulation auf die Grünings ernster und Liebaus buffiger Tenor, Hoffnwissenheit und Leichtgläubigkeit der Menge mit unterlief. Daß manns geschmeidiger Baryton und knüpfers Würdebaß( in man hierauf dazumal nicht umsonst seine Hoffmmg setzte, betveisen einer Figur von trauriger Würde) standen voran. Der Beifallserfolg die guten Geschäfte, die Harder mit einigen schon nach ihrem Titel war warm, ohne Turbulenz. auf überall anzutreffende Arten des Aberglaubens berechneten Büchern machte. Sehr zweifelhaften Charakters ist schon verkaufte die 106 mal Wetter ,, Bauern- Practica oder büchle, wie man die Losung der Behten durch das ganze Jar er= lernen und erfaren mag". Ganz besonderes Gift aber waren die Planetenbücher, Schriften, die dem astrologischen Wahn dienten. Das Kleine Planeten Büchlein. Eins jeden Menschen Art, Natur und Komplexion, nachdem er unter einem Planeten geboren ist, zu ertennen" verkaufte Harder in 108 Exemplaren a 7 Schilling. Das große Planetenbuch kostete schon 19 Schilling, wurde aber auch noch 86 mal verkauft. Der Titel fündigt freilich einen äußerst vielseitigen, vielverheißenden Inhalt au: Das große Blaneten Buch. Darin der erst Theil sagt von Natur, Zeichen des Himmels, auch von den 28 Mansionibus, das ist Stellungen des Mond, wie und was sie in der Menschen Geburt würden. Der ander Theil helt inn die Geomanci, daraus man erlernen mag, was in allen Sachen zu thun oder lassen sei den Menschen, mit Reisen, Kaufen oder Verkaufen, in Krankheit oder Gesundheit 11. s. w. in ein jedes Planetenstunde, wie das ausweisen die 14 weisen Meister. Der dritt Theil malt die Physiognomi und Chiromanci, das ist wie man aus dem Gesicht, Gestalt und Gebärden, auch aus Anzeigung der Händ, der Menschen Geburt, Sitten, Geberden und Reigligkeiten( Neigungen) erkennen mag. Alles aus Platone, Ptolomeo, Hali, Albumafor und Johanne Künigsberger( Regiomontan) auf Kürst gezogen jedermann zu gut, das Böß zu fliehen und das Gut guzunemen. Mit einem nüßlichen Buch seines Bestandes während einer Messe hier kommt die Register. Frankfurt , 1556." Ebenso gut wie dieser Schwindel ging Fastenmesse des Jahres 1569 zu Frankfurt a. M. in Frage ver ein andrer: Wunderzeichen. Wahrhaftige Beschreibung und gründ­kauft hatte; dabei ist der Titel jedes Buches ausführlich wieder liche verzeichnis schrecklicher Wunderzeichen und geschichten, die von gegeben und der erzielte Preis beigefügt. Die Frankfurter Bücher dem Jar von 1517 bis auf jeziges Jar 1556 geschehen und ergangen messe war damals die bedeutendste Deutschlands , bedeutender als find, nach der Jarzal durch Jobum Fincelium." Davon wurde die Leipziger, die noch zu sehr unter polizeilichen Chikanen, obrigkeit Harder nicht weniger als 171 Exemplare los. Der buchhändlerische lichen Konfistationen zu leiden hatte. So war der Gesamtabsaß, Erfolg, den solche wertlosen oder vielmehr höchst verderblichen dies ist der Name des Buchhändlers, deffen Scharteken im Reformationszeitalter erzielten, ist vielleicht das inter­Meßmemorial im Frankfurter Archiv der Nachwelt erbalten geblieben ist- während der Fastenmesse 1569 erzielte, ein recht erheblicher: Harder effanteste Blatt in dem Harderschen Meßmemorial.- verkaufte im ganzen 5918 Bücher. Wenn man etwa wegen der Zeit­verhältnisse annehmen wollte, daß der Löwenanteil dieses stattlichen Ab­sages der religiösen Erbauungs- und theologischen Streitlitteratur zu- cc. 8ur mimitristischen Tierfärbung hat der gefallen wäre, so befände man sich damit auf dem Holzwege. Derartige amerikanische Künstler und Naturforscher Thayer sehr interessante Schriften stehen wohl auf Harders Lifte, z. B. verschiedene Er- Experimente angestellt. Es war Thayer, wenn er auf der Jagd war, zeugnisse aus Luthers Feder, aber sie spielen keine erhebliche Rolle vielfach aufgefallen, daß mimitristisch gefärbte Tiere, wie Rebhühner, in seinem Budget. Dafür verkaufte er aber an Schriften aus dem Trappen, Hafen 2c. fast wesenlos erscheinen, wenn sie sich langsam Gebiete der Unterhaltungslitteratur im ganzen an die zweiundeine in ihrer normalen Umgebung bewegen. Thatsächlich geht bei ihnen halbtausend Stück. Am besten darunter gingen Erzählungen, wie allen die lichte, bläulich- falte Färbung des Bauches ganz allmählich das Buch von den sieben weisen Meistern", das mit 233 Exemplaren in die warme, dunkle, bräunliche Färbung des Rüdens über. Auch den Vogel abschoß, oder Wickrams Goldfaden. Eine schöne, lieb- die Fifche, welche oben warm- duntel, unten falt- hell gefärbt sind, liche und furzweilige Erzählung", wovon 116 Eremplare ins Publikum werden dadurch den Blicken ihrer Feinde entzogen, wenn diese etwa gingen, und dann Schivantsammlungen, wie Baulis Schimpf und in gleicher Höhe mit ihnen schwimmen und also von der Seite aus Erust"( 202 Exemplare) und Kirchhofs Wendunmut"( 118). Sehr nach ihnen hinsehen. Gegen tief schwimmende, von unten herauf­beliebt waren auch die Volksbücher, vor allem diejenigen französischen schauende Naubfische taun die hellere Unterseite teinen Schutz Ursprungs, wie Fortunatus"( 196 Exemplare), Magelone"( 176), geben; denn gegen den hell leuchtenden Himmel gesehen, muß fie " Melusine "( 158), Ritter Pontus"( 147) usw., wogegen sich stets sehr deutlich abheben. Doch halten sich die Fische mit ihren

den Michael Harder

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Biologisches.