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troch im Grase umher, bis die Mutter ihm die Milchflasche reichte. Heftor war ausgespannt und streckte alle Viere von sich, die Zunge hing ihm aus dem Halse.
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Der lachte; ihm war diese Reise, die nun schon drei Tage währte, ein köstlicher Spaß. Das Kleine lag rücklings auf dem Schooße der Mutter, tutschte an seinem Gummipfropfen und strampelte mit den dicken Beinchen. Der Mann warf die Neste der Mahlzeit dem Hunde vor, der sich gierig darüber her machte.
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Von Zeit zu Beit bleiben die Mädchen vor dem einen oder dem andren Lebkuchenzelt stehen, als ob sie etwas kaufen wollten, that sächlich aber nur, um den Burschen Gelegenheit zu bieten, sich ihnen So müßt uns der Herr seh'n!" sagte plötzlich die Frau. zu nähern. Hat die eine vor einem Burschen Gefallen gefunden, so " Ha! Der!" In den Augen des ehemaligen Landarbeiters tritt er zu ihr hin, und nun beginnt das erste Gespräch. Der glomm es auf und die Muskeln des braunen, knochigen Gefichts Bursche sagt dem Mädchen, wenn es den Preis des Lebkuchens ent zuckten. Schinden und knuffen! For dat Lumpengeld! Und Tag richten will: Laß sein, liebes Kind, ich werde bezahlen. for Tag dat Geschimpf! Nee, Du!" Er schüttelte drohend die wohnst Du, mein Röschen?"" In Ozd. Und Sie?" Faust nach der Richtung, aus der sie gekommen waren. Dat is Bakja." ,, Gott erhalte Sie!" Auch Dich daneben." Der Bursche börbi!" Er aß einige Bissen und fah den vergnügt kauenden Knaben duzt das Mädchen, dieses aber redet den jungen Mann mit Sie" ant: Wat, Jung'?" an. Der Bursche kauft dann dem Mädchen ein Glas füßen Früchtesafts und während das Mädchen ihn langsam ausschlürft, nedt er sie wohl mit den Worten: Gott soll Dich mir geben." Gefällt der Bursche dem Mädchen, so lautet die Antwort: So soll es Gott fügen." Nach einer Weile treten dann auch die weiblichen Angehörigen des Burschen hinzu, faffen das Mädchen von allen Seiten gut ins Auge und knüpfen ein Gespräch mit ihm an. Von diesem Augenblick an gehen Bursche und Mädchen, Arm in Arm geschlungen, zusammen herum. Was das Mädchen verlangt, kauft ihm der Bursche. Unvermeidlich ist auch die Fahrt auf dem Ringelspiel, das bei einer solchen Gelegenheit im Dorfe nicht fehlen darf. Mittags gehen dann die beiden jungen Leute zu den kleinen Holzouden, in denen in offenen Pfannen Schweinefleisch gebraten wird. Man sieht diese Buden, die den Namen Laerikonyha führen, auch in größeren ungarischen Städten, besonders an Markttagen; ihren Namen, der die Bedeutung „ Ladislaus Küche" hat, sollen sie davon erhalten haben, daß der Er richtete sich auf und dehnte die Brust: Wenn-?" Sein stark verschuldete König Wladislaus II. zu Beginn des sechzehnten Blick streifte wie fragend die hohen Häuser da in der Ferne. Ach Jahrhunderts sein Mittageffen aus einer solchen Bude bringen ließ. wat!" Er lachte und wies die harten, braunen Fäuste: Sowat Vor dieser Bude nehmen die jungen Leute aus einem Teller ibre brauchen sie überall! Vorwärts, Hektor !" Mahlzeit ein, dann gehen sie zum Tanz. Der Bursche zeigt sich als Kavalier, er unterhält seine Auserwählte, läßt ihr Speisen und Getränke bringen, zahlt den Zigeuner, damit er ihre Lieblingsweisen spiele und tanzt mit teiner andren, wie auch das Mädchen dann der Bursche das Mädchen und schärft ihm ein, daß es ihm feinen andren Burschen ansehen darf. Vor dem Abschied umarmt treu bleiben möge. Die Hochzeit kommt dann gewöhnlich bald zu
Die Frau mußte immer wieder nach den hohen Fenstern da in der Ferne sehen; je näher fie dem Ziele gekommen waren, desto mehr war die Bangigkeit vor dem Unbestimmten gewachsen. Nun seufzte ste: Wär'n wi doch to Hus bliew'n!"
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Wat?" Der Mann sah sie zornfunkelnd an. Dann lachte er verächtlich.„ Komm, Hektor !" Er spannte den Hund ein, während die Frau das Kleine im Wäschekorbe unterbrachte.
Der Mann hatte den Ziehgurt schon über die Achsel geworfen, als seine Frau noch einmal zu ihm trat:„ Ich mein' man bloß. Frig, wenn De nu aber nischt find'st?"
Die Beine des Hundes strafften sich; der Kopf des Mannes bog fich nach unten: langsam setzte das wunderliche Gefährt sich wieder in Bewegung.
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stande.
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Humoristisches.
Sports June
Gemütlich. Fremder( erstaunt):„ Warum liegt denn hier das Billard und das Klavier auf der Straße?"
Wirt: Ja, wissen S', eben haben wir den Klobenbauer' nauss geschmissen, weil er fei' Ruah'' geben hat... und da sind die Sachen so mit hinaus'kommen!"
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Abhilfe. Frau: Mein Mann redet immer fo laut im Schlafe- fann man dagegen nichts machen, Herr Doktor?" Arzt: Gewiß- laffen Sie ihn am Tage aussprechen, gnädige Frau!"
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Auf dem Kinderspielplat. Dame:„ Bei den Großeltern seid Ihr wohl oft zum Besuch, Kinderchen?" Der kleine Hans: O, fehr oft immer, wenn mama durchgebrannt ist!"- ( Fliegende Blätter ".)
Ueber die aftronomischen Begriffe der Kamerun - Neger befindet sich in A. Seidels Zeitschrift für afrikanische und oceanische Sprachen" eine Mitteilung von J. Keller, aus der wir erfahren, daß den Jubu Negern die Venus als Morgenstern wohl bekannt ist. Sie achten auf ihren Lauf und nehmen aus ihrem Stande die Zeit ab, die noch bis zum Aufgang der Sonne fehlt. Trotz der kurzen tropischen Dämmerung machen sie, je nach dem Helligkeitsgrade, feine Unterscheidungen für die schnell wachsenden Stadien des Tagesanbruches. Den Kreislauf des Jahres zeigen ihnen gleich falle die Gestirne an, die sie zu gewissen Gruppen oder Bildern zu vereinigen lieben. Als solche nennt der Autor den Tole a Nyou, das heißt den Tole des Elefanten, im Gegensaz zu Tole a Moto, das heißt den Tole des Menschen. Gin andres Sternbild wird Bana ba Nyue oder Waisenkinder genannt, weil nach der Meinung der Neger der große Stern darin dem Hausvater gleicht, der die Frau verloren hat, und dessen Kinder nun verLassen und flagend vor ihm stehen. Dies sind die Sommerzeichen". Sie befinden sich sämtlich auf der Ostseite des Himmels. Dazu macht indes Keller die Mitteilung, daß der Küstennahe Kameruner eigentlich nur zwei Himmelsgegenden annimmt. Alles, was landeinwärts liegt ist für ihn Osten, und alles, was sich zum Meere hin erstreckt, nennt er Westen. Natürlich haben sich die Jsubu auch über den Mond ihre Gedanken gemacht. In alter Zeit", d. h. als noch animistische Vorstellungen das Bolt beherrschten, hielt man ihn für ein schaf- oder ziegenähnliches Tier, das nachts zur Erde berab stieg. Ihr Glaube war zugleich voll von Anklängen an den Totem gedanken, an die abergläubische Berehrung sinnlich wahrnehmbarer Im Schauspielhause geht, voraussichtlich noch in diesem Dinge. Dies geht z. B. aus folgender Geschichte hervor: Wenn eine Frau zur Beit des Vollmondes empfing und nachher ein Kind Winter, Kalidasas, Sakuntala", in der Mary Möllerschen In demselben Theater findet vom erhielt, sei es ein Knabe oder ein Mädchen, so pflegte sie diefem, Neubearbeitung, in Scene. wenn es heranwuchs, den Mond zu zeigen und ihm zu sagen:" Dies 27. Oftover bis 3. November das Sarah Bernhardt - Gastist Dein Großvater." Wenn ein solches Kind aber mit ausgestrecktem piel ſtatt. Finger auf den Moud wies, so verbot es ihm die Mutter, indem sie abendfüllendes Stück die tragische Komödie, Ackermann", deren Das Kleine Theater( Schall und Rauch) wird als erstes sprach: Strecke Deinen Finger nicht gegen den Mond, damit der= felbe den Finger nicht abschneide; denn er ist Dein Großvater, des- Autor seinen Namen nicht nennen will, bringen. halb gieb ihm auch seine gebührende Ehre." Ueber die sogenannte Mondfigur geht eine Geschichte um, die sehr lebhaft an die allbekannte Erzählung vom Manne im Monde erinnert, wie bei den meisten Böllern. -
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Volkskunde.
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Notizen.
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wird im Leipziger Stadttheater am 8. Dezember( an Björnsons neues Schauspiel Eine Heuchlerin" Stelle des für diesen Tag angefegten Björnsonfchen Dramas„ Der König") zu erstenmal in Deutschland aufgeführt werden.
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Die Liebe zum nächsten" heißt ein neues vierattiges Schauspiel des Norwegers Gunnar Heiberg , das an - Ein Mädchenmarkt. Die Kölnische Zeitung " schreibt: den Nationalbühnen zu Christiania und Kopenhagen zuerst gegeben In der Gemeinde Bodony im Baranyer Komitat Ungarns pflegt werden foll. alljährlich am ersten Sonntag nach dem 14. September ein„ Mädchen-- Charpentiers Oper 2uise" wird Anfang Dezember markt" gehalten zu werden, auf dem sich die Burschen der Umgebung im Opernhause gegeben werden; Emmi Destin singt die ihre Ghegefährtimmen aussuchen. Schon in den frühen Morgen Titelpartie. stunden kommen die jungen Leute in Begleitung ihrer Angehörigen herangezogen; die Mädchen in ihren furzen Leinwandröcken oder im Seidengewand, mit der unausbleiblichen Silberkette um den Sals, alle start geschminkt, die Burschen im furzen, schwarzen Rod, eng anliegenden Hosen und spiegelglatt gewichsten faltigen Stiefeln, mit einem Rohrstab in der Hand. Jedes Dorf bildet eine besondere-In Venedig soll der zerstörte GIodenturm durch Gruppe. In der Hauptstraße des Dorfes und zu beiden Seiten einen dem alten nahezu gleichen neuen ersetzt werden, dessen Bau find Lebkuchenzelte und dergleichen aufgestellt, zwischen denen dem Staate 2 Millionen Lire fosten wird. Eine wissenschaftliche Expedition nach Rho
die Mädchen Arm in Arm auf und abgehen, während sich die
Jm Neuen Königlichen Operntheater( Stroll) wird noch vor Schluß der Sommer- Operetten- Saison eine Novität Die ledige Frau" ihre Erstaufführung erleben. Richard Haller, der Komponist der Operette, wird bei der Première selbst dirigieren.
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