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dem Zusammenstoß mit der da unten" gesagt in der Erkenntnis, daß bei ihm der Schaden von selbst ausheilen mußte, wie bei einem verletzten jungen Baum.
In der Lehrerbildungsanstalt war die Abschlußprüfung etwas vor Semesterschluß gefallen. Lene ließ Nitschelwitzer ziehen wie einen Fremden. Der Kerl mit den zwei Bräuten" hatte sie zu sehr geärgert. Und die kalte Ablehnung drückte ihn so, daß er ganz darauf vergaß, ihr das Kostgeld für die beiden ungenügten Tage abzuziehen, wie er es sich vorgenommen hatte.
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Der 15. Juli war gekommen.
Lene saß an dem runden Tisch in der Küche über ihrem Haushaltungsbuch und rechnete. Im großen Zimmer rückte die Life Koffer und Stühle, warf mit der gehöhlten Hand Wasser auf die Diele und fuhr mit einem Besen hinter her, daß der Staub in ganzen Wolfen aus den beiden Fenstern wirbelte.
In einer halben Stunde mußten die Studenten mit thren Zeugnissen kommen.
Da that sich die Thür auf, und herein schritt in seiner ganzen Glorie der Stadt- Seff.
Guten Morgen!"
Sein Gesicht war ernst und verschlossen wie das Schicksal.
"
Guten Morgen!"
" Ich muß mich einen Augenblick setzen... Die Stiege ist ja furchtbar eng!.
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Er nahm Lene gegenüber auf der Bank Plak, legte seine Wachstuchtasche vor sich auf den Tisch und die Faust
drauf.
"
Wissen Sie, was ich bringe?" ng
" Ja... Seit gestern abend... Sie haben bewilligt." ( Fortsetzung folgt.)
Es tamen öfter Briefter hin, und es war merkwürdig, zu sehen, mit welcher Angst sie dem Hause ein durch und durch der Kirche behagliches Gepräge zu geben bemüht war. Ein Madonnenbild mit Zimmerchen waren ringsum an den Wänden mit Kruzifigen und brennendem Licht darunter hing draußen im Gange, und ihre eignen farbigen Bildern der Madonna und mehrerer Märtyrer mit Papier blumen ringsum besteckt.
Dies war mir um so auffallender, als ihre Töchter oft, wenn wir allein waren, im spöttischen Ton vom" Papa" sprachen. Die jüngste Tochter, die sehr munter war, machte hinter ihm die Geberde des Segnens und amüsierte sich einmal fogar, unter dem Gelächter der andren, damit, eine Puppe anzukleiden und sie eine Messe halten au laffen.
heuchelte nur um der Pension willen. Offenbar besaß die Familie keinerlei religiöse Illusionen und
Signora Vittoria äußerste einmal auch ganz offen mir als Fremdem gegenüber etwas der Art und meinte, die Hauptsache wäre, daß man die Seinigen liebte.
Als aber Ostern herannahte und die gimmer mit Weihwasser gefprengt werden sollten, wurde auch mein Zimmer sorgfältig mit derartigen Bildern ausgeschmückt. Mir wurde dabei bedeutet, daß der Brauch gebot, einen halben Sudo in die Büchse des Chorknaben zu legen, der den weihefpendenden Priester begleitete, der denn auch an diesem Tage alle meine Sachen bis auf die Pantoffeln, die mit
der Grize unter dem Bett hervoriaben, mit Weihwaffer besprengte.
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Die Familie lebte, dem Anschein nach, zu diefer Zeit ziemlich schlecht und Signora Vittoria mußte gewiß wenn man nach manchen Besuchen, die sie empfing, schließen wollte- viele Gläubiger haben. Sie hatte eine vornehm freundliche Art, fie abzufertigen. enn fie draußen im Flur stand und mit einem solchen Manne sprach, sah ich ihren herrlichen Kopf wie eine Büste durch die Glasfenster meiner Thüre. Ich wußte, daß fie nun log; aber es lag ein Adel und eine Ruhe in ihren Mienen und eleganten Handbewegungen, die jeden Schatten eines solchen Verdachtes unmöglich, ja undenkbar machten. So log man in den historischen Zeiten Roms und Italiens , und mit demselben edlen, feinen Lächeln sprachen wohl die Damen der Medicis und Borgias mit den Unbequemen, die ein Weilchen später vielleicht auf der Treppe niedergestoßen wurden oder über der Balllute standen. Hier wurde dieselbe Fähigkeit benutzt, um Auffchub für eine Klageschuld oder neuen Kredit auf Del zu bekommen. Ich war auch nicht blind dafür, daß die Signora, trotz unsres guten Verhältnisses, ihren Eigennutz in hohem Grade au mir befriedigte. Die Familie trant von meinem Wein, nahm von meinem Novelle von Jonas Lie. Autorisierte Uebersetzung von Del und Holz, als wäre es ihr eignes gewesen, und sie machte mir E. Brause wetter. 65 82. blutige Rechnungen für Wäsche. Aver auf der Wäsche duldete sie ( Schluß.) dafir keinen Fleck und betreffs meiner Sachen fonte ich ruhig sein; des mir etwas wäre.
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Fanfulla.
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( Nachdruck verboten.)
Im Herbst 1869 wurde mein altes Logis in Trastevere ( Stadt- Bei einigen Gelegenheiten wurde ich fur gamilie eingeladen,
teil von Nom) mir gekündigt, und ich mußte hinaus, mir ein neues zu suchen.
Es fällt mir das immer ein wenig schwer, und außerdem wollte ich diesen Stadtteil nicht gern verlassen.
Nachdem ich überall herumgesucht hatte, verliebte ich mich in ein paar Zimmer im vierten Stock mit Balkon, von dem man eine weite Aussicht über Trastevere und Nom zugleich nach der Peterskirche und einem Stück des Tiber hatte.
war daher ging fort, nachdem eine Beile mit dem Dienstmädchen, das es mit zeigte, acfeilicht hatte, Aber am Nachmittag fam ich doch wieder. Ich fühlte, ich müßte die Wohnung haben, und ich müßte es abmachen, wenn ich die nächste Nacht ruhig wollte schlafen können. og jod
Ich wurde diesmal von der Wirtin selbst empfangen, einer dunkelgekleideten, echt römischen Matrone, in der ich zu meinem Erstaunen Vittoria Bertuccio wiedererkannte.
Sie entsann sich meiner auch, und der Kontrakt wurde schnell abgeschlossen.
Sie war nun eine Frau von drei- bis vierunddreißig Jahren, groß, ziemlich üppig.p
und ich fann wohl sagen, daß man nach einem solchen Arrangement und solcher Zubereitung der Speisen lange suchen kann. Wer in Rom nur in Restaurationen gegeffen hat, kennt nicht die wirkliche italienische Küche.
Das eine Mal fand ein kleines Familienfest statt, weil die jüngste Tochter Rosilta von seiner Heiligkeit dem Papste für drei Jahre einen Freiplap in einem Kloster erlangt hatte, in dem junge Mädchen erzogen werden.
gesehen, als sie
um zur allgemeinen Audienz beim Bapft zu gehen. Die Frauen dürfen sich dort nur in einfachem schwarzem Kleide und mit einem Schleier auf dem Kopfe einfinden. Aber eine kleidiamere Tracht, als die, in der Signora Bittoria in einfachem Schwarz erſchien, konnte man wohl nicht leicht finden. Sie hatte einen Brief in der Hand, er war von der eignen Papstes aus jener Zeit, da er
als untergeordneter Gand des milie gekannt und am Toten
bett ihrer Großmutter gestanden hatte. Daher erreichte sie denn auch den erbetenen Freiplay. Es war im Herbstanfang des folgenden Jahres, 1870. Man 1961 fürchtete oder hoffte, je nach der Parteistellung, daß Victor Emanuel Rom erobern würde, und das Gerücht erzählte, die Bersaglieri sollten Marichordre erhalten haben.
Die beiden Bimmer hatten mich ein wenig durch ihre Ausstattung geblendet. Es standen in jeder Ecke zwei recht gute Statuen aus bronziertem Gips auf geschmackvollen Säulen; an den Wänden Signora war in dieser Zeit überaus from. Sie und ihre hingen Kupferstiche in breiten Rahmen; die breite Verbindungsthür Töchter gingen mit dem päpstlichen gelben Bande und ich glaube. zwischen den Zimmern war fein mit einem schweren Plüschvorhang sie hätte mein Vorzimmer in eine Kapelle verwandelt, wenn ich fie drapiert, und ebenso batten das Bett, die Stühle, der Kamin und nicht daran gehindert hätte. die Konsolen ein gewiffes reiches Gepräge. Bei Tage fab ich ja allmählich, daß hier unter wirklich soliden Sachen meisterlich die Armut verborgen war.Jaut
Zu meiner Bedienung, die früher von ihnen felbst besorgt war, hatte die Signora mir nun einen billigen Lohndiener angewiesen, der am Morgen und Abend fam. Ingit
Eines Nachts ertönte ein seltsames Klopfen an der Außenthür; es hörte fich wie ein verabredetes Signal an, und als es wiederholt wurde, kam die Signora eilig, ohne Licht heraus. Ich hörte an den Tritten, daß jemand ihr ins Haus hinein folgte.
Etwa eine Stunde später vernahm ich ein andres starkes Klopfen und laute Stimmen draußen. Ich entnahm aus dem, was ich hörte, wortete mürrisch, als wäre sie in ihrer Nachtruhe gestört, ganz drinnen daß es die Polizei sei, die Einlaß begehrte, und die Signora antvom Schlafzimmer: Wer da?"
Ich erfuhr, daß es nach Bertuccios Todes mit der Familie herunter gegangen war, und daß Signora Vittoria nur von einer tleinen Bension aus einer geistlichen Kasse lebte. Sie hatte denn auch den Entschluß gefaßt, nach Nom zu ziehen, wo ihre Schwester verheiratet lebte, um mit Hilfe des Restes ihrer Möbel sich als Bimmervermieterin durchzuschlagen. Töchter, von denen die älteste fünfzehn Jahre alt war und etwas Er hatte sie ein paar Jahre gelebt. Sie hatte zwei der Mutter in ihrer Jugend ähnlich sah, nur machte sie beizeiten nicht den bedeutenden Eindruck; die andre Tochter war um mehrere Im selben Augenblick öffnete sich meine hintere Thür, und Jahre jünger. dog ind herein trat, eilig und bleich, mit seinen Wachsstock in der Hand Bittoria interessierte mich nicht wenig, und ich hatte in ihrem mein Lohndiener. 97119 9815 in 15 pils sid Haufe Gelegenheit, viele Studien über das römische Familienleben Er ließ mir nicht Zeit, mich von meiner Ueberraschung zu er anzustellen. Join 100 pod Sandholen, sondern kam mir entgegen und sagte: funded