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Nr. 241. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 14. Oktober 1899.

Parteikag

der deutschen   Socialdemokratie.

( Schluß aus der 1. Beilage.)

Schoenlank:

Antrags nachträglich ein Zusazantrag gestellt. Ebenso ist von Katzenstein treten find, daß fie uns mit akademischen Abhandlungen, und Ledebour ein neues Amendement eingebracht worden, welches deren Vorzüglichkeit ich keineswegs bestreite, unterhalten haben, wünscht, daß in den Absatz 1 der Bebelschen Resolution die Worte daß sie sich aber einer wie der andere gedrückt eingeschoben werden: insbesondere nicht in der von Bernstein   haben um die Sache( Lebhafte Zustimmung), von der sie uns empfohlenen Richtung auszubilden". ankündigten, daß sie zur Entscheidung gebracht werden sollte. Und, Und was die Taftit der Bayern   betrifft, so find doch die ordnungsmäßig zulässig ist, nach Schluß der Diskussion noch neue Angelegenheit hier zu provozieren; ich habe aber auch nicht Angst vor Singer stellt die Frage an den Parteitag, ob es geschäfts- Parteigenossen, ich hatte nicht die Absicht, den persönlichen Teil der Bayern   nicht bahnbrechend, sondern die Badenser, die schon im Anträge einzubringen. vorigen Jahre mit gutem oder bösem Beispiel vorangegangen sind. dieser persönlichen Auseinandersetzung. Und auch als unsere Anfläger Das sind die Bannerträger dieser opportunistischen Politik", fie nachdem Kazenstein erklärt hatte, daß die Absicht bei Einbringung Ankläger kniffen- anders kann ich nicht sagen. Ich sagte: gut denn! Der Parteitag erklärt dies fast einmütig für unzulässig, Auge in Auge uns gegenüberstanden, da verschwand die Anklage, die haben zuerst den Kuhhandel" betrieben und die Hauptstadt des dieses Amendements gewesen sei, eine verschiedene Auslegung der wenn alles, was geschehen ist, heute nicht mehr wahr sein soll, dann Landes erobert zum großen Entfeßen des Großherzogs, der ja bei jeder Bebelschen Resolution zu verhindern. Gelegenheit die bekannten Reden gegen uns hält. Damit haben sie aber bin ich der letzte, der die persönliche Auseinandersetzung hier zum nichts gethan, was gegen das Princip oder auch nur gegen die Taktik der Die Vorschlagsliste wird gedruckt. Singer bittet um Vorschläge für die Wahl der Parteileitung. Austrag bringt. Ich war einer derjenigen, die gestern mittag für Partei verstößt. Wenn das alles wahr wäre, was Liebknecht als den Schluß der Diskussion stimmten und habe mir damit den Mund die Wirkung einer solchen Suhhandels- Politik" bezeichnet hat, so Es folgen persönliche Bemerkungen: verboten; und ich war nicht wenig überrascht, als, wie ich nach hätte doch Liebknecht als Wächter des Princips und der Reinheit der Vens Dessau: Wiedereröffnung der Nachmittagssigung hierher kam, man mir mit­Kampfesweise der Partei auch nicht die Stuttgarter Resolution au- Wenn Genosse Bebel sich darüber beschwert fühlt, daß ich eine teilte, daß der Vormittagsbeschluß nicht mehr gelte, daß die Dis nehmen dürfen. Stuttgart   bildete den Sündenfall für Liebknecht in einzelne Aeußerung von ihm herausgegriffen habe, um daran meine ussion fortgesetzt werde und ich nun auch reden müsse. Bezug auf die Berteidigung des Princips.( Heiterfeit.) Denn die Kritik anzuknüpfen, so ist es doch unmöglich, immer die ganze Nede Nachdem ich also zum Reden gezwungen wurde, da allerdings Stuttgarter   Resolution gab den Parteigenossen in Preußen die feier- 3 wiederholen. Ich habe aber die Aeußerung nicht entstellt. habe ich meine Person verteidigt, da allerdings habe ich die Dinge liche Bollmacht, sich mit anderen Parteien in Verbindung zu setzen, Sie ging dahin, daß Bebel in der Berliner Rede gejagt hat, daß es zur Sprache gebracht, die seit Wochen und Monaten gegen mich und weil eine definitive Stellungnahme bei der Kürze der Zeit nicht mehr möglich sei, daß wir die ganze socialistische Gesellschaft verwirklicht meine persönliche Ehre, gegen meine Ehre als möglich war. Principiis obsta! heißt es hier. Fürchtet den ersten haben werden, ehe eine von diesen von uns an den heutigen widerspruch.) Parteigenossen! Darüber mögen Sie nun urteilen, Parteigenosse ausgesprochen waren.( Lebhafter Beifall und Schritt! Wenn Dich erst ein Dutzend hat, dann hat Dich auch die Staat gerichteten Forderungen erfüllt ist.( Bebel: Das war ein Widerspruch.) Parteigenossen! Darüber mögen Sie nun urteilen, ganze Stadt". Infolge der Stuttgarter   Resolution konnten unsere Zeitungsbericht.) Das ist ganz etwas anderes, als was Bebel nach wie Sie wollen, das ist meine Sache, und meine Devise ist auch, Parteigenossen in Breslau   und Hannover   und in andern Städten im seinen Ausführungen von heute morgen gesagt haben will, das ist daß im Kampf der Hieb immer die beste Verteidigung ist.( Str­vorigen Jahre mit den Liberalen bei den Landtagswahlen zusammen- das gerade Gegenteil, denn er meinte, ich hätte ihm dadurch recht mischer Beifall und Zischen.) gehen, wobei nicht einmal die Aufstellung eines socialdemokratischen gegeben, daß ich die Entwicklung der socialistischen Gesellschaft schon Liebknecht: Kandidaten in Frage kam. Das sage ich ganz offen: So christlich ent- in der teilweisen Verwirklichung unserer Gegenwartsforderungen Bebel hat behauptet, ich hätte durch Zustimmung zum Stutt ſagend bin ich nicht, daß ich meinem Gegner helfe, ohne selbst etwas fände. Wenn Bebel die Gegenwartsforderungen heute so wie ich garter Beschluß den ersten Sündenfall begangen. Wenn das ein davon zu haben. Nein, ich sage: Hier hast Du etwas, gieb bewertet, so ist damit die Entwicklung seit 1891, wie ich sie eben be- Sündenfall gewesen ist, so wäre ich durch Fallstricke, die mir gelegt mir etwas dafür! Das ist wenigstens ein ehrliches Geschäft.( Heite- hauptete, auch bei Bebel bewiesen. Wenn er im übrigen( Unruhe wurden, dazu verleitet worden. Denn als die Resolution vorgelegt keit.) Anders hätten wir in absehbarer Zeit gar keine Aussicht, in der Versammlung)(?) als gleichbedeutend mit fachlicher Widerlegung wurde, da wurde ausdrücklich ausgesprochen, der Stand der Dinge den preußischen Landtag zu kommen.( Sehr richtig!) Könnten wir meiner Ausführungen hinstellte, so ist das nicht die Anschauung, der bliebe, wie er bisher gewesen sei. Es kann nur wegen der durch eine solche Taktif auch nur zwei Hechte in den Karpfenteich wir sonst in der Partei huldigen. Andererseits ist es allerdings Kürze der Zeit kein einheitlicher Beschluß über die Billi­des preußischen Landtages bekommen, so wäre das ein kolossaler leider richtig, daß in unserer Partei nicht jeder dasselbe sagen dürfe, gung des des Hamburger Beschlusses gefaßt werden. Aber Erfolg. Die Kritik, die dort an manchen Dingen geübt werden was ein anderer zu sagen sich erlauben könne.( Unruhe.) die Kölner   Resolution, die in Hamburg   bestätigt wurde, tönnte, die sonst nirgends möglich ist, halte ich für sehr und die sich gegen Kompromisse und Wahlbündnisse wandte, bleibe wichtig.( Zustimmung.) Also die preußischen Kreise, die sich Meine persönliche Bemerkung soll nur ein kleines Versehen unberührt. Das haben die Genossen ja auch begriffen und erst an den Laudtagswahlen beteiligt haben, haben weit mehr richtig stellen, das Bebel passiert ist. Er hat darin vollkommen hintennach haben andere gesagt: weil hier nicht ausdrücklich erklärt gethan als die Bayern  . War das kein Verrat am Princip, war recht, daß die Zwergbetriebe, von denen er gesprochen, bei der ist, daß dem so ist, darum ist uns carte blanche gegeben. Das ist das kein Aufgeben des Klassenstandpunktes, dann kann es auch kein Berufsstatistik von 1895 mitgezählt worden sind. Ich weiß das nicht der Fall. Der Beschluß gegen Wahlbündnisse ist noch in Kraft Schaden sein, wenn es zum zweitenmal so gemacht wird. Wenn aber nicht aus einer amtlichen Thätigkeit bei dieser Statistik, sondern und die Berliner   Genojien haben recht gehabt. Liebknecht und andere durch ihren Antrag es dahin bringen wollen, daß als Mitglied einer Kommission des Reichstages. Singer: Das legte ist teine persönliche Bemerkung gegen Bebel. wir auf dem nächsten Parteitag nochmals über unsere Stellung zur David spricht in einer zu Protokoll gegebenen Erklärung sein Frage der Beteiligung an den Landtagswahlen debattieren Bedauern darüber aus, daß es ihm nicht mehr möglich sei, die gesagt, hängt mir das jetzt schon zum Halse hinaus aber Bebels Ausführungen über meine Person mußten den Eindruck Gründe dafür anzugeben, weshalb er vom Bernsteinschen Stand­wenn fie einen Beschluß darüber herbeiführen wollen, erwecken, als hätte ich einmal behauptet, er und Auer hätten feine punkt aus für die Resolution Bebel stimmen könne. dann erleben sie eine Niederlage, wie sie eklatanter nicht gedacht Sympathie für die Gewerkschaftsbewegung. Ich will nur feststellen, daß werden kann.( 8ubeil: Erst abwarten!) Gewiß, Ihr seid brave ich so etwas nicht gesagt habe. Das Einzige ist, daß ich zeitweilig und tüchtige Genossen, Ihr Berliner, aber gerade heraus: Ich will bei ihm den Eindruck hatte, als gewähre er nicht der gewerkschaft­heute die Geschichte zum Klappen bringen, ich bin des trockenen lichen Bewegung die ihr gebührende Gleichschätzung der politischen Tons mm satt. Tritt der Parteitag in dieser Beziehung auf Seite gegenüber. der Berliner  , so ist die Sache erledigt, und ich rühre sie nicht Beschließt aber umgekehrt der Parteitag gemäß dem dritten Abſaß meiner Resolution, dann habe ich das volle Vertrauen in die Loyalität der Berliner   und der übrigen Genossen, die darin einen schweren Fehler erblicken, daß fie trotzdem fagen:" Gut! Es ist uns sehr unangenehm, wir ärgern uns darüber, aber wir fügen uns. Ich vertraue besonders, daß es dann nicht zu so bösem, parteiverräterischem Verfahren kommt, wie in in Leipzig  ( Sehr richtig!). wo Genossen gegen einen wiederholt gefaßten feierlichen Beschluß des Parteitages in so schwerer Parteigenossen! Bebel hat mir den Vorwurf gemacht, daß ich Weise fündigten. Das ist nicht nur ein böses Beispiel für die aus Privatgesprächen, die lange Jahre zurückliegen, Einzelheiten guten Sitten, sondern auch ein Vorgang, der das Gaudium vorgebracht hätte. Es ist das richtig. Ich will auch dahingestellt unferer Gegner hervorgerufen( Sehr wahr!), der die Partei fein laffen, ob es torrelt im strengsten Sinne ist, das zu thun; ich diskreditiert, ihre Aktionsfähigkeit in Eachsen lahm gelegt hat. selbst neige der Meinung zu, daß es nicht korrekt ist. Ich darf aber ( Lebhafte Zustimmung.) Auch in dieser Beziehung sollte der Partei für mich als Entschuldigung auführen, daß ich nur so ganz nebenher tag ganze Arbeit machen und den Leipziger   Genossen wegen ihres jagte, daß abgesehen von parlamentarischen Erklärungen ja auch Verhaltens einen gehörigen Denkzettel in Form eines Rüffels in persönlichen Gesprächen die Ausführungen wiederholt ge Betkin, Täterow- Berlin und Mezuer- Berlin  . erteilen.( Sehr richtig!) Sie haben es verdient. Entweder macht, und daß daher von einer wir sind eine Partei, Ablengnung nicht die eine Partei, die zusammenarbeiten will, dann Rede sein könne( Unruhe. Bebel: Den Versuch habe Zu Abfaz IV liegt der Antrag 70 auf Streichung der heißt es parieren und in Reih' und Glied stehen. Das Gegenteil ich nie gemacht!) Aber das dahingestellt, ist es doch bedeutet die Auflösung der Partei. Dann könnte ja auch Bernstein   eigentümlich, daß derselbe Bebel in demselben Atemzuge, wo er mir wird abgelehnt und der Absatz IV in seiner ursprünglichen fagen: Ihr habt zwar jetzt eine Resolution gefaßt, die gegen mich einen Vorwurf daraus macht, daß ich auf Privatäußerungen hin- Gaffung angenommen, ebenso Abſaz V. geht. Ich habe sie auch acceptiert, aber bei näherer Ueberlegung gewiesen habe, in den gleichen Fehler verfällt und eine Brivat­Im Absatz VI hat Bebel das Wort Programm" umgeändert sehe ich, daß es nicht geht, ich fange von neuem an! Dann würde äußerung von mir, in der ich Engels und Marr als Päpste be- in die Worte" Grundsäße und Grundforderungen". Ferner liegt Bernstein   doch in eine verflucht böse Position kommen.( Buruf: Wo zeichnet habe, hier vorbringt. Es ist mir im Leben nicht eingefallen, hierzu das Amendement Schoenlant vor, hinzuzufügen d. h. aus bleibt da die Freiheit der Forschung?) Nein, verehrte Genossen, in öffentlichen Versammlungen eine solche Bemerkung zu machen; partei zu machen". Mit diesem Amendement wird Absatz VI an der socialdemokratischen Partei eine demokratisch- socialistische Reform die freie Forschung auf streng wissenschaftlichem Gebiet, aber ich leugne nicht, daß unter uns in Privatunterhaltungen in wie der materialistischen Geschichtsauffassung, der Dialektik, der scherzhafter Weise auch dieser Ausdruck von mir gefallen sein kann. Werttheorie und dergleichen haben wir aus unserer Diskussion nicht Bebel meinte ferner, ich hätte meine Ausführungen gemacht, ausgeschieden, darüber kann nach wie vor weiter geforscht werden. um ihn zu diskreditieren. Aber mit den praktischen Forderungen der Partie hat die freie gegen: hatte er, als er gestützt auf ein Citat aus der Streuz­Dem stelle ich die Frage an Bebel ent­wissenschaftliche Forschung nichts zu thun. Beitung" bon meiner Staatsmannschaft sprach, mich damit diskreditieren wollen? Mir ist es nicht entfernt eingefallen, ihn dis­kreditieren zu wollen, und ich seze als selbstverständlich voraus, daß als er hier seine Wige über mein Staatsmannstum, auf das ich gar keinen Anspruch gemacht habe, machte, er auch nicht die Absicht gar keinen Anspruch gemacht habe, machte, er auch nicht die Absicht hatte, mich zu diskreditieren.

-

offen

v. Elm:

Auch seine Angaben über meine Stellung zu den Genossen schaften find falsch. Ich habe keineswegs erklärt, oder in Artikeln behauptet, jeder Hamburger Genosse sei verpflichtet, der" Pro­duktion" beizutreteit. Ich habe nur auf die hohe Bedeutung der Genossenschaften für die Gewerkschaftsbewegung hingewiesen. Dieser Meinung bin ich auch heute, daraus erklärt sich meine Begeisterung für die Genossenschaften. Ich habe nie verlangt, daß die Partei als solche offiziell Genossenschaften gründe.

Auer:

Singer: Wir kommen nunmehr zur Abstimmung. Bebel: Ich bitte ums Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Singer: Ich kann Ihnen das Wort nicht mehr erteilen. Das Resultat der Abstimmung ist folgendes: Zunächst werden die Anträge auf Drucklegung der Neden von Bebel und Kautsky  abgelehnt.

Ueber die einzelnen Absätze der Resolution Bebel wird getrennt abgestimmt. Abjay I und II werden angenommen. leber Absay III ist die Abstimmung eine namentliche. Es stinumen 200 Delegierte mit Ja, 34 mit Nein, der Absatz ist also ange= nommen.

Mit Nein stimmen: Adler- Harburg, Erst- Berlin  , Evers­Hildesheim. Ewald- Berlin, Franke- Berlin, Giler- Arnstadt, Görke­Charlottenburg, Grenz- Leipzig, Hauschild- Weißensee, Hinz- Berlin  , d. Hoffmann- Berlin  , Hoffmann- Pankow  , Hoppe- Nixdorf, stoblenzer­Berlin, Krapff- Hajtedt, Ledebour- Dresden, Leid- Berlin, Liebknecht, ubnow- Braunschweig, Menzel- Berlin  , Millarg- Berlin, Ojtkamp­Berlin, Dr. Echoenlaut, Schrader Bramiche, Schubert Schöneberg, Essen, Neuber- Ohligs, Ricz- Berlin, Schmidt- Belten, Gust. Schmidt­Sellin- Charlottenburg, Singer, Georg Wagner- Berlin  , Frau Wengels Berlin, Dr. Schoenlant, Schrader- Bramsche, Schubert- Schöneberg, Berlin  , Zubeil- Berlin  .

Mit Ja stimmen u. a. Rosa Luxemburg  , Stadthagen  , Frau

Worte sie erachtet" bis aber" bor.

genommen.

"

Dieser Antrag

eine namentliche. Das Resultat ist die Annahme der Reso Die Gesamtabstimmung über die so geänderte Resolution ist Tution mit 216 gegen 21 Stimmen bei einer Stimmenthaltung.

Mit Nein stimmen: Blume- Hamburg, Böhle- Straßburg, Ewald­Berlin, Franke- Berlin, Grenz- Leipzig. Hinz- Berlin  , Ad. Hoffmanne Berlin  , Hoppe- Rigdorf, Krapff- Hastedt, Lubnow- Braunschweig, Menzele Berlin  , Moltenbuhr, Oftkamp- Eſſen, Rieß- Berlin  , Guſt. Schmidte Ad. Wagner- Beriin, Winterberg- Strefeld, Zubeil- Berlin  . Berlin  , Dr. Schoenlant, Schubert- Schöneberg, Sellin  - Charlottenburg  ,

Mit Ja stimmen u. a. Singer, Liebknecht  , Millarg- Berlin, Rosa Luxemburg  , Leid- Berlin, Ledebour, Görke- Charlottenburg, Ernst Berlin, Frau Wengels.

Durch Annahme der Resolution sind die Anträge 43, 44, 45, 46 und 52 erledigt. schluß daran der Bericht der Neuner- Kommiffion über die Es werden nunmehr der Bericht der Controleure und in Ans eingelaufenen Beschwerden entgegengenommen. our

In Meister:

Also, Genossen, ich bin der Meinung, daß wir zweifellos den Stuttgarter   Beschluß für für uns haben, daß, wenn der Stuttgarter   Beschluß fein Verbrechen war, auch die in der Sache gleichlautende Kehrseite von heute nicht als Ber­brechen angesehen werden fann. Ob ich den Antrag Stadthagen  Molkenbuhr befürworten darf, darüber bin ich im Zweifel. Dann entrüstete er sich darüber und er suchte damit die Der Abstimmung enthält sich Staßenstein- Mannheim  . Dem Inhalt nach sympathisiere ich ja mit diesem Antrage, aber der Sentimentalität gegen mich in Bewegung zu bringen, daß ich von Form nach halte ich ihn für verfehlt. Er scheint mir in das Ganze dem Endziel der Partei nicht mit dem gebührenden Respekt gesprochen nicht recht hineinzupassen. Ich glaube auch, daß man durch derartige habe. Nun, Parteigenossen, mir sind meine Ausführungen gar nicht Berhaltungsmaßregeln sehr wenig erreicht. Dann könnte hier jemand, mehr wörtlich in Erinnerung. Was mich aber zu ihnen ver­dem es bloß um Nörgeleien zu thun ist, einmal sagen: Du hast anlaßte, das war die Darstellung des Genossen Stadthagen  , hier einen Vortrag über indirekte Steuern gehalten und dabei nicht als seien diejenigen Kandidaten und Agitatoren, die mit dem Endziel über das Endziel gesprochen, wie es der Hannoversche Beschluß in den Wahlkampf gegangen jeien, fiegreich gewesen, während die will. Ebenso könnte über jedes Flugblatt, in dem das jenigen, die in dem Wahlkampf unterlegen sind, das dem Umstand Endziel nicht erwähnt ist, ein Ketzergericht veranstaltet zu Santen hätten, daß sie das Endziel versteckt, nicht in den Vorder­werSen. Schoenlant und 22 andere Genossen schlagen vor, grund gestellt hätten. Dagegen habe ich polemisiert, und wenn ich Ich habe schon bei Erstattung unseres Berichtes angedeutet, daß im letzten Absatz meiner Resolution gewissermaßen noch zur Er- nunmehr in etwas drastischer Weise vielleicht die Art und Weise, wie nachträglich noch eine Beschwerde eingegangen ist. Es betrifft dies läuterung die Worte aufzunehmen: Das heißt aus der social: Stadthagen   beliebte, das Endziel und wieder demokratischen Partei eine demokratisch socialistische Reformpartei und noch einmal das Endziel uns vorzuhalten, beleuchtete, so feinerzeit freiwillig ausgetreten ist, dann von Bielefeld   nach Kassel  das Endziel das frühere Mitglied unserer Partei Schreck in Bielefeld  , der zu machen". Da Bernstein   direkt vorgeschlagen hat, daß wir diesen galt das der Darstellung Stadthagens und nicht unserem Endziel. übersiedelte und jest nach Bielefeld   zurückkehrte und nunmehr wieder Namen acceptieren sollen, weil er eigentlich dem Wesen unserer Wenn man nicht mißverstehen will, konnte man mich gar nicht miß- feine Aufnahme in die Partei beantragte. Die Bielefelder   Genossen Partei entspricht und weil wir einen Namen haben, der uns heute verstehen. gar nicht mehr zukäme, so halte ich es allerdings für gut, diese Er­sind der Meinung, die dortigen Verhältnisse lassen es heute Und nun noch ein Weiteres. Bebel ist ganz verwundert, daß noch wünschenswert erscheinen, daß Schreck der Partei nicht läuterung meiner Resolution hinzuzufügen, und ich bitte, daß Sie mit dem Eingreifen Auers in die Diskussion sie einen persönlichen angehöre, und lehnten das Gesuch mit großer Mehrheit ab die von mir beantragte Resolution mit diesem Zusak möglichst ein- Charakter erhielt,( Sehr richtig!)- gewiß, sehr richtig! Ich will Ihnen Der Parteivorstand wies eine Beschwerde Schreds zuriid. stinmmig annehmen. auch gleich sagen, warum das richtig ist. Es ist sogar ganz selbstverständ- Die Controleure find mun der Meinung: wenn es sich um einen Nicht deshalb bitte ich Sie um die einmütige Annahme meiner lich, es fonnte gar nicht anders sein. Ich will nur noch bemerken, Ausschluß handelte, dann würden wir uns zur Entscheidung für Resolution, weil ich glaube, daß wir alle in völliger Harmonie und daß Vollmar dieselbe Schuld mit aufgebürdet wird, und ich glaube tompetent erachten; die Frage der Aufnahme ist aber Sache der einheitlicher Ueberzeugung diesen Saal verlassen werden.( Heiterkeit.) auch nicht, daß Vollmar es irgendwie leugnen wird, daß, nachdem dortigen Genoffen. Wir empfehlen dem Parteitag, dieser unserer Ach, darüber täusche ich mich gar nicht. So ist es nicht, und so soll er einmal zum 2ort tam, auch die persönliche Seite erörtert Auffassung, welche auch der Parteivorstand der Beschwerde Schrecks es auch nicht sein.( Sehr richtig!) Das wäre ja langweilig. Schon werden mußte. Parteigenossen! Seit Wochen und Monaten ich gegenüber vertreten hat, sich anzuschließen und damit die Beschwerde aus einem rein ästhetischen Bedürfnis heraus wäre mir das nicht habe dafür den Beweis beigebracht wurde meine Person in als erledigt zu betrachten. recht.( Heiterkeit.) Unterschiede in den Anschauungen in der Be- diese Diskussion einer durchaus hineingezogen in nicht urteilung taktischer Fragen werden immer vorhanden sein, mißzuverstehenden Der Parteitag erhebt diesen Antrag zum Beschluß. Absicht, nämlich in der, mich als dafür sorgen die Unterschiede im Erkenntnisvermögen, im einen derjenigen Im Auftrage der Neuner- Kommission referierte über die ihr zur derjenigen Genossen der Gesamtpartei zu denun- Untersuchung überwiesenen Streitfälle:" Temperament und in der Lebenslage des Einzelnen, die zieren, die das Bestreben haben, die Arbeiterbewegung Brühne: Der erste Fall betrifft den früheren Genossen immer wieder Meinungsverschiedenheiten erzeugen. In der bom Boden des Klassenkampfes ab= und Sadje aber haben diese dreieinhalbtägigen Erörterungen be- führen auf den Kampfboden, wo wir mit bürgerlichen Parteien dem dortigen Wahlverein des 3. Kreises ausgeschlossen worden, bes hinüberzu eindorf Hamburg  . Derselbe war mit großer Mehrheit aus fundet, daß keine wesentlichen Meinungsverschieden gleichstehen. Seit Wochen und Monaten wurde weiter angekündigt, schwerte sich beim Parteivorstand, dieser lehnte ein Eintreten ab, heiten über die großen Grundlagen unserer Auffassung bestehen. daß wir uns in Hannover   treffen, daß wir, die Auer, Bernstein  , auch wir nahmen mit dem Parteivorstand an, daß bei der aus Und darum bitte ich Sie im Jnteresse des Eindrucks nach außen und Schippel, Heine usw. da Rechenschaft zu stehen haben, daß man gezeichneten Organisation und Disciplin der Hamburger Genossen auf die Partei um möglichst einstimmige Annahme der Resolution. mit uns ins Gericht gehen werde usw. Das ist seit Wochen und die Angelegenheit formal und materiell völlig geregelt jei. Bir ( Lebhafter Beifall.) Monaten geschehen von den verschiedensten Seiten in hervorragenden schlagen Ihnen deshalb Uebergang zur Tagesordnung Parteiblättern. Und nun mit einem Mal dies Schauspiel, daß alle über den Fall Peindorf vor. diese Ankläger, daß alle die persönlichen Vertreter dieser Heraus­forderungen einer nach dem anderen hier auf die Tribüne ge­

Singer

teilt mit, daß die Anträge 65, 69 und 702 zurüdgezogen sind, ebenso in Antrag 52 die Abschnitte a b und d. Dagegen ist zu c desselben

-

Der Parteitag beschließt demgemäß. Brühne geht auf den zweiten Fall ein: