Unerträglich! Vernichtend! Tödlich!

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Und dieses Warten! Diese Marter! Er kam ja doch nicht. Barmherziger Gott!

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Sie sprang auf und trat ans Fenster.

Kleines Feuilleton.

-Bergarbeiter- Poesie. Jm Organ des Destreichischen Touristen donos veröffentlicht Eduard Hübl ein von einem Bergarbeiter ver­faßtes Gedicht, das er im Gewerkhaus des Grafen Cristallnigg in Lölling gefunden hat. Der Verfasser des Gedichtes, das wir im Folgenden mitteilen, heißt Leopold Zenz:

Vor ihr lag der Amtshof. Die Enten schnatterten ver gnügt in einer großen Pfüße. Knövenagels Kutscher schwazte mit einer drallen Magd, die ein paar Milcheimer trug und ihn mit verliebten Blicken anblinzelte. Jochen, dem die Zeit lang wurde, knallte mit der Beitsche, und die dicken Braunen spizten die Ohren und schüttelten die Köpfe. Sie liebten das Geräusch nicht. 190 190 190 190C

96 Die Herren waren ins Nebenzimmer gegangen, wo der fleine Hammerschmidt ihnen einen Liqueur präsentierte.

Das Gefühl der Verlassenheit, des Ausgestoßenfeins kam auf einmal über das einſame Weib am Fenster.

Dieser erste Schritt herab aus der Wintereinsamkeit der eingeschneiten Drosselburg brachte es ihr zum Bewußtsein, was alles ihrer wartete. Hinaus unter Menschen, in eine fremde Stadt, in ganz neue, fremde Verhältnisse!

" Ich kann es nicht, ich kann es nicht!" murmelte sie und preßte die zusammengekrampjten Hände auf ihre Brust. Da fühlte sie etwas, einen leise raschelnden Gegenstand­den Brief Volkmars, in dem er ihr seine unverhoffte An­stellung meldete.

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nii Ein paar Seiten engbeschriebenen Papieres nur- was aber für ihn und für sie darin steckte, dies Erlöstsein von Seelenqualen, von Todesangst und bitterer Herzensnot das war ihr immer von neuem daraus entgegengeschlagen.ut Wenn ihr Mut sinken wollte, hatte sie daraus frische Kraft geschöpft. Sie hatte sich nicht mehr trennen können von diesem Trostspender. Und heut, da sie wußte, daß sie der Stärke doppelt bedürfe, hatte sie's mechanisch zu sich gesteckt, wie ein glückbringendes Amulett.nu sedi k

Die Herren im Nebenzimmer probierten eine zweite Sorte. Die Erzeugung aromatischer Schnäpse war eine Specialität Herrn Hammerschmidts.

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nappenberg. Der Abschied eines Berg­

arbeiters.

Leb' wohl, o Knappenberg, wo ich geboren 1

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Leb' wohl, du lieber, teurer Heimatort! ne m Das Brot, das Du mir gabst, hab' ich verloren, Und Scheiden" heißt das bitt're Losungswort.10 Verhallt find Deiner Schichtenglocken Klänge,

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und unsre trauten Räume steh'n nim leer; no ot Kein Grubenlicht erhellet mehr die Gänge, Und auch kein froh Glück auf!" ertönet mehr.uti

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Ja, bitter ist das Los, das uns getroffen; wir sind die Ware einer fremden Schar, Die auch zerstörte unser bestes Hoffen Und deren Thun uns stets zum Schaden war. Mit Gold errangen sie die

loi.

Die uns're Väter einst mit Fleiß gedingt, Und jetzt hat man die Heimat uns gestohlen, Das Los der Armut uns zu gehen zwingt. is o 010396.791710 gum legtenmal in großen Trennungsschmerzen 6. ropol adi duft dir ein Lebewohl! dein Sohn heut zu;

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Dem edlen, echten, treuen Kärntnerherzen Bleibst unvergeßlich, trauter Erzberg du! Doch bricht dereinst, gleich mächt'gen Adlerschwingen, Der Freiheit Morgenrot ins Land herein, Dann werden wir dich uns zurückerringen

in und dich mit Macht aus deiner Haft befrei'n!

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sts Hastig entfaltete sie den Brief. Keiner achtete auf sie. Glühende, bewegte Worte. Ein Bekenntnis und ein Recht fertigungsversuch vor der Geliebten und sich selber. 15 Das Glück bietet uns die Hand," schrieb er. Wir die ausländischen Trauben willkommen und ihr Import brauchen nicht mehr übers Meer, mein Weib. Nicht Du allein sollst die Schuld auf Dich nehmen, damit mir meine Carriere nicht verdorben wird. plads and da? monis ni Davon sprich nie mehr, mein Weib. Der Gedanke war das Furchtbarste, was ich mit mir herumschleppen mußte. Wir tönnen gutmachen, was wir an der herrschenden Sitte fündigten.

Sitte, nicht Sittlichkeit. Wie ich darüber denke, weißt Du ja.

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hy. Der Konjum ausländischer Trauben in Deutschland . Wenn infolge von Spätfrösten die ersten Obstfrüchte, die Kirschen, Birnen und Pflaumen migraten, bleibt dem deutschen Obstfreunde noch die Hoffnung auf die Weintrauben und die Aepfel. Aber der Wein reift bei uns etwas spät, im Durchschnitt nicht vor Mitte Oftober, nicht selten kommen aber die Meißener und Grüneberger Trauben gar nicht zur Reife. In den südlichen Ländern, in Italien , Frankreich und Ungarn kommen sie aber durchschnittlich schon Mitte Sep­tember zur völligen Reife. Deshalb sind uns Deutschen steigt von Jahr zu Jahr. Im Jahre 1901 wurden im ganzen 35182 Tonnen( à 1000 Kilogramm) Weintrauben in Deutschland eingeführt; davon kamen 16 477 Tonnen aus Italien , 7377 Tonnen aus Frankreich , 7309 Tonnen aus Spanien , 2657 Tonnen aus Destreich- Ungarn und 1362 Tonnen aus andren Ländern. Im Ver­hältnis zur Weinproduktion Ungarns war die Traubeneinfuhr von dort im Vergleich zu der der andren Weinländer bisher klein. Die ungarischen Trauben wurden früher meist in Körben als Postkolli nach Deutschland versandt. Die ungarische Traube besitzt nicht die feste Schale der italienischen und spanischen Wenn wir uns einmal die Leidenschaft über dem Kopf Trauben, auch erfuhr sie beim Versandt durch die Poſt zusammenschlagen ließen, nachdem wir sieben Jahre lang ihre nicht immer die nötige Schonung, sie litt daher nicht selten auf Herren geblieben waren, so ist das unsre Sache. Ganz dem Transport und fam in minderwertigem Zustande am Be­.allein unsre. stimmungsorte au. Nicht selten waren auch Fehler in der Aus wahl der zu exportierenden Sorten gemacht worden, oder die Trauben in unreifem oder halbreifem Zustande oder unmittelbar nach Regen oder taufeucht gelesen und verpackt worden, wodurch sie bald eine schmutzig- grüne Farbe belamen und natürlich außer an Farbe auch an Geschmack verloren. Zur Beseitigung dieser Fehler und zur Hebung des Traubenerports aus Ungarn hat sich vor etwa zwei Jahren eine Genossenschaft ungarischer Trauben undi und Obstproduzenten" gebildet. Sie hat den Traubenhandel und Und deshalb empört sich alles in mir gegen das Wort Trauben nach Orten schickte, wo für dieselben nicht genug Absatz Export, der bisher ganz im Dunkeln tappte und Wengen von ,, gutmachen". tollout war, organisiert, sie sorgt für zweckmäßige Auswahl und Verpadimg Ein armes Mädchen mit allen Künsten der Verführung der einzelnen Traubensorten und im Verhältnis zur Konsumtions um Ehre und Leben betrügen und dann im Elend sizen lassen! fähigkeit der Empfangsorte. Zur Versendung werden hauptsächlich Ein Kind ins Leben rufen und nicht danach fragen, ob es im großbeerige, gesunde und gleichmäßig trockene Trauben gewählt denn sorgfältig verpackt, Schlamm aufwächst, zum Verbrecher, zum Fluch der Mensch- und auch feinere Qualitäten Die werden in unansehnlichen Trauben nicht gern gekauft. heit wird ist das Sünde? Nein, bewahre! Das gehört zu unsren wohlverbrieften, zwei Tagen muß eine volle Wagenladung Trauben ge­Versendung geschieht in Wagenladungen. In einem, höchstens sanktionierten Mannesrechten. food olindilejen, fortiert, in die kleinen, 8 bis 10 Pfund haltenden Kitchen Verkäufliche Liebe suchen, sich wegwerfen mit seiner sorgfältig verpackt und versandt werden. Dies kann natürlich nur ganzen Person an ein verlorenes, unglückliches Geschöpf, von größeren Besitzern oder Vereinigungen von fleineren ausgeführt entehrt das den Mann, den hochgebildeten, dem alle Quellen werden. Die Genossenschaft lieferte im ersten Jahre ihres Bestehens edelster Genüsse zu Gebote stehen? Und der freiwillig hinab- 1901 allein 162 181 Kilogramm Trauben nach Deutschland , während im taucht in den Schlamm der Gemeinheit? 1900 Jahre aus in ganz Ungarn zusammen Die Ausfuhr richtet Nein. Es entehrt bloß das elende, hungernde Weib, mur 150.000 Kilogramm exportiert wurden. sich meist nach Berlin , in geringerem Maße nach Hamburg , Frank­das durch die Schande sein Leben fristet. furt a. M. und Breslau , wohin sie überall günstige Bahnverbindungen Godio 356 hat. Die Produzenten erzielen pro Kilogramm durchschnittlich geben, jeid18,8 Pf., für bessere Sorten bis 24 Pf. und für geringere 12,5 Pf. Indersda Auch die italienischen Weinproduzenten haben neuerdings für

Das Aber-: Wer sich ohne Sünde weiß!" heilige Wort, das der weiseste der Menschen vor zwei Jahr tausenden sprach, und das Millionen von Menschen seitdem nachgesprochen haben das ist von den Herzen abgeprallt, wie von Felssteinen.

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po Es hat auf Erden keine Stätte gefunden. Niemand ver­steht seinen Sinn.do

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mo ( Fortsetzung folgt.)

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