Die Affaire Lütgenau.
trag Stolten angenommen. Dariv liegt auch die Annahme des neuern Steuern auferlegt. Wenn auch Ersparnisse angeregt werden, Kommissionsantrages. Brühne: Schließlich haben wir noch den
wie z. B. von seiten des Oberstlieutenants a. D. Nudolf Kraft, so wird doch auf der ganzen bürgerlichen Linie an dem System des stehenden Heeres festgehalten.
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Der Fall ist den Genossen zur Genüge bekannt. Zivar hat nicht fitgenau jelber Beschwerde erhoben, sondern die Neuner- Kommission hat auf Anregung des Delegierten aus Essen sich mit der Angelegenheit Fall Braunschweig . Daß alle Parteigenossen, wenn einige von ihnen gelegentlich befaßt. Bekanntlich hat der Parteivorstand die Entlaffung Lütgenans Darüber ist ein Flugblatt verbreitet worden, das die Delegierten auch einmal eine andere Meinung äußerten, als andere, feiner Zeit verfügt, weil er die Verantwortung nicht länger mehr gelesen werden haben. Darin erklärt die eine Braunschweiger Richtung, die Bewilligung von Forderungen des Militarismus ablehnten, glaubte tragen zu können für eine fernere Parteithätigkeit ber in Stuttgart aufgegeben war, ihren Sonderverein aufzugeben, ist selbstverständlich, aber es find Aeußerungen einzelner Lütgeuaus. Unter Zuziehung der Delegierten aus dem Ruhrrevier daß ihr Verein noch in gleicher Stärke weiter besteht. Die Richtung Genossen laut geworden, die die Vermutung erregen fönnen, als und der Genossen Auer, Gerisch und Pfannkuch haben wir die Sache verlangt, daß wir uns nochmals mit der Streitigkeit beschäftigen wünschen sie, daß mit dieser bisherigen Haltung nochmals untersucht, weil die Genossen aus dem Ruhrrevier ver- sollen. Wir halten das für völlig überflüssig und schlagen Ueber- brochen werde. Den ersten Anlaß zu dieser Vermutung langten, daß der Parteitag endgültig Stellung nehme. Lütgenau gang zur Tagesordnung vor. gab die bekannte Aeußerung Schippels auf dem Parteitage hält immer noch Versammlungen ab und hat noch einen gewissen Anhang. Wir können und zwar im Jnteresse Lütgenaus die Einzelheiten, die zu seiner Entfernung führten, hier nicht öffentlich erörtern, aber Sie dürfen zu der von Ihnen gewählten Neuner Kommission das Zutrauen haben, daß sie ohne Vorurteil und nach gründlicher Prüfung der Sachlage ihren Beschluß gefaßt hat. Von vorn herein wollen wir entgegen vielfach verbreiteter Auffassung betonen, daß der bekannte Prügelstrafen Artikel für das Vorgehen des Parteivorstandes gar nicht maßgebend war, obgleich wir alle einstimmig den Artikel mißbilligen. Wir können Ihnen aber als einstimmigen Beschluß der Kommission folgende Resolution vorschlagen:
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Erklärung.
Die Neuner Kommission hat, der Anregung des Delegierten für den Wahlkreis Effen folgend, sich mit der Angelegenheit Lütgenau beschäftigt.
Da Lütgenau selbst Beschwerde über die vom Parteivorstande gegen ihn getroffenen Maßnahmen nicht führt, hat die Kommission die anwesenden Delegierten aus dem Ruhrgebiet : die Vertreter der Wahlkreise Dortmund- Hörde, Bochum , Essen, Lüdenscheid und Hagen , sowie einige Mitglieder der Parteileitung über die Angelegenheit vernommen.
Die Kommission hat mun aus den erhaltenen Mitteilungen nicht nur die Ueberzeugung gewonnen, daß der vom Parteivorstand gefaßte Beschluß:
die Verantwortung für jede fernere Parteithätigkeit Lütgenaus abzulehnen,
vollständig begründet und berechtigt ist, sie schlägt vielmehr einstimmig dem Parteitag vor, zu erklären:
Eine Reihe von Handlungen Lütgenaus waren derart, daß er durchaus unwürdig ist, noch irgend welche Vertrauensstellung in der Partei zu bekleiden.
Die Kommission konstatiert, daß, bei einstimmiger Verurteilung der dort ausgesprochenen Ansichten, der Artikel über die Prügelstrafe nicht den Anlaß zum Vorgehen gegen Lütgenau gegeben hat. Ledebour: Ich verstehe nicht, wie wir hier eine Entscheidung in einer Sache faffen sollen, deren Einzelheiten wir nicht fennen; ich habe volles Butrauen in die Loyalität der Kommission und deren gerechtes Urteil; aber formell sind wir gar nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen; wir können höchstens den Bericht der Kommission mit Befriedigung entgegennehmen.
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Singer macht darauf aufmerksam, daß die Kommission vom in Hamburg , die lebhaften Widerspruch hervorrief. Auer verteidigte Parteitage gar nicht den Auftrag hatte, sich mit der Angelegenheit und entschuldigte Schippel, nachdem dieser eine Rechtfertigung zu beschäftigen.( Brühne: Mehrere Genossen hatten darum gebeten). versucht hatte, die abermals den lauten Widerspruch hervor Wir sind der Kommission ja dankar, daß sie sich mit der Sache be- rief und in der er sich dagegen verwahrt hatte, den faßt hat, aber es war doch gefährlich, weil dann auch die andere Soldaten für den Fall eines möglichen Krieges schlechte Flinten Seite hätte gehört werden müssen. In der Hoffnung, das uns die und Gewehre in die Hand zu geben. Auer erklärte, daß, Braunschweiger Angelegenheit im nächsten Jahre serviert werden wenn wegen der Aeußerung Schippels Abrechnung ge= wird( Große Heiterkeit), schließe ich die Verhandlung über diese An- halten werden solle, mit einer ganzen Reihe von Parteigelegenheit. genossen, unter anderen Bebel, Liebknecht und ihm, Singer: Folgende Erklärungen liegen zu Protokoll vor: rechnung gehalten werden müsse. Er fragte, ob es nicht Bitte zu Protokoll zu nehmen: dasselbe fei, wolle, wenn Bebel Uniformen bewilligen Wir protestieren hiermit gegen die Annahme, daß wir uns die die Soldaten nicht schon durch ihre äußere Erscheinung durch unsere endgültige Abstimmung über die Resolution zur Zielscheibe des Feindes mache. Er fragte, ob man die Soldaten Bebel für die Beteiligung an den preußischen Landtags- mit Stöcken ausgerüstet gegen den Feind schicken solle; er erinnerte wahlen erklären. Diese Frage stand nicht auf der Tagesordnung an die Bewilligung des warmen Abendbrotes für die Soldaten und auch aus dem Wortlaut des Absatzes 3 der Resolution Bebel und erklärte schließlich: Schippel habe grundsäßlich die Gegnergeht nicht hervor, daß es sich um die Frage der preußischen schaft gegen den Militarismus und die Ablehnung von Bewilligungen Landtagswahlen handelt." Eugen Ernst . Mary Wengels. Karl Leid. Rudolf Millarg. C. Hoffmann. Otto Görde. Haufschild. Arthur Stadthagen . W. Lichknecht. Singer.
betont.
Soviel vom Hamburger Parteitage. Daneben liefen andere Aeußerungen. Auer sagte am 9. Februar 1898 in Hannover in einer Wahlversammlung:„ Es fann Regierungen geben, denen Wir unterzeichneten erklären zu Protokoll zu nehmen:„ daß wir wir überhaupt nichts bewilligen können, solange wir nicht auf dem Standpunkt der Resolution Bebel mit Ausnahme des als gleichberechtigter Faktor im parlamentarischen und öffentAbsatzes 3 stehen, somit gegen Bernstein auf das schärfste uns lichen Leben anerkannt werden. Wird die Arbeiterklasse erklären, aber gegen die Gesamtresolution gestimmt haben, wegen der Auslegung Bebels des Absages 3 in seinem Schlußwort". F. Hoppe. Zubeil. A. Hoffmann. J. Schmidt. A. Sellin. Schubert. Ferdinand Ewald. O. Franke. M. Menzel. Außerdem erklärt Sea Benstein zu Protokoll:
" Ich bin mit der Resolution Bebel, wie ich sie verstehe, ( Heiterkeit) einverstanden. Ich habe mich der Abstimmung enthalten, weil ich bei der verschiedenen Auslegung der Resolution seitens der verschiedenen Richtungen, in der Resolution keine Klärung der Streitpunkte erblicke."( Heiterkeit.)
Lipinski teilt namens der Mandatsprüfungs- Kommission noch mit, daß eine nachträgliche Beschwerde aus Koburg gegen das Mandat von Anton Walter wegen Mangels konkreter Thatsachen durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen sei.
Der Parteitag beschließt demgemäß.
damit und
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aber als so gleichberechtigt anerkannt, wachsen Klasse und ihre Verantwortung, die Aufgaben diefer es ist sehr ist sehr wohl wohl möglich, daß wir von dem Zeitpunkt alt, δα man die Arbeiter als gleichberechtigte Klasse ansieht, auch mit uns werden reden lassen Flottenfragen. Zur Zeit müssen wir jeden Mann und jeden Groschen ablehnen." In Berlin riefen ähnliche Aeußerungen eines gleichfalls starken Widerspruch hervor, fie liefen darauf hinaus, principiell bewilligen wir nichts, aber es kann euch einmal die Zeit kommen. Er sprach von dem viel gemißbrauchten Schlagworte Militarismus: dieser Regierung nicht einen Mann und einen Groschen, auch nicht das, was für die Armee unbedingt nötig sei, aber in jedem einzelnen Falle muß man prüfen, ob es nicht berechtigt sei, politische, namentlich militärische Bewilligungen als politisches Stampfmittel zu verwenden, ohne in verwerflichen Opportunismus zu verfallen. Nur einige allgemeinere Grundsäße kann man hierüber aufstellen, ummötige Militärforderungen müsse man überhaupt und immer ablehnen, nicht deshalb, weil es Militärforderungen find, sondern weil sie eine Verschleuderung von Staatsgeldern bedeuten würden. Ebenso dürfe man nichts bewilligen, was unserem Ziele der Fortbildung des heutigen Armeesystems zur Miliz entgegenwirken würde. Daneben aber gebe es militärische Aufwendungen, die an sich zur Verteidigung der Nation nötig sind und unseren Idealen und Grundsägen indifferent gegenüberstehen, dazu würden neue Geschüße gehören( Hört, hört!); solche Forderungen könnte auch der SocialErdemokrat, wenn er als genügende Gegenleistung wertvolle Volks, freiheiten erzielte, dafür bewilligen.
Ein Antrag Baudert, den Punkt„ Militarismus" mit Rücksicht darauf, daß in der eben angenommenen Bebelschen Resolution schon die Befolgung der bisherigen Taktit in Militärfragen beschlossen ist. von der Tagesordnung abzusetzen, wird, nachdem Baudert den selben begründet und Frau Luxemburg sich dagegen aus gesprochen hat, mit großer Mehrheit abgelehnt. Es tritt die Mittagspause ein. Schluß 1½ Uhr.
Nachmittags- Sikung.
31/2 Uhr. Den Vorsiz führt Blume.
Bebel: Die Kommission mußte nach Kenntnisnahme der Einzelheiten die vorgelegte Erklärung beschließen. Genosse Ledebour hat vielleicht in Bezug auf die formale Seite recht; es ist eine merkwürdige Zumutung, einen Genossen jeder Parteithätigkeit für unwürdig zu erklären. Aber Sie müssen doch auch bedenken, daß der Parteivorstand die Sache des genauesten untersucht und ein Maß von Nachsicht und Geduld dabei verraten hat, daß ich schließlich erklärte, wir können nunmehr ein ferneres Bu schen nicht mehr verantworten. Hier können wir die Zur Verhandlung gelangt Punkt 6 der Tagesordnung: Einzelheiten nicht erörtern, und zwar, wie ich ausdrück- örterung über Punkt 3 des Programms, Militärlich hervorheben will, weil da dur ch Lütgenau ge- frage. radezu ruiniert würde; auch eine Reihe anderer Dinge Mit zur Verhandlung stehen die Anträge 41 und 42*) und die würden in keinem schönen Lichte erscheinen. Damit aber die Sache Resolution Geyer( abgedruckt Vorwärts" Nr. 240, S. 2,) endlich einmal endgültig aus der Welt geschafft wird, und zwar im Interesse der Partei, müssen wir dem Beschluß der Kommission zustimmen.
"
Geyer:
Bei uns herrscht Meinungsfreiheit, aber sind solche Aeußerungen geboten in einer Zeit, da es auf die Einheit der Partei ankömmt? ( Sehr richtig!) Mir ist das zu viel Zukunftsmusik, ich halte sie nicht für nötig, und es ist begreiflich, wenn man scharfe Kritik und vielleicht auch verdächtigende Aeußerungen hervorruft. Genosse Mit Rücksicht auf die große Ausdehnung der vorhergegangenen Heine hat mir joeben noch eine weitere Stelle in jener seiner Rede Oftkamp( Effen): In der ganzen Parteigeschichte ist wohl kein Debatte werde ich gedrängt, furz referieren. Es giebt ja Stimmen. angestrichen, ich verlese sie:„ Das wird auch so bleiben, so lange Fall bekannt, der trotz aller Beschlüsse der in Betracht kommenden die die Behandlung dieser Angelegenheit auf diesem Parteitage nicht unsere Regierung sich auf die Reaktionsparteien stützt, und ich für Instanzen doch gar nicht zur Ruhe kommen will. Denn Lütgenau hat es für notwendig halten. Aber wenn Sie die Erscheinungen seit dem meine Person halte es für sehr wahrscheinlich, daß darin in den borigen Parteitage betrachten, werden Sie zugeben, daß nächsten Jahrzehnten feine Henderung eintreten wird. Deshalb. immer wieder verstanden, die Sachlage zu verschieben und es so eine Besprechung notwendig ist, um die in Stuttgart fürchte ich, daß feiner von uns es je praktisch erleben wird, einen Hinzustellen, als ob der Beschluß des Parteivorstandes nur aus nicht ganz herbeigeführte Klärung zu zu schaffen und der solchen Handel abzuschließen, wodurch wir für militärische Bepersönlicher Animosität gegen ihn gefaßt sei. Der Parteitag hat Diskussion eine andere Richtung zu geben, als sie in willigungen Volfsrechte eintauschen. Wir werden dieser Regierung nun dem Drängen der Genossen aus dem Ruhrbecken nachgegeben letzter Zeit angenommen. Punkt 3 des Programms, betreffend nie etwas bewilligen können, einfach weil sie uns feinen ent Wenn wir erst und die Sache nochmals mit uns Delegierten aus dem Ruhrgebiet die Heeresfrage ist ein Teil unserer Gegenwartsforderungen, die sprechenden Preis in Voltsrechten zahlen wird." geregelt und das war ja auch notwendig, denn eben jetzt ist allerdings von Bedeutung sind im Kampfe um unser Endziel;„ nach Jahrzehnten" in die Lage kommen, einen solchen Handel Lütgenau wieder vom socialdemokratischen Wahlverein in Düsseldorf wenu man hier meint, Bflod um Pflock zurückſtecken zu können, io abzuschließen, ist es dann nötig, jetzt darüber in Wahlversammzu Borträgen engagiert worden- und die Delegierten aus Eſſen bedeutet das eine Berlangsammung des Tempos im Kampfe um das lungen zu reden?( Bebel: Sehr wahr!) Solche Aeußerungen find nur und dem Ruhrrevier find einmütig für die Resolution der Endziel. Nun herrscht ja in Bezug auf den Militarismus, die Ueber- geeignet, Verwirrung in unseren Reihen zu stiften.( Sehr richtig!) Neunerkommiffion. Ledebour: Ich stelle folgenden Antrag:„ Nach Anhörung des wucherung aller öffentlichen Angelegenheiten durch die militärischen Auch die praktische Konstellation der Parteien muß in Betracht geLedebour: Ich stelle folgenden Antrag:„ Nach Anhörung des Rücksichten, die sich auch immer tiefer in das Privatleben fortjent, zogen werden. Wozu jetzt Grörterungen anstellen, die den Anschein Kommissionsberichts geht der Parteitag über die Frage Lütgenau zur Tagesordnung über." So gerechtfertigt auch die Wünsche der gewiß volle Einigkeit in der Partei. Den Socialdemokraten möchte erwecken könnten, als wollten wir uns anbieten?( Sehr wahr!) Genossen aus dem Ruhrrevier sind und obwohl auch nach meiner ich sehen, der diesen Militarismus nicht bekämpfen wollte. Selbst Wir sind zu den Bewilligungen nicht nötig; wenn bürgerliche Parteien bürgerliche Beitungen, wie das„ Leipziger Tageblatt " haben Oppoſition machen, wiſſen fie, weshalb sie es thun. Wenn die Ueberzeugung Lütgenau tein Unrecht geschieht, geht es doch nicht an, Es ist ein Kenn Socialdemokratie einmal eine dominierendere Stellung einnehmen daß eine Körperschaft, wie der Parteitag, einen formell verurteilenden ja über den Unteroffizierston geflagt. Verwaltungen in Staat und Gemeinden, sollte, dann könnten wir überzeugt sein, werden sich alle anderen Beschluß faßt, ohne das Material zu kennen. Das ist ein gefähr Baß der Geist der militärischen Subordination darin vorherrscht, Parteien gegen uns so fest zusammenschließen, daß es dann auch licher Bracedenzfall und das widerspricht jedem Rechtsgefühl. die auch eine unerträgliche Art des Verkehrs der Unterseamten nicht nötig sein wird, mit iolchen Bewilligungen Verwirrungen in
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Winterberg erklärt sich gegen den Antrag Ledebour . Toleranz mit dem Bublikum zur Folge haben. Auch in den Fabriken hat sich der Partei hervorzurufen. Jedenfalls werden wir unsere Stellung ist eine schöne Sache, aber unter Umständen ein Verbrechen. Ich biefer Unteroffizierton breit gemacht und macht sich in der Behandlung dann schon zu finden wissen; lassen wir das Urteil bis dahin erinnere an den Fall Schumacher in Solingen . Da ist der Vorstand der Arbeiter durch ihre Vorgesetzten fühlbar. Der Ton des Reserve- reifen. Jetzt die Bewilligungsfrage anzuschneiden, halte ich auch viel zu lange tolerant gewefen. Wird jetzt nicht eingegriffen, lieutenants ist in der Gesellschaft maßgebend. Den größten Ein- für überflüssig. In den Parteikreiſen ist oftmals die grage fo haben wir bald in Dortmund dieselben Bustände wie in Solingen. fluß auf die Civiljustig übt die militärjustiz, infolge der Zweiteilung aufgetaucht, wie wir handeln werden, wenn wir stärker ( Sehr richtig.) Bir dürfen nicht schweigen, sonst geht Lütgenau der Justiz in eine Militärjujtig und eine für die fimplen Bürger. werden. Diese Frage zu beantworten ist jetzt unmöglich; aber wer wieder damit haufieren.( Sehr richtig!) Auer: Der Antrag Ledebour wäre verständlich und diskutier- weierlei Recht erschüttert die Gerechtigkeit. Auch in der Gesetzgebung solche Fragen anschneidet, darf sich nicht wundern, wenn eine lebspielt der Militarismus die erste Rolle. Die Militärforderungen haben hafte kritische Diskussion entsteht und man dem betreffenden Parteibar, wenn der Antrag der Kommiffion nicht vorhanden war. Lütgenau überall den Vorrang, für sie wird der ganze Apparat, der der Re- genoffen sagt, es scheint so, als sollte die Partei geschoben, auf eine hat wiederholt erklärt, sein Recht erlangen zu wollen. Er hat den gierung zu Gebote steht, steht, in Bewegung gesetzt, gesezt, durch andere Bahn gedrängt werden, daß sie eine andere Stellung zum Parteivorstand vor die Provinzialfonferenz zu Schwelm geladen. Geheimnisträmerei sucht man sie vielfach durchzudrücken. Der Militarismus nehmen soll als bisher. Der Vorstand konnte dorthin nicht kommen und lud mun Lütgenau Militarismus ist die Ursache der Finanznot im Reiche Soviel über diese Frage. Nochmals über Punkt 3 des Provor diesen Parteitag. Lütgenau hat sich nicht gerührt und nichts er verschlingt drei Fünftel des Reichsbudgets. Die gramms. Er fordert:„ Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftigkeit; borgebracht. Wenn darauf hier von irgend einer Seite angeregt herrschenden Klassen haben teine bessere Stige im Kampfe Boltswehr an Stelle der stehenden Heere; Entscheidung über Strieg worden wäre, über den Fall Lütgenau zur Tagesordnung überzugehen, da er fich felber nicht bemüßigt gefühlt hat, sich zu gegen die aufstrebenden Klassen des Volkes als das Heer, und Frieden durch die Voltsvertretung; Schlichtung aller inter melden, so hätte sich darüber reden lassen. Jetzt liegt die Sache barum bewilligen sie alles; aber die Lasten werden dem Volte in nationalen Streitigkeiten auf schiedsgerichtlichem Wege." Wohlgemerkt, diese Forderungen stellt die Partei an den gegenwärtigen Staat, anders. Der Parteitag ist in die Lütgenau- Frage eingetreten. Nach *) 41. Barteigenosse E. Mergner Jena : In Erwägung, wir drängen damit auf eine Demokratisierung der Gesellschaft hin. Lage der Dinge und besonders im Interesse Lütgeuaus war es an- daß das Parteiprogramm zwar fein Dogma, aber an deffen Stelle Ob sie verwirklicht werden, ist eine andere Frage, aber wir halten gebracht, die Dinge nicht öffentlich zu erörtern. Die Kommission hat sich daraufhin mit der Sache beschäftigt und einen Antrag ein- oder einzelnen Punkten desselben bis heute und auch in absehbarer sie für erfüllbar; natürlich setzt das eine gewisse Grenze der Entgereicht. Nunmehr läßt sich nicht mehr sagen, wir wollen über den Beit nichts Besseres gestellt werden kann; in fernerer Erwägung, wicklung voraus, in der die Gegner einsehen, daß diesen Fordedaß gegen einen der wesentlichen Punkte des Programms, und zwar rungen nachgegeben werden muß. Aber sie sind zu verwirklichen, Er muß Antrag der Kommission zur Tagesordnung gehen. acceptiert oder abgelehnt werden.( Zustimmung.) Die Dinge Punkt 3 desselben, Abschaffung der stehenden Heere, Erziehung zur damit wird die Grundlage des bürgerlichen Staates noch nicht be liegen jetzt fo: ehe der bisherige Parteivorstand den Antrag allgemeinen Wahrhaftigkeit, sich der Abg. Max Schippel schwer ver- feitigt, aber wir halten diese Forderungen für die Kämpfe der Partei Ledebour auf Uebergang zur Tagesordnung annimmt, eher sind wir gangen, wolle der Parteitag beschließen, obengenannten Reichstags- zur Herbeiführung des Endzieles für nötig. Das Wesen der Volksbereit zu reden und vor aller Oeffentlichkeit zu sagen, um was es Abgeordneten Mag Schippel als nicht mehr zur socialdemokratischen wehr ist weit entfernt von dem des stehenden Heeres. Der Drill, Arbeiterpartei gehörend zu betrachten und denselben aus der Partei das Paradesystem, die willenlose Interordnung, im Gefolge sich handelt. davon die Mißhandlungen, der bis zur Selbstverherrlichung überFür eine Folgender Antrag Stolten ist eingelaufen: Im Vertrauen auszuschließen." 42. Barteigenossen in Magdeburg : In striftem Gegensatz zu triebene Autoritätsfultus dürfen ihr nicht anhaften. auf die Gewissenhaftigkeit der Untersuchung der Neunerkommission Schippels Ausführungen in den„ Socialistischen Monatsheften" und Volkswehr darf auch kein besonderes Recht gelten, sondern die und weil eine öffentliche Erörterung der ganzen Angelegenheit aus Rechts- und moralischen Gründen unangebracht erscheint, erklärt der der Neuen Zeit" ist auf das entschiedenste für die Aufrechterhaltung bürgerliche Justiz. Eine Volkswehr darf auch die Fühlung mit dem und Propagierung des dritten Absages unserer Gegenwartsforde Volte nicht verlieren. Das stehende Heer wird in Gegensatz zum rungen einzutreten: Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftigkeit, Bolke gebracht; eine Volkswehr soll die Verteidigung gegen feind Volkswehr an Stelle der stehenden Heere. Entscheidung über Krieg liche Angriffe allerdings führen, aber nicht zur Unterdrückung der Sie darf auch nicht zur wirtschaftund Frieden durch die Voltsvertretung. Schlichtung aller internatio- eigenen Boltsgenossen dienen. analen Streitigkeiten auf schiedsgerichtlichem Wege." Die stehenden lichen und finanziellen Bedrückung des Volkes führen. Um eine Heere bergen, je länger, je mehr in allen Staaten die größten solche Boltswehr dem Wolfe zu geben, bedarf es natürlich auch Der fein bolles Einverständnis zum Antrage Stolten aus und be- Gefahren für die Völker, ihre Geschicke und die Demokratifierung einer anderen Jugenderziehung, als wir sie jetzt haben. fämpft nochmals den Antrag Ledebour : Wenn er auch nur den ihrer politischen Zustände. Die Demokratie fann nimmermehr militärische Drill ist jetzt auch schon in den Schulen; es dritten Teil des Materials tännte, das wir haben, würde er seinen unter dem Militarismus gedeihen oder geschaffen werden, wofür giebt viele Lehrer, die vom Geiste des Militarismus beseelt Antrag nicht gestellt haben. Mag er sich beim Parteivorstand erkundigen. Frankreich seit Jahr und Tag einen klassischen Beleg liefert, sondern find. Dieser Drill muß aus der Schule heraus. Die Hebung Es wird gewiß jedem Delegierten schwer fallen, gegen einen befähigten sie ist nur noch möglich und erreichbar unter dem jeden Staatsstreich der Schule bedingt eine geistige Hebung, und dann wird auch das Mann, den wir gebrauchen können, so vorzugehen, wie wir es gegen ausschließenden Milizsystem. Es ist daher unverständlich, wie ein Urteil des Volkes über die sogenannte Notwendigkeit der Kriege Bütgenau thun müssen. Aber wir verlangen Disziplin und wir ver- Socialdemokrat, noch dazu ein Vertrauensmann der Partei, der seit ein ganz anderes sein, als wie sie heute dem Volte eingetrichtert Langen von jedem Parteigenossen, daß er den moralischen Stand. Jahren Vertreter eines Reichstags- Wahltreises ist, über das zu er wird. fämpfende Milizsystem spötteln und zur Einrichtung der stehenden punit nicht verläßt.( Bravo !) Wenn wir diese Forderungen für notwendig halten, dann muß es um so auffälliger sein, wenn es innerhalb unserer Partei Leute Der Antrag Ledebour wird darauf abgelehnt und der An- Heere sich sympathisch stellen kann."
Parteitag seine Zustimmung zur Entscheidung der Kommission." Ein Schlußantrag wird angenommen.
In seinem Schlußworte drückt
Brühne