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Schweifung behüten würde. Wie sie fedoch die mannigfachen, nicht| tiefen Gegensah zwischen dem in jedem Zuge von uns als individuell nach Dankbarkeit, sondern eher nach Schwierigkeit der Aufgabe aus- befeelt empfundenen Gesicht und dem unindividuellen Körper zu gewählten Lieder ihres Programms verschieden gestaltete, das würde überbrücken? Das zu untersuchen, würde hier zu weit führen. eine ausführliche Vertiefung in Einzelheiten verlangen und jeden In diesem Werke ist es jedenfalls nicht gelungen und es wirkt als falls zu einer lebhaften Anerkennung der darin bethätigten Kunst Laune, daß der Künstler Beethoven so darstellt. Das ganze Motiv führen. der Körperhaltung erscheint nicht anders wie in dem Entwurf Bu jenem Gedanken über moderne Musikdramatik gab uns eine zu klein für den Ausdruck erhabener Größe, der notwendig war. der Premieren" Anlaß, wie sie für Theaterdirektoren anjcheinend Beethoven sitzt mit übereinandergeschlagenen Beinen zusammengefunken die liebsten sind: die Wiederaufnahme bewährter alter Waren. da, die Brust ist eingefallen, der Kopf weit vorgebeugt und die Richard Genée , der vielseitige Theater- Kapellmeister und Rechte ruht, zur Faust geballt, auf den Knien, auch die Linke iſt geOperettenkomponist( 1823-1895), wurde vorgestern( Sonntag) ballt. Man sieht deutlich, was der Künstler gewollt hat: die völlige im Theater des Westens durch seine Nanon" wieder seelische Konzentration verkörpern. Aber die Art, wie diese Spannung zu den für ihn möglichen Ehren gebracht. Die Gegenüberstellung der hervorgebracht ist, wirkt äußerlich, erflügelt und deshalb wohl überleidlicherer und wenig leidlicher Gesangsleistungen ersparen, so trieben, gewaltsam. Und auch auf dem Gesicht ist der Ausdruck Inhalt eines unusikdramatischen Kunstwerkes kein schlechter Geiff sein. höchster geistiger Anspamung nicht unmittelbar zu spüren. Der Blick As die übliche Affenkomödie einer Operette mit dem alten Rüstzeug geht verloren in die Ferne, und die starke Betonung der Linien der einer solchen verdient sie nicht mehr, als derartigen unterhalt zusammengezogenen Augenbrauen, der herabgezogenen Mundwinkel lichen und hie und da anmutigen Stücken gebührt. Wenn wir uns giebt dem Gesicht höchstens den Charakter eines finsteren Tropes, die stereotype Hervorsuchung hübscher Stellen und die Unterscheidung aber der Strahl des Genius leuchtet nicht von ihm. Läßt man leidlicherer und weniger leidlicherer Gesangsleistungen ersparen, so dann noch einmal das Ganze aus einiger Entfernung auf sich wirken, mögen doch noch zwei Einzelheiten erwähnt werden. Erstens die so ist man überrascht, wie klein es erscheint, fleiner, als es in merkwürdige Stimme von Oskar Braun: ein heller Wirklichkeit ist. Es fehlt dem Werke der große monumentale Bug, schmetternder Tenorbariton mit draufgesetzten unechten Tenortönen. den diese Aufgabe vor allem andren erforderte.
Und zweitens die sorgsame Arbeit des Kapellmeisters Alfred Schink, der aus der einförmigen Musik und aus dem guten Willen der Choristen machte, was da zu machen war.
Kunst.
SZ.
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Humoristisches.
Vereinfachung. Dichter: Bei meinem Trauerspiel hat alles gelacht. Ich schreibe jetzt einfach Lustspiele tönnen sie doch nicht so leicht."
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weinen
-Zu arg.( Monolog des Gerichtsvollziehers) Fünf erfolg lose Pfändungen! Na, alles was recht ist, aber jezt werden die Zeiten schon so schlecht, daß nicht einmal der Gerichtsvollzieher mehr was verdient!" sid - Der Erbprinz( zum General): Und äh- Excellenz, sind Sie gerne beim Militär?" ( Simpliciffimus".)
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Notizen.
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Marim Gorkis neues Drama Nachtasyl"( auch In der Tiefe des Lebens" betitelt) wird eine der nächsten Novitäten des Kleinen Theaters( Schall und Rauch) sein. Die nächste Novität des Intimen Theaters ist der Schwank Ledige Ehemänner" von Walter Stein und Arthur Lippschiz. c. Jm Pariser Odéon finden gegenwärtig die Proben zu einem fünfattigen Drama Auferstehung" statt, das von H. Bataille nach Tolstojs gleichnamigem Roman ge schrieben ist. Feuersnot" geht heute abend im Opernhause unter persönlicher Leitung des Komponisten Richard Strauß erstmalig in Scene. Die Berliner Mozart- Gemeinde veranstaltet im November zwei gesellige Musikabende; der erste findet am 5. November statt. Richard Strauß wird im II. Modernen Konzert Berliner Tonkünstler Orchesters, das
des
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-hl. Mar Klingers Beethoven", das vielumstrittene Hauptwerk des Künstlers, an dem er schon seit fünf Jahren arbeitete, ist jetzt bei Keller u. Reiner für einige Wochen ausgestellt. Der ganze Oberlichtsaal ist ihm eingeräumt, Klinger selbst hat die Aufstellung und Anordnung der Beleuchtung geleitet, um das Muster für den Saal zu haben, der diesem Werke zu seiner endgültigen Aufstellung in Leipzig dienen soll; man darf also annehmen, daß es sich so nach den Urteil des Künstlers in der besten Art dem Auge Darbietet. Schon der erste Eindruck giebt dem Besucher das Gefühl einer unbedingten Hochachtung vor dem tiefen fünstlerischen Ernst, der hier nach dem Höchsten gestrebt hat. Die vielfachen Mitteilungen über die komplizierten technischen Prozesse, die Klinger versucht und gemeistert hat, mögen einen solchen Eindruck vorbereitet haben. Auch den Ideengehalt des Werkes, der in der Hauptfigur und in dem reichen Beiwerk zum Ausdruck kommt, zieht weite Vorstellungstreise heran. lim so mehr wird man darauf dringen müssen, eine flare Antwort für sich auf die Frage zu finden: steht das Werk auf der Höhe, die es mit einem fo außerordentlichen Aufwand von Mitteln erstrebt? Es ist schwer, durch eine Beschreibung eine Vorstellung von dem an einzelnen Motiven so reichen Werke zu geben. Klinger selbst hat die tostbarsten Materialien vereinigt: auf einem schweren Bronzesessel hat er die weiße Marmormasse des nackten Oberkörpers Beethovens gejezt, über seine Knie hat er ein schweres Gewandstück in gestreiftem gelblich schimmernden Onyg gelegt. Der Sessel steht auf einer dunklen Marmorplatte und auf dieser fizt zu Beethovens Füßen ein Adler in schwarzgrünem, weiß geadertem Marmor. Nicht genug damit, sind die Oberseiten der Sefsellehnen blank gepust, so daß sie wie Gold aus der mit Patina überzogenen Bronze herausleuchten, und unter 3. November bei Kroll stattfindet, seine sinfonische Phantasie dem Rande der Lehne läuft innen ein Fries, aus dem Engeltöpfchen Aus Italien " erstmalig vorführen. in Elfenbein hervortreten und dessen Feld aus kostbaren Steinen Humperdincs nene Märchenoper Dornröschen, grellblauen Opalen, roten Achaten usw., ein Flügelmuster zeigt. erlebt am 12. November im Frankfurter ( Main ) Stadt. Es scheint wichtig, diese Materialien aufzuzählen. Sie sind von Theater ihre Erstaufführung. unerhörter Pracht; aber für das Auge gehen sie nicht zusammen. Schon die Stizze, die in der Seceffion zu sehen war, erschien in der von Hamburg aus, er sei gar nicht nach Amerika gegangen und aufgestrichenen Farbe grell, fast roh; die Ausführung scheint dieſen tontrattbrüchig geworden, sondern er habe nur seinen Urlaub an Charakter noch stärker zu haben. Jedes dieser edleren Materialien hat getreten. feinen Stoffcharakter, der hier sein Eigenrecht geltend macht und mit dem daneben stehenden absolut nicht zusammengeht. Der farbige Eindruck des Ganzen, der sich zuerst aufdrängt, ist bunt und kalt, und dies verschärft sich, je länger man sich ihm aussetzt. Die Entgegengesetztheit der einzelnen Stoffe wirkt so start, daß es unmög lich ist, das Werk auch nur einen Augenblick als Ganzes zu empfinden; man sieht immer den Oberkörper für sich, den Mantel über den Beinen als besonderes Stück und man faßt auch den Sessel und das Poftament mit dem Adler isoliert auf. Indessen könnte Klingers Beethoven, trotzdem dieser Versuch der polychromen Behandlung mißlungen scheint, ein erhabenes Werk sein, die Verkörperung des Künstlers selbst könnte diese Dinge vergessen machen. Es ist auf den ersten Blick eine bestechende Idee: Beethoven als der Zeus auf dem Throne, der gewaltige Herrscher im Neich der Töne, im Augen blick der Inspiration,- der Adler, der zum Auffliegen bereit zu seinen Füßen fauert, ein Symbol des Ringens in der Seele des Künstlers, die ihren hohen Flug nehmen will. Und an der Rückseite des Sessels werden in Reliefs in loser Anknüpfung Töne aus dem weiten Reich der Empfindungen angeschlagen, die in Beethovens Schaffen ihren Ausdrud gefunden haben. Aber es war, wie es scheint, diese litterarische Idee, die den Ursprung des Werkes bildete, und Selinger Hat die adäquate bildnerische Verkörperung, auf die es ankommt, nicht geben können. Wie auch das Beiwerk sein mag, das Werk steht und fällt doch mit der Gestaltung Beethovens. Klinger hat es gewagt, ihn nackt darzustellen. Ob es überhaupt möglich ist, den Berantwortlicher Redakteur: Carl Zeid in Berlin . Drud und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Sinaer& Co., Berlin SW.
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Der Verein für deutsches Kunstgewerbe vers Bewerbe anstaltet anläßlich seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens im alten Akademie gebäude eine Ausstellung, die am 11. November eröffnet wird.
Preise für Zeitungsdetorations Entwürfe. Ein Preisausschreiben der„ Maler- Beihung" in Leipzig zur Erlangung von Entwürfen für einen Zeitungskopf und für die Dekorationsmotive und die einzelnen Rubrikköpfe dieser Zeitung hat eine seltfame Konkurrenz gezeitigt. Es waren 134 Entwürfe eingegangen. Es fiel aber überhaupt nur ein zweiter Preis, und zwar verteilt auf die Vorlage eines Zeitungskopfes, wobei die Arbeiten von Ad. Möller- Altona und Alfred Krug- Rastatt in Berücksichtigung famen, während der erste Preis Fridolin Fenfer- Karlsruhe für eine Zeichnung zu dem Heftumschlag Dekorationsmotive zuerkannt wurde. Den dritten Preis empfing Bruno Mauder - Stuttgart .
Wegen Mangels an hörern wurde der Professor der Mineralogie und Geologie an der Brünner czechischen Technik für das Wintersemester vom Abhalten dieser Vorlesungen beurlaubt.
Die Versuche, durch Einführung von fibirischen Rehböden den in einzelnen Gegenden Deutschlands degenerierten Rehwildbestand zu heben, haben einen günstigen Erfolg gehabt. Der fibirische Rehbock erreicht ein Gewicht von aufgebrochen 40 bis 50 kilogramm und sein Gehörn weist eine Stangenlänge bis au 40 Centimeter auf.
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