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Niederlassungen befinden. Im Notfalle kann sein scharfer Pfeil eine Beiträgen ist hervorzuheben ein Auffah Emil Heilbute übet Wilhelm Gidergans oder einen At erreichen, die er roh berzehrt. Zwingt Trübner, dem auch die meisten Reproduktionen des Heftes gewidmet ihn Müdigkeit oder der Einbruch der Nacht ans Land zu gehen, be- sind, und eine Studie Wilhelm Bodes über Die amerikanische Kons bor er einen bewohnten Ort erreicht hat, so zieht er auf der ersten turrenz im Kunsthandel", deren Gefahr für Europa infolge der besten Insel seinen Rajat soweit auf den Strand hinauf, daß die flüchtigen und auf Sensation berechneten Art der amerikanischen Flut ihn nicht erreichen kann, denn er würde ein Opfer des Hunger: Nabobs als durchaus nicht so dringend dargestellt wird; Gerhart todes, wenn die See sein Schifflein entführen würde. Er legt Hauptmann veröffentlicht Tagebuchblätter über das Mediceergrab einen schweren Stein in den Rajat, damit ein plößlich ausbrechender in Florenz . Eine Kunstchronit, Bücherbesprechungen und Zeits Sturm nicht das leichte, aus Seehundsfellen verfertigte Boot davon- fchriftenschau beschließen das Heft.- führe.

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Physikalisches.

ss. Phosphorescierende Diamanten. Die Diamanten zeigen gelegentlich einen sonderbaren Wechsel der Farbe, der mit ihrem Feuer gar nichts zu thun hat. Es sind scheinbar durchaus nicht die schönsten und geschäzteften Steine dieser Art, die jene Ein französischer Forscher hat jüngst

Eigentümlichkeit befizen. bor der Pariser Akademie der Wissenschaften darauf auf­

daß die Diamanten zuweilen unter der merksam gemacht, Einwirkung von violettem Licht einen fluorescierenden Farben­annehmen. Außerdem beschrieb er einen gelben wechsel Diamanten, der nach einer Einwirkung des violetten Lichts von wenigen Minuten dunkelbraun wurde, nach 24 Stunden aber feine frühere Farbe und seinen alten Glanz zurückerhielt. Durch diese Mitteilung angeregt, hat ein Mitarbeiter der Chemical News" gewisse Beobachtungen zur Erinnerung gebracht, die vor geraumer Auf einer Gelehrten­Beit großes Aufsehen gemacht haben.

Die

ie. Eigentümlichkeiten des Geruchsfinnes. Es wird vielleicht schon mancher an sich die Beobachtung gemacht haben, daß der Geruchsfinn weit empfindlicher in frischer Luft ist als in einer bumpfen oder verunreinigten Atmosphäre. Eine Pfeife Tabak z. B., die im Freien geraucht wird und namentlich an einem hellen Tage bei scharfem Wind, erhält einen besonderen Wohlgeruch, der jeden falls stärker ist als unter andren Umständen. Die Wirkung rührt von dem Dzon der Luft her. Man kann diese Thatsache leicht durch einen Versuch beweisen, indem man fünstliches Ozon in der Luft erzeugt, wie es am leichtesten durch eine Elektrisiermaschine geschehen fann. Man wird dann bemerken, daß der Tabakrauch ein besonders angenehmes Aroma in der Nähe der Elektrisiermaschine annimmt. Wiederum ist es eine wohlbekannte Erscheinung, daß Leute in einem überfüllten Raum den schlechten Zustand der Luft vergessen und nicht früher daran gemahnt werden, als bis sie hinausgegangen and von neuem wieder eingetreten sind. Eine Person, die einen solchen Raum vom Freien her betritt, wird sofort die Verschlechterung versammlung in Aberdeen im Jahre 1859 wurde ein Diamantring der Luft empfinden. Es leuchtet ein, daß eine feine Verbindung mit fünf Steinen ausgestellt, von denen zwei im Sonnenlicht ganz auffallende Fluorescenz zeigten, während die andren diese auch hier zwischen dem Geruchssinn und der Reinheit der Luft be­Die fluorescierenden Diamanten steht. Eine Spur von Parfum ist angenehm, ein Ueberschuß lästig, Eigenschaft nicht besaßen. einer längeren Be­so daß gewiffe Wohlgerüche geradezu lebelfeit erregen können, wenn hatten außerdem die Eigenheit, nach sie sich in start fonzentriertem Zustand befinden. Jargonellen- Del strahlung noch stundenlang im Dunkeln zu leuchten. in größerer Menge riecht mehr nach Knoblauch als die Jargonellen- Steine fielen allgemein auf, und man versuchte nun eine große birne, aber ein bloßes Tröpfchen des Dels in die Luft versprüht, Bahl von andren Diamanten, um die Verbreitung jener Eigenschaft giebt einen Geruch, der von dem der Frucht nicht zu unterscheiden ist. festzustellen, aber an keinem andren konnte sie ermittelt werden. Der widerwärtige Geruch von Schwefelwasserstoff ist weit stärker Jedenfalls scheint so viel festzustehen, daß die Diamanten ersten bemerkbar, wenn das Gas frei in der Luft aufgelöst, als wenn es Ranges feine Fluorescenz oder Phosphorescenz zeigen. Möglicher­weniger mit Luft vermischt ist. Das reine Gas scheint den beweise rührt die Eigenschaft von einer gewissen Verunreinigung des rüchtigten Geruch nach faulen Eiern überhaupt kaum zu befizen, Steines her. Es stellte sich auch heraus, daß diese Steine unter sondern eher einen füßlichen Geruch, der demjenigen von Chloroform bioletten und ultravioletten Strahlen überhaupt an Glanz zunahmen, dampf nicht unähnlich ist. All diese Beobachtungen deuten darauf während andrerseits ein langanhaltender Einfing des Sonnenlichtes hin, daß der Geruch in einem gewissen Zusammenhang mit der die Kraft der Phosphorescenz erschöpfte. Gegenwart von Sauerstoff steht, und daß bei der völligen Ab- jener berühmt gewordene Diamantring von dem hervor­wesenheit dieses Elements überhaupt kein Geruch mehr wahr elektrische Schatten und elektrisches Leuchten wieder vorgelegt und ragenden Physiker Thompson gelegentlich eines Vortrages über genommen wird. Daraus müßte man die weitere Folgerung ziehen, ausgestellt. Die Steine besaßen noch immer ihren alten Glanz, daß der Geruch eines Stoffs auf einer Veränderung beruht, die in aber am nächsten Tage war es, als ob sie die Fähigkeit der ihm durch die Berührung mit Sauerstoff hervorgerufen wird. Es ist fürzlich in einer Großstadt der Fall vorgekommen, daß sich Leute Phosphorescenz ganz eingebüßt hätten. Nachdem sie nun einige in einer gewissen Entfernung von einem mit der Kanalisation in Tage im Dunklen aufbewahrt worden waren, kehrte die Phos­Verbindung stehenden Ventilator über die dort herkommenden phorescenz zurück. Man hat die Diamanten übrigens auch mit schlechten Ausdünstungen beklagt haben, während der leitende Röntgenstrahlen untersucht, für die sie in allen Fällen vollkommen Durchläffig zu sein scheinen. Jene phosphorescierenden Diamanten Ingenieur der Anlage erklärte, er hätte die Ausströmung aus dem des Ringes aber ergaben unter Röntgenstrahlen ein verschwommenes Rohr selbst mit der Nafe geprüft und keinen merklichen Geruch ge- Bild, und diese Thatsache verweist ebenfalls darauf, daß ihre funden. Dies ist augenscheinlich wieder ein Beispiel dafür, daß der Phosphorescenz infolge von Berunreinigungen in dem reinen Kohlen­Geruch nicht bemerkbar ist an der Stelle, two die unreinen Gase in stoff der Diamanten herrührt. großer Menge aus einer Leitung austreten, sondern erst in einiger Entfernung, nachdem sie sich mit Luft vermengt haben. Daraus wird es auch wohl erklärlich, daß die Leute, die mit der Kanalisation zu schaffen haben, unter dem Geruch weniger leiden, als die Per fonen, die in einiger Entfernung von ihnen etwa auf der Straße borübergehen. Die Sache hat aber noch ihre Besonderheit, durch die sie erst ins rechte Licht gefeßt wird. Aus den bisher mitgeteilten Beobachtungen fönnte man schließen, daß der Sauerstoff der Luft sich höchst unnüb dadurch macht, daß er neben den Wohlgerüchen auch all die schlechten Dünste für unsre Nase bemerklich macht. Darin liegt aber nur der Anfang der Sauerstoffwirkung. Schließlich triumphiert dieses lebenspendende Gas und zerstört die unangenehm riechenden Stoffe oder führt sie in einen andren Zustand über, in dem sie uns nicht mehr beleidigen, noch uns schädlich werden Tönnen.

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PP

Kunft.

hl. Sunt und Künstler" ist eine neue Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe betitelt, deren erstes Heft Soeben im Berlage von Bruno Cassirer , Berlin , erschienen ist. Als Redakteure werden Emil Heilbut ( der früher unter dem Pfeudonym H. Helferich schrieb) und Cäsar Flaischlen genannt. Schon das erste Heft erweckt den Eindruck, daß diese Zeit­Schrift unter der Fülle der Veröffentlichungen auf diesem Gebiete fich eine besondere und hervorragende Stellung erwerben wird. Auch ohne daß dies befonders ausgesprochen wird, sieht man, daß sie in demselben Geiste geleitet werden dürfte wie der Kunstsalon, von dem fie ausgegangen ist, d. h. daß allen ihren Arbeiten ein sehr ernster und reiner Begriff von der Kunst zu Grunde liegen wird. Eine Beitschrift wird ihren Rahmen natürlich weiter steden müssen als ein Salon, und es ist sehr zu begrüßen, daß auch die alte Kunst, soweit ein Anlaß dazu borliegt, berücksichtigt werden soll; gleich das erste Heft bringt einen orientierenden Auffah über den neuen Cranach des Berliner Museums von Friedländer, dem eine schöne Abbildung des reizvollen Werkes beigegeben ist. Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin .

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Humoristisches.

1896 nämlich wurde

Der Proz. Kommerzienrat( der eine Reise antritt): Nun, halte hübsch Ordnung Rosalie... Und wenn Du an den Geldschrank gehst, werf mer die Millionen nich durch­einander!"

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- Standpunkt. Automobilfer( zu Fuß im Walde): Blumen- und Tannennadelduft Blumen- und Tannennadelduft- feine Spur von Benzingeruch... ia, hier hat die Kultur aufgehört!"

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Bietät. Sonntagsausflügler( dem in glühender Hige ein Wirtshaus winkt): Naa, dös könnt mei' Bater selig net sehgen, daß sei' oanziger Sohn a so Durscht leid'n muaß! Kaf'n mer uns a Maß!" ( Meggendorfer Blätter. ")

Notizen.

- Wie das Berliner Tageblatt" mitteilt, sind die Tage des Bunten Theaters" in der Stöpniderstraße gezählt. Das Brettl wird sich schon zu Weihnachten in eine Bühne alten Stils verwandeln.

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-Der Herr Hofmarschall", ein Schwank von G. tontowsky, ist vom Wiener Stadttheater zur Auf­führung angenommen worden.-

Das Schauspiel Er starrte Menschen" bon Ludwig una fand bei einer litterarischen Matinee im Wiener Josefstädter Theater großen Beifall.

Das Münchener Colosseum wird im nächsten Jahre zu einem Bolts theater umgebaut werden.

Die vieraftige Volksoper Andreas Hofer " von Emanuel Moor hatte bei der Erstaufführung im Kölner Stadttheater starten Erfolg.

Die Villa Borghese in Rom wurde bei der gericht­Von den übrigen lichen Versteigerung für 3000 000 Lire vom Staate angetauft. Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.